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Mittwoch, 12. September 2018

DNS für Jan Frodeno, Dominator der Saison 2018 muss auf den Start beim Ironman Hawaii 2018 wegen Stressfraktur verzichten.

Der 37-Jährige Jan Frodeno leidet an einer Stressfraktur in der Hüfte und muss als der Top-Favorit für den Ironman Hawaii die Chance auf seinen dritten Titel bei der WM in Kailua-Kona, Hawaii auf das kommende Jahr verschieben. Die Verletzung tritt genauer am Iliosakralgelenk (ISG) oder SI-Gelenk (Englisch: SIJ) auf. Das ISG ist die Verbindung zwischen dem Kreuzbein und den Hüftknochen des Beckens, die durch starke Bänder verbunden sind. Beim Menschen unterstützt das Kreuzbein die Wirbelsäule und wird wiederum von einem Ilium auf jeder Seite getragen.
DNS für Jan Frodeno, den Dominator der Saison 2018. Den Ironman Hawaii 2018 muss Jan Frodeno sehr wahrscheinlich auf Krücken von der Couch aus ansehen, während sich das Training im Fitnessstudio, mittels Aquajogging im Wasser und auf dem Rad gestalten dürfte. Photo: Jan Frodeno/Instagram

Für "Frodo" ist die Absage des Traditionsrennens ein schwerer Schlag. Ein herber Schlag ist das DNS auch für die Spannung im Vorfeld des Rennens und vielleicht auch den Rennverlauf. Athleten, wie die weiteren Top-Favoriten Lionel Sanders oder Sebastian Kienle und Titelverteidiger Patrick Lange werden das Fehlen vom besten Triathleten der Saison 2018 sicherlich vermissen, weil bei dem Trio der direkte sportliche Auseinandersetzung mit den besten Konkurrenten immer im Vordergrund steht.

2017 hatte Frodeno beim Versuch, den WM-Goldmedaille Nummer 3 auf Hawaii in Serie zu holen, wegen schwerer Rückenprobleme im Rennen letztlich keine Chance gehabt und war zu einem langen Marsch und Finish in den Top 80 gewzungen. Eine Geste, die ihm die Szene hoch anrechnete, obwohl er mit einem DNF hätte aussteigen können, um sich zu schonen. In der Saison 2018 dominierte Frodeno bisher die Szene, vor anderthalb Wochen hatte er noch die WM über die halbe Ironman-Distanz in dem Land seiner Schulzeit, Südafrika gewonnen.
Eine Stressfraktur in der linken Hüfte verschiebt den Traum vom dritten Weltmeistertitel für Jan Frodeno mindestens auf das kommende Jahr. Ein Rückschlag für "Frodo" und natürlich auch die Spannung in der Entscheidung der Männer beim 40-jährigem Geburtstag des Ironman Hawaii. Photo. Jan Frodeno/Instagram

Auf Instagram schrieb er auf Englisch am frühen Morgen des 12. September 2018: 

"Sicherlich nicht so, wie ich mir das Ende dieser Saison erhofft hatte. Eine Stressfraktur in meiner Hüfte (SI-Gelenk) - siehe Bild 2 für Interessierte. Die Höhen und Tiefen des Sports waren für mich noch nie so nah - letzte Woche einen Weltmeistertitel zu gewinnen und für die nächste Saison ins Abseits zu geraten. Zumindest das @_promovement Team hielt die Stimmung am Laufen;) (letztes Bild). Nur eine Erinnerung an uns alle, dass der Erfolg nie in einer geraden Linie kommt.... derzeit hören wir Daft Punk- Noch einmal, also bis zum nächsten Jahr ??"
Links der Artikel rund um den IRONMAN Hawaii 2018:

Sonntag, 15. Oktober 2017

IRONMAN Hawaii 2017: DNF is no option. Jan Frodeno zollt dem Wimbledon des Triathlons seinen Respekt

Jan Frodeno sah beim IRONMAN Hawaii 2017 lange so aus, als habe er das Rennen voll im Griff. Zwar schaffte er es nicht, wie ursprünglich wahrscheinlich angedacht, zusammen mit dem Australier Josh Amberger gemeinsam aus dem 26°C warmen Pazifik. Dennoch ließ sich der zweifache Champion und amtierende Titelverteidiger von einer rund 30 Köpfe zählenden Spitzengruppe in Wechselzone 1 nicht irritieren.

Der Wahl-Spanier wirkte bis zum Anstieg und Wendpunkt nach Hawi jederzeit Herr der Lage und musste erst dann den Attacken von Lionel Sanders, Cameron Wurf und Sebastian Kienle den nötigen Tribut zollen. Er musste etwas abreißen lassen, wirkte deutlich angestrengter an jenem historischen Tag, an dem der Radrekord von Normann Stadler (4:18:23, 2006) durch Wurf (4:12:54, 2017) und weitere Mitstreiter (Sanders 4:14:18, Kienle 4:14:57) pulverisiert wurde. Noch war nicht abzusehen, dass mit Patrick Lange ein Landsmann in 8:01:47 Stunden sogar den Streckenrekord von Craig Alexander (8:03:56, 2011) brechen sollte.

Für „Frodo“ sah es auch in der Wechselzone 2, nach dem Abstellen des Rades noch immer nach einem anstrengendem aber dennoch kontrolliertem Rennen und ebensolcher Konkurrenz aus. Doch schon bald zwang ihn eine Blockade des IS-Gelenks im Beckenbereich zum Gehen, Stehen und Dehnübungen. Ein DNF und Start bei einem beliebigen anderen IRONMAN in wenigen Wochen, um wichtige Quali-Punkte einzusammeln, hätte jeder Profi-Athlet und Industrie-Insider nachvollziehen können.

Frodeno hat sich in der Lavawüste auf Big Island, während dieses für ihn rund 4 Stunden andauerenden Marathons, wohl unendliche Male für ein Weitermachen entschieden. 9:15:44 Stunden zeigte die Uhr am Zielbogen, als er die Ziellinie auf dem abgeschlagenen 70. Platz überquerte. Das Ehrengeleit von Mike Reilly war sein Lohn: "Jan, you’re an Ironman". Der Respekt der kleinen und großen Triathlon-Fans wohl eine noch größere Belohnung.