Mittwoch, 17. April 2013

DTU: WM-Rennen in San Diego – WM-Leaderin Anne Haug führt Team an

Der Auftakt der Triathlon-WM-Serie in Auckland liegt erst zwei Wochen zurück, schon stehen die Kurzdistanz-Spezialisten der Deutschen Triathlon Union um die WM-Führende Anne Haug (Bayreuth) wieder an der Startlinie eines WM-Rennens. Im kalifornischen San Diego will Haug ihren Spitzenplatz verteidigen und der Rest des Nationalteams um Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) und Rekord-Olympionikin Anja Dittmer (Neubrandenburg) die Resultate aus Neuseeland möglichst verbessern. Die Frauen starten am Samstag um 00:30 Uhr MESZ, die Männer am Sonntag um 01:00 Uhr.

„San Diego ist der zweite Wettkampf, so dass sich die meisten leichter tun werden als in Auckland“, schaut Bundestrainer Dan Lorang optimistisch auf die bevorstehenden Aufgaben seiner Schützlinge, wenngleich er darauf verweist, dass die Konkurrenz zahlreicher und stärker sein werde als noch in Neuseeland. „Ziel muss es insgesamt sein, zwei Mal die Top10 und zwei Mal die Top15 zu erreichen. Aber letztlich wissen wir erst nach diesem Rennen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz wirklich stehen.“

„Mit Startnummer 1 kann man sich nicht verstecken“

Stabilere Ergebnisse und auch einen Schub für die folgenden Rennen in Europa hat bei den Frauen neben Haug und Dittmer auch Anja Knapp im Blick, obschon die Dettingerin nach einem Tritt in Auckland muskuläre Probleme im Rumpfbereich verfolgten. „Das Training lief ganz gut, aber Training und Wettkampf sind bekanntlich zwei paar Stiefel“, so die 25-Jährige. „Positiv in Auckland war trotz der Probleme mein Schwimmen und auch das Rad fahren. Also: Neues Rennen, neues Glück.“

Da hat Anne Haug, die nach ihrem Sieg in Auckland das WM-Ranking anführt, ganz andere „Probleme“ vor dem Rennen, setzt aber auf ihre gute körperliche Verfassung und auch auf psychische Stärke. „Ich merke schon ein bisschen den Erwartungsdruck und mit der Startnummer 1 kann man sich auch nicht mehr gut verstecken“, lacht die Bayreutherin. „Letzten Endes ist immer der Kopf das Zünglein an der Waage. Wer es schafft, unter größtem Druck einen kühlen Kopf zu bewahren, seine Technik aufrecht zu erhalten und den Sieg mehr will als alle anderen, wird das Rennen für sich entscheiden.“

„Der Alistair Brownlee wird wahrscheinlich wieder randalieren“

Diese Anleitung möglichst effizient umsetzen wollen auch die deutschen Herren. Jan Frodeno hatte in Auckland Pech mit einem platten Reifen und möchte seinen neunten Rang steigern, der Potsdamer Franz Löschke seinen gelungenen Einstieg als Serien-13. bestätigen, Steffen Justus und Gregor Buchholz aus Saarbrücken und vor allem Sebastian Rank (Rostock) haben dagegen vor, ihre Position im Ranking nachhaltig zu erhöhen. „Nachdem Auckland für einige nicht so glücklich lief, sollen jetzt bessere Resultate her, um die Startplätze für die Europarennen zu sichern und auch um Selbstvertrauen zu tanken“, beschreibt Lorang das Vorhaben der Athleten, die dem Wettkampf bereits entgegenfiebern.

„Das Nervige an der Zeit zwischen zwei kurz aufeinander folgenden Wettkämpfen ist, dass man so wenig trainiert und versucht, Form und Spannung aufrecht zu erhalten“, sagt stellvertretend der Jüngste im DTU-Tross, Franz Löschke. „Das Rennen in San Diego wird etwas anders aussehen, weil das Starterfeld doppelt so groß sein und der Alistair Brownlee wahrscheinlich wieder randalieren wird“, wie Löschke das aggressive Rennverhalten des britischen Favoriten umschreibt. „Ich bin gespannt, was im zweiten Rennen möglich ist, eine Top 20-Platzierung ist wieder ein gutes Ziel.“ Auch Teamkollege Buchholz geht davon aus, „dass der Charakter von San Diego ein ganz anderer als in Auckland ist.“ „Auckland war der erste Härtetest der Saison und dies ist nie leicht. Die zwei Wochen in San Diego wurden nun gut genutzt, die letzten Tempoeinheiten sind vollbracht und gingen deutlich leichter von der Hand als es in Neuseeland der Fall war. Das macht Hoffnung.“ so Buchholz.

Und diese greift Bundestrainer Lorang noch einmal mit Blick auf die Mannschaft auf. „Das Streckenprofil ist so, dass das Schwimmen eine große Rolle spielen wird. Hier müssen die Athleten alles daran setzen vorne dabei zu sein, um dann bei der Entscheidung um die Top10 mitzulaufen.“ In diesen Regionen werden erwartungsgemäß die Favoriten um Brownlee, Javier Gomez (ESP) oder auch Alexander Bryunkhankov (RUS) und Richard Murray (RSA) sowie bei den Frauen die Australierinnen Emma Moffatt und Felicity Abram und US-Girl Sarah Groff zu finden sein. Aber das DTU-Team nimmt den Kampf um Spitzenplätze gerne an. „Fakt ist, dass wir uns nicht verstecken werden sondern eher agieren als reagieren werden.“

Inwieweit dies gelingt, können die deutschen Triathlonfreunde live im Internet unter www.triathlon.org/tv verfolgen. Und in der kommenden Woche (Freitag, 26. April) gibt es bei Sport1 einen ausführlichen Nachbericht.

  1. https://triathlonlive.tv/