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Samstag, 7. September 2013

Who will win IRONMAN 70.3 Las Vegas World Championship?

As always 1-2 days into a main race DNF's picks for the Top 10. Who will win the 2013 IRONMAN 70.3 Las Vegas World Championship? Will it a bike-runner like 2012 champion Sebastian Kienle? A IRONMAN icon and many time World Champion like Craig Alexander? or some new kids in town from ITU racing like Bevan Docherty, Jan Frodeno or Ivan Vasiliev on the men's side? You never know, pretty much the same on the women's side: a spicy mix containing former World Champions (Leanda Cave), bike-runners (Heather Jackson) and ITU veterans (Lisa Nordén, Svenja Bazlen, Annabel Luxford and many more).



TOP 10 Female Predictions

  1. Heather Jackson (2.)
  2. Svenja Bazlen (5.)
  3. Lisa Nordén (8.)
  4. Lisa Hütthaler (6.)
  5. Melissa Hauschildt (1.)
  6. Annabel Luxford (3.)
  7. Catriona Morrison (4.)
  8. Daniela Ryf (6.)
  9. Laura Bennett (DNF?)
  10. Emma-Kate Lidbury (14.)

TOP 10 Male Predictions

  1. Jan Frodeno (DNF in 2nd run lap, according to DTU achilles tendon issues)
  2. Sebastian Kienle (1.)
  3. Bevan Docherty (DNF?)
  4. Kevin Collington (6.)
  5. Craig Alexander (19.)
  6. Timothy O'Donnell (8.)
  7. Ruedi Wild (11.)
  8. Greg Bennett (20.)
  9. Boris Stein (15.)
  10. Andy Potts (4.)

Dienstag, 6. November 2012

Photo des Jahres: International Triathlon Union startet mit Auswahl aus Sydney

Steffen Justus räumte beim World Series Triathlon von Sydney mächtig auf dem Podium ab und erschütterte nachhaltig die Rangordnung im Kader der Deutschen Triathlon Union (DTU). Die International Triathlon Union (ITU) startet den diesjährigen Photowettbewerb mit dem Serienauftakt im australischen Sydney. Justus Siegessprung ist unter den acht Motiven dabei und liegt aktuell hinter dem Muskelspielchen von Bevan Docherty und Simon Whitfield und der Dehnübung im Neoprenanzug von Brent McMahon auf dem Bronzerang.

Steffen Justus gelang 2012 in Sydney sein erster Sieg bei einem World Series Triathlon. Photo: Delly Carr / ITU Media
Schafft es das Bild zum Wochensieg, wird es sich mit den weiteren Wochen-/ Eventsiegern messen dürfen, wenn zum Saisonende der Publikumsfavorit der Leser von www.triathlon.org gewählt wird. Ansurfen, anschauen, anklicken lautet also in den kommenden Wochen das Motto. [1]

Montag, 6. August 2012

Festgelegt, die Prognose für den Olympischen Triathlon von London 2012:Goldmedaille für Alistair Brownlee

Tausend "hätte, wäre, wenn" wird man am Dienstag, den 7. August gegen 13:15 Uhr Ortszeit am Londener Hyde Park hören, wenn Alistair Brownlee die Goldmedaille im Triathlon vor seinem Bruder Jonathan gewonnen hat. Ja, jetzt wird sich festgelegt: Eine kleine Schwimm-Radgruppe mitsamt der Top-Favoriten Alistair und Jonathan Brownlee wird bereits beim Schwimmen ausbrechen und ein brutales Tempo auf dem Fahrrad anzetteln, dem das 55-köpfige Hauptfeld nur in den ersten 3 oder 4 Runden Zeit abringen kann, bevor es sich in taktischen Spielereien verliert.
Alistair Brownlee stehen weniger die sportlichen Gegner im Wege, als er selbst. Derzeit können allenfalls sein jüngerer Bruder Jonathan und der Spanier Javier Gomez Noya (von rechts nach links) mit dem Tausendsassa mithalten. Trotzdem lecken sich die starken Nationen wie Deutschland, Rußland und Frankreich, sowie die olympischen Top-Scorer Simon Whitfield, Bevan Docherty und Sven Riederer die Finger nach einem Podiumsplatz. Photo: Delly Carr/ITU Media
Ganz vorne auf dem Rad - bei dem die Brownlees häufig vorne an der Spitze anzutreffen sein werden - mit dabei der britische Edel-Domestique Stuart Hayes, der slovakische Brownlee-Sparringspartner Richard Varga, zwei oder drei Russen und ein oder zwei Franzosen, der Spanier Javier Gomez und Maik Petzold aus Deutschland. Das Hauptfeld wird exzellent zusammenarbeiten und versuchen, wie bei der Sprint-Distanz von Hamburg oder auch in Kitzbühel Ausreißversuche zu unterbinden oder die Führungsgruppe bis kurz vor dem Ende in Führung liegend regelrecht verhungern und Energie vergeuden zu lassen.

Nach brutalem Radsplit mit wenigen durch Nässe verursachte Stürzen an der berüchtigten Kurve am Buckingham Palace setzen sich die stärksten Läufer schon auf den ersten 500 Metern von den Helfern ab. Die Gruppe fliegt förmlich auseinander. Ab Kilometer 7 oder 8 ist allenfalls ein Trio aus 2 x Brownlee + 1 x X rund um den Buckingham Palace unterwegs. Der Rest ist Formsache, wie ein Finish Hand in Hand oder ein beherzter Zielsprint.

So weit die Theorie. In der Praxis lief sich Alistair schon einmal in London in totale Erschöpfung und verlor auf den letzten 400 Metern satte 9 Plätze. Es wird richtig, richtig spannend und extrem schnell  - und gefährlich werden. Ab 11:30 Uhr Ortszeit wird es nur ein Motto geben: (fast) Alle gegen die Brownlees und ihre Helfer!

Titelverteidiger Jan Frodeno strahlt einen Tag vor dem Showdown Optimismus aus: "Ich bin fit und es ist spannend, wie die verschiedenen Vorbereitungen gelaufen sind. Es hat richtig Spaß gemacht in den letzten Wochen, weil mich meine Verletzung nicht mehr behindert hat. Auch war es spannend zu sehen, wie der Körper auf die Phase reagiert hat, in der ich nicht laufen und mich in diesem Bereich mehr regenerieren konnte. Ich bin jedenfalls nicht nur hier, um bei Olympia einfach dabei zu sein. Die letzten Wochen haben eine riesige Herausforderung geboten und bis hierher hat es wunderbar geklappt. Zumindest den letzten Einheiten nach ist meine Laufform sehr gut und kämpft damit mit meiner guten Laune um die Tageswertung."

Steffen Justus, beständigster DTU-Triathlet der letzten zwei Jahre hat durch einen Leistungssprung im Schwimmen beim World Series Triathlon von Hamburg seine Chancen auf die Top 5 dramatisch erhöht. Wenn er die Form in London abrufen kann, könnte er bester Deutscher werden: "Ich möchte im Schwimmen wie in Hamburg eine gute Leistung abrufen und vorne mit dabei sein und dann möglichst in der Spitzengruppe auf die Laufstrecke gehen.

Wir haben in den letzten Tagen genau das getan, was uns in optimaler Form auf den Wettkampf vorbereitet und daher kann ich auch optimistisch sein. Ich habe jedenfalls im Training keinerlei Faktor gehabt, der mich nachdenklich machen müsste. Auch die Tempoeinheiten liefen rund, so dass ich bestens präpariert an den Start gehen kann. Und ich habe auch mit unseren 'Mädels' nach dem Rennen gesprochen und die waren beeindruckt von der Atmosphäre, das erhöht meine Vorfreude natürlich umso mehr.

Das wird sicherlich ein Rennen, das zunächst an einen Sprint erinnert, also Vollgas von Beginn an. Gut ist, dass ich eine Topposition beim Schwimmen [Schwimmstart wurde ausgelost] habe, da ich mit den schnellen Russen, neben den Brownlee-Brüdern und auch mit Jan [Frodeno] zusammen stehe. Was ich versprechen kann, ist, dass wir keinen so einfach wegkommen lassen werden. Ansonsten hoffe ich, vorne mit dabei zu sein, wenn es zum Laufen kommt und dann werde ich alles geben."

Maik Petzold, beim Schwimmen und Radfahren traditionell eine feste Bank hat seit dem 5. Platz beim Sprint-Triathlon von Hamburg 2012 neues Vertrauen in die eigene Laufform gesteckt. "Die letzten Trainingseinheiten liefen wirklich super." Auf Facebook relativiert er aber sogleich etwaige Mannschaftstaktiken, die nach dem Triathlon der Frauen laut wurden: "das ist triathlon, wir werden immer individualisten bleiben auch wenn es hier und da absprachen geben wird! sonst würden wir eine mannschaftssportart betreiben :-)"

National leicht eingefärbte Prognose:
1. Alistair Brownlee (GBR)
2. Jonathan Brownlee (GBR)
3. Alexander Bryukhankov (RUS)
4. Javier Gomez (ESP)
5. David Hauss (FRA)
6. Steffen Justus (GER)
7. Hunter Kemper (USA)
8. Sven Riederer (SUI)
9. Maik Petzold (GER)
10. Jan Frodeno (GER)

Gerne können Tipps angegeben werden. Sieg ergibt 2 Punkte, Platz jeweils 1 Punkt, eine Platz-Prognose mit max. einem Platz Abweichung 0,5 Punkte. Die Startliste aller 55 gemeldeten Triathleten hilft bei der Auswahl.

Montag, 20. Februar 2012

Schweigen im Blätterwald: Triathlon-Fachmedien halten sich im Fall Lance Armstrong bedeckt

Ein bizarres Schauspiel kann aktuell in den globalen Fachmedien der Triathlon-Szene beobachtet werden. Ausgesprochen schmallippig geben sich - noch - jene Medien, die sich ausdrücklich als unabhängig und kritisch erklären. Das Thema? Die nicht unumstrittene Rückkehr des Superstars im Profiradsport zum Triathlon - Lance Armstrong.
Der Start von Lance Armstrong bringt in der europäischen Triathlon-Szene eine kontroverse Diskussion hervor. In den USA, der Heimat des Texaners sind die kritischen Töne vergleichsweise weniger ausgeprägt. Im Falle einer Ablehnung wird diese aber intensiver und emotionaler kommuniziert. Photo: Xterraplanet.com

Die PR- und Werbemaschine Armstrong bietet exklusiven Zugriff auf ihren einzigen Protagonisten, sie bewegt viel Geld und Werbeetats. Sie hat, um es auf den Punkt zu bringen, zu starke politische Verbindungen, um es sich mit ihr zu verscherzen. Vergleichbares gilt für eine immer mächtiger werdende World Triathlon Corporation (WTC) mit ihren globalen Rennserien im Ironman, Ironman 70.3 und 5150 Triathlon.

Natürlich gibt es Ressentiments gegen den siebenfachen Toursieger, die ihr Momentum aus den gesammelten Dopinganschuldigungen ehemaliger Weggefährten gegen den professionellsten aller Ausdauerathleten beziehen. Sie wurden bisher allesamt energisch, gerne auch mit Unterstützung schlagkräftiger Anwälte, vom Tisch gefegt.

Thomas Kistner folgt in der Süddeutschen Zeitung den möglichen Ursachen für die Einstellung der staatsanwaltlichen Untersuchungen durch Andre Birotte und verortet intensives Lobbying im Fall Lance Armstrong. Kistner veröffentlicht erstmals, dass beim Ironman 70.3 Triathlon Panama lediglich ab Platz 4 auf Doping getestet wurde, Michael Eder greift das Thema für die FAZ (Update vom 20.9.2012, 16:00 Uhr) auf. Eigene Recherchen führten vor Veröffentlichung des Kistner-Artikels zu identischen Ergebnissen. Eine auf meine Anfrage angekündigte Pressemitteilung seitens der WTC ist noch nicht erfolgt (vgl. Nachreichung der PM um 15:00 Uhr *1).

Die Durchführung der Tests auf Doping können als Sonderbehandlung oder zufälliges Ereignis betrachtet werden. Sie sind im kritischer eingestellten Europa mundgerecht zugeschnittenes Kanonenfutter für allerlei Verschwörungstheoretiker, die sich in den von den Schiedsrichtern tolerierten und im offiziellen Videokanal auf Youtube dokumentierten Regelverstößen*2 einmal mehr bestätigt sehen.

Selbst der in der Kommunikation als besonders freundlich geltende Däne Rasmus Henning gibt sich irritiert und spricht von einem Novum bei dieser Form der Dopingkontrolle. Die sich allen Profis stellende Frage einer Ungleichbehandlung, einer Protektion Armstrongs, fällt öffentlich nicht, steckt aber im Subkontext zahlreicher verhalten-besorgter Äußerungen.

Lediglich Torbjørn Sindballe, aus gesundheitlichen Gründen vom aktiven Sport zurückgetreten, stellt sich in den Sozialen Medien öffentlich klar gegen Armstrong und befürchtet eine Wettbewerbsverzerrung und einen Imageschaden für die Sportart.

Armstrong, seit Jahren finanziell unabhängig, wurde in Panama immerhin Zweiter, nur knapp auf der Laufstrecke geschlagen von Bevan Docherty, dem zweifachen Medaillengewinner im Olympischen Triathlon von Athen und Beijing. Er hat ein straffes aber realisierbares Programm geschnürt, das neben mehreren us-amerikanischen 70.3 Triathlons den Start beim Ironman Nizza vorsieht, um sich ausreichend Punkte für den Start beim Ironman Hawaii zu sichern.

Aus Spaß habe ich in der Saison 2011 mit Jürgen Zäck 1:100 auf Sieg und Streckenrekord von Armstrong bei einem etwaigen Kona-Debüt im gleichen Jahr gewettet. Ein Spiel, auf das der Altmeister gepflegter Radperformance nach Panama in dieser Form nicht mehr eingehen mag. Die Quote ist auf mickerliche 1:1 zusammengesackt. Wie wird sie lauten, wenn sich Armstrong gar als Weltmeister im Ironman 70.3 Las Vegas spätestens im September regelkonform ohne Wildcard für Hawaii qualifizieren sollte?

"Nach Panama" - nach Panama ist eine Zäsur im Ironman Triathlon. Es ist der Beginn der kurzen Ära Armstrong, die wahrscheinlich nur in einem einzigen Auftritt bei der WM im Ironman Hawaii Triathlon als Showact der Extraklasse gipfeln wird.

Armstrong ist der PR-Durchlauferhitzer, die zweite Endstufe einer rasant wachsenden Spielart im Triathlon, dessen Eigentümer in den nächsten Jahren den gewinnbringenden Verkauf ihrer Beteiligungen anstreben dürften.

Zweifelsfrei wird durch den Texaner mehr Aufmerksamkeit auf den Triathlon gezogen, als in den letzten 10 Jahren zusammen. Vielleicht finden die Statistiker auch eine signifikante Korrelation, einen "Armstrong-Effekt" bei den Teilnehmerzahlen und der wirtschaftlichen Bewertung des Ironman. Doch zu welchem Preis?

Vielleicht fragt sich in diesen Tagen ITU-Präsidentin Marisol Casado, wie sie die neue Antidoping-Kampagne der International Triathlon Union mit dem Ironman 70.3 Panama und den Wünschen der USADA auf Zugriff staatsanwaltlicher Untersuchungsunterlagen gegen Armstrong auf Deckung bringen soll? Wie kann es sein, dass sich USADA, WTC und Ausrichter vor Ort den Schwarzen Peter gegenseitig zuschieben und nicht dazu beitragen, aufzuklären, wie es zum Auslassen des Podiums bei den Kontrollen kam? Wie treten die Profi-Triathleten auf, die sich gleich auf mehreren argumentativen Ebenen bei Familie, Fans und Sponsoren mit dem Phänomen Armstrong auseinandersetzen müssen. Welche Meinung vertritt der ehemalige Radprofi, geständige Dopingsünder und jetzige WTC-Direktor Rolf Aldag? Vielleicht diskutieren gerade die Damen und Herren der deutschen öffentlich-rechtlichen TV-Anstalten, wie die Budgetwünsche zwecks Produktion der Ironman-Serie mit dem Informations- und Bildungsauftrag zu vereinbaren sind: "Bitte etwas Kritisches zu Doping einbauen oder so..."

Wie erklärt sich Altersklassenathlet Hans Mustermann in seiner Öffentlichkeit wenn er mit den Radsport und Profitriathleten als Kollateralschaden in einen Topf geworfen wird?

Die Show wird auch nach Armstrong weitergehen, vielleicht hat die Welt des Triathlons nur den Protagonisten bekommen, den sie verdient. Ich werde mich jedenfalls wie auch jeden Juli wenn die Bilder aus Frankreich herüberflackern mit Popcorn bewaffnet auf meine Couch begeben und das Spektakel mit der nötigen intellektuellen Distanz genießen und brav weiter Schwimmen, Radfahren und Laufen. Brot und Spiele! "Das guck' ich mir an, da bin ich dabei."

Vielleicht finden USADA und WADA aber auch vor der WM im Oktober ausreichend Indizien für eine Verfahrenseröffnung. Eine Eröffnung kann unmittelbare Auswirkungen auf Armstrongs Rennkalender haben. Die Kosten-/ Nutzenrechnung der Causa Armstrong kann im Anschluss nach Schließung der Akte erfolgen.


*1 Erklärung der WTC vom 20.02.2012, 15:00 Uhr:

Die Planung der WTC-Tests erfolgt nach den Richtlinien des internationalen WADA Test-Standards. Was die Auswahl der Athleten für die Dopingkontrolle angeht, ist es WTC-Grundsatz Details dazu nicht zu veröffentlichen. Obwohl berichtet wird und wurde, dass es zum Standard gehört, die drei besten Athleten zu testen, gibt es diesbezüglich kein festes Regelwerk. Die Auswahlkriterien ändern sich von Wettbewerb zu Wettbewerb. Dies dient in einem effektiven Dopingprogramm vor allem den Elementen der Abschreckung und Unvorhersehbarkeit von Kontrollen. Die Auswahl für die Kontrollen erstreckt sich üblicherweise von den Top-Athleten bis zu zufällig von der Startliste ausgewählten Testpersonen. Der Testplan in Panama war keinesfalls so ausgelegt, dass einzelne Athleten von einem Test ausgenommen waren.

*2 Lance Armstrong hat durch frühzeitiges Ablegen von Badekappe und Schwimmanzug, Beginn der Radfahrens in der Wechselzone zwischen den Radständern und Beginn des Halbmarathons mit Startnummer in der Hand besonders in der Wechselphase zahlreiche Regelverstöße begangen. Andere Profis haben ebenfalls zu früh die Fahrt mit dem Rad begonnen. Im weiteren Verlauf des Triathlons wurde dieser Regelverstoß bei nachfolgenden Triathleten unterbunden. Armstrong verließ zusätzlich kurzfristig die Radstrecke. Dem enteilten Franzosen Billard folgend, nahm Armstrong an einer Weggabelung den falschen, rechten Abzweig, um nach wenigen Metern querfeldein zurück auf die Strecke zu finden. Kompagnon Chris Lieto nahm in Sichtweite fahrend die richtige, linke Abzweigung. Armstrong sollte sich vor dem nächsten Start intensiv mit dem Regelwerk auseinandersetzen, nicht alle Kampfrichter werden eine Häufung von Regelverstößen tolerieren.

Mittwoch, 10. August 2011

Anti-Doping Kampagne auf Youtube - International Triathlon Union wartet mit Stars und Sternchen auf

Die International Triathlon Union (ITU) fährt in einer, zusammen mit der World Anti Doping Agency (WADA) koordinierten, Kampagne gegen den Betrug im Sport durch Doping ihre Stars auf der Olympischen Distanz auf. In "say no to doping" wurden Gesichter und Statements von A, wie Athletensprecher Kris Gemmel bis zur Weltmeisterin  Emma Moffatt gesammelt. 

Sonntag, 17. Juli 2011

Schöner Laufen mit Emma und Paula

Hamburg ist neben Frankfurt und Roth sicher eines der großartigsten Triathlonevents Deutschlands, wahrscheinlich auch unter globalen Gesichtspunkten. Perfekte Organisation, hunderttausende zum Teil fachkundige und enthusiastische Zuschauer und meist behutsam und medial attraktiv zusammengestellte Startfelder mit - für eine Randsportart - soliden Medienverträgen bringen die Zutaten für den gelungenen Mix. Die schönste Zutat sind aber immer wieder Triathletinnen, die nicht nur kämpfen, wie alle Mitbewerberinnen im Feld, sondern "schön kämpfen".
Die Australierinnen Emma Snowsill, Emma Jackson und Emma Moffatt überzeugen durch gute Lauftechniken. Photo: Delly Carr / ITU Media
Es ist immer wieder erstaunlich, welch unterschiedlichen Laufstile und Techniken in der erweiterten weiblichen Weltspitze anzutreffen sind. Ein Indikator, dass die Leistungsdichte im Gegensatz zu den Herren noch etwas luftiger geschichtet ist. Olympischer Triathlon, als Ausdauersportart mit hoher Intensität, zieht seine Stärke aus der Athletik. Bei genauerer Analyse der erfolgreichen Triathletinnen der letzten Jahre auf der Kurzdistanz zeichnet sich eine Korrelation ab (Statistiken stehen auf Anfrage zur Verfügung. BTW: Schönes Thema für eine Master- oder Examensarbeit). In der absoluten Weltspitze, gemessen an Siegen und Podiumsplatzierungen bei WCS Triathlons, dominieren nicht nur die Athletinnen mit der stärksten Physis, wie Herz-, Kreislaufsystem, Muskulatur, Last-, Kraftverhältnis, etc. Ganz oben in den Top 3-6, wo die Luft wirklich dünn wird, dominieren auf Dauer Athletinnen mit sehr guter, vielleicht schon herausragender individueller Lauftechnik.

Individuell, weil natürlich die Physiognomie insbesondere bei Stellung des Schultergürtels und durch das Radtraining bedingte Beckenkippung Abweichungen vom Lehrbuch zulassen muss und Kompromisse einzugehen sind. Betrachtet man das Rennen der Frauen von Hamburg 2011, zeigten Emma Snowsill, Emma Jackson und mit kleinen Abstrichen Emma Moffatt aus Australien, wer hier den Benchmark setzt. Für mich keine Überraschung, dass sich diese Athletinnen durchsetzen mussten. Lediglich die abwesende, derzeit an einer leichten Muskelverletzung laborierende, mit außergewöhnlicher Souplesse dahinschwebende Paula Findlay aus Kanada ist eine der wenigen Top-Triathletinnen auf diesem Niveau. Vanessa Fernandes, über Jahre den Sport insbesondere auf der Laufstrecke mitgestaltend, fällt technisch von diesem Quartett doch deutlicher ab.
Laufästhetik für Triathleten, Teil 1: Australien war mit Emma Moffatt, Emma Jackson und Emma Snowsill (v.l.) nicht nur konditionell ganz weit vorne in Hamburg. Photo: Ingo Kutsche - www.sportforografie.biz
Die Winkelstellungen der unteren Extremitäten bis hin zum konsequenten Einbeziehen der Gesäßmuskulatur in den Vortrieb waren bei den Aussis in Hamburg nahezu idealtypisch. Bei den Frauen, dessen Muskelverteilung in der Leistungsspitze einer geringeren Streubreite unterliegt, als bei den Elite-Männern, wo auch ein durch muskuläre Verkürzungen bedingt unsauber laufender Bevan Docherty immer mal wieder den Sprung nach oben schafft, ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Wer 2012 in London dominieren will, hält mit einer exzellenten und daher auch Verletzungen vorbeugenden Lauftechnik das vielleicht entscheidende Puzzleteil in den Händen. Im Optimalfall wurden diese Bewegungsmuster in den sensiblen motorischen Phasen in Kindheit, Jugend und Adoleszenz von herausragenden Betreuern durch Leichtathletik- oder Crosslauftraining vermittelt. Für Erika und Hans Mustermann bleibt festzuhalten, dass Lauf-ABC, kurze Intervalle, Steigerungs-, Neigungsläufe und Co. nicht nur etwas in der Leichtathletikabteilung des Heimatvereins zu suchen haben. Einfach mal vor der nächsten Triathlonsaison reinschauen bei den Spezialisten!