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Freitag, 9. August 2013

LIVE: IRONMAN 70.3 European Championship 2013 Wiesbaden

Am kommenden Wochenende findet einer der sportlich bestmöglich besetzten IRONMAN Triathlons über die 70.3-Distanz statt. Die IRONMAN European Championships im hessischen Wiesbaden locken bei der Auflage 2013 neben den Stars aus der IRONMAN-Rennserie zahlreiche ehemalige und aktuelle Profis der olympischen Distanzen an. Darunter auch eine ehemalige Hardcore-Doperin und EPO-Dealerin, der ein Start auf Basis aktueller Statuten jedoch schwerlich verweigert werden kann.
Wird sich eine der deutschen Mitfavoritinnen den Titel der Europameisterschaften sichern oder sehen wir sogar eine Gewinnerin aus Übersee bei den IRONMAN 70.3 European Championship von Wiesbaden? Screenshot: Ironmanwiesbaden.com

Wer am Sonntag nicht selbst vor Ort sein kann, um die Action auf der sehr anspruchsvollen Radstrecke und dem tückischen Laufparcours zu verfolgen, findet im Internet Ticker und Co. aktuelle Informationen ab ca. 7:30 Uhr.

Hier, auf dnf-is-no-option.com gibt es auch schon die Top 10 vorab - also den Blick in die Kristallkugel...


Favoritentipps Damen und Herren (die tatsächlichen Platzierungen in Klammern)


Damen
  1. Lisa Hütthaler (5.)
  2. Svenja Bazlen (DNF bei Radkilometer 25, technische Probleme mit der Schaltung)
  3. Annabel Luxford (2.)
  4. Catriona Morrison (3.)
  5. Jenny Schulz (12.)
  6. Daniela Ryf (1.)
  7. Kiyomi Niwata (13.)
  8. Tamsin Lewis (4.)
  9. Rahel Küng (11.)
  10. Natascha Schmitt (9.)
Herren
  1. Sebastian Kienle (6.)
  2. Jan Frodeno (2.)
  3. Sylvain Sudrie (12.)
  4. Ivan Vasiliev (17.)
  5. Fraser Cartmell (20.)
  6. Boris Stein (5.)
  7. Matt Chrabot (40.)
  8. Alessandro Degasperi (3.)
  9. Josh Amberger (4.)
  10. Denis Vasiliev (18.)

Mittwoch, 12. Juni 2013

"Keine Doper in unseren Rennen" - FaceBook Fanpage macht mobil gegen ehemalige Dopingsünder

Auf FaceBook hat sich eine Gruppe von Triathleten aus dem deutschsprachigen Raum zusammengefunden, um ein Sprachrohr gegen eine Rückkehr verurteilter Doper in den Profi-Wettkampfsport zu bilden. Wohlgemerkt, wenn formal eine Startberechtigung für die Triathletinnen und Triathleten wieder vorliegt. Hauptargument der Befürworter um Initiator Günther Rampitsch ist die Vermutung, dass ehemalige Doper auch nach dem Absetzen der Dopingmittel oder verbotenen Methoden einen Wettbewerbsvorteil haben könnten, weil einige Veränderungen des Körpers irreversibel seien. Exemplarisch sei auf Veränderungen im passiven Bewegungsapparat verwiesen.
Auf FaceBook versucht eine Initiative "sanften Druck auf die Veranstalter auszuüben", um ehemalige aber mittlerweile rechtlich und sportrechtlich rehabilitierte Dopingsünder von Wettkämpfen als Profi-Sportler auszuschließen. Screenshot: FaceBook

Gegenüber Tri Mag postuliert der Kärntner das Ziel der Gruppe: "Es geht uns darum, sanften Druck auf die Veranstalter auszuüben, sie haben es in ihrer Hand, wer starten darf. Als Veranstalter kann man somit ein Zeichen für sauberen Sport setzen!" Dazu soll auch eine Podiumsveranstaltung mit einem großen Veranstalter organisiert werden.

Grundsätzlich gibt es rechtliche Hürden für Veranstalter. Das Aussprechen eines Startverbots für ehemalige Doper kann ein unabhängiges Gericht als Berufsverbot werten, sofern ein wichtiges Rennen oder gar eine dominante Rennserie betroffen sind. Eine Lawine von Prozessen und die Vergabe von Titeln und Medaillen auf dem grünen Tisch sind als unmittelbare Folge zu befürchtet.

Der für Ersttäter verschärfte Entwurf des 2015 WADA Code sieht bis zu 4 Jahre Sperre vor. Er ist für viele Athleten und Fans von "Keine Doper in unseren Rennen" wohl nicht genug. Letztlich widerspricht die Forderung aber allen bisher bekannten gesetzlichen Regelungen aus anderen Bereichen des öffentlichen Lebens zu Resozialisierung und Wiedereingliederung. 

Zusammenfassend formuliert: Es ist es extrem schwer und faktisch undurchsetzbar ein wie auch immer geartetes Regelwerk für den Sport aufzustellen, dass Doper lebenslang vom Profisport aussperrt. Es müsste z. B. auch qualitative und quantitative Aussagen zum dauerhaft erlangten Vorteil durch den Einsatz von Doping wissenschaftlich und gerichtsfest belegen können, wenn diese Argumentation als Basis einer Regelwerkänderung herangezogen werden soll. Die Beweisführung wird voraussichtlich einen ganzen Katalog von Indikatoren betreffen und wird sicherlich als verwaltungstechnisch umfangreiche Einzelfallentscheidung umzusetzen sein. Jede Startverweigerung endet sonst vor dem CAS oder ordentlichen Gerichten. 
Die WADAs und NADAs dieser Welt wären mit ihren finanziellen sehr endlichen Ressourcen bei den hohen Kosten dieser Gerichtsprozesse schnell am Ende.

Veranstalter, die Antrittsprämien und Sachleistungen wie Flüge, Unterkunft, Vor-Ort-Transport, Medienpräsenz, Ausrüstungsmaterial oder Anzeigen neben den Preisgeldern vergeben, haben einen effektiven Hebel in der Hand, um das Interesse eines Profis am eigenen Event zu steuern.
Diese Antrittsgelder und Sachleistungen dürfen aber nicht formaler Bestandteil von Ausschreibungen sein, weil sie dann einklagbar wären. Allerdings ist zu bedenken, dass es z.B. bei den Veranstaltungen von International Triathlon Union (ITU) und World Triathlon Corporation (WTC) Startprämien in dieser Form formal nicht mehr gibt oder nie gab. Folglich kann dieser Hebel hier gar nicht angesetzt werden.

Auslöser und emotionaler Kondensationskern der aktuellen Diskussion ist die in diesem Jahr erneut als Triathlonprofi erfolgreich auftretende Österreicherin Lisa Hütthaler. Hütthaler wurden neben Doping, versuchter Bestechung einer Dopinglabormitarbeiterin und Weitergabe von Dopingmitteln auch verbotenes Windschattenfahren (2012 in Miami, USA) und bewusst gefährliche Fahrweise mit Sturzfolge von Olympiasiegerin Kate Allen und Mary Beth Ellis (2008 in New Plymoth, NZL) vorgeworfen. Die beiden letztgenannten Punkte konnten trotz z. T. intensiver Untersuchungen nicht nachgewiesen werden.

Hütthaler ist nicht der einzige Name der auf "Keine Doper in unseren Rennen" fällt. Die Betreiber der Fanpage müssen behutsam und zugleich penibel darauf achten, dass keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden und die durchweg sachliche Tonalität der Gruppe gewahrt bleibt. Aktuell funktionieren soziale Kontrolle und behutsame Moderation noch ordentlich.

Donnerstag, 25. April 2013

Hohe Testosteronwerte: Triathlet Hannes Hempel postiv auf Doping getestet. Erneute Strafe dürfte das Ende der sportlichen Karriere bedeuten.

Hannes Hempel, sportlich eher erfolgloser Triathlon-Exportartikel aus Österreich hat erneut gegen den Anti-Doping Code der WADA verstoßen. Der wegen Weitergabe mit dem Blutdopingmittel EPO an Bernhard Kohl bereits 2008 verurteilte und für vier Jahre gesperrte Hempel ist im März mit abweichenden Testosteronwerten in die Dopingfalle getappt. Hempel war in der Vergangenheit im Bestechungsskandal um eine wegen Dopings überführten Triathletin belastet aber nicht verurteilt worden. Am 8. März 2013 wurden im Rahmen einer Trainingskontrolle die Proben entnommen und die A-Probe wurde als positiv eingestuft. Hempel erwägt in einer Stellungnahme die Öffnung seiner B-Probe:

"Heute habe ich von der NADA Austria ein E-Mail erhalten. Darin wurde mir völlig überraschend mitgeteilt, dass ich in meiner Dopingkontrolle (Trainingskontrolle) vom 8. März positiv auf Testosteron getestet worden bin. Nach dem medialen Skandal von 2009 wollte ich mit Doping nichts mehr zu tun habe. Meine sportlichen Ambitionen beschränken sich ausschließlich darauf, das ich meine Karriere mit einem für mich versöhnlichen Ausgang beende. Es ist mir unerklärlich, wie es zu diesem positiven Testergebnis gekommen ist, daher erwäge ich die Öffnung der B-Probe."

Der Triathlonverband hat mittlerweile ebenfalls mit einer Pressemitteilung reagiert und den formalen Ablauf des Verfahrens skizziert: "Der Österreichische Triathlonverband wurde gestern zeitgleich mit dem Athleten Hannes Hempel, dem Triathlon Weltverband (ITU) und der WADA über ein positives Analyseergebnis der A-Probe einer Trainingskontrolle des Athleten Hannes Hempel informiert. Auf Grund der Veröffentlichung dieses positiven Analyseergebnisses der A-Probe durch den Athleten selbst, ist auch der ÖTRV im rechtssicheren Rahmen betreffend der Veröffentlichung einer positiven A-Probe, womit wird die positive A-Probe von Herrn Hempel bestätigen können.

Dem Athleten steht noch das Recht zu die Öffnung und Analyse der B-Probe bis 30.04.2013 zu beantragen. Festgehalten darf dabei werden, dass zum derzeitigen Verfahrensstand kein Dopingfall im Sinne der rechtlichen Grundlagen vorliegt. Dieser liegt vor, wenn der Athlet auf die Öffnung der B-Probe verzichtet oder bei Öffnung und Analyse der B-Probe das Ergebnis der A-Probe bestätigt wird.
Ex-Radprofi Hempel hat auf Grund der 'Unerlaubten Weitergabe von Dopingmitteln' bereits eine Sperre (09.05.2008 bis 09.01.2012) hinter sich. Nach der Weitergabe von Informationen an die Rechtskommission wurde die damalige Sperre auf Grund der "Kronzeugenregelung" um vier Monate verkürzt. Seit Jänner 2012 war Hempel somit wieder uneingeschränkt startberechtigt."

Kommentar:In dubio pro reo. Aber vielleicht sollte Hannes Hempel darüber nachdenken, wie er seinen nationalen Dachverband (ÖTRV) und die Klagenfurter Triathlonszene vor weiteren Imageschaden bewahren kann - und die Sportart wechseln. Seinen kürzlich erzielten österreichischen Meistertitel in der M40 im Duathlon und vierten Gesamtrang, wird nach endgültiger Einstufung als Dopingfall und Abschluss eines danach folgenden Verfahrens, aberkannt werden. Vielleicht sollte Hempel seine Karriere ohne "versöhnliches" Ergebnis beenden.

  1. http://www.dnf-is-no-option.com/search/label/Hannes%20Hempel
  2. http://www.triathlon-austria.at/de/menu_main/newsshow-stellungnahme-kontroll-analyseergebnis-hannes-hempel
  3. http://kurier.at/sport/sportmix/triathlon-wieder-positive-dopingprobe-von-hannes-hempel/10.237.015
  4. http://www.hanneshempel.at/?p=374

Freitag, 2. November 2012

Drafting-Anschuldigungen beim Ironman 70.3 Miami: Lisa Hütthaler und Andreas Fuchs leiten rechtliche Schritte ein

Nach den schweren öffentlichen Vorwürfen auf dem Portal Slowtwitch.com und einer dem Artikel zugehörigen Kommentarfunktion der Plattform FaceBook.com haben Lisa Hütthaler und Andeas Fuchs rechtliche Schritte gegen vier Profi-Triathletinnen, namentlich Jodie Swallow, Margaret Shapiro, Lisa Mensink und Mary Beth Ellis eingeleitet. Hütthaler und Fuchs wird vorgeworfen beim Ironman 70.3 Miami Triathlon unerlaubt Windschatten gefahren zu sein. Anbei die Stellungnahme von der Website Hütthalers [1]:
Andreas Fuchs (Startnummer 40) und Lisa Hütthaler (72) schalten die Juristen gegen vier Profi-Triathletinnen ein. Screenshot: (c) Brightroom.com

Lisa Hütthaler und Andreas Fuchs leiten rechtliche Schritte ein

Nach dem gewaltigen medialen Echo rund um die Anschuldigungen einiger Konkurrentinnen von Lisa Hütthaler, die den Triathlon-Profi Andreas Fuchs und Lisa Hütthaler des unerlaubten Windschattenfahrens bezichtigen, sehen die beiden Athleten keine andere Möglichkeit, als rechtliche Schritte gegen diese Beschuldigungen einzuleiten.

Der in dem Bericht auf dem amerikanischen Internetportal slowtwitch.com ebenfalls erwähnte männliche Athlet, der sich auch in der Gruppe um Lisa Hütthaler befand, konnte bezeugen, keinerlei Drafting oder Blocking im Pro-Feld gesehen zu haben, auch nicht von Andreas Fuchs und Lisa Hütthaler.


Tatsächlich haben sich Fuchs und Hütthaler nur einen Bruchteil der Radstrecke in derselben Gruppe aufgehalten. Gegen Ende des Radsplits setzte sich Fuchs auch noch deutlich von Hütthaler ab.
Auch die vom Veranstalter geschossenen Fotos zeigen die beiden im Rennen niemals gemeinsam auf einem Foto, was bei tatsächlichem Windschattenfahren mit Sicherheit ersichtlich gewesen wäre.
Deshalb wird vom Rechtsvertreter der beiden Athleten, Herrn Dr. Michael Dohr, am Montag eine Unterlassungserklärung samt Aufforderung zur Richtigstellung mit Vorbehalt auf Unterlassungs- und Kreditschädigungsklage, an folgende Personen ergehen.
Jodie Swallow (DNF beim Wettkampf)
Margaret Shapiro (3. Platz gesamt)
Lisa Mensink (4. Platz gesamt)

Mary Beth Ellis (nicht am Start, hatte sich aber auf slowtwitch.com geäußert)

Diesen Weg sehen beide Athleten als die letzte und einzig verbleibende Möglichkeit, sich gegen diesen Rufmord zur Wehr zu setzen. Andreas Fuchs, der in den vielen Jahren seiner Karriere immer als fairer Sportler galt, und Frau Hütthaler, die aufgrund ihrer Vergangenheit stets kritisch unter Beobachtung steht, würden sich schon aus diesen Gründen niemals auf eine solche Unsportlichkeit einlassen.


Lisa Hütthaler and Andreas Fuchs initiate legal action

After the huge media echo around the accusations of some Athletes who accuse the triathlon pros Andreas Fuchs and Lisa Hüttaller illicit slipstream driving, the two athletes see no other option than to take legal action against these accusations.

Of the report on the American Internet portal slowtwitch.com also mentioned athlete, who was also in the group around Hütthaler, could testify that he had seen no drafting or blocking in the pro-field, even not by Andreas Fuchs and Lisa Hütthaler.


In fact, Fuchs and Hütthaler have only been a small time of the race in the same group. Towards the end of the Bikesplit Fuchs moved away from Hütthaler significantly.
Also, the photos taken by the organizers don’t show both athletes together in one shot, which would be seen certainly if there would be slipstreaming.
Therefore, the legal representative of the two athletes, Dr. Michael Dohr, will send a cease and desist declaration and call for correction with reservations on affirmative action and credit damage, to the following persons.
Jodie Swallow (DNF in race)
Margaret Shapiro (3rd place overall)
Lisa Mensink (4th place overall)
Mary Beth Ellis (not at the start, but had expressed on slowtwicht.com)


This way both athletes regarded as the last and only remaining opportunity to defend themselves against this slander. Andreas Fuchs, in the many years of his career was always a fair sportsman and Lisa Hütthaler, due to teir past is always under critical observation. It is clear from these reasons, never t get involved in such an unsportsmanlike conduct.

Donnerstag, 1. November 2012

Drafting-Skandal beim Ironman 70.3 Miami? Andreas Fuchs soll Lisa Hütthaler unerlaubten Windschatten gegeben haben.

Beim Ironman 70.3 Miami soll sich nach verschiedenen Aussagen anderer, zum Teil nicht platzierter, weiblicher Profis (Margaret Shapiro und Jodie Swallow) die österreichische Profi-Triathletin Lisa Hütthaler einen Wettbewerbsvorteil durch unerlaubtes Windschattenfahren verschafft haben. Soweit die unaufgeregte Zusammenfassung der Nachrichtenlage, deren akribische Faktensammlung inkl. einiger mehr oder minder aussagefähiger Bildaufnahmen die Kollegen auf Slowtwitch.com [1,2] durchgeführt haben. Das pikante Detail beinhaltet jedoch der Vorwurf der aktiven Hilfestellung durch Andreas Fuchs, der ein enges persönliches Verhältnis zu Hütthaler pflegt.


Andreas Fuchs (Startnummer 40) und Lisa Hütthaler (72): nach dem Teamwork auf der Radstrecke zum gemeinsamen Erinnerungsfoto? So interpretieren es in den aktuellen Diskussionen viele Triathleten. Screenshot: (c) Brightroom.com
Konkret soll Fuchs während der zweiten Disziplin auf die zwei Minuten später gestartete Hütthaler gewartet haben und zwischenzeitlich gezielt andere in der Situation vor Hütthaler liegende Triathletinnen auf seinem Rad ausgebremst haben. Als dann Hütthaler aufschloss, soll es zu einer Duettdarbietung in perfekter Draftathlon-Manier mit 1-2 Meter Abstand zwischen den beiden Triathleten gekommen sein. Fuchs habe nun deutlich das Tempo erhöht und gemeinsam mit der ehemals wegen Doping und versuchter Bestechung einer Laborangestellten verurteilten Mutter eines Kindes die anderen Damen distanziert. [3] Sowohl Hütthaler, als auch Fuchs bestreiten die Vorwürfe energisch. Fuchs, der das Rennen nach dem Radfahren aufgab, verweist auf seiner Website auf den Trainingscharakter des 70.3 Miami vor dem Ironman Panama. Er habe bewusst erst in der zweiten Radhälfte das Tempo erhöhen wollen, völlig unabhängig davon, wer zufällig in seiner Nähe gefahren sei.

[Update vom 02.11.2012: Mittlerweile haben Lisa Hütthaler und Andreas Fuchs rechtliche Schritte gegen die vier Profi-Triathletinnen Jodie Swallow, Margaret Shapiro, Lisa Mensink und Mary Beth Ellis eingeleitet.]

Derzeit ist unklar, ob das Regelwerk der World Triathlon Corporation (WTC) eine Untersuchung und bei entsprechender Beweislage auch eine Sanktionierung vorsieht, bzw. vornehmen wird, gemeldet wurden sie von gestarteten Athletinnen. Beide Aussagen mögen gerade wegen ihrer angestrengten Plausibilität konstruiert erscheinen, für eine öffentliche Vorverurteilung ist es aber vielleicht trotzdem etwas zu früh.

Hütthaler sah sich nach dem schweren Sturz von Olympiasiegerin Kate Allen am 6. April 2008 in Neuseeland im Rahmen eines ITU Triathlons den Vorwürfen ausgesetzt, sie habe den Sturz durch besonders ruppige Fahrweise provoziert, um Allen aus dem Rennen um die Olympiaqualifikation von Beijing zu werfen. Aus den Reihen Allens wurde damals Vorsatz unterstellt. Eine Kommission des ÖTRV entschied sich wegen widersprüchlicher Aussagen gegen ein weiteres Vorgehen gegen Hütthaler. [4]

In meiner langen Karriere bei der Verfolgung des internationalen Profi-Triathlonzirkus habe ich viele ähnliche und weitaus schlimmere Dinge erlebt. Sogar einen Nationalkaderathleten, der seinem Kollegen aus dem eigenen Land kurz vor dem Start die Luft aus dem Reifen gelassen hat. Der zuständige Delegierte Henning Müller schützte den Täter vor Sanktionen und sah von Disziplinarmaßnahmen ab. Eine klassische, wie auch typische Vertuschungsmentalität der Funktionäre, die genau solche Athleten heranreifen lassen, die der Sport nicht benötigt.

Warum also sollte sich der Sport anders verhalten, als die Gesellschaft? Warum sollten Athleten nicht betrügen wollen, wenn zu wenig oder keine Kampfrichter auf der Strecke sind? Das "2012 Hütthaler-Fuchs-Drafting Gate" ist nur eines mehr in einer langen Liste und verdeutlicht einmal mehr, warum es so wichtig ist den Neueinsteigern und Nachwuchs-Triathleten einige Grundprinzipien wie Fair-Play, Non-Drafting, Non-Shot-Cutting, Non-Cheating zu vermitteln. Anti-Doping ist die nächste Stufe des Aufklärungsauftrags. Damit einher geht aber auch die zwingende Notwendigkeit der unaufgeregten sozialen Kontrolle der Teilnehmer und Zuschauer und last but not least die Bereitstellung von Ressourcen zur Umsetzung des Regelwerks: Cash, Videobeweis und Kampfrichter, um konkret zu werden.

Eine kleine, anonymisierte Auswahl dieser bösen und gemeinen Tricksereien im Sport als Abbild der Gesellschaft findet sich unter http://www.dnf-is-no-option.com/2011/07/cheatcodes-die-lustigsten_22.html. [5]

Sonntag, 15. Januar 2012

Hampelei um Doper Hannes Hempel


Da war doch etwas... Hannes Hempel, ehemaliger Radfahrer und in eine Dopingaffäre verwickelter Triathlet ist ab 2012 wieder in der Wettkampfszene Österreichs aktiv. An sich nicht berichtenswert und eher etwas für den SPAM-Filter. Für Befremden - zumindest bei mir - hat ein aus einer Pressemitteilung stammendes Zitat auf dem Portal Trinews gesorgt. Dort heißt es nicht nur zwischen den Zeilen, dass andere Sportler nicht von Hempel benannt und folglich belastet worden seien. "Das ist mir sehr wichtig. Ich würde niemals Sportler in den Sumpf hinein ziehen" wird dort Hempel zitiert. Ein weiterer geläuterter Saulus? oder einfach eine weitere Sauerei?

Zur Erinnerung: Im Doping-Verfahren gegen den österreichischen Profiradsportler Bernhard Kohl belastete dieser Hempel, weil er von ihm das Epo-Mittel CERA erhalten habe. Die österreichische Kurzstrecken-Triathletin Lisa Hütthaler sagte vor Gericht aus, Hempel habe zur Bestechung einer Labormitarbeiterin in NADA-Labor Seibersdorf geraten. Das Strafverfahren gegen Hempel wurde zwischenzeitlich von der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt eingestellt. Das von der NADA Austria am 29. Juli 2009 eingeleitete Dopingverfahren gegen Hannes Hempel endete am 15. Juni 2010 mit einer vierjährigen Sperre. Die Sperre wurde von der NADA am 10. Januar 2012 aufgehoben, nachdem Hempel mit den Behörden kooperiert haben soll.

Allem Anschein nach, haben die Aussagen sowohl vor der SOKO Doping und NADA Austria ausgereicht, um die Dopingsperre signifikant um 4 Monate zu verkürzen. Auf Seiten der Strafverfolgung nachvollziehbar, die NADA Österreich macht gerade durch die Außenkommunikation von Hempel - zurückhaltend ausgedrückt - eine unglückliche Figur.

Schade, dass neben Hütthaler und Kohl keine weiteren Namen aus dem Umfeld von Hempel ans Tageslicht gekommen sind. Wahrscheinlich werden sie auch weiterhin die Früchte ihrer illegalen Arbeiten auf den Siegerpodesten dieser Welt ernten. Hempel plant selbst Starts beim Ironman 70.3 St. Pölten und dem Ironman Austria in dieser Saison.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Das Doping-System in Österreich, die Sportdokumentation auf ServusTV

In der rund 50-minütigen Reportage nimmt Autorin Alexandra Venier das systematische Doping in Österreich unter die Lupe und stellt die entscheidende Frage nach einem System oder eines oder mehrer miteinander verwobener Netzwerke von "Einzeltätern".

Anhand der Fälle um die Profiradsportler Bernhard Kohl, Jörg Jaksche und Lisa Hütthaler ermöglicht sich einen Blick hinter die Kulissen, um die Arbeitsweisen und Rollen der Dealer und Berater, wie Sportmanager Stefan MatschinerGynäkologe Eufemiano Fuentes  und die Wiener Blutbank Humanplasma näher zu ergründen.

Montag, 3. Oktober 2011

Das schwächste Glied, der dopende Athlet

In der Dopingberichterstattung in den Sportmedien und inbesondere in den Triathlon-Magazinen fällt ein Umstand besonders auf. Grundsätzlich erfolgt die Hauptkonzentration der Berichterstattung auf das schwächste Glied in der Kette, den verdächtigen oder tatsächlich überführten Athleten. Masseure, Physiotherapeuten, Trainer, Ärzte, Manager, Berater, Pharmaindustrie und Funktionäre werden selten so intensiv beleuchtet, wie die durch sportliche Erfolge zuvor hochgejubelten Athleten, die sich nach einem Vergehen insbesondere in Deutschland in einem öffentlichen Spießroutenlauf wiederfinden. Athleten, die einer anonymen, repräsentativen Umfrage zufolge für eine Goldmedaille auf etliche Lebensjahre verzichten würden.
Der Athlet ist in der Regel das schwächste und letzte Glied bei Dopingvergehen im Sport. Hintermänner bleiben meist im Dunkeln und sind durch schwache Gesetze meist geschützt. Photo: Marcel.C, Wikipedia Commons
Jedem Radsportfan sind sicherlich die eigenen ambivalenten Reaktionen auf den noch immer den "Betrug" leugnenden Jan Ullrich nach seinem Skandal bewusst. Was fühlte man sich betrogen, auch wenn man vielleicht selbst bereits "vermutet", "geahnt" oder "gewusst" hat. Das tiefe Tal, in das der Athlet - finanziell durchaus abgesichert - fiel, verfolgten hingegen nur ein Bruchteil der Zuschauer. Aussagen zu Hintermännern? Fehlanzeige. Akte geschlossen, Ulrich tingelt derzeit mit geführten Radtouren und Auftritten vor leicht übergewichtigen Herren im besten Alter übers Land.

Den deutschen Triathleten ist die EPO-Affäre um Nina Kraft beim Ironman Hawaii 2004 tief ins Gedächtnis gebrannt. Kraft, die immerhin die Courage hatte den Verstoß umgehend zuzugeben, wurde im Internet gejagt, gemobbt und verfolgt. Interaktive Elemente ihrer eigenen Website, wie etwa ein Gästebuch mussten nach dem Bekanntwerden des Sündenfalls wegen massiver Beschimpfungen und Drohungen geschlossen werden. Der Dopingskandals warf nicht nur einen sportlichen Schatten auf den Triumph von Normann Stadler. Er hatte unmittelbare finanzielle Einbußen durch verprellte Sponsoren zu verkraften.
Keine Aussage machte die damals wiederholt beste deutsche Ironman-Triathletin Kraft über die Bezugsquelle des EPO-Mittels und den sie wahrscheinlich auch psychologisch manipulierenden Personen im Hintergrund. Das schlecht dosierte und wahrscheinlich erschreckend amateurhaft applizierte Dopingprotokoll hatte Kraft seinerzeit mit unglaublicher Radleistung an die Spitze des Feldes aber auch der abgegebenen Urinproben katapultiert.
Die Schweizerin Natascha Badmann (rechts) fühlte sich von Nina Kraft (links) nicht nur um den Titel und das Preisgeld des Ironman Hawaii 2004 betrogen. Sie trauerte öffentlich um den Verlust des emotionalen Erlebnisses als Siegerin im Zielkanal mit Siegerkranz geehrt zu werden und auf der Awards Ceremony ihre Rede halten zu dürfen. Photo: TFrahmS
In der Affäre um Kinderkrebsarzt und Triathlet Andreas Zoubek aus Wien, dessen einzige nachgewiesene Kundin aus dem Profilager Lisa Hütthaler gewesen sein soll, wurde er im September als amateurhaft agierender "Hintermann" zu einer Geldstrafe von 19.600 Euro verurteilt. Das volle Strafmaß von sechs Monaten schöpfte die Richterin trotz Abrechungsbetrug gegenüber dem St. Anna Kinderspital in Wien nicht aus. Grund der milden Strafe? Das österreichische Anti-Doping-Gesetz trat erst im August 2008 in Kraft, alle zur Last gelegten, bzw. nachweisbaren Vergehen Zoubeks datierten aus der Zeit davor. Vielleicht auch ein Grund, warum die Netzwerke und Kontakte von Zoubek in Österreich, die immer wieder auch in einer belgisch-niederländisch-österreichischen Seilschaft endeten, nicht weiter verfolgt werden konnten.
In einem anderen Netzwerk konnte Athletenmanager Stefan Matschiner unter Anwendung des Anti-Doping-Gesetzes belangt und rechtskräftig verurteilt werden. Er kam gewissermaßen zwei Jahre zu spät und gibt noch immer sein Wissen scheibchenweise - gerne auch in Buchform  - weiter.

Gerade die fehlenden umfassenden Gesetze gegen Doping, von Ausnahmen wie Frankreich, Italien oder Österreich abgesehen, der fehlende Straftatbestand macht es so schwer den Fäden an den Armen, Beinen und Köpfen der marionettenhaft geführten Sportler zu folgen. Wird ein Athlet erwischt, schweigt er aus Respekt vor den Ressourcen der Dealer-Netzwerke hintern ihm. Die Lücke wird eben aufgefüllt, der Sportler ersetzt. Die Show wird auch ohne dieses bedauerliche Individuum weitergehen. Ohne eine Gesetzesinitiative, die auch eine umfassende Betreuung, Kronzeugenregelung und Wiedereingliederung des überführten oder geständigen Sportlers vorsieht, brummt das Milliardengeschäft Doping ungehemmt weiter, solange im Sport sehr viel Geld zu verdienen ist.

Aktuell erzielen Dopingmittel pro Kilogramm mehr Gewinn als jede auf der Straße verfügbare illegale Droge. Schlimmer noch. Die weitere Professionalisierung der Produktionsstätten, Distributionswege und Netzwerke wird zusammen mit den an Leistung orientierten, gesellschaftlichen Idealen ein beständiges Wachstum und wuchern in den Breitensport und letztlich wie im Artikel "Die schizophrene gesellschaftliche Haltung gegenüber Doping" angerissen, Alltag der Menschen bedeuten.

Daher muss sich der Sport im langfristigen Eigeninteresse vom Anspruch der Autonomie und Unabhängigkeit ebenso lösen, wie der Staat von der Spitzensportförderung in der bisherigen Form, wenn beide für die kulturelle oder gesellschaftliche Entwicklung wichtigen Institutionen glaubwürdig und erfolgreich bleiben möchten. Aufklärungsarbeit ist ein netter Bonus, wenn sich die Gesellschaft bezüglich der Spitzensportförderung von der Doppelmoral gelöst hat. Ehemalige Spitzenfunktionäre nationaler Verbände, die dreist und ungestraft gegen eigene Anti-Doping Ordnungen verstoßen haben, gehören ebensowenig in den organisierten Sport, wie dubiose Spitzensportler am Ende ihrer Karriere oder wegsehende Schulterklopfer.