Mittwoch, 30. Oktober 2019

The Magic of Maui, Hawaii - 2019 XTERRA World Championship Video Highlights

Kapalua (Maui, Hawaii) - Bradley Weiss (RSA) and Flora Duffy (BMU) captured the 24th XTERRA World Championship off-road triathlon elite titles on a beautiful day at The Ritz-Carlton, Kapalua on Maui’s northwest coast this morning. The race highlights are available in a 8:39 minutes video.

Sonntag, 13. Oktober 2019

Ironman Hawaii im Video-Stream: Jan Frodeno (GER) mit Fabelzeit (7:51:13), Anne Haug (GER) stürmt im Marathon mit drittschnellster aller Kona-Zeiten zum Weltmeistertitel (8:40:10)

Historischer Doppelsieg beim Ironman Hawaii. Bei den Männern holt sich Jan Frodeno (GER) die Triathlon-Krone von Kona mit Streckenrekord zurück, bei den Frauen triumphiert mit Anne Haug erstmals eine Deutsche. Insgesamt sind 5 Deutsche in den Top 10.

Der 12. Oktober 2019 wird nicht nur in der Bucht von Kailua-Kona, Hawaii in die Geschichtsbücher des Triathlonsports Eingang finden. Bei widrigen Bedingungen im Schwimmen über 3,8km, wolkigem und windigem Einzelzeitfahren über 180km und einem Marathon in der Lavawüste Ironman Hawaii holt sich Jan Frodeno (GER) mit einer Fabelzeit von 7:51:13 seinen dritten Weltmeistertitel im IRONMAN Triathlon auf Big Island und deklassiert den Wettbewerb. Silber sichert sich Timothy O'Donnel (USA, 7:59:40) vor Sebastian Kienle (GER, 8:02:04).


Der zweifache Olympiasieger Alistair Brownlee (GBR) muss wie viele andere Titelaspiranten Lehrgang entrichten. Eine hohe Trittfrequenz, eine ökonomisch viel Energie vergeudende Fahrweise auf Radstrecke und die sich aufbauende Hitze im Körperkern lassen ihn aus zwischenzeitlicher Führung und Top 3 purzeln. Nach Laufkilometer 15 machte ihm das Rennen zusehends zu schaffen und er verlor Platzierung um Platzierung.

Titelverteidiger Patrick Lange (GER) wird nach sehr gutem Schwimmen und früher Isolation auf dem Rad aus gleich mehreren Radgruppen nach hinten durchgereicht. Er verliert seinen Streckenrekord über  die Gesamtzeit an Frodeno aus dem Vorjahr, den er sich durch Hilfe auf der Radstrecke und historisch milden Bedingungen sichern konnte. Vielleicht sollte er das Jahr 2019 als Strafe durch die hawaiianische Vulkangöttin Madame Pele einordnen. Lange steigt abrupt aus, als er einen Betreuer am Streckenrand sieht: DNF. Fieber in der Nacht auf den Rennmorgen soll die Ursache der Aufgabe sein, so die Auskunft seines Managements.

Anne Haug (GER) stürmt im Marathon (2:51:07) mit drittschnellster aller Kona-Zeiten zum Weltmeistertitel (8:40:10) an der lange führenden Lucy Charles.Barclay (GBR, 8:46:44) und Sarah Crowley (8:48:13) vorbei. Laura Philipp (8:51:42) und Daniela Bleymehl (9:08:30) runden den erfreulichen Tag aus deutscher Sicht ab.


Einen gebrauchten Tag mit erwischte Titelverteidigerin Daniela Ryf (SUI). Sichtbar kraftlos auf dem Fahrrad fand Sie auch im Marathon nicht zu gewohnter Dominanz und verlor erstmalig ein Rennen im IRONMAN. Auf Instagram berichtete die Schweizerin von einem Magen-DarmVirus. Die vierfache Weltmeisterin beendete das Rennen auf Platz 13.

Ergebnisse
IRONMAN World Championship, Kona, Hawaii – Saturday 12th October 2019
3.8km / 180km / 42.2km

Männer
  1. Jan Frodeno (GER) – 7:51:13
  2. Timothy O’Donnell (USA) – 7:59:40
  3. Sebastian Kienle (GER) – 8:02:04
  4. Ben Hoffman (USA) – 8:02:52
  5. Cameron Wurf (AUS) – 8:06:41
  6. Joe Skipper (GBR) – 8:07:46
  7. Braden Currie (NZL) – 8:08:48
  8. Philipp Koutny (SUI) – 8:10:29
  9. Bart Aernouts (BEL) – 8:12:27
  10. Chris Leiferman (USA) – 8:13:37
Frauen
  1. Anne Haug GER) – 8:40:10
  2. Lucy Charles-Barclay (GBR) – 8:46:44
  3. Sarah Crowley (AUS) – 8:48:13
  4. Laura Philipp (GER) – 8:51:42
  5. Heather Jackson (USA) – 8:54:44
  6. Kaisa Sali (FIN) – 8:55:33
  7. Corinne Abraham (GBR) – 8:58:38
  8. Carrie Lester (AUS) – 8:58:40
  9. Daniela Bleymehl (GER) – 9:08:30
  10. Linsey Corbin (USA) – 9:09:06


Wer die Show mit zahlreichen Führungswechseln verpasst hat, kann neben den Zieleinlaufen auch das ganze Rennen auf Facebook in zwei Teilen nachverfolgen.

  1. 2019 IRONMAN Hawaii Teil 1
  2. 2019 IRONMAN Hawaii Teil 2
  3. Alle Ergebnisse auf Ironman.com

Donnerstag, 10. Oktober 2019

Wer gewinnt den IRONMAN Hawaii Triathlon 2019? Kann Daniela Ryf den Titel verteidigen? Wer soll Jan Frodeno und Alistair Brownlee schlagen?

Der traditionelle Höhepunkt der internationalen Triathlonsaison findet im Oktober beim IRONMAN Hawaii Triathlon in der Bucht von Kona im kleinen Städtischen Kailua-Kona statt. Können die Schweizer und Deutschen erneut die oberste Stufe des Podiums besteigen und Daniela Ryf  erfolgreich die Titel gegen Lucy Charles-Barclay, Anne Haug, Laura Philipp und Co. verteidigen? Wird es tatsächlich ein windiger Tag, wie vorhergesagt? Wie schlagen sich Alistair Brownlee,  Jan Frodeno, Sebastian Kienle, Lionel Sanders und Cameron Wurf als Aspiranten bei widrigen Wetterbedingungen?
Wetter und lokales Mikroklima haben immer einen großen Einfluss auf den IRONMAN Hawaii Triathlon, weil etwa leichtgewichtige Top-Läufer mit Hitze und wenig Wind auf der Radstrecke besser zurechtkommen, als große und schwere Powerbiker. Screenshot: Weather.com
Um die Prognose und den Rennbericht abzukürzen; kein Schwimmrekord wegen zu viel Wellengang und Strömung auf dem Weg zurück, eine starke erste Gruppe mit den Top-Favoriten Frodeno und Brownlee. Aufkommender Wind erschwert den verdeckten oder offenen Einsatz von Domestiken auf der Radstrecke und pulverisiert früh alle Chancen für hitzeoptimierte Nur-Läufer, wie Patrick Lange.


Prognose Männer
  1. Jan Frodeno
  2. Sebastian Kienle
  3. Alistair Brownlee
  4. Lionel Sanders
  5. Cameron Wurf
Prognose Frauen
  1. Daniela Ryf
  2. Lucy Charles-Barclay
  3. Laura Philipp
  4. Anne Haug
  5. Imogen Simmonds

Dann bleibt noch die Frage nach den besten Möglichkeiten den Klassiker in der Nacht vom 12- auf den 13. Oktober 2019 anzuschauen.

Im Internet, natürlich auf Facebook und Ironman Now
Die langjährige Kooperation zwischen der World Triathlon Corporation und Facebook macht sich bezahlt. Die Qualität der Übertragung und technische Stabilität des Live-Streamings haben deutlich gewonnen. „IRONMAN now“ hat sich etabliert. Wer keine Angst vor englischer Dauerberieselung hat, den ein oder anderen unnötigen Schaltungen in die Belanglosigkeit und interessanten Studiogästen hat, ist hier an der richtigen Adresse.

Im öffentlich-rechtlichen Fernsehen in ARD und hessenfernsehen
Auch das öffentlich-rechtliche Fernsehen, mit satten 8 Mrd. jährlichen Einnahmen opulent ausgestattet, kommt seinem Sendeauftrag bei der WM im IRONMAN nach.

Von 18:23 bis 18:48 Uhr schaltet die ARD (das Erste) zum noch immer imposanten Start der Schwimmer in die Bucht von Kailua-Kona, um sich dann von 23:50 bis 3:15 Uhr erneut auf Sendeplatz 1 zu tummeln.

Für weitere Impressionen aus Hawaii sorgt das Angebot im dritten Programm: der HR überträgt von 22:30 bis 3:15 Uhr ebenfall live aus Hawi und vom Alii Drive mit kompetenter Unterstützung von Andreas Raelert und Thomas Hellriegel.

Abgerundet wird die große Show durch ein Live-Streaming auf www.sportschau.de ab 18:22 Uhr. 

Die Sportschau entdeckt die Moral bei Berichterstattung aus den Randsportarten: Bahrain Endurance 13

Die Sportschau aus dem Hause der ARD hat einmal mehr kurz vor der WM der Triathleten auf Big Island, Hawaii die Moral für sich entdeckt und berichtet durchaus kritisch aus den Randsportarten. Konkret geht es um die Gründung des Bahrain Endurance Teams (Bahrain 13), das von Kronprinz Nasser bin Hamad Al Khalifa ins Leben gerufen wurde und dem er als eines von zwölf Mitgliedern selbst angehört. Thematisiert werden hauptsächlich die Menschenrechte und die Rechtslage im Königreich Bahrain und das von Vertretern von Menschenrechtsorganisationen vorgebrachte Argument des Whitewashings durch das Engagement im Sport. 
Wenzel Michalski (Human Rights Watch) erläutert im Beitrag der Sportschau seine Sichtweise auf PR-Strategien von Autokratien durch Sport. Screeshot: ARD Sportschau

Crème de la Crème des Triathlons
In der sehenswerten Reportage fokussieren sich die Autoren auf das derzeitige Teammitglied Jan Frodeno und das ehemalige Teammitglied Sebastian Kienle. Nicht zu Wort kommen das Teammanagement, die Initiatoren oder die anderen Mitglieder, die in Teilen aus der Crème de la Crème des Triathlons bestehen: Alistair Brownlee, Ashleigh Gentle, Ben Kanute, Daniela Ryf, David Plese, His Highness Shaikh Nasser bin Hamad Al Khalifa, Holly Lawrence, Javier Gomez, Lauren Parker, Terenzo Bozzone, Vicky Holland und Vincent Luis kommen nicht vor.

Ebenfalls nur am Rande erwähnt wird für Sekunden das aus der Tour de France bekannte ProTour-Profiradteam aus Bahrain ohne nur einen Vertreter vor die Kamera zu bekommen. Da haben es sich die Autoren Robert Kempe und Tom Klees dann doch etwas einfach gemacht.

„Globaler Dialog durch Sport“ ./. „der Sport ist unpolitisch“
Sportler wie Jan Frodeno, die sich der Diskussion stellen, können in diesem PR-Minenfeld eigentlich nur untergehen. Kein Job, um den man Frodeno an diesem Tag (in Frankfurt am Main) beneiden wird. Die Spannung zwischen den Themen „globaler Dialog durch Sport“ und der häufig verwendeten Eigendefinition des organisierten und unorganisierten Sports als „unpolitisch“ kann er nicht wirklich auflösen. Der Sport hat auch nach den Erfahrungen rund um die Weltkriege zum Schutz vor Missbrauch durch Dritte, wie etwa Staaten, und leider auch zum Selbstschutz vor organisatorischer Weiterentwicklung und progressiver Evolution diese Definition bis zum heutigen Tage mit allen Kräften verteidigt.

Michael Michalski (Human Rights Watch) lässt auch die Wirtschaft in diesem Kontext nicht so leicht vom Haken.

Nicht angesprochen wird in dem TV-Bericht...:
Grundsätzlich sollte man mit allen Teilen der Gesellschaft im Dialog sein. Ausnahme sind Gegengesellschaften, die die Zerstörung z. B. unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung offen oder verdeckt vorantreiben. Vor diesen Kräften muss man sich konsequent schützen. Die UN besteht etwa zu mindestens 20% aus Schurkenstaaten und weiteren mindestens 15% durch und durch korrupten Staaten. Ähnlich und weitaus schlimmer verhält es sich in vielen Institutionen des organisierten Sports. An dieser Stelle sei nur auf die Skandale rund um die FIFA oder WM-Vergaben verwiesen.

Eine zugegeben provokante und durchaus unfaire Frage an Sebastian Kienle könnte lauten: „Hast du oder wirst du das aus diesem Vertrag erhaltene Geld spenden, um z. B. die Menschenrechtssituation vor Ort zu verbessern?“

Natürlich wird durch diese Maximalforderung der durch Sebastian Kienle vorzeitig initiierte Vertragsausstieg auch noch moralisch durch Infragestellung der Kommunikation oder Intention der Kommunikation in die Diskussion gezogen.

Andere Teammitglieder können sich der Diskussion entziehen oder werden einfach nicht gefragt, weil öffentliche, (hyper-) moralische Diskussionen eine typisch deutsche Eigenheit sind, während andere Nationen pragmatischer Denken und Handeln. Ich kenne die öffentliche Positionierung neben der im Video gezeigten zwei Deutschen von drei weiteren Teammitgliedern, etwa von Daniela Ryf. Das nacht dann 5/12 (13).

Die Frage an Sebastian Kienle kann man natürlich analog allen 12 weiteren oder anderen, ehemaligen Teammitgliedern stellen.

Ohne weiter auf den moralisch-ethischen Bereich oder die Motivation von Protagonisten oder Initiatoren des Teams einzugehen, ein Hinweis aus technischer Perspektive. Die Gründung von „Bahrain 13“ Endurance hat es geschafft einen in Google sehr negativ besetzten Suchausdruck in einen neuen Rahmen (Framing) zu setzen. Ein Google-SEO und PR-Meisterstück. Eine Diskussion zum Thema findet z. B. auf Facebook statt.
  1. ARD Sportschau: Triathlon made in Bahrain
  2. Bahrain Endurance Team, Bahrain 13 auf Wikipedia
  3. Facebook-Diskussion