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Sonntag, 28. Juli 2019

IRONMAN Hamburg 2019 LIVE im Netz

Der IRONMAN Hamburg ist am Samstag, den 28. Juli 2019 ab 9:30 Uhr mit einem Streaming des TV-Signals im Internet auf Facebook verfügbar. Der Liveticker von IRONMAN beginnt, wie üblich am frühen Morgen auf Ironman.com. Am Start sind u. A. Top-Favoritinnen Caroline Steffen und Susie Cheetham, Julia Gajer, Sarah Pampiano, Andreas Raelert, Michael Raelert, Kristian Hogenhaug, Ruedi Wild, Will Clarke, Matt Trautman, Paul Schuster und Horst Reichel.

Sonntag, 7. Juli 2013

LIVE: IRONMAN European Championship in Frankfurt am Main, Germany

It is the first highlight of the year. The Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship, the huge City Triathlon with hundreds of thousands spectators attracted two remarkable fields in both men's and women's race: Marino Vanhoenacker, Pete Jacobs, Sebastian Kienle, Michael Raelert, Enenko Llanos, Andy Böcherer, Daniel Unger are the highlights on the men's side, Anja Beranek, Rebekah Keat, Lucie Reed, Diana Riesler and Julia Bohn in the women's compettion. Follow all the triathlon race day action on Ironman.com.
IRONMAN European Championship in Frankfurt, Germany attracted a strong field. Screenshot: World Triathlon Corporation

Top 10 Female

1. Camilla Pedersen (DEN) 8:56:01 0:48:08 4:54:20 3:09:29
2. Jodie Swallow (GBR) 8:58:43 0:46:09 4:50:36 3:17:40
3. Kristin Möller (GER) 9:01:55 0:57:06 5:03:10 2:57:13
4. Sofie Goos (BEL) 9:07:43 0:51:28 4:59:53 3:11:58
5. Elizabeth Lyles (USA) 9:09:44 0:53:18 5:10:05 3:01:57
6. Eva Nyström (SWE) 9:11:47 0:57:51 4:58:56 3:10:44
7. Mareen Hufe (GER) 9:12:24 0:55:06 4:55:24 3:17:03
8. Mirjam Weerd (NED) 9:13:11 0:52:12 4:52:59 3:23:17
9. Daniela Sämmler (GER) 9:14:51 0:51:29 5:02:37 3:16:33
10. Susann Blatt (GER) 9:16:51 0:54:20 4:59:35 3:18:18

Top 10 Male

1. Eneko Llanos (ESP) 7:59:58 0:46:10 4:25:32 2:44:12
2. Jan Raphael (GER) 8:07:19 0:46:12 4:25:41 2:51:21
3. Bas Diederen (NED) 8:12:07 0:46:10 4:34:00 2:47:58
4. Axel Zeebroek (BEL) 8:14:41 0:46:08 4:25:48 2:58:40
5. Andi Böcherer (GER) 8:15:13 0:46:06 4:25:51 2:59:14
6. Christian Ritter (GER) 8:16:30 0:46:01 4:34:04 2:52:06
7. Michael Raelert (GER) 8:16:58 0:46:08 4:31:07 2:56:04
8. Maxim Kriat (RUS) 8:18:10 0:46:09 4:36:46 2:49:20
9. Sebastian Kienle (GER) 8:18:38 0:49:25 4:30:28 2:55:12
10. David Dallow (GBR) 8:19:03 0:46:14 4:33:51 2:54:05

If you can't make it - make sure to tune in to hessenfernsehen. They broadcast once again various hours from swim start at Langener Waldsee, from cycling around the Rhein-Main area and the hot finish line spectacle at historic Frankfurter Römerberg. It all starts 10:00 with estimated 7:15 hours air time. The final finish line party will be covered from 9:45pm too.

Who will win 2013 IRONMAN European Championship? 3athlon's predictions...

Every year around Kona, I like to forecast some racing action and usually predict top 10 female and male finisher. The 2013 Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship (indeed a long title) attracted a strong and deep field. Probably the best field ever in Europe or at least in 2013 except Kona. OK, here we go - no explanations. Just my gut feeling and hopefully no pro is getting mad and angry.
Defending female champion Caroline Steffen is taking a break from racing in Frankfurt am Main. Another chance for other  pros Screenshot: World Triathlon Corporation

Female predictions

  1. Kristin Möller (3.)
  2. Jodie Swallow (2.)
  3. Anja Beranek (79.)
  4. Sofie Goos (4.)
  5. Eva Nyström (6.)
  6. Camilla Pedersen (1.)
  7. Lucie Reed (278.)
  8. Natascha Schmitt (28.)
  9. Daniela Sämmler (9.)
  10. Simone Braendli (116.)

Male predictions

  1. Marino Vanhoenacker (19.)
  2. Eneko Llanos (1.)
  3. Michael Raelert (7.)
  4. Ivan Rana (20.)
  5. Jan Raphael (2.)
  6. Pete Jacobs (151.)
  7. Sebastian Kienle (9.)
  8. Bert Jammaer (DNS?)
  9. Andreas Böcherer (5.)
  10. Harry Wiltshire (DNF?)

Freitag, 14. Juni 2013

Kai Walter, Chief Operating Officer der World Triathlon Corporation mit einer Momentaufnahme des Ironman Triathlons in Europa

Kai Walter, Chief Operating Officer (COO) Europe der World Triathlon Corporation (WTC) schaut mittlerweile auf über 10 Jahre IRONMAN in Frankfurt am Main zurück. Wenige Tage nach der offiziellen Saisoneröffnung beim IRONMAN 70.3 auf Mallorca, kurz vor der Premiere des IRONMAN 70.3 Berlin und der offiziellen Pressekonferenz der IRONMAN European Championship in Frankfurt am Main gibt der ehemalige Major der Bundeswehr Einblick in die nächsten Monate rund um den IRONMAN Triathlon in Europa.
Kai Walter (COO) der Ironman European Headquarters sieht in den kommenden Jahren einen weiteren Wachstumsschub im Ironman und Ironman 70.3. Photo: Stefan Jaeger, World Triathlon Corporation

DNF is no option / 3athlon.org: Herr Walter, der IRONMAN 70.3 auf Mallorca scheint sich mit über 3.000 Startern bereits im dritten Jahr prächtig zu entwickeln. Worin liegen die Ursachen begründet?

Kai Walter: Mallorca ist Mallorca - mit dem ganz eigenen Flair. Strand, Palmen, Sonne und IRONMAN. Es bieten sich sehr gute Reisemöglichkeiten, der Termin als Saisoneröffnung passt, wir haben mit Thomas Cook als Reiseveranstalter einen ausgesprochen professionellen und anerkannten Partner hier und vor Ort - alles in allem ein rundes Paket. Zudem haben wir in diesem Jahr nochmals mit der Umgestaltung der Eventarea am Beach und der Wechselzone einen Standard gesetzt.

DNF: Sind in diesem Jahr noch weitere Ankündigungen zu vergleichbaren Wettkampf- und  Urlaubsdestinationen zu erwarten? Wenn ja, wie viele?

Kai Walter: Der Wettkampfkalender für 2013 ist ja nun bekannt, wir sind mitten in der Saison. Für 2014 sind wir gerade mitten in den Planungen. Wir werden in Sachen neue Rennen sicher einiges vermelden können.

DNF: Die WTC hat angekündigt, dass ab 2014 die Weltmeisterschaften auf der Halbdistanz, also im IRONMAN 70.3 Triathlon im Jahresrhythmus rotieren werden. Welche Chancen räumen Sie den stark aufgestellten europäischen Events wie Mallorca, Wiesbaden oder auch Zell am See ein?

Kai Walter: Die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft wird sicherlich auch in Europa stattfinden. Einige Bewerbungen von Austragungsstätten liegen uns bereits vor.

DNF: In Prozent ausgedrückt, wie hoch liegen die Chancen, dass einer der Standorte bereits 2015 oder 2016 Austragungsort der WM wird? Welche Kontinente und Events könnten die größte interne Konkurrenz darstellen, nachdem 2014 der Zuschlag nach Kanada ging?

Kai Walter: Das ist ein sehr offener Prozess. 2014 wird die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft in Mont-Tremblant, Québec, Kanada ausgetragen. 2015 ist ein Ort in Europa möglich.

DNF: Der sportliche Anspruch der Strecke, ein reizvolles Umfeld und wahrscheinlich auch ein reges Teilnehmerinteresse sind Basisfaktoren, die eine erfolgreiche Bewerbung unterstützen. Welche anderen Aspekte spielen bei einer Vergabe eines WM-Rennens eine Rolle?

Kai Walter: Die Auswahl für einen IRONMAN oder einen IRONMAN 70.3 ist grundsätzlich ein Gesamtpaket der sportlichen und logistischen Anforderungen, der Unterstützung der Austragungsstadt und der Region, der Garantie aller erforderlichen Streckengenehmigungen und beispielsweise der unkomplizierten Anreise für die Triathletinnen und Triathleten. Wir veranstalten die Rennen, um für die Athletinnen und Athleten die bestmöglichen Bedingungen zu schaffen, damit sie ihren Sport erfolgreich ausüben können.

DNF: Wie hat man sich so ein Bewerbungsverfahren innerhalb der WTC vorzustellen? Wie wird so etwas entschieden?

Kai Walter: Grundsätzlich kommen Städte, Regionen oder Organisationen auf uns zu und übersenden uns alle notwendigen Unterlagen zur Austragung potentieller IRONMAN Events. Danach erfolgt der Auswahlprozess unter Berücksichtigung der bereits oben geschilderten Bedingungen. Wir legen hierbei sehr viel Wert auf Qualität, um den IRONMAN Athleten optimale Bedingungen bieten zu können.

DNF: Wie sind die drei weiter oben benannten 70.3-Triathlons im Bereich des Sponsorings ausgestattet, wenn wirtschaftliche Faktoren eine Rolle bei der Auswahl mitspielen? Kann man dies zu diesem Zeitpunkt final für 2015 beziffern?

Kai Walter: Grundsätzlich ist u.a. eine finanzielle Unterstützung der Gastgeberstadt/-region eine wesentliche Grundlage, um mittel- und langfristig ein Rennen auf höchstem Niveau organisieren zu können und es für alle Beteiligten erfolgreich zu machen. Diese Unterstützung beschränkt sich hierbei nicht nur auf den finanziellen Teil, sondern auch auf Genehmigungen, Bereitstellung von logistischer Unterstützung, Zusammenarbeit in der Vorbereitung - um nur einige Punkte zu nennen.

DNF: Vergleichbares gilt wahrscheinlich dann auch für die Vergabe der EM?

Kai Walter: Ja.

DNF: In diesem Jahr macht die WTC mit dem IRONMAN 70.3 Berlin in der Bundeshauptstadt Station. Probleme bei der Streckengenehmigung führten zu einer starken Umstrukturierung der Rad- und Laufstrecken. Rund 250 von 1.300 gemeldeten Athleten haben das Angebot der WTC genutzt, um kostenlos auf einen anderen 70.3 in Europa umzubuchen oder auf einen Start komplett zu verzichten. Welche Unterschiede können Sie im Jahr 1 der Durchführung unter dem WTC-Label mit den etablierten Triathlonveranstaltungen in Frankfurt oder auch Wiesbaden, St. Pölten oder Nizza ausmachen?

Kai Walter: Der IRONMAN 70.3 Berlin ist eine Lizenzveranstaltung, die vom lokalen Veranstalter in alleiniger Verantwortung durchgeführt wird. Zukünftig ist es unser Interesse, bei allen Rennen in Europa die operationelle Kontrolle zu haben.

DNF: Die WTC hat in den USA eine Initiative zur Verbesserung des Schwimmens gestartet. Wellenstarts, Aufwärmzonen, Ruhepontons, uvm. gehören zu den verschiedenen Maßnahmen, die je nach Anforderungs- und Streckenprofil in Nordamerika zum Einsatz kommen. "SwimSmart" scheint insbesondere dem Umstand Rechnung zu tragen, dass sich immer mehr Einsteiger an die Herausforderung Ironman wagen und das Schwimmen, als für den Menschen vordergründig "unnatürlichem" Lebensraum, Ängste und Risiken birgt. Werden nach einer Evaluierungsphase erfolgreiche Elemente auch in den anderen Kontinenten eingeführt?

Kai Walter: Ja, das planen wir, wenn dies erfolgreich ist und von Athleten angenommen wird. Die Sicherheit der Athletinnen und Athleten steht für uns an oberster Stelle.

DNF: Andrew Messick, CEO der WTC hat keine Angst alte Zöpfe abzuschneiden und vermeintliche Konventionen und Traditionen auf den Prüfstand zu stellen. Wie hoch erachten Sie die Wahrscheinlichkeit, dass sich IRONMAN oder IRONMAN 70.3 auch den weltweit boomenden Staffelformaten öffnet?

Kai Walter: Staffelformate beim IRONMAN sind nicht geplant - IRONMAN ist IRONMAN. Beim IRONMAN 70.3 sind sie dagegen möglich.

DNF: Zurück zum IRONMAN in Frankfurt. Sie haben ihn gemeinsam mit Kurt Denk zum Flagschiff-Triathlon der WTC in Europa aufbauen können. Abgesehen von der Erstaustragung des Ironman New York, der WM auf Hawaii und mit einigen Abstrichen der Challenge in Roth und der Kurzstrecke in Hamburg hat wohl kein Triathlon ein vergleichbares Budget. Welche Neuigkeiten gibt es hier zu vermelden?

Kai Walter: Die Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship war immer und ist ein besonderer Wettkampf in einer reizvollen Metropole. Hier entstehen völlig andere Kosten. Unser Budget ist seit Jahren konstant. Wir stellen die Zufriedenheit der Athleten in den Mittelpunkt, daran orientieren sich unsere Planungen und letztendlich auch Ausgaben. Wenn wir die Feedbacks der Athleten auswerten, sehen wir, wo wir noch investieren sollten und tun dies. Nirgendwo sonst wird eine Metropolregion für 12 Stunden gesperrt, tickt eine Stadt im IRONMAN Fieber, überträgt Fernsehen 7 Stunden live - das ist das besondere an Frankfurt. Zudem haben wir in Frankfurt schon einige Neuerungen im Sport präsentiert. Das Thema Innovation steht hier als Leitbild. Wir haben im Equipment, beispielsweise Wechselzone und Zelte investiert, genauso wie auch in Timing und die Möglichkeit Rennergebnisse zu verfolgen.

DNF: Sportlich hat sich für die EM in Frankfurt ein sehr illustres Feld um Marino Vanhoenacker, Eneko Llanos, Michael Raelert und Co. angekündigt. Gibt es weitere Überraschungen? Welche Bonbons sind für das Damenfeld vorgesehen?

Kai Walter: Natürlich haben wir noch einige Frauen in der Hinterhand: Das Damenfeld braucht sich nicht zu verstecken - Anja Beranek als Vize-Europameisterin ist am Start, Rebekah Keat, Erika Csomor und Kristin Möller als IRONMAN Siegerinnen, dazu kommen Diana Riesler und Lokalpatriotin Natascha Schmitt. Das ist ein erlesenes Feld, das ein sehr spannendes Rennen verspricht. Bei den Männern gibt es eines der stärksten Startfelder überhaupt: Mit dem amtierenden IRONMAN Weltmeister Pete Jacobs, dem amtierenden IRONMAN 70.3 Weltmeister Sebastian Kienle, dem amtierenden IRONMAN Europameister und Titelverteidiger Marino Vanhoenacker, dem amtierenden IRONMAN Asien- und Pazifikmeister Eneko Llanos, dem jeweils zweifachen IRONMAN 70.3 Welt- und Europameister Michael Raelert, dem Weltmeister 2007 der olympischen Distanz Daniel Unger sind so viele amtierende und ehemalige Welt- und Europameister in Frankfurt am Start wie lange nicht mehr. Und ich habe noch nicht einmal alle Weltklasseathleten aufgezählt. Wir haben dieses Jahr in Frankfurt ein „Europäisches Kailua-Kona“.

DNF: IRONMAN hat in Europa und besonders in Deutschland zwischen 2008 und 2011 ein ambivalentes Verhältnis mit dem organisierten Sport gepflegt - sei es auf Landes- oder Bundesebene. Wie läuft es derzeit mit der Deutschen Triathlon Union (DTU) und den Landesverbänden in Bayern, Berlin und Hessen? Wie wichtig waren die neue Abgabenordnung der DTU und die Wahl des jetzigen DTU-Präsidiums um Martin Engelhardt? Können Synergien gemeinsam mit den Verbänden, bis hin zur European Triathlon Union (ETU) oder International Triathlon Union (ITU) gehoben werden? Die angenommene Einladung von ITU-Präsidentin Marisol Casado zur WM auf Hawaii wurde in der Szene als positives Signal aufgefasst.

Kai Walter: Grundsätzlich haben wir und habe ich ein gutes Verhältnis zur DTU, besonders zum Geschäftsführer Matthias Zöll. Wir schätzen in der Zusammenarbeit Professionalität und sind jederzeit zu Partnerschaften mit den jeweiligen Landesverbänden bereit, solange dort professionell gearbeitet wird. Jede Kooperation im Sinne des Sports ist positiv einzuschätzen, wenn sie den Sport weiterbringen und den Athletinnen und Athleten etwas nützen.

DNF: Auch bei der WTC gab es in den letzten Jahren zahlreiche Veränderungen. Das Franchisemodell wurde und wird durch ein Eigentümermodell ausgetauscht, bei dem die WTC nicht nur als Lizenzgeber auftritt, sondern alle Events durch entsprechende Töchterunternehmen nach Möglichkeit selbst durchführen möchte. Mit Thomas Dieckhoff hat die Europazentrale seit dem 9. Januar 2013 einen neuen Chief Operating Officer (CEO) erhalten. Konnte er in den ersten 100 Tagen erste Akzente setzen?

Kai Walter: Thomas Dieckhoff ist ein sehr erfahrener Manager. Wir ergänzen uns sehr gut und arbeiten sehr gut zusammen. Thomas hat jetzt schon einige sehr positive Akzente gesetzt, die unserem gemeinsamen Ziel dienen, die Athletinnen und Athleten bei unseren Veranstaltungen in den Mittelpunkt zu stellen und immer wieder mit Innovationen unsere Veranstaltungen zu optimieren und weiterzuentwickeln. Da Thomas ebenso selbst Triathlet ist, weiß er, wo die Ansatzpunkte sind. Zudem sind er und ich permanent unterwegs an, bei und um die Veranstaltungen herum, um die Stimmungen der Athleten aufzunehmen. Bei uns arbeiten auch die "Chefs" noch selbst. Unser gesamter IRONMAN Staff ist "anfassbar".

DNF: Wie viele Mitarbeiter hat die WTC mittlerweile am Standort Hanau-Steinheim und in Europa, etwa am Standort Klagenfurt insgesamt?

Kai Walter: Wir sind ca. 40 Mitarbeiter in Europa, verteilt auf 5 lokale Büro in Europa mit Schwerpunkt und Headquarter in Frankfurt.

DNF: Der Eigentümer der WTC soll seinerzeit einen Verkauf für 2014 oder 2015 vorgesehen haben. Mittlerweile scheint auch durch Aussagen von Thomas Dieckhoff dieser Plan vorerst vom Tisch zu sein. Er sprach von "nachhaltigem Wachstum".

Kai Walter: Natürlich sprechen wir von „nachhaltigen Wachstum“. Wir alle - Eigentümer, Management und Mitarbeiter - wollen jedem Athleten die einmalige IRONMAN Erfahrung möglich machen. Der Mythos IRONMAN bleibt - jeder der den Virus hat - weiß das!

DNF: Wo sehen Sie die WTC und IRONMAN in 5 Jahren? Wie viele Triathlons werden dann von Florida und den verschiedenen Zentralen aus organisiert?

Kai Walter: Wir werden auch in fünf Jahren Veranstaltungen organisieren, die Schwimmen, Radfahren und Laufen zum Inhalt haben und uns alle vom großen IRONMAN Finish träumen lassen. "Call him an IRONMAN" nachdem die Ziellinie überquert wurde - das gibt es nur bei IRONMAN.

DNF: Wo sehen Sie den Triathlonsport im gleichen Zeitraum in Deutschland und weltweit?

Kai Walter: Der Triathlonsport wird weiter wachsen, in Deutschland und weltweit, IRONMAN wird hierbei Ursprung und Flaggschiff zugleich sein.

Samstag, 23. März 2013

Startzusage für Klagenfurt - Andreas Raelert auf Rekordjagd beim Ironman Austria

Andreas Raelert, Vize-Weltmeister beim Ironman Hawaii Triathlon wird seinen Sommer-Höhepunkt beim Ironman Austria in Klagenfurt haben. Der 36-jährige Dauerkandidat für den Gewinn des Ironman Hawaii wird mitsamt seiner Weltbestzeit im Gepäck (Roth, 7:41:33 Std., 2011) am 30. Juni 2013 als Topstar an der Startlinie stehen. Dies berichtet die Frankfurter Rundschau. Ebenfalls gemeldet: Der US-Boy Timothy O'Donnell, der wie Raelert sein Debüt am Wörthersee geben will.

Andreas Raelert ist offiziell der schnellste Triathlet der Welt über die Distanz von 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und rund 42km Laufen. Bei seinem historischen Sieg bei der Challenge Roth 2011 stimmten nahezu alle äusseren Bedigungen - bis hin zum im Rahmen des Regelwerks erlaubten Coaching durch Bruder Michael Raelert. Photo: Ingo Kutsche
Die für ihre Schnelligkeit bekannte Kärntner Schwimm- und Laufstrecke kann sich mit den ebenfalls extrem schnellen Segmenten von Roth messen. Die Klagenfurter Radstrecke wird allerdings als weniger flüssig fahrbar und etwas langsamer wahrgenommen.
Stimmen Form, Wetterbedingungen und Rennverlauf ist eine Endzeit um die Marke des Streckenrekords denkbar. Dieser wird mit 7:45:58 Stunden vom Belgier Marino Vanhoenacker gehalten und stammt ebenfalls aus dem Jahre 2011. Für wenige Tage war sie die neue Weltbestzeit, bevor Raelert in Roth die Marke unterbot. Die Verpflichtung von Raelert kann auch als Chance gewertet werden, die Weltbestzeit im Langstrecken-Triathlon einem offiziellen Ironman Triathlon zurückzugeben. Die in Klagenfurt erzielte Zeit gilt noch immer als offizielle Weltbestzeit im Ironman Triathlon.

Die Weltbestzeiten fielen 2011 gleich reihenweise. Zunächst kam die 14 Jahre alte Bestmarke von Luc Van Lierde durch Marino Vanhoenacker in Klagenfurt unter die Räder. Keine Woche später konterte Andreas Raelert in Roth und lieferte auch die Vorlage für das weibliche Pendant Chrissie Wellingtons am gleichen Tag und Ort. Wird Vanhoenackers offizielle Ironman-Weltbestzeit noch am 1. Juli 2013 bestehen?  Photo: Bollwein/Triangle
  1. http://raelert-brothers.com/
  2. http://www.binkmarino.be/
  3. http://ironmanklagenfurt.com/
  4. http://www.challenge-roth.com/
  5. http://www.fr-online.de/sport/

Mittwoch, 27. Februar 2013

Andreas Raelert und Bruder Michael Ralert setzen erstmalig auf Trainer

Andreas Raelert und sein jüngerer Bruder Michael Raelert setzen erstmalig nach der Konzentration auf die mittleren und längeren Triathlon-Distanzen auf einen Trainer von Außen. Dies berichtet die Ostsee Zeitung. Wolfram Bott, ehemaliger U23-Nationaltrainer der Deutschen Triathlon Union (DTU) und amtierender Trainer von Triathlon Luxemburg soll den beiden Rostockern neue Reize geben. Den Traum vom Sieg oder gar Doppelpodium beim Ironman Hawaii Triathlon haben die sowohl im Ironman, wie auch Ironman 70.3 Triathlon stets als Mitfavoriten gehandelten Triathlon-Brüder trotz kleinerer Rückschläge und Verletzungen nicht aus den Augen verloren.
Frischen Wind im Gesicht und eine leichte Brise gewöhnt: Andreas Raelert und sein jüngerer Bruder Michael Raelert wollen mit Wolfram Bott als Trainer das Podium bei der WM im Ironman Triathlon angreifen. Photo: Donald Miralle (Erstpublikation LAVA Magazine)


1. Ostsee-zeitung.de
2. Trilux.lu
3. Raelert-brothers.com

Donnerstag, 11. Oktober 2012

Wer gewinnt den Ironman Hawaii Triathlon 2012 ? Caroline Steffen und Andreas Raelert auf Platz 1 gesetzt ?

Wie jedes Jahr vor der WM im Ironman Hawaii Triathlon von Kailua-Kona, Hawaii kommt der Tipp auf den Zieleinlauf der Profi-Triathleten.[1] Natürlich ist die Aufstellung eine Momentaufnahme. Eine Mischung aus dem Finish der letzten WM, aktuellen Saisonleistungen und Platzierungen, optischem Eindruck, Erfahrungswerten und einer Analyse der individuellen Stärken und Schwächen und bekannten Verletzungen und Wehwechen. Die aktuelle Prognose geht von einmal mehr moderaten Windbedingungen bei mittelprächtiger Sonneneinstrahlung und gefühlter Hitze aus. Das heißt, ein schnelles Rennen ohne viel taktisches Geplänkel oder Extra-Minuten auf dem Rad im Kampf gegen den Mumuku. Dann kann auch die magische Schallmauer von 8 Stunden im Rennen der Männer auf Hawaii fallen...
Kann der Australier Craig Alexander die Jäger einmal mehr auf Distanz halten oder findet er 2012 seinen Meister ? Photo: Larry Rosa

Hätte, Wenn und Aber...

Ebenso natürlich wird der ein oder andere Elite-Triathlet in den Top 20 der Männer und Top 10 der Frauen fehlen oder wahrscheinlich - völlig gerechtfertigt - an falscher Position dieses Rankings auftauchen. Bei einem konservativem Tipp hätten Rapp, Al-Sultan, Bracht und Potts aufgewertet und Michael Raelert, Bennett und McKenzie abgewertet werden können. Ich bin hier bewusst etwas mehr Risiko eingegangen, schließlich soll es spannend bleiben. Nicht bös' sein, ist wie mit den Cut-Off Zeiten ;)


Wer füllt Chrissie Wellingtons große Schuhe aus?

In Abwesenheit von Titelverteidigerin Chrissie Wellington steht der Titel der Queen of Kona 2012 ohne eine Pflichtverteidigung zur Disposition. Schade, weil wie auch 2010 über diesem Titel ein großer Konjunktiv liegen wird. Aber letztlich ist es, wie bei jedem hochklassig besetzten Ironman Hawaii. Es zählt wer am Renntag an der Startlinie steht und als Erste [oder Erster] unter Einhaltung des Regelwerks das Ziel erreicht. So einfach ist das.


Routiniers oder Heißdüsen - an Craig Alexander müssen beide vorbei.

Bei den Männern müssen alle Herausforderer zunächst einmal an Craig Alexander aka "Crowie" vorbei. Ein nicht ganz einfaches unterfangen, weil spätestens seit dem Ironman Hawaii 2011 der Australier absolut keine Schwäche mehr hat: Schwimmen, Radfahren, Laufen - Weltspitze. Wenn man von einer "Schwäche" sprechen mag, dann allenfalls von seinem Alter. Er gehört neben dem ähnlich erfolgreichen Chris McCormack zu den wirklich gereiften Triathleten, denen die Zeit stärker enteilt, als den jungen Heißdüsen, wie etwa Sebastian Kienle. Auf der Kehrseite der Medaille kondensieren als Gegengewicht hingegen Erfahrung und nennen wir es neudeutsch "Smartness". Es wird sehr spannend werden...


Tipp: Top Ranking Männer, Ironman Hawaii 2012

  1. Andreas Raelert (Zweitbeste Radzeit mit Bruder Michael) [2]
  2. Pete Jacobs (Laufbestzeit)
  3. Michael Raelert (Zweitbeste Radzeit mit Bruder Andreas) [3]
  4. Craig Alexander
  5. Sebastian Kienle (Radbestzeit, ggf. neuer Radrekord)
  6. Tim O'Donnell
  7. Chris McCormack
  8. Greg Bennett
  9. Dirk Bockel
  10. Luke McKenzie
  11. Marino Vanhoenacker
  12. Frederik Van Lierde
  13. Timo Bracht
  14. Faris Al-Sultan
  15. Eneko Llanos
  16. Andreas Böcherer
  17. Andy Potts
  18. Rasmus Henning
  19. Jordan Rapp
  20. Cameron Brown

Tipp: Top Ranking Frauen, Ironman Hawaii 2012

  1. Caroline Steffen
  2. Mirinda Carfae
  3. Rachel Joyce [4]
  4. Leanda Cave
  5. Sonja Tajsich
  6. Mary Beth Ellis
  7. Anja Beranek
  8. Rebekah Keat
  9. Kelly Williamson
  10. Linsey Corbin
[1]: http://ironmanworldchampionship.com/athletes/participant-list/
[2/3]: Michael Raelert hat sich leider einen kleinen Infekt eingefangen. Dies ist nach dem Ironman 70.3 Galveston in Texas das zweite Rennen in diesem Jahr, bei dem das Immunsystem nicht ganz mitspielt. Er befindet sich aber auf dem Weg der Besserung und wird starten. Dieses Problem könnte sich negativ auf die taktische Marschroute von Andreas und Michael Raelert und damit auch auf den Gesamtrang auswirken.
[4]: Rachel Joyce ist seit Montag ebenfalls erkältet, ein Schicksal, dass sie mit Michael Raelert und Mike Aigroz teilt. Alle Erkrankten sehen den Start nicht in Gefahr.

Sonntag, 8. Juli 2012

Der schmale Grat der Raelert Brothers - Wann ist dünn zu dünn?


Ironman Frankfurt, es regnet und Andreas Raelert sieht bereits bei Radkilometer 140 stark gezeichnet aus. Mehr der Wille treibt ihn an, als die Souplesse auf dem Rad, die er 2010 trotz niedriger Eisenwerte im Blut zeigen konnte. Kein optimaler Tag für die große Rostocker Hoffung für den Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii. Eine zehnsekündige Zeitstrafe nach dem Schwimmen (in T2 abzusitzen), Radsturz bei 10 km/h und energetische Probleme an einem vieleicht nur "mittelprächtigen" Tag in der Rhein-Main-Metropole fassen Raelerts längsten Tag des Jahres bis dato zusammen.

Andreas Raelert, große deutsche Hoffnung auf einen Weltmeistertitel beim Ironman Hawaii Triathlon stürzt bei den Europameisterschaften im Ironman Triathlon in Frankfurt am Main. Raelert kann ohne technischen Schaden und größere Verletzung sowohl das Radfahren, als auch den abschließenden Marathon beenden, um auf Rang 4 einzulaufen. Der zweifache Ironman-Weltmeister Normann Stadler war Augenzeuge des Sturzes und direkt auf dem Motorrad dahinter: "Zum Glück sind die Jungs vorsichtig gefahren. Der Sturz war bei ca 10 km/h. Rest der Gruppe hat Druck von Pedale genommen und 'gewartet' bis Andy wieder dran war. Fairness pur!" Photo: Daniel Kraft
Ein magisches Zauberwort ist in den Ausdauersportarten der Last-Kraftverhältnis. Watt pro Kilogramm Lebend-Körpergewicht sind entscheidende Eckdaten, die sich erfahrene Triathleten und nahezu alle Profi-Triathleten nach den obligatorischen Leistungstests auf dem Ergometer und Laufband sehr genau anschauen. Neben den absoluten Wattangaben ist der Quotient aus Körpergewicht und geleisteten Watt auf dem Radergometer, bzw. der Geschwindigkeit auf dem Laufband ein entscheidender Parameter, um die Leistung absolut und relativ bestmöglich einordnen zu können. Doch wann ist zu dünn zu dünn? Wann ist der schmale Grat zwischen bestmöglicher Kraft und zu geringem Gewicht überschritten? Wann ist geringes Gewicht positiv für die Laufzeit und negativ für die Radzeit zu bewerten? Wann fehlt die körperliche Substanz, die Reserve für taktische Varianz, Eventualiäten und Wetterkapriolen?

Markenzeichen Kooperation unter Brüdern: Andreas Raelert wird von seinem Bruder Michael Raelert im Rennen regelkonform unterstützt. Archivphoto Challenge Roth 2011: Ingo Kutsche
Den Brüdern Michael und Andreas Raelert gebührt Respekt und allergrößte Hochachtung vor der bisherigen Karriere und der in weiten Teilen hochprofessionellen Handhabung der täglichen Aufgaben eines Profis. Doch zunehmend mischt sich Skepsis in die Gefühlswelt des Betrachters der beiden Modellathleten, wenn es um die Chancen auf einen Sieg oder gar Doppelsieg beim Ironman Hawaii geht. Andreas Raelert, 184cm groß und ca. 70kg schwer war bisher der robustere der Brüder. Michael gilt vielleicht als das physiologisch größere Talent, als sein Bruder Andreas. Die Bilder von der Pressekonferenz in Frankfurt Live vor Ort oder im TV machen nachdenklich. Hat der der 6. und 12.-Platzierte der Olympischen Spiele von Sydney und Athen und Inhaber der Weltbestzeit auf der Langdistanz von Roth (7:41:33, 2011) die Stellschraube Körpergewicht überdreht? Triathlon ist nicht Radsport und auch nicht Laufsport, die beide von exzessivem Gewichtsmonitoring leben. Triathlon ist durch sein komplexes Gesamtanforderungsprofil mehr als die Summe aus Schwimmen, Radfahren und Laufen und anfällig für Fehlinterpretationen der Athleten und Betreuer. Genau dieser Eindruck drängt sich auf, wenn man das kraftlose Agieren von Andreas Raelert auf dem Rad an diesem Sonntag in Frankfurt verfolgt.

Noch ist der Ironman in Frankfurt in der heißen Phase des Marathons und Andreas Raelert auf dem Weg zu einem grundsoliden Marathon - nach Sturz und Schwächen auf dem Rad - auf der Verfolgung von Marino Vanhoenacker, Sebastian Kienle und Co. Vielleicht straft Raelert noch seine Kritiker ab. Beim Ironman Hawaii und auch den verbleibenden Triathlon-Veranstaltungen ist den Raelert Brothers mehr Substanz (auf den Rippen) zu wünschen. Bisher haben beide Raelerts noch keinen wirklich kraftzehrenden Tag auf Big Island, wie zuletzt 2004 auf der Radstrecke erlebt.

Ein konservativ eingestelltes Gewicht kann im Blick auf die maximal mögliche Renndauer, Radperformance, Verletzungsprophylaxe oder etwa Infektanfälligkeit wichtige Mosaiksteinchen für den Doppeltriumph beim Ironman Hawaii zusammenführen.

Liegen folglich in einem höheren Body-Mass-Index (BMI) für die Raelert Brothers die entscheidenden stillen Reserven? Die Zukunft wird es zeigen...

Freitag, 16. März 2012

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft feiert 20jähriges Jubiläum

Sie waren alle schon einmal vor Ort. Der erste Sub-8 Stunden-Ironman Lothar Leder, Thomas Hellriegel, Rainer Müller-Hörner, Sonja Oberem (Mädchenname Sonja Krolik) und natürlich auch die aktuellen Top-Triathleten aus Deutschland um Jan Frodeno, Steffen Justus oder Andreas und Michael Raelert. In den mit Technik vollgestopften Räumen und Hallen des Leipziger Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), um die sportliche Leistung mit bestmöglicher Betreuung positiv zu entwickeln.

Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Am 16. März 1992 fand die offizielle Gründungsveranstaltung im Gewandhaus zu Leipzig statt. Photo: IAT Leipzig

Dr. Martin Engelhardt hält neben der Präsidentschaft der Deutschen Triathlon Union (DTU) auch den Vorsitz des Trägervereins IAT/FES des DOSB e. V. und kann gemeinsam mit Prof. Dr. Arndt Pfützner in seiner Position als IAT-Direktor und Mitglied des Vorstands des Trägervereins auf ein kleines Jubiläum in der deutschen Sportgeschichte zurückblicken. Das IAT feiert seinen 20. Geburtstag.

Weitere Hintergrundinformationen:
Ein Grund zum Feiern: 20 Jahre IAT
Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Am 16. März 1992 fand die offizielle Gründungsveranstaltung im Gewandhaus zu Leipzig statt – beim Festakt zum Jubiläum wird mit viel Prominenz am 3. Mai 2012 auf dem Institutsgelände an der Marschnerstraße zwei Dekaden erfolgreiche Leistungssportforschung gefeiert.

Die offizielle Feier zum Jubiläum „20 JahreIAT“ findet am 3. Mai dieses Jahres mit über 200 geladenen Gästen aus Sport, Politikund Wirtschaft sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Sitz des Instituts in der Leipziger Marschnerstraße statt. Bei dem zweistündigen Festakt (ab14 Uhr) in der Testhalle werden auch Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, der sächsische Staatsminister für Kultus und Sport Prof. Roland Wöller, hochrangige Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Fachverbände sowie ehemalige und aktuelle Spitzensportler anwesend sein.

Bei der Veranstaltung präsentiert das IAT auch seinen neuen zehn-minütigen Imagefilm. Dieser zeigt, in welcher Bandbreite das zentrale Forschungsinstitut des deutschen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports Athleten und Trainer berät und unterstützt. Die rasante technologische Entwicklung und erfindungsreiche Arbeit der IAT-Wissenschaftler in 20 Jahren soll eine Ausstellung über die am Institut entwickelten Messplätze anschaulich machen. Historische und aktuelle Mess- und Informationstechnik der verschiedenen Fachbereiche werden als Poster oder Exponate gezeigt.

Eine Woche später werden die Mitarbeiter des IAT in kleinerer Runde noch einmal feiern. Für den 10. Mai ist ein Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge des Zoologischen Gartens in Leipzig geplant. Die Location inmitten der afrikanischen Savanne passt bestens, schließlich sind die IAT-Vertreter bei ihrer Arbeit rund um den Globus für den deutschen Nachwuchs- und Spitzensport im Einsatz.

Pfund des IAT, keine Technologie kann ihre Erfahrungen und Leidenschaft für den Sport ersetzen“, lobt PD Dr. Martin Engelhardt, Vorsitzender des Trägervereins IAT/FES des Deutschen Olympi-schen Sportbundes (DOSB). Die Wissenschaftler des IAT standen in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast immer als bescheidene Dienstleister für die Sportler und deren Trainer im Hintergrund. Sichtbarer Lohn für ihre Arbeit waren und sind die Erfolge der Athletinnen und Athleten. Die Liste der deutschen Asse, die in ihrer Laufbahn auch vom wissenschaftlichen Knowhow des IAT profitierte, liest sich dabei wie ein „Who is Who“ des Sports.

Weitere Informationen zum IAT Leipzig.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Fehlendes Teilnehmerinteresse, 5150 Clearwater Triathlon abgesagt

Das Saisonfinale im 5150 Triathlon (5i50) in Clearwater, Florida Mitte November ist von der World Triathlon Corporation mangels Anmeldungen abgesagt worden. Alle gemeldeten Triathleten erhalten die Gebühren zurück, der Triathlon soll 2012 erneut in den Rennkalender Eingang finden.
Der 5150 Triathlon von Clearwater war für den 12. November 2011 geplant und musste um ein Jahr verschoben werden. Screenshot: World Triathlon Corporation
Die Triathlons im 5150-Format über die sogenannte Olympische Distanz (1,5-40-10) können bislang nicht die Erwartungen der WTC oder an die Erfolge im Ironman oder Ironman 70.3 anknüpfen. Neben zahlreichen hochklassigen Konkurrenzveranstaltungen professioneller oder ehrenamtlicher Ausrichter scheint der von der WTC gewünschte positive Imagetransfer der großen Geschwister noch nicht eingetreten zu sein. Fans der Serien möchten Triathlons mit dem Branding eines Ironman Triathlons, 5i50 ist für die Zielgruppe neben anderen externen Faktoren vielleicht schlicht mit einem zu technischen Termini belegt.

Die flache und schnelle Strecke von Clearwater war die Bühne für den internationalen Durchbruch von Michael Raelert. Als Weltmeister im Ironman 70.3 Triathlon startete er in Florida mit starken Rad- und Laufsplits seinen mehrjährigen Erfolgslauf, der erst durch eine Verletzung vor der EM im Ironman Triathlon in Frankfurt am Main zwischenzeitlich beendet werden sollte.

Die Weltmeisterschaften im Ironman 70.3 wurden erstmalig in 2011 unmittelbar vor der WM im Ironman Hawaii Triathlon in Las Vegas ausgetragen und erhielten großes Lob für Streckenauswahl und zeitliche Platzierung. Der Australier Craig Alexander konnte 2011 beide Weltmeistertitel auf sich vereinen.

Montag, 10. Oktober 2011

Video: Portrait der Triathlon-Brüder Andreas und Michael Raelert

Eine halbe Stunde widmet sich der mittlerweile in der Mediathek verfügbare Beitrag des NDR den Brüdern Michael und Andreas Raelert. Einstellungen aus dem privaten Umfeld, akribische Arbeit im Windtunnel von Mailand mit Radprofi und Tour de France Sieger Cadel Evans, Einblick in das Wertesystem und die 24/7-Arbeitseinstellung wechseln sich ab mit der Dramaturgie sportlicher Rückschläge, die eine Profi-Triathlet zu verkraften hat.
"Ironman - zwei Rostocker auf Hawaii" portraitiert Andreas Raelert und seinen Bruder Michael Raelert. Screenshot: NDR Mediathek
In dem Beitrag von Willem Konrad sind wichtige Stationen der Brüder die Triathlons von Roth, Frankfurt mit dem DNS von Michael Raelert wegen orthopädisch-muskulärer Probleme und natürlich auch das große Finale - der Ironman Hawaii mit Bronze für Andreas Raelert.

Freitag, 7. Oktober 2011

Ironman Hawaii 2011: Was, Wann, Wo?

Der Ironman Hawaii Triathlon 2011 findet am kommenden Samstagabend ab 18:30 Uhr (Startschuss GMT+1) mitteleuropäischer Zeit statt. Damit man auch im fernen Deutschland den Überblick behält, eine kurze Auflistung der aktuellen "Bewegtbild"-Reportagen.


Der Zieleinlauf wird bei den Herren mit den Top-Stars Andreas Raelert, Craig Alexander und Marino Vanhoenacker rund 8 Stunden später erwartet. Die ersten Frauen um Superstar Chrissie Wellington kommen 45 bis 70 Minuten später auf die Finishline des Alii Drive.
  • Livestream, Ironman.com (Universal Sports), 08.10.2011,
    ab ca. 18:00 - ca. 11:00 Uhr (09.10.2011)
  • SRM Wattmessdaten, srmlive.de, 08.10.2011,
    ab ca. 19:45 Uhr
  • GPS-Athlete-Tracking, Myathletelive.com, 08.10.2011,
    ab ca. 18:00 - ca. 11:00 Uhr (09.10.2011)
  • heimspiel! extra", hessenfernsehen (Stream, Stream ohne Inhaltsseiten), 09.10.2011,
    0:50 - 4:30 Uhr
  • Porträt A. und M. Raelert, NDR, 09.10.2011,
    23:15-23:45 Uhr
  • Satelittensignal ohne Kommentar,
    12.5° West - Frq. 12677- Polarisation hor. - Symbolrate 5634 FEC 3/4, 08.10.2011, ab ca. 18:00
  • Weitere Sendeplätze werden ergänzt
P.S.: Dieses Blog wird auch durch die Unterstützung von Partnern, wie XTERRA Wetsuits ermöglicht. Mit dem Gutschein-Code "EUXTERRA" kann ein XTERRA Vector Pro Neoprenanzug als Langarm oder Kurzarm bis zum 31.12.2011 für 225,- Euro direkt beim Hersteller in den USA erstanden werden. Dies entspricht gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung einer Ersparnis von etwa 36 bis 50 %.

Mittwoch, 28. September 2011

Zähe Verhandlungen - Warum der Ironman Hawaii Triathlon nicht weltweit Live im Fernsehen zu sehen ist?


Der Ironman Hawaii Triathlon hat einmal mehr den Sprung knapp in die Liveübertragung nach Deutschland geschafft. Der Hessische Rundfunk hat sich nach den üblichen zähen Verhandlungen die Rechte für Deutschland sichern können. Die naturgegebene Zeitverschiebung von einem halben Tag macht kein Primetime-Event aus der Übertragung.
Zahlreiche Blogs und Special Interest Magazine berichten vom Ironman Hawaii Triathlon. Die Liste der internationalen Fernsehanstalten ist vergleichsweise kurz. Photo: Kai Baumgartner
Im Rahmen der Sendung "heimspiel! extra" wird in der Nacht von Samstag auf Sonntag (8. - 9. Oktober) von 0:50 bis etwa 4:30 Uhr der öffentlich-rechtliche Sender aus Kailua-Kona, Hawaii berichten. Erneut darf nach der Premiere vor wenigen Jahren auf das Live-Signal der World Triathlon Corporation (WTC) zugegriffen werden.

Neben der erstklassigen Produktionscrew des ZDF wissen die Männer des HR durchaus mit dem Thema Triathlon umzugehen. Zufällig in die Übertragung geratene Unterwasseraufnahmen von Schildkröten aus der Konserve und den ein oder anderen inhaltlichen Fehler der Kommentatoren und Moderatoren werden zu nachtschlafender Zeit von den Rezipienten und Hardcore-Fans meist gnädig übersehen und nur in einschlägigen Foren und Blogs seziert. Großformatige Bilder sind wichtiger und zur Not mimt man den eigenen Co-Moderator und dreht den Hessen einfach mal den Ton ab. Gäste wie Normann Stadler und Michael Raelert sollten aber die Show des HR spannend und informativ halten.

Triathlon ist eine Randsportart und es ist schwer Rennberichte zu den bestmöglichen Sendeterminen als Zusammenfassung zu platzieren. In den USA wird neben den üblichen Livestreaming-Optionen auf Ironman.com oder Universalsports am Renntag erst Wochen nach dem Event auf NBC einmal mehr die durch diverse Emmy-Awards ausgezeichnete Reportage unter der Führung von WTC's Vizepräsident Peter Hennings zu sehen sein. Die aufwändige Produktion mit exzellentem Schnitt, herausragender Vertonung und meist stimmigem für den us-amerikanischen Markt konzipierten persönlichen "Homestories" wird ein Grund dafür sein, warum auch die USA noch Jahre auf eine Liveübertragung in den Mainstream-Fernsehsendern warten müssen.

Doch was macht der Rest der Welt? Warum gibt es so wenig Liveschaltungen etwa via BBC, ARD, ZDF und wie die Sender alle heißen mögen, die sehr viel Geld für Fußballrechte und Co. ausgeben und derzeit einen oder mehrere Triathletinnen und Triathleten in der erweiterten Weltspitze haben? Die hohen Produktionskosten von diesem Fleckchen Lava Südpazifik zu berichten und die teuren Rechte sind des Pudels wahrer Kern.

Wie in anderen Sportarten üblich, möchte auch die WTC Geld für die Zusicherung der nationalen oder regionalen Übertragungsrechte haben. Für eine Randsportart im Zuge immer knapper werdender Rechte- und Produktionshaushalte der TV-Anstalten eine selbstbewusste Haltung, die in den letzten Jahren für mediale Verknappung im Fernsehen gesorgt hat. Das Produkt Ironman besticht durch "Sexiness", interessante persönliche Schicksale abseits des Profisports, bei denen sich oftmals Europäer ob der Gefühlsduselei mit einem emotionalen Zugang schwerer tun als Amerikaner. Daher können sich nur die reicheren Sender den Luxus des Ironman Hawaii "Live" leisten, die sich auch durch dem Sport seit Jahren verbundene Sponsoren und Presenting Partner, wie etwa Erdinger Alkoholfrei den Spaß refinanzieren lassen können.

Die International Triathlon Union (ITU) und auch die Offroad-Triathlonserie XTERRA gehen einen anderen Weg. Sie bieten etwa 52-minütige Zusammenfassungen und z.T. Livesignale kostenneutral an, um die Sportart Triathlon mit ihren eigenen Events und den eigenen Sponsoren mit einer großen TV-Reichweite zu verknüpfen. In Deutschland war etwa die olympische World Championship Series (WCS) der ITU nicht nur in ARD und ZDF, sondern auch auf Sport1 zu sehen. XTERRA konnte durch üppige Verträge mit Hauptsponsor Nissan und dem gleichnamigen Offroader-Modell ebenfalls ansprechende und umfassende Bewegtbild-Footage weit in der Welt distribuieren, um die Spielart des Triathlons bekannter zu machen.

Ironman Triathlon, insbesondere das Finale auf Hawaii blickt auf eine vergleichsweise lange Tradition zurück. Groß gemacht haben den Event aber erst die Fernsehbilder einer wankenden Julie Moss auf ABC Sports. Vielleicht verpasst die WTC mit ihren Private Equity Eigentümern und der nicht wahrnehmbar geänderten Medienmix-Strategie derzeit die Chance einer schnelleren Marktdurchdringung bei zunehmendem Wettbewerb? Den anderen Eventserien kann es nur billig sein...

Update vom 08.11.2011: Für den europäischen Bereich wurde eine Partnerschaft und Produktion von Mediainhalten angekündigt.

Mittwoch, 10. August 2011

Hoffnung auf Start bei Ironman 70.3 WM Las Vegas, Michael Raelert verzichtet auf 70.3 EM Wiesbaden und Ironman WM Hawaii

Es wird die wohl schwerste Entscheidung seiner sportlichen Karriere gewesen sein. Michael Raelert, seit 2009 ungeschlagener Welt- und Europameister im Ironman 70.3 Triathlon muss auf die Titelverteidigung bei den Europameisterschaften in Wiesbaden verzichten. Schlimmer noch wiegt wohl der Verlust des Traums schon 2011 beim Ironman Hawaii zusammen mit seinem Bruder Andreas Raelert zu starten, um einen Platz auf dem Podium zu kämpfen und 1.000.000,- US-Dollar eines Sponsors gewinnen zu können.
Michael Raelert, amtierender Ironman 70.3 Weltmeister und Europameister hofft auf einen versöhnlichen Saisonabschluss bei der Titelverteidigung in Las Vegas. Photo: Ironman.com
Eine hartnäckige Beckenverletzung mit muskulären Dysbalancen verhinderte den Traum des Rostocker Blondschopfs seinen ersten Ironman in Frankfurt am Main zu bestreiten, um danach beim legendären Ironman Hawaii an den Start zu gehen. Sichtlich geschockt und angeschlagen sagte er unter Tränen seinen Start bei dieser Europameisterschaft wenige Tage vor dem Rennen ab.

Ein Hoffnungsschimmer für die Saison 2011 bleibt dennoch bestehen. Noch ist eine Titelverteidigung am 11. September bei den Weltmeisterschaften im Ironman 70.3 im us-amerikanischen Henderson, Las Vegas für den 30-jährigen Superstar drin. „Aus diesen Gründen haben Andreas und ich uns dazu entschieden, in diesem Jahr auf Hawaii nicht gemeinsam an den Start zu gehen und unseren großen Traum auf 2012 zu verschieben. Stattdessen werde ich als neuen Saisonhöhepunkt die Iroman 70.3 Weltmeisterschaft am 11. September in Las Vegas wählen und dort versuchen, meinen Titel aus dem vergangenen Jahr erfolgreich zu verteidigen.“ Eine für den Ironman Hawaii Triathlon angebotene Wildcard wird nicht in Anspruch genommen. Dies wäre auch nicht mit dem Wettkampfethos des jüngeren Bruders von Andreas vereinbar.

Auf Facebook schreibt er sich im Laufe des Tages den Frust von der Seele und erfährt viel Zuspruch von Freunden, Fans, Sponsoren und aus der Triathlongemeinschaft:
„DNS: These words bring me down to the reality of a dark room. I feel so bad complaining about being injured compare for example to the kids and their fams with sma - spinal muscular atrophy - "www.muskeln-fuer-muskeln.org". but it is what it is. I am pretty much sad, frustrated and tired of fighting all the time and get ready for (the) my goals and dreams. I hate to say these words, because they are not in my vocabulary, but I am "giving up". I will not compete in kona.

Right now, I am in the hand of the best specialists (and) docs (josi, uli and christoph) and physio-therapist (fredi) in the world. Special thanks to them already. At the moment I am on Andy's side and I will support him with his kona-preparation as good as I can. Thanks you so much for the lovely comments I've got. They mean a lot me.“

Donnerstag, 4. August 2011

Verletzung am Sprunggelenk - Zitterpartie für Andreas Raelert um Start beim Iroman Hawaii Triathlon, Wildcard für Michael Raelert?

Ein Unglück kommt selten alleine im Hause der Raelert Brothers. Zuerst musste Michael Raelert wegen  einer Beckenverwringung und daraus resultierenden muskulären Dysblancen sein Debüt auf der Ironman-Distanz in Frankfurt am Main absagen. Nun hat es wenige Stunden nach Andreas Raelerts Entscheidung den Ironman Regensburg als Charity-Event zu absolvieren einen weiteren Rückschlag gegeben. Ein Unfall führte zu einer Verletzung am Sprunggelenk des Vize-Weltmeisters im Ironman Triathlon.
Der Sommer 2011 hält für Andreas Raelert und seinen jüngeren Bruder Michael Raelert  die ein oder andere nasskalte Dusche bereit. Droht das Worst-Case Szenario "DNS Ironman Hawaii 2011"? Photo: Donald Miralle (Erstpublikation LAVA Magazine)
Eine Bordsteinkante könnte den Hawaii-Ambitionen der beiden Triathlon-Stars endgültig einen fetten Strich durch die Rechnung machen. Beide träumen vom gemeinsamen Start, dem Sprung auf das Podium und last but not least 1.000.000 US-Dollar Preisgeld von einem Ausrüster. Der zweifache Teilnehmer bei den Olympischen Spielen im Triathlon ist an einer Bordsteinkante so unglücklich umgeknickt, dass im komplex aufgebauten linken Sprunggelenk ein kleines Knochenstück abgesplittert ist.

Aktuell plant Andreas Raelert weiterhin seinen Start in Regensburg, um den Qualifikationskriterien der World Triathlon Corporation für die Weltmeisterschaften im Ironman Triathlon zu entsprechen. Ist ein Start oder erfolgreiches Erreichen des Ziels am kommenden Sonntag nicht möglich, verbleiben als einzige Qualifikationsalternativen die nordamerikanischen Ironman in Louisville und Penticton am 28 August.

"Mir ist bewusst, dass ich mit dem Start in Regensburg ein hohes Risiko eingehe. Insbesondere im Blick auf die nötigen Laufumfänge für Hawaii mache ich mir (nach einem Start in Regensburg) ein wenig Sorgen."

Bei den Europameisterschaften in Frankfurt am Main zeigte der ehemalige Nationalkaderathlet, dass er einen Ironman Triathlon auch in guter deutscher Tradition auf dem Rad für sich entscheiden kann und nicht zwangsläufig auf dem Marathon bauen muss. Auf einer wegen Bauarbeiten um mehrere Kilometer verlängerten Radstrecke pulverisierte er den Radrekord von Normann Stadler um sprichwörtliche Welten. Eine etwas schlechtere Laufform sollte seine Ambitionen auf den hawaiianischen Ironman-Thron also nicht zwangsläufig schmälern. Das hohe Restrisiko einer weiteren Schädigung des traumatisierten Sprunggelenks und nachfolgenden Heilungsverzögerung bei einem Start in Regensburg bleibt allerdings weiter bestehen.

Bruder Michael bereitet zwischenzeitlich seine Titelverteidigung im Ironman 70.3 Mitte August in Wiesbaden vor. Gänzlich hat auch er die Hoffnung auf eine erfolgreiche erste Teilnahme beim Ironman Hawaii noch nicht aufgegeben. Die entscheidenden weiteren Schritte können erst nach einem erfolgreichen Start in Wiesbaden folgen, um ein DNS für Kona 2011 abzuwenden.
Eine weitere Möglichkeit neben der Teilnahme an einem der letzten beiden Qualifikations-Events am 28 August ist die Hoffnung auf eine Wildcard durch die WTC. Als amtierender Weltmeister im Ironman 70.3 und nach einer erfolgreichen Formbestätigung durch eine Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 am 14. August in Wiesbaden hätte ein dann seit 2009 auf dieser Distanz ungeschlagener Michael Raelert alle Argumente zur Erlangung dieser Wildcard auf seiner Seite. Begünstigend für die Zuteilung eines Freistarts wirken neben den rein sportlichen Aspekten des Bruderduells die Umstände, dass in K-Swiss und PowerBar zwei namhafte Sponsoren des Weltmeisters ebenfalls zu den Partnern der Ironman World Series zählen.
Fraglich ist jedoch, ob Michael Raelert einen Freistart und damit einen Wettbewerbsvorteil (fehlender Ironman vor dem Saisonhighlight) gegenüber seinen Mitbewerbern mit seinem bisher gezeigten Arbeitsethos und seiner Wettkampfeinstellung vereinbaren kann. Folglich erscheint es wahrscheinlich, dass auf diese Option verzichtet wird.

Update vom 07. August 2011, 17:00 Uhr: Andreas Raelert beendet den Ironman Regensburg als 335. der Gesamtwertung mit Splitzeiten von 47:26 Minuten für das Schwimmen, 5:07:39 Stunden auf dem Rad und 4:17:21 im Marathon. Seine Endzeit von 10:21:05 Stunden spielte zwischen 3.350,- und 6.700,- Euro in die Kassen für einen guten Zweck.

Dienstag, 2. August 2011

Olympischer Triathlon London, Alistair Brownlee kann sich nur selbst schlagen

Harry Potter, ehemaliger Zauberlehrling und erfolgreicher Absolvent der Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry aus J. K. Rowlings erfolgreicher Feder hatte nur eine Nemesis. Lord Voldemort, mit Potter verbunden durch ein Teil seiner Seele, die erst durch den Tod ihren Weg aus Potters Körper finden sollte. Der andere Zauberlehrling Englands steht kurz vor seiner Graduierung im Triathlon. Alistrair Brownlee, aktuell absolute Dominanz im Olympischen Triathlon könnte bereits bei den Spielen von London den Olymp als dann jüngster Olympiasieger im Triathlon besteigen. Gängige Zaubertricks, wie die legale Anreicherung des Körpers mit Erythrozyten auf simulierter Höhe von knapp 3.500 Metern mit 12 statt 21% Luftsauerstoff beherrscht der schlaksige Mann mittels Hypoxie-Zelt quasi im Schlaf.
Alistair Brownlee stehen weniger die sportlichen Gegner im Wege, als er selbt. Derzeit können allenfalls sein jüngerer Bruder Jonathan und der Spanier Javier Gomez Noya (von rechts nach links) mit dem Tausendsassa mithalten. Photo: Delly Carr/ITU Media
Seinen Kampf mit dem dunklen Lord hat Brownlee beim ITU WCS Rennen von London 2010 geführt und mit dem überragendem Comeback von Madrid gewonnen. An Platz 1 liegend, sorgte im Hyde Park ein kollabierender Energiestoffwechsel und Kreislauf für die Zielüberquerung im Delirium. Der Gedächtnisverlust an die entscheidenden Minuten des Wettkampfs von London ist symptomatisch für den Allrounder, als er den Sieg vor Augen auf den letzten 400 Metern fast aus den Top 10 fliegt und Javier Gomez Noya und vielen anderen Triathleten den Vortritt lassen muss. Noch immer hängt ihm diese Niederlage nach. Wochen vor einem hochkarätigem Triathlon studiert er die Wetterprognosen nach Anzeichen von extrem heißem Wetter. Hitze macht den Tausendsassa nervös.
Kampf bis zum K.O. - Alistair Brownlee entging in London nur um Haaresbreite einem DNF und K.O. auf den letzten 400 Laufmetern. Photo: Delly Carr/ITU Media
Brownlees Schwäche ist seine Jugend, seine jugendliche Unbekümmertheit, die nach kleinen und großen Siegen große Feiern und nach großen Trainingseinheiten für den Tag darauf noch größere Trainingsduelle mit seinem jüngeren Bruder einfordert. In seiner jungen Karriere musste der älteste Sohn des Ärztepaars Cathy und Keith Brownlee bereits Rückschläge durch Verletzungen wie einen Ermüdungsbruch im Oberschenkel verkraften. Das Brüderpaar pusht sich, ähnlich wie im Rennen auf den Radstrecken der World Championship Series im Triathlon nach vorne. Während die anderen Kandidaten auf das Olympische Podium taktisch geschickt den energiesparenden Windschatten in den großen Draftingfeldern suchen, kennt das Duo nur ein Motto: Angriff und die Flucht nach vorne.

Diese bewundernswerte kämpferische Einstellung kann, insbesondere durch den zusätzlichen Stress, den das Voroylmpische und Olympische Jahr mit sich bringt, nach hinten losgehen. Wenn Körper und Seele durch Ermüdungsbruch, Sehnenreizung oder banale Infektionen ihre Ruhezeiten von Training, Wettkampf und Public Relations, die allesamt auf diesen einen Kulminantionspunkt am 7. August zusteuern, einfordern. Dann könnte die Stunde des bedächtigeren und nicht weniger talentierten Jonathan Brownlee gekommen sein, der im Kielwasser und Schatten des größeren Bruders zunehmend an Stärke gewinnt. Vielleicht steht ja er in London 2012 ganz oben auf dem Treppchen.

Das Leeds Metropolitan University's Carnegie High Performance Centre hat keine Schwäche in den drei Disziplinen Schwimmen, Radfahren und Laufen bei den Brüdern unangetastet gelassen. Wenn die Brownlee-Brüder diesen schmalen Grat des kompletten, aktiv agierenden Triathleten erfolgreich entlangwandern, können sie in London wirklich Großartiges leisten. Sie sind die Benchmark, das unerbitterliche Mass an dem alle anderen Athleten zwangsläufig gemessen werden. Neben Andreas und Michael Raelert sind sie auf dem Weg zum erfolgreichsten Brüderpaar im Triathlon zu werden.

Ein Ass im Spiel der Brownlees wurde bislang dabei noch gar nicht gespielt. Edward Brownlee, die Nummer 3 aus dem Brüder-Clan geht als Crossläufer und Schwimmer durch exakt die gleiche Schule wie seine beiden älteren Brüder. Der Hype um drei startende Brüder in der WCS oder bei Olympia in Rio de Janeiro 2016 lässt sich gerade nach einem möglichen Erfolg bei den Londoner Spielen in der Heimat schwerlich von der Hand weisen. Die Zukunft der anderen Nationen sieht weiterhin eher düster aus.

Training Day - Andreas Raelert nutzt Schlupfloch im Qualifikationssystem beim Ironman Triathlon

Der Boden des Rother Stadions bei der Challenge 2011 vibriert leicht durch die Beschallung mit den riesigen Lautsprecher und vom rhythmischen Klatschen und Stampfen der Zuschauer, die die bis dahin eindrucksvollste Darbietung von Andreas Raelert im Triathlon überhaupt miterleben konnten.
Andreas Raelert bestreitet nach seinem fulminanten Auftritt in Roth den Pflicht-Ironman in Regensburg offensichtlich aus dem vollem Training und verknüpft in der Not eine Charity-Aktion mit den Zwängen des Regelwerks. Photo: Ingo Kutsche
Der Rostocker dikitierte ab dem Startschuss dem gesamten Feld seine Rennstrategie auf und lieferte eine blitzsaubere und physisch und psychisch erschöpfende Leistung ab. Hat Deutschland nach Stadler und Al-Sultan wieder ein richtig heißes Eisen für den Sieg beim Ironman Hawaii im Feuer? Eigentlich schon, wenn nicht das "neue" Qualifikationssystem, die Kona Pro Rankings (KPR) für den dritten Start auf Big Island im Wege wäre.

Mit seinem zweiten Gesamtrang wäre einer der wohl komplettesten Triathleten aktueller Zeit vor zwei Jahren ohne weitere Sorgen und Nöten startberechtigt gewesen. Dieser Umstand trifft für den Ironman Hawaii 2011 nicht mehr zu. Der 13. des aktuellen Rankings muss vor Ende des Qualifikationszyklus am 31. August 2011 noch die Kleinigkeit einer vollen Ironman-Distanz ins Ziel bringen. Gewertet werden kann nur ein Triathlon aus dem eigenen Markenportfolio der World Triathlon Corporation (WTC), die für die aktuelle Saison ein Punktesystem eingeführt hat, das grundsätzlich von den Athleten angenommen wird, aber des Feintunings bedarf.

Für diverse Triathlonrennen im Ironman und Ironman 70.3 stehen verschiedene Punkte zur Verfügung. Zwischen Punkten und bestimmten Events gibt es wechselseitige Beziehungen: Je wertiger und wichtiger ein Ironman, desto mehr Punkte gibt es und umgekehrt. Die wesentlichen Kriterien des KPR beinhalten derzeit:
  • Die 5 besten Events kommen in die Wertung
  • 2 Ironman müssen in die Wertung, max. 3 Ironman 70.3 werden gewertet
  • Es können bis zu 5 Ironman Events in die Wertung eingebracht werden
  • Die 40 besten männlichen und 25 weiblichen Profis qualifizieren sich (bis 31. Juli)
  • Werden nicht alle Plätz angenommen darf nachgerückt werden
  • Nicht eingelöste Punkte verfallen in der Folgesaison und können nicht in den nächsten Qualifikationszyklus transferiert werden
  • Die 10 besten Männer und 5 besten Frauen qualifizieren sich zum 2. Stichtag (31. August)
  • Hawaiisieger sind 5 Jahre automatisch qualifiziert, sofern sie in der Saison einen Ironman außerhalb der WM finishen
Kritiker beanstanden an dem aktuellen System die zum Teil wenig ausbalancierte Vergabe der Punkte für manche Events, bei denen ein Sieg mit 1.000 Punkten weit hinter den ausgeschütteten 4.000 Punkten, etwa der EM in Frankfurt am Main  oder beim Ironman Texas bliebe. Ehemalige Top-Triathleten, wie Mark Allen, Dave Scott, Peter Reid oder Natascha Badmann starteten vor ihren großen Siegen oftmals bei nur sehr wenigen Triathlons und schon gar nicht über die volle Distanz. Die heutigen Triathleten müssen selbst bei herausragenden Ergebnissen 2 bis 5 Starts absolvieren und sind im dümmsten Fall qualifiziert aber müde oder verletzt.

Andreas Raelert, muss also nach seinem Erfolg in Roth formal noch den Qualifikationskriterien der WTC entsprechen und diesen einen Ironman sicher ins Ziel bringen. Gelingt dies nicht, fehlt er beim Ironman Hawaii 2011.
In einem ähnlichen Dilemma, zzgl. aktuell noch fehlender Punkte steckt sein Bruder Michael auf Listenplatz 47. Die fehlenden Punkte könnte die geplante Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 (1.500 für Platz 1) und einen Listenplatz in den Top 30 einbringen. Mögliche Ironman Events zur Erbringung des Pflichtstarts sind der unwahrscheinliche Start zusammen mit seinem Bruder in Regensburg oder die Ironman Events auf dem nordamerikanischen Kontinent drei Tage vor Ende der Qualifikationsperiode am 28. August. Gefährlich dicht am Ironman Hawaii werden am gleichen Tage beim Ironman Louisville und Ironman Canada die letzten Punkte vergeben und anschließend die KPR finalisiert, bevor sie am 3. September veröffentlicht werden. Stehen nach Ende der verbleibenden drei Ironman von Regensburg, Louisville oder Penticton DNS oder DNF hinter dem Namen Michael Raelert bleibt nur das Hoffen und Bangen auf eine Wildcard durch den Status des amtierenden Welt- und Europameisters im Ironman 70.3 Triathlon.

Um auch in der Saison nicht ausschließlich bei Triathlons der WTC zu starten, greift der zweifache Olympiateilnehmer Andreas Raelert auf einen legalen Kniff zurück. Ein Trick, den Kai Walter als Geschäftsführer der ausführenden Eventagentur Xdream nicht sehr begeistern dürfte. Schließlich fällt der heißeste Titelanwärter schon vor dem Start ein wenig aus dem Fokus der Auguren und Medien-Maschinerie. Raelert bestreitet den kommenden Ironman Regensburg quasi aus dem Training.

Die WTC kann wenig Interesse haben, dass hochklassige Triathleten ihre Wettkämpfe zu Charity-Events und Trainingsfahrten mit angezogener Handbremse umdeklarieren. Sie könnte mit einem geänderten Passus der KPR gegen das aktuelle Schlupfloch reagieren: Jener ins Ziel zu bringende Pflicht-Ironman muss vergleichbar einer erfolgreichen Partizipation an den Preisgeldauszahlungen innerhalb einer Karenzzeit erfolgen. 8-15 Prozentpunkte auf die Siegerzeiten, gekoppelt mit einem automatischen Erfüllen der Anforderungen bei einem etwaigen Top 3 Finish erscheinen realistisch. Ob es dabei bei Starts der Ausnahmetriathletin Chrissie Wellington eine Sonderregelung abseits der engen Karenzzeiten für die Mitbewerberinnen geben muss, ist vor Einführung detailliert zu diskutieren.

Raelert gibt dem Trainingstag in Regensburg einen karitativen Hintergrund. Für jeden Athleten vor ihm im Ziel soll eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck von 10 bis 20 Euro vorgesehen werden. Bei dem geplanten Platz im Mittelfeld wird insgesamt einen Erlös um die 10.000 Euro erwartet, dessen Empfänger seine Fans vorgeben können. Der Wortlaut im Original:

"Die unglaublich schönen Momente, die ich bei der Challenge in Roth erleben durfte, sind immer noch präsent. Ich bin nun schon wieder in den Trainingsprozess eingestiegen und verspüre noch immer eine starke körperliche wie auch mentale Müdigkeit. Ich freue mich sehr auf den Start am kommenden Sonntag beim Ironman in Regensburg. Im Hinblick auf meinen Saisonhöhepunkt - die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii – habe ich mich dazu entscheiden, auf meine momentane körperliche Verfassung Rücksicht zu nehmen und ich möchte deshalb mit einem besonderen Ziel an den Start gehen.
Dem Sport habe ich so viel zu verdanken und daher möchte ich die Möglichkeit nutzen, etwas zurückgeben zu können. Um eine Nachhaltigkeit zu erreichen, möchte ich gemeinsam mit meinen Partnern beim Ironman in Regensburg Geld für einen guten Zweck sammeln.
Mir ist es sehr wichtig zu betonen, dass dieser caritative Gedanke ein sehr ernsthaftes Anliegen von Micha und mir ist.
Viele von Euch, die am Sonntag in Regensburg bei einem sehr erlebnisreichen Rennen an den Start gehen, werden auch aktiv für einen guten Zweck teilnehmen und dazu beitragen, ein wohltätiges Projekt zu unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir für jeden Athlet, der in Regensburg vor mir die Ziellinie überquert, einen Betrag zwischen 10-20 Euro spenden. Ich halte es für realistisch, mich im Mittelfeld aller Teilnehmer platzieren zu können, so dass der Erlös einen hoffentlich effektiven Gesamtbetrag einbringen wird.
Der Spendenbetrag soll hundertprozentig transparent und nachhaltig eingesetzt werden und deshalb möchte ich Euch auch gerne um Eure Mithilfe und Unterstützung bitten.
Was wäre Eurer Meinung nach der beste Verwendungszweck für diese Spende? Wem sollte der gesammelte Betrag zu Gute kommen? Ich würde mich über Eure Vorschläge sehr freuen!

An dieser Stelle möchte ich mich für Euer Engagement und Eure Mithilfe bedanken!"

Euer Andy

Mittwoch, 20. Juli 2011

"Das ist wie eine halbe Bruchlandung" - der Startverzicht von Michael Raelert beim Ironman Frankfurt als Video und Transkript

Der Startverzicht des 31jährigen Rostockers Michael Raelert am Mittwochmittag hat Wellen in der Triathlon-Szene geschlagen. Das folgende Video zeigt in eindrucksvollen Bildern, wie es dem zweifachen Weltmeister bei der Verkündigung des Startverzichts (DNS) in Frankfurt am Main erging und welche inneren Kämpfe der mit der Welt hadernde Impressario auf der Halb-Distanz mit seiner Entscheidung auszustehen hat.
Michael Raelert war in der Vergangenheit anfällig für Verletzungen am Bewegungsapparat und hat frühzeitig den Schwerpunkt auf Prophylaxe und Diagnostik legen müssen. Photo: EJOT TV Buschhütten
Transkript der DNS-Ankündigung von Michael Raelert:
"Wie soll ich sagen? Eigentlich wollte ich heute gar nicht kommen. Vom Kopf her bin ich relativ fest, sehr fest, weil die Entscheidung ist gefallen. Ich werde am Wochenende nicht starten. Ich werde mein Debüt (auf der Ironman-Distanz) nicht in Frankfurt geben. Das hat medizinische Gründe. Ich habe mir mit dem Becken etwas zugezogen, was von heute auf morgen nicht... Das hatte ich schon länger. Aber das ist jetzt noch mal akut geworden die letzte Woche. Ich habe am Wochenende einen Wettkampf mitgemacht .Wie dem auch sei. Das Traurige dabei ist - Caroline (Steffen; Anwärterin auf den Gesamtsieg) hat gesagt, sie macht den Sport seit anderthalb Jahren. (Pause) Es tut mir leid, ich dachte ich sei cooler. Ich mache den Sport seit 16 Jahren. Ich habe 16 Jahre quasi auf diesem Moment hingearbeitet, endlich meinen ersten Ironman zu machen.




Ich bin in einer sehr guten Form. Wir wissen, Andreas hat vor zwei Wochenenden eine sehr gute Zeit (in Roth), eine Sensation gezeigt. Ich bin der Meinung, ich stehe dem in Nichts nach, aber kann trotzdem dieses Wochenende nicht starten. Die Entscheidung ist gefallen. Ich habe das mit den Ärzten besprochen, mit meinem Bruder Andreas. Die Gesundheit geht in der Hinsicht vor. Nun habe ich 16 Jahre warten müssen, evtl. muss ich 17 Jahre warten auf mein Ironman Debut. Tja, deswegen bin ich gerade doch relativ geknickt, ja.


Das sind muskuläre Probleme. Ich habe eine Beckenverwringung, (Torsion) heißt das. Medizinisch weiß ich nicht, wie das im Lateinischen heißt. Unten zwei Wirbel und oben, im oberen Bereich zwei Wirbel, die haben sich verdreht. Das hatte ich schon länger. Klar ist es mir bewusst geworden. Ich habe es aber nicht als Schlimm erachtet. Habe am letzten Wochenende noch einmal den letzten Testwettkampf mitgemacht. In Schwerin, eine Olympische Distanz, um zu sehen, was ich kann oder was mich erwartet. Ja, am nächsten Tag am Montag war es schlimm. Dienstag konnte ich gar nicht aufstehen. Tja, nun heißt es für mich die Beine hochlegen und abwarten, was die nächsten zwei, drei Wochen zeigen. 


Für mich ist das eine sehr, sehr komische Situation. Weil ich muss sagen, ich stehe auf den ganzen Quatsch hier. Ich würde gerne die 1 sein. Ich bin der, der gerne (nach Frankfurt) kommt und jetzt auch (den vakanten Titel des Bruders) gewinnt. Das war meine einzige Motivation, bzw. es war meine Einstellung. Ich habe an Nichts anderes gedacht. Ich bin jetzt nicht hergekommen, um Platz 10 zu machen. Ich bin hierhergekommen, um zu gewinnen. Und am Besten noch mit einer hervorragenden Zeit. Das wird leider nicht der Fall sein. Wie das jetzt weitergeht? Klar, Jeder sagt Gesundheit geht vor. (Pause) Das klingt echt lächerlich, aber ich muss mich echt zusammenreißen. 


Ich weiß ich könnte am Wochenende den Wettkampf machen. Ich könnte auch sehr gut sein, weil die Form ist da. Wie gesagt, ich war noch nie so gut in meinem Leben. Deswegen ist das besonders schwer. Aber was danach kommen würde, wäre halt fraglich und deswegen: die Entscheidung ist, keinen Ironman zu machen. Wie lange das jetzt dauert, das weiß ich nicht. Klar, Physiotherapie und den ganzen Quatsch, was dazu gehört - aber wie lange das jetzt dauert - weiß ich nicht. Die Saison ist für mich nicht gestorben, ganz im Gegenteil. Aber, der Wettkampf (in Frankfurt) ja.


Mir wurde nahegelegt keinen Ironman zu machen dieses Jahr. Das akzeptiere ich nicht! Egal wer da kommt. Auch mein Bruder hat gesagt, ich soll komplett zurückstecken. Das kann ich nicht, das werde ich nicht! Soweit bin ich (noch) nicht vom Kopf! Ich muss mich erst einmal damit zufriedengeben, dass ich am Wochenende nicht starten werde. Das (Verletzung und Start auf Hawaii) wird sich die nächsten Wochen entscheiden. Ich will - gewiss. Jemand wird halt sagen, Nein. Aber mein Ego ist zu groß, um das jetzt zu akzeptieren! Mein Stolz ist zu groß. Ich kann jetzt nicht einfach die Entscheidung, die für mich anscheinend gefällt wurde, akzeptieren. Darum werde ich daher diese, bzw. nächste Woche quasi alles Mögliche ausschöpfen, um das nicht Wahrwerden zu lassen, dass ich (auf Hawaii) nicht starte.


So eine Beckenverwringung ist quasi eine muskuläre Sache. Das ist im oberen Bereich, ich weiß nicht genau in welchem Bereich die Wirbel verdreht sind, auch unten, dass sich die komplette Rückenmuskulatur verhärtet und dabei verklebt. Man kann in die Badewanne gehen, man kann Massagen kriegen. Aber das geht von heute auf morgen nicht weg.


Ich habe einen wahnsinnig großen Fehler gemacht. Ich habe am Wochenende einen Wettkampf gemacht, weil ich mich besser gefühlt habe. Das Problem ist schon seit etwas Längerem, seit drei oder vier Wochen. Und das kam, nach Tempoläufen, auf dem Asphalt mit (Racern). Mit besonderen Schuhen - egal. Auf jeden Fall ist das da aufgetreten. Es ist dann schlimmer geworden. Dann kam der ganze Quatsch mit Physiotherapie und es wurde dann besser. Doch am Wochenende, statt die Beine ruhigzuhalten, musste ich das einfach. Ich brauchte das für's Ego, diesen Wettkampf zu machen! Seitdem ist es halt wieder schlimmer geworden.


Wie dem auch sei. Was Hawaii angeht. Wie gesagt, ich habe 16 Jahre auf den ganzen Quatsch trainiert, gemacht und gelebt. Ich geb's auch noch nicht auf! Auch wenn Andi schon gesagt hat, "Komm, fass dich mit dem Gedanken ab." Wie auch immer, noch gebe ich nicht auf. Wie es jetzt zum Duell (auf Hawaii) kommen wird, dass wird sich noch entscheiden. Aber noch bin ich nicht weg vom Fenster, quasi auf (der diesjährigen) Ironman-Distanz.


Ich muss dazu sagen. Ich wollte nicht sagen Quatsch. Ich bin einfach sehr frustriert. Ich kann mich auch schwer zurückhalten. Deshalb werde ich vielleicht auch ordinär. Das ist halt mein Leben. Zu wissen, auf einmal "es geht nicht", wie man es sich wünscht, ist quasi wie eine halbe Bruchlandung. Wie sagt man so schön, "wer hoch fliegt kann auch tief stürzen oder fallen". Momentan - ich bin noch nicht ganz gefallen - aber momentan ist man wieder auf (dem Boden der Tatsachen)..., ja. Das erklärte Ziel ist etwas weiter weggerückt."

Video: Frankfurter Rundschau Online