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Mittwoch, 12. Oktober 2011

Ironman belohnt treue Starter, Regeländerungen bei der Kona Lottery kann Startplatz für Hawaii bedeuten

Der Weg zum Ironman Hawaii war in der Vergangenheit relativ klar und deutlich abgezeichnet. Doch es gibt seitens der World Triathlon Corporation (WTC) Neuerungen, die treue Kunden belohnt. So zumindest CEO Andrew Messick im Podcast IM Talk von John Newsom und Bevan James Eyles, wo er einen Teil des smarten Kundenbindungsprogramms skizziert.

Der Traum von einem Start beim Ironman Hawaii kann für Vielstarter und Triathlon-Lifestyler jetzt auch Wirklichkeit werden, wenn man bisher die Qualifikationskriterien nicht erfüllen konnte. Das erste Kontingent wird wahrscheinlich an alle Vielstarter mit mehr mehr als 12 bis 15 Ironman auf dem Buckel gehen, die noch nicht in der Bucht von Kailua-Kona zum Triathlon antreten durften. Photo: Ulihb

Die besten 50 männlichen und 30 weiblichen Triathlon-Profis qualifizieren sich über die Weltrangliste, die sogenannten Kona Pro Rankings. VIPs und neudeutsch bezeichnete Celebrities aus Sport und Gesellschaft können im Ausnahmefall einen Freistart, eine Wildcard erhalten. Dazu zählen auch an der Hand abzählbare Startplätze  für herausragende Sponsoren.

Für das große Feld der Altersklassenathleten, den Agegroupern verläuft der Weg, sofern sie keine der obigen Kriterien wie einer VIP-Existenz oder exzellente Kontakte zu den Sponsoren erfüllen, über die Qualifikationsrennen in den jeweiligen Altersklassen auf dem Globus. Durch geschickte Rennauswahl können die Chancen bei gleichbleibender Leistung durchaus in manchen Altersklassen und zu bestimmten Jahreszeiten deutlich erhöht werden.

Dann gibt es noch die Option für zuweilen zehntausende von US-Dollarn einen der wenigen auf der Auktionsplattform ebay.com versteigerten Plätze zu erhaschen. Die Erlöse werden in der Regel einem guten Zweck in der Gemeinde von Kailua-Kona, Hawaii zugeteilt. Als letzte Chance kann man sich für vergleichsweise kleines Geld auf Active.com an der Kona Lottery beteiligen. Einige Startplätze werden nach festen Länderkontingenten unter allen verlost. Auch hier steht ein guter Zweck bei der Verwendung der Erlöse Pate.

Exakt hier greift die Änderung. Nach aktuellem Sachstand sollen 50% dieser bisherigen Lottery-Plätze nach Anzahl der (gefinishten) Ironman Triathlons vergeben werden. Konkret bedeutet, dass in den nächsten Jahren all jene eine Chance auf einen Start beim Ironman Hawaii bekommen, die als besonders loyale und gute Kunden bezeichnet werden können, deren sportliche Leistungsfähigkeit jedoch nicht in Deckung mit den Qualifikationskriterien in den Altersklassen gebracht werden konnte.

Bisherige Teilnehmer an der klassischen Lotterie kumulieren, basierend auf der Anzahl der vergeblichen Versuche einen Startplatz zu erhaschen, ihre Chancen. Je öfter der angehende Kona Starter vergeblich bei der Lotterie teilgenommen hat, desto größer werden die statistischen Chancen auf den Erfolg. Vorausgesetzt alle anderen Triathletinnen und Triathleten nehmen nicht ebenfalls in jedem Jahr an der Auslosung teil.


Die wichtigsten Aussagen von Andrew Messick (ab der 13. Minute des Podcasts):

“Starting in 2012 we’re making two pretty substantial changes to that (the lottery). The first is that for athletes who have are serious triathletes who have done twelve or more full’s in their career and are still racing, we’re going to guarantee them a chance to race Kona.”

[...]

“It might take a little bit of time for us to be able to cycle them all in, but we feel that you should have an opportunity to race Kona once in your lifetime.  If you’re a serious triathlete, if you’re serious about the sport, you’re dedicated, you’re loyal, and you just happen to not be fast.  I believe that being a serious long term triathlete and demonstrating by doing twelve or more full’s, that you deserve it as much as people are who are super quick.  So part of our lottery slots are going toward those people.”

[...]

“We’re going to start by the people who have done the most, and start by ticking them off every year and then get through all of them.  I believe the long term people who are committed to us, get the chance to come here.  Because it’s a magical place and it’s special and you deserve a shot at Kona.”

Freitag, 7. Oktober 2011

Alle Profi-Triathleten des Ironman Hawaii Triathlons 2011

Die Spannung steigt, das Saisonfinale der Ironman-Triathleten wird am kommenden Samstag vielleicht mit Andreas Raelert, Timo Bracht, Faris Al-Sultan, Jan Raphael, Andy Böcherer, Sonja Tajsich oder Wahl-Luxemburger Dirk Bockel den ein oder anderen schwarz-rot-gelben Top 5 oder Top 10 Kandidaten ins Ziel auf den Alii-Drive katapultieren. Bevor der guten alten, von 3athlon eingeführten Tradition gefrönt wird, vorab die Liste aller für den Ironman Hawaii 2011 gemeldeten Profis. Indessen finalisiert DNF is no option seine Listen der Top 10 Frauen und Top 10 Männer anhand aktueller "Wohlfühl-" und "Sieht-verdammt-schnell-aus" Meldungen aus Downtown Kailua-Kona.

Das Feld der Profi-Triathleten ist durch das neue Qualifizierungssystem (Kona Pro Rankings) kompakter in der Leistung aber auch deutlich kleiner geworden. Das Rennen am Samstag wird zeigen, wer durch Chrissie Wellington "gechicked", d.h. überholt wurde, Tourist oder Top 10 Anwärter ist. Überraschungen und Ausfälle wird es 2011 sicherlich wie in den Jahren zuvor geben. Photo: Ulihb

Profi-Männer
1. Craig Alexander (AUS)
2. Raynard Tissink (RSA)
3. Timothy O'Donnell (USA)
4. Eneko Llanos (ESP)
5. Faris Al-Sultan (GER)
6. Marino Vanhoenacker (BEL)
7. Jan Raphael (GER)
8. Luke Bell (AUS)
9. Timo Bracht (GER)
10. Andreas Raelert (GER)
11. Pete Jacobs (AUS)
12. Jozsef Major (HUN)
13. Mathias Hecht (SUI)
14. Cameron Brown (NZL)
15. Frederik Van Lierde (BEL)
16. Petr Vabrousek (CZE)
17. Ronnie Schildknecht (SUI)
18. Maik Twelsiek (GER)
19. Luke McKenzie (AUS)
20. Ben Hoffman (USA)
21. Michael Weiss (AUT)
22. T.J. Tollakson (USA)
23. Patrick Vernay (NCL)
24. Axel Zeebroek (BEL)
25. Chris Lieto (USA)
26. Tom Lowe (GBR)
27. Rasmus Henning (DEN)
28. Torsten Abel (GER)
29. Andy Potts (USA)
30. Balazs Csoke (HUN)
31. Andi Boecherer (GER)
32. Sergio Marques (POR)
33. Dirk Bockel (LUX)
34. Bert Jammaer (BEL)
35. Michael Lovato (USA)
36. Michael Goehner (GER)
37. Mike Schifferle (SUI)
38. Joe Gambles (AUS)
39. Matthew Russell (USA)
40. Cyril Viennot (FRA)
41. Matty White (AUS)
42. Paul Amey (GBR)
43. Daniel Fontana (ITA)
44. Mike Aigroz (SUI)
45. Mike Neill (CAN)
46. Georg Potrebitsch (GER)
47. Ian Mikelson (USA)
48. Matty Reed (USA)
49. Marko Albert (EST)
50. Courtney Ogden (AUS)
51. Hiroyuki Nishiuchi (JPN)

Profi-Frauen
101. Mirinda Carfrae (AUS)
102. Chrissie Wellington (GBR)
103. Caroline Steffen (SUI)
104. Yvonne Van Vlerken (NED)
105. Karin Thuerig (SUI)
106. Tyler Stewart (USA)
107. Leanda Cave (GBR)
108. Julie Dibens (GBR)
109. Heleen Bij De Vaate (NED)
110. Kelly Williamson (USA)
111. Amy Marsh (USA)
112. Rachel Joyce (GBR)
113. Sonja Tajsich (GER)
114. Catriona Morrison (GBR)
115. Silvia Felt (GER)
116. Heather Wurtele (CAN)
117. Virginia Berasategui (ESP)
118. Tine Deckers (BEL)
119. Lucie Zelenkova (CZE)
120. Sofie Goos (BEL)
121. Kate Bevilaqua (AUS)
122. Kim Loeffler (USA)
123. Caitlin Snow (USA)
124. Linsey Corbin (USA)
125. Amanda Stevens (USA)
126. Samantha Warriner (NZL)
127. Uli Bromme (USA)
128. Mary Beth Ellis (USA)
129. Maki Nishiuchi (JPN)
130. Miranda Alldritt (CAN)
131. Jackie Arendt (USA)
132. Joanna Lawn (NZL)
133. Natascha Badmann (SUI)

Dienstag, 2. August 2011

Training Day - Andreas Raelert nutzt Schlupfloch im Qualifikationssystem beim Ironman Triathlon

Der Boden des Rother Stadions bei der Challenge 2011 vibriert leicht durch die Beschallung mit den riesigen Lautsprecher und vom rhythmischen Klatschen und Stampfen der Zuschauer, die die bis dahin eindrucksvollste Darbietung von Andreas Raelert im Triathlon überhaupt miterleben konnten.
Andreas Raelert bestreitet nach seinem fulminanten Auftritt in Roth den Pflicht-Ironman in Regensburg offensichtlich aus dem vollem Training und verknüpft in der Not eine Charity-Aktion mit den Zwängen des Regelwerks. Photo: Ingo Kutsche
Der Rostocker dikitierte ab dem Startschuss dem gesamten Feld seine Rennstrategie auf und lieferte eine blitzsaubere und physisch und psychisch erschöpfende Leistung ab. Hat Deutschland nach Stadler und Al-Sultan wieder ein richtig heißes Eisen für den Sieg beim Ironman Hawaii im Feuer? Eigentlich schon, wenn nicht das "neue" Qualifikationssystem, die Kona Pro Rankings (KPR) für den dritten Start auf Big Island im Wege wäre.

Mit seinem zweiten Gesamtrang wäre einer der wohl komplettesten Triathleten aktueller Zeit vor zwei Jahren ohne weitere Sorgen und Nöten startberechtigt gewesen. Dieser Umstand trifft für den Ironman Hawaii 2011 nicht mehr zu. Der 13. des aktuellen Rankings muss vor Ende des Qualifikationszyklus am 31. August 2011 noch die Kleinigkeit einer vollen Ironman-Distanz ins Ziel bringen. Gewertet werden kann nur ein Triathlon aus dem eigenen Markenportfolio der World Triathlon Corporation (WTC), die für die aktuelle Saison ein Punktesystem eingeführt hat, das grundsätzlich von den Athleten angenommen wird, aber des Feintunings bedarf.

Für diverse Triathlonrennen im Ironman und Ironman 70.3 stehen verschiedene Punkte zur Verfügung. Zwischen Punkten und bestimmten Events gibt es wechselseitige Beziehungen: Je wertiger und wichtiger ein Ironman, desto mehr Punkte gibt es und umgekehrt. Die wesentlichen Kriterien des KPR beinhalten derzeit:
  • Die 5 besten Events kommen in die Wertung
  • 2 Ironman müssen in die Wertung, max. 3 Ironman 70.3 werden gewertet
  • Es können bis zu 5 Ironman Events in die Wertung eingebracht werden
  • Die 40 besten männlichen und 25 weiblichen Profis qualifizieren sich (bis 31. Juli)
  • Werden nicht alle Plätz angenommen darf nachgerückt werden
  • Nicht eingelöste Punkte verfallen in der Folgesaison und können nicht in den nächsten Qualifikationszyklus transferiert werden
  • Die 10 besten Männer und 5 besten Frauen qualifizieren sich zum 2. Stichtag (31. August)
  • Hawaiisieger sind 5 Jahre automatisch qualifiziert, sofern sie in der Saison einen Ironman außerhalb der WM finishen
Kritiker beanstanden an dem aktuellen System die zum Teil wenig ausbalancierte Vergabe der Punkte für manche Events, bei denen ein Sieg mit 1.000 Punkten weit hinter den ausgeschütteten 4.000 Punkten, etwa der EM in Frankfurt am Main  oder beim Ironman Texas bliebe. Ehemalige Top-Triathleten, wie Mark Allen, Dave Scott, Peter Reid oder Natascha Badmann starteten vor ihren großen Siegen oftmals bei nur sehr wenigen Triathlons und schon gar nicht über die volle Distanz. Die heutigen Triathleten müssen selbst bei herausragenden Ergebnissen 2 bis 5 Starts absolvieren und sind im dümmsten Fall qualifiziert aber müde oder verletzt.

Andreas Raelert, muss also nach seinem Erfolg in Roth formal noch den Qualifikationskriterien der WTC entsprechen und diesen einen Ironman sicher ins Ziel bringen. Gelingt dies nicht, fehlt er beim Ironman Hawaii 2011.
In einem ähnlichen Dilemma, zzgl. aktuell noch fehlender Punkte steckt sein Bruder Michael auf Listenplatz 47. Die fehlenden Punkte könnte die geplante Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 (1.500 für Platz 1) und einen Listenplatz in den Top 30 einbringen. Mögliche Ironman Events zur Erbringung des Pflichtstarts sind der unwahrscheinliche Start zusammen mit seinem Bruder in Regensburg oder die Ironman Events auf dem nordamerikanischen Kontinent drei Tage vor Ende der Qualifikationsperiode am 28. August. Gefährlich dicht am Ironman Hawaii werden am gleichen Tage beim Ironman Louisville und Ironman Canada die letzten Punkte vergeben und anschließend die KPR finalisiert, bevor sie am 3. September veröffentlicht werden. Stehen nach Ende der verbleibenden drei Ironman von Regensburg, Louisville oder Penticton DNS oder DNF hinter dem Namen Michael Raelert bleibt nur das Hoffen und Bangen auf eine Wildcard durch den Status des amtierenden Welt- und Europameisters im Ironman 70.3 Triathlon.

Um auch in der Saison nicht ausschließlich bei Triathlons der WTC zu starten, greift der zweifache Olympiateilnehmer Andreas Raelert auf einen legalen Kniff zurück. Ein Trick, den Kai Walter als Geschäftsführer der ausführenden Eventagentur Xdream nicht sehr begeistern dürfte. Schließlich fällt der heißeste Titelanwärter schon vor dem Start ein wenig aus dem Fokus der Auguren und Medien-Maschinerie. Raelert bestreitet den kommenden Ironman Regensburg quasi aus dem Training.

Die WTC kann wenig Interesse haben, dass hochklassige Triathleten ihre Wettkämpfe zu Charity-Events und Trainingsfahrten mit angezogener Handbremse umdeklarieren. Sie könnte mit einem geänderten Passus der KPR gegen das aktuelle Schlupfloch reagieren: Jener ins Ziel zu bringende Pflicht-Ironman muss vergleichbar einer erfolgreichen Partizipation an den Preisgeldauszahlungen innerhalb einer Karenzzeit erfolgen. 8-15 Prozentpunkte auf die Siegerzeiten, gekoppelt mit einem automatischen Erfüllen der Anforderungen bei einem etwaigen Top 3 Finish erscheinen realistisch. Ob es dabei bei Starts der Ausnahmetriathletin Chrissie Wellington eine Sonderregelung abseits der engen Karenzzeiten für die Mitbewerberinnen geben muss, ist vor Einführung detailliert zu diskutieren.

Raelert gibt dem Trainingstag in Regensburg einen karitativen Hintergrund. Für jeden Athleten vor ihm im Ziel soll eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck von 10 bis 20 Euro vorgesehen werden. Bei dem geplanten Platz im Mittelfeld wird insgesamt einen Erlös um die 10.000 Euro erwartet, dessen Empfänger seine Fans vorgeben können. Der Wortlaut im Original:

"Die unglaublich schönen Momente, die ich bei der Challenge in Roth erleben durfte, sind immer noch präsent. Ich bin nun schon wieder in den Trainingsprozess eingestiegen und verspüre noch immer eine starke körperliche wie auch mentale Müdigkeit. Ich freue mich sehr auf den Start am kommenden Sonntag beim Ironman in Regensburg. Im Hinblick auf meinen Saisonhöhepunkt - die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii – habe ich mich dazu entscheiden, auf meine momentane körperliche Verfassung Rücksicht zu nehmen und ich möchte deshalb mit einem besonderen Ziel an den Start gehen.
Dem Sport habe ich so viel zu verdanken und daher möchte ich die Möglichkeit nutzen, etwas zurückgeben zu können. Um eine Nachhaltigkeit zu erreichen, möchte ich gemeinsam mit meinen Partnern beim Ironman in Regensburg Geld für einen guten Zweck sammeln.
Mir ist es sehr wichtig zu betonen, dass dieser caritative Gedanke ein sehr ernsthaftes Anliegen von Micha und mir ist.
Viele von Euch, die am Sonntag in Regensburg bei einem sehr erlebnisreichen Rennen an den Start gehen, werden auch aktiv für einen guten Zweck teilnehmen und dazu beitragen, ein wohltätiges Projekt zu unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir für jeden Athlet, der in Regensburg vor mir die Ziellinie überquert, einen Betrag zwischen 10-20 Euro spenden. Ich halte es für realistisch, mich im Mittelfeld aller Teilnehmer platzieren zu können, so dass der Erlös einen hoffentlich effektiven Gesamtbetrag einbringen wird.
Der Spendenbetrag soll hundertprozentig transparent und nachhaltig eingesetzt werden und deshalb möchte ich Euch auch gerne um Eure Mithilfe und Unterstützung bitten.
Was wäre Eurer Meinung nach der beste Verwendungszweck für diese Spende? Wem sollte der gesammelte Betrag zu Gute kommen? Ich würde mich über Eure Vorschläge sehr freuen!

An dieser Stelle möchte ich mich für Euer Engagement und Eure Mithilfe bedanken!"

Euer Andy