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Dienstag, 19. Juli 2016

DOSB nominiert Triathletin Laura Lindemann für Rio 2016 nach

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat nach dem juristischen Vorgehen der nicht nominierten Kaderathletin Rebecca Robisch für die Entsendung einer zweiten deutschen Triathletin entschieden. Laura Lindemann, eine der größten deutschen Hoffnungen wird Anne Haug beim Wettberwerb der Dreikämpfer am Zuckerhut begleiten.
 Laura Lindemann (rechts,) darf nur einen Tag nach Gewinn der WM-Medaille im Team-Triathlon nun doch noch nach Rio. Photo: DTU/Jo Kleindl

Ob die Deutsche Triathlon Union (DTU) nach dem Urteil der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) Lindemann weiterhin offiziell als Edelhelferin für Haug verpflichtet, dies informell in privater Ansprache vornimmt oder völlig darauf verzichtet und die Entscheidung situativ den Athletinnen (im Rennen) überlässt, ist derzeit noch unklar.

"Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Triathletin Laura Lindemann als zweite Starterin neben Anne Haug nachnominiert, nachdem der Antrag der Athletin Rebecca Robisch auf Nominierung vom Landgericht Frankfurt zurückgewiesen und der DOSB aufgefordert wurde, die Triathlon-Nominierung noch einmal zu behandeln. Lindemann hatte von den von der Deutschen Triathlon-Union vorgeschlagenen Athletinnen und Athleten ohne Normerfüllung die beste Platzierung in einem WTF-Rennen (sic, Korrektur: WTS-Rennen, World Triathlon Series) vorzuweisen und hat nach sportfachlicher Einschätzung des DOSB unter Berücksichtigung der zuletzt gezeigten Form gute Chancen auf ein erfolgreiches Abschneiden."

  1. Triathletin Laura Lindemann und zwei Kanuten nachnominiert, Änderungen bei der Deutschen Olympiamannschaft

Sonntag, 17. Juli 2016

Rebecca Robisch erklärt unmittelbar nach Zieleinlauf Rücktritt aus Triathlon-Nationalmannschaft

Rebecca Robisch hat nach rund 12 Jahren Mitgliedschaft in verschiedenen Kadern der Deutschen Triathlon Union (DTU) den Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Unmittelbar nach dem Zieleinlauf beim Triathlon World Series Event in der Hansestadt Hamburg entschied sich die Bayerin vor laufender Kamera der ARD zu diesem Schritt. Vorausgegangen war ein Disput um die Nominierung für die olympischen Spiele im Triathlon, die sich Robisch derzeit noch immer juristisch erstreiten will. Ordentliche Gerichte zwingen den deutschen olympischen Sportbund (DOSB) und die DTU zu einer Prüfung bis 18. Juli 2016. Ob eine Teilnahme von Robisch formal nach einem Rücktritt  möglich wäre, müsste ebenfalls abzuklären sein. Der Rücktritt vom Rücktritt scheint für ein letztes Rennen in Rio nicht ausgeschlossen.

Samstag, 16. Juli 2016

Sportschau ARD: DOSB muss nach Urteil Triathlon-Nominierung neu regeln

In die Nominierung der deutschen Triathleten kommt nach einer Einstweiligen Verfügung, die zunächst im Sinne der Klägerin Rebecca Robisch entschieden wurde, Bewegung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) muss sich nach Angaben der ARD Sportschau zusammen mit der Deutschen Triathlon Union (DTU) die Nominierungen für den Triathlon am Zuckerhut erneut anschauen und möglicherweise mindestens eine oder mehrere weitere Athletin neben der qualifizierten und bereits nominierten Anne Haug mit nach Rio zu den olympischen Spielen nehmen. Dies muss nicht zwangsläufig Robisch selbst sein, wie Anwalt Dr. Michael Lehner gegenüber dem Sender mitteilt.

Völlig unklar ist indessen die Haltung von International Triathlon Union (ITU) und International Olympic Comitee (IOS), die im Regelfall formal den Empfehlungen der nationalen olympischen Gremien entsprechen. Die ITU hat mittlerweile begonnen, die vier bereits von der DTU zurückgegebenen Startplätze an Athletinnen und Athleten anderer Nationen zu verteilen - bei eigentlich gleichzeitig klar umrissener Höchstanzahl von akkreditierten und zum Start berechtigten Triathletinnen und Triathleten in Rio. Wenn es schlecht läuft, müssen Zusagen zurückgenommen oder pragmatisch das Kontingent der Starterinnen und Starter aufgestockt werden.

  1. DOSB muss Triathlon-Nominierung neu regeln 

Donnerstag, 14. Juli 2016

Interview mit Präsident Prof. Dr. Engelhardt zur Olympianominierung: „Die Situation schädigt die Athleten und das Anliegen des Sports“

Während Kaderathletin Rebecca Robisch mit ihrem Anwalt Dr. Michael Lehner gegen den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) Klage im Eilverfahren einreichen wird, um ihr Startrecht bei den Olympischen Spielen in Rio doch noch zu erstreiten, reagiert die Deutsche Triathlon Union (DTU) auf die Entscheidung von Deutscher Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) und DOSB rund um die Nominierung für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro mit einem Interview vom 14. Juli 2016 mit DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt. Robisch vertritt die absolut verständliche und logische Auffassung, dass die DTU-Kaderathleten einen kompletten olympischen Zyklus insgesamt 5 Startplätze gegen den internationalen Wettbewerb erstritten haben und es sowohl sportlich, wie auch sportpolitisch das falsche Signal wäre, diese an andere, ggf. weniger starke Nationen abzugeben und damit zugleich Anne Haug als Top-Starterin zusätzlich zu schwächen. Die Klage könnte für weitere nationale Sportfachverbände und den DOSB Signalwirkung haben.


DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt (von rechts) mit Marisol Casado (ITU-Präsidentin) und Renato Bertrandi (ETU-Präsident). Photo: DTU 

Interview mit Präsident Prof. Dr. Engelhardt zur Olympianominierung: „Die Situation schädigt die Athleten und das Anliegen des Sports“


Die Deutsche Triathlon Union steht im Jahr der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro vor einer noch nie dagewesenen Situation. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat mit Anne Haug (Saarbrücken) nur eine Athletin für das olympische Triathlon-Rennen nominiert. Haug hatte als einzige die sportliche Qualifikation gemäß den nationalen Nominierungskriterien der DTU und des DOSB erbracht. Die DTU hatte zunächst vier weitere Athleten zur Nominierung vorgeschlagen: bei den Damen aus teamtaktischen Gründen, Anne Haug zu unterstützen, und bei den Herren aus verbandspolitischen Gründen, da die Sportler in jahrelangen harten Qualifikationsrennen fünf olympische Quotenplätze erkämpft hatten. DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt äußert sich zur aktuell schwierigen Situation.

Herr Prof. Dr. Engelhardt, nur eine Triathletin wird bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die DTU-Farben vertreten. Wie beurteilen Sie die Entscheidung des DOSB?

Die Nominierungsentscheidung enttäuscht uns natürlich, weil wir auf der weltgrößten Sportbühne nun nicht wie geplant mit fünf Sportlern vertreten sind. Es ist schade, dass der DOSB unserer sportfachlichen Einschätzung, aus teamtaktischen und sportartpolitischen Beweggründen alle Plätze zu besetzen, nicht gefolgt ist.

Was bedeutet das für die Sportart?

Für unsere junge Sportart und speziell die olympische Kurz-Distanz ist das in Deutschland ein großer Schaden. Auch der Weltverband hat sich erschüttert gezeigt, dass Deutschland, das über den heutigen IOC-Präsidenten Dr. Thomas Bach maßgeblich dazu beitrug, dass Triathlon in das olympische Programm aufgenommen wurde und als eine der führenden Nationen in unserem Sport gilt, vier Quotenplätze zurückgeben will und damit die Chance zur Präsentation auf der größten Bühne des Sports ungenutzt lässt. Mit Blick auf die Auswirkung und die Motivation unserer jungen Athleten, die jahrelang Entbehrungen auf sich nehmen sollen, um für den Traum von Olympia zu kämpfen, ist eine solche Situation nicht förderlich. Letztlich schädigt sie nicht nur die betroffenen Athleten, sondern das positive Gesamtanliegen des Sports innerhalb der Gesellschaft.

Einen Tag vor der Nominierungsrunde durch den Vorstand des DOSB erwirkte die nicht vorgeschlagene Kader-Athletin Rebecca Robisch per erfolgreicher Klage, dass auch sie von der DTU zur Olympianominierung benannt werden muss. Sehen Sie da einen Zusammenhang mit der DOSB-Entscheidung?

Inwieweit ein Zusammenhang zwischen dem Schiedsspruch der für den Sport zuständigen Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit und der Entscheidung durch den DOSB besteht, ist spekulativ, aber wahrscheinlich. Die offizielle Begründung ist die fehlende Normerfüllung der Athletinnen und Athleten.

Aufkeimende Kritik besagt, dass die DTU mit dem letztlichen Nominierungsvorschlag von vier Frauen für zwei Plätze zu der negativen Entscheidung beigetragen hat…

Diese Kritik greift eindeutig zu kurz und zeugt – Entschuldigung, dass ich das so deutlich sagen muss - von fehlender Kenntnis der gesamten Prozesse, vor allem vor dem Hintergrund einer kurzfristigen gerichtlichen Anweisung. Fakt eins ist: Die DTU musste aufgrund der Unterwerfung und Anerkennung der Sportgerichtsbarkeit das Urteil des Gerichtes befolgen und daher Frau Robisch benennen. Fakt zwei ist: Unsere sportfachliche Einschätzung hat sich durch die Klage natürlich nicht verändert. Fakt drei ist: Dieses Urteil fiel einen Tag vor der Nominierungssitzung. Also blieb der DTU nichts anderes übrig als die Vorschlagsliste zu erweitern. Ein weiterer Aspekt ist, dass die DTU den Vertraulichkeitsregularien der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit folgt und daher äußern wir uns zu keinen Details der juristischen Auseinandersetzung mit der Athletin.

Waren die Nominierungskriterien vielleicht zu anspruchsvoll?

Auch hier greift eine derartige Argumentation nicht weit genug. In unserer Zielvereinbarung mit dem DOSB hatten wir 2013 festgehalten, eine Medaille und eine Top Acht-Platzierung erreichen zu wollen. An diesem Ziel haben sich die Kriterien orientiert, mit der Voraussicht, dass in 2016 nicht alle Topathleten an den Startlinien der WM-Rennen stehen, wie es dann auch der Fall war. Dass die Athleten das Potenzial dazu haben, haben sie in den vergangenen drei Jahren punktuell unter Beweis gestellt. Wichtig zu bedenken ist auch, dass die Nominierungskriterien aus unserer Sicht ein Anrecht auf persönliche Nominierung eines Athleten darstellen. Daher wird ein an der Zielstellung angemessener Leistungsnachweis eingefordert. Werden diese Kriterien nicht erfüllt, bedeutet das aus Sicht des Verbandes gleichwohl nicht, dass die erkämpften Quotenplätze für Deutschland an andere Nationen zu vergeben sind. Diese Entscheidung ist für das Ansehen des Sports in der Gesellschaft schlecht. Wie sollen wir junge Menschen denn so für den Sport begeistern? Für diesen Fall der Fälle haben wir auch extra die Möglichkeit der Nominierung aus teamtaktischen Gründen aufgenommen. Aber diese hat der Schiedsspruch überraschenderweise als unzulässig erklärt.

Wie sehen die nächsten Schritte aus?

Bezogen auf Olympia hoffen wir noch auf eine Nachnominierung von Laura Lindemann, die als zweifache Junioren-Weltmeisterin und Deutschlands Juniorsportler des Jahres 2015 tolle Resultate auch im Elitebereich abgeliefert hat und das größte deutsche Triathlon-Talent ist. Natürlich unterstützen wir Anne Haug bestmöglich, um ein gutes Resultat in Rio erzielen zu können. Darüber hinaus müssen wir sehen, was nicht wie erhofft verlaufen ist, und die nötigen Schritte einleiten. Nicht zu vergessen ist die große Aufgabe, junge Menschen an den Sport und an die Sportart Triathlon heranzuführen. Diese ist durch die Nicht-Nominierungen nicht einfacher geworden, aber wir stellen uns den Aufgaben.


  1. Anne Haug vertritt als Einzelkämpferin Deutsche Triathlon Union bei Olympia in Rio

Dienstag, 12. Juli 2016

Anne Haug vertritt als Einzelkämpferin Deutsche Triathlon Union bei Olympia in Rio

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat für die Teilnahme im olympischen Triathlon für Rio 2016 weiterhin seine konsequente, am Qualifikationsergebnis orienterte Nominierungspraxis angewandt, wie auch Klaus Arendt in einem Kommentar richtig feststellt. Folglich ist nur Anne Hauck am Zuckerhut zum Start berechtigt. Von 5 theoretisch für Deutschland verfügbaren Plätzen bleiben jeweils 2 bei den Frauen und Herren unbesetzt. Damit wird allen anderen, auch den mittels Deutscher Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) durch Athleten durchgesetzten Vorschlägen der Deutschen Triathlon Union (DTU) nicht entsprochen. Von der Nichtberücksichtigung betroffen sind Gregor Buchholz, Steffen Justus, Anja Knapp, Laura Lindemann, Hanna Philippin und Rebecca Robisch.

Die DTU hatte zuvor, auch im Rückblick einer verpassten Medaillenchance für Haug bei den Spielen von London 2012 durch Einzelaktionen ihrer Athletinnen im Rennen der Frauen für Rio 2016 die starken Schwimm-Radfahrerinnen Lindemann und Knapp als Domestiken und Helferinnen für Haug nominiert, obwohl die Leistungsanforderungen nicht erfüllt wurden. Robisch wurde nicht aufgestellt und hatte bei der DIS gegen die Entscheidung der DTU geklagt. Diese hatte mit der kurzfristigen Nachnominierung von Robisch und Philippin reagiert.

Das Verfahren wurde vor der DIS mit der ehemaligen DTU-Präsidentin Claudia Wisser als Richterin bestritten. Der fragwürdigen Begründung des Schiedsspruchs durch Wisser, in der Saarbrücker Zeitung zitiert, kann man eine gewisse pikante Note nicht absprechen: „teamtaktische Anweisungen und deren Umsetzung im olympischen Wettkampf widersprechen dem olympischen Grundsatz“. Die DTU hatte gerade im Blick auf die gemeinsame juristische Historie mit Wisser erfolglos einen Befangenheitsantrag im Vorfeld gegen die Juristen in der Sache Robisch ./. DTU gestellt. Ein Skandal an sich, weil Wisser als Einzelrichterin über eine mögliche Befangenheit selbst entschieden hat. Ein möglicher Schaden, bedingt durch die Prozesskonstellation, konnte so von der DTU nicht abgewendet werden. Die Juristin wurde 2010 nach berechtigter Kritik und verbissenem Machtkampf um die Vormachtstellung in der DTU demokratisch aus den Verbandsorganen entfernt.

Steffen Justus, derzeit wohl erfahrenster DTU-Athlet ohne Olympia-Ticket, hat seine Stimmung nach einigen Stunden Abstand auf Facebook zusammengefasst:
"Nach einer Nacht drüber schlafen, bin ich immer (noch) aufgrund dieser Entscheidung noch sehr bedrückt und niedergeschlagen. Vor allem, da es eigentlich ganz gut aussah, trotz verpasster direkter Quali doch noch nominiert zu werden. Leider war es wohl dem DOSB, aufgrund möglicher weiterer Klagen zu "heiß" die übrigen errungenen Olympiastartplätze zu besetzen. Dies ist in erster Linie auch sehr schade für den ganzen Deutschen Olympischen Triathlonsport, da doch viel von guten Ergebnissen bei den Spielen abhängt. So ist nun die Möglichkeit genommen worden zu zeigen, dass wir immer noch für Überraschungen gut sind und dem Deutschen Triathlon Nachwuchs weiter ein Perspektive bieten können :(.
Ich und hoffentlich alle anderen, drücke nun Anne am 20.08. vor dem Fernseher alle Daumen und (ich) bin überzeugt, dass sie nochmal richtig einen raushaut. Für die anderen nicht Nominierten, hoffe ich, dass sie auch nicht den Kopf so schnell in den Sand stecken werden und - wie ich auch - sich bald neue (vielleicht auch andere) Ziele setzen sowie weiter nach vorne Blicken können. Ich fahre heute erstmal nach Frankreich auf ein Ligarennen und werde da meinen ganzen Frust raus lassen ..." (sic! Für einen besseren Lesefluss und Authentizität nur in Teilen redigiert)
Ergänzt um den ebenfalls nicht aufgestellten Buchholz gerät die DTU nach dem Weltmeistertitel von Daniel Unger (2007) und dem Olympiasieg von Jan Frodeno (2008) und ihre für den Leistungssport auf der Kurzdistanz verantwortlichen Strukturen unter großen (wirtschaftlichen) Rechtfertigungsdruck, der sich nur mit einer Top-Platzierung von Anne Haug etwas auflösen könnte.

Unter Druck geraten wird auch Haug, weil im Zweifel die beiden von Deutschland nicht genutzten Plätze von anderen Nationen mit starken Schwimmerinnen und/oder Edel-Helferinnen für die jeweiligen Top-Starterinnen besetzt werden dürften. Eine Medaille oder auch das Erreichen der Top 5 für die DTU sind seit dem 12. Juli 2016 ein gutes Stück in die Ferne gerückt.

Hinweis: Update vom 13. Juli mit Ergänzungen zum Verfahren vor der DIS und der zugehörigen Richterin, zur erfolglosen Stellung eines Befangenheitsantrags, Einschub zum Kommentar von Klaus Arendt und Korrektur zum Qualifikationsrennen von Yokohama. Update vom 14. Juli 2016: Fabian Fiedler hat eine gute Chronologie erstellt. Details in der Linkübersicht.

Pressemitteilung DTU vom 12.07.2016: „Für ein gutes Ergebnis von Anne alles möglich machen“

Am heutigen Dienstag fand in Frankfurt am Main die dritte und abschließende Nominierungsrunde für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro 2016 statt. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) nominierte dabei aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union als aktive Teilnehmerin nur Anne Haug (Saarbrücken). Haug hatte sich als einzige aus der Triathlon-Nationalmannschaft gemäß der offiziellen Nominierungskriterien der DTU ihren Olympiaplatz gesichert.

„Die Entscheidung macht uns als Dachverband natürlich traurig, da wir gehofft hatten, mit fünf Athleten nach Rio reisen zu können und die Mannschaftsgröße so ein verzerrtes Bild der Gesamtstärke von Triathlon-Deutschland abgibt“, sagte Reinhold Häußlein, DTU-Vizepräsident Leistungssport. „Immerhin hatten wir als eine von nur acht Nationen fünf Quotenplätze erkämpft. Aber letzten Endes hat die fehlende sportliche Qualifikation unserer Sportler mit Ausnahme Anne Haugs nun zu dieser Nominierung geführt. Jetzt gilt es, für ein gutes Ergebnis von Anne Haug alles möglich zu machen.“
  1. Website Anne Haug
  2. Pressemitteilung DOSB: Dritte Nominierungsrunde für Rio
  3. Pressemitteilung DTU: „Für ein gutes Ergebnis von Anne alles möglich machen“
  4. Kommentar Steffen Justus auf FaceBook
  5. Kommentar zu den leistungssportlichen Vorgaben im TriTime Magazin
  6. Hintergrund zur Klage von Rebecca Robisch gegen die Nicht-Nominierung vor dem DIS
  7. Mundverbot und Repression, wenn Machterhalt in Verbänden seltsame undbedenkliche Blüten treibt
  8. Fabian Fiedler et al zur Chronologie der Nominierungsentscheidungen

Sonntag, 6. April 2014

Anne Haug als Zweite mit erfolgreichem Start in die WM-Saison 2014 „Das Ergebnis kann man als sensationell bezeichnen“

Mit Rang zwei beim ersten Rennen der Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie 2014 in Auckland startete Anne Haug (Bayreuth) erfolgreich in das Wettkampfjahr. Nach 2:08:59 Stunden überquerte sie die Ziellinie der neuseeländischen Metropole und hatte nur Jodie Stimpson (GBR, 2:08:34 Stunden) den Vortritt lassen müssen. Dritte wurde die Britin Helen Jenkins.


Auf dem schweren Kurs schaffte auch Rebecca Robisch (Saarbrücken, 2:12:23 Stunden) auf Rang 18 ein gutes Resultat. Anja Knapp (Dettingen, 2:13:57 Stunden) beendete das Rennen als 25. und U23-Starterin Hanna Philippin (Saarbrücken, 2:16:31 Stunden) wurde 32. und sammelte wertvolle Erfahrungen im Elitefeld.


„Das Ergebnis von Anne kann man mit Blick auf die verkürzte Vorbereitung als sensationell bezeichnen“, freute sich DTU-Bundestrainer Dan Lorang mit seiner Topathletin. „Sie konnte das Rennen so gestalten, wie wir es im Vorfeld besprochen haben und hat das hervorragend gemacht.“ Die derart Gelobte konnte ihre eigene Leistung im Ziel kaum glauben. „Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet nach dem bisherigen Training, aber in Neuseeland gelingen mir immer gute Rennen“, strahlte sie.


Weniger strahlend war das Bild, das sich nach der ersten Disziplin der WM-Serie 2014 aus deutscher Sicht ergeben hatte. Erwartungsgemäß hatte Anja Knapp im Vorderfeld als Elfte das Wasser verlassen, doch das Trio Robisch, Haug und Philippin hatte rund 50 Sekunden Rückstand und musste so gleich hart arbeiten auf dem Rad, um den Rückstand einzudämmen.


An der Spitze hatte sich zunächst eine knapp 30-köpfige Gruppe gebildet, in der – gemeinsam mit Knapp – nach einem guten Schwimmen auch die britischen Mitfavoritinnen Jodie Stimpson und die zurückgekehrte Weltmeisterin von 2011, Helen Jenkins fuhren.


Die drei anderen DTU-Starterinnen folgten in einer Gruppe mit sechs weiteren Damen, dazwischen eine Reihe kleinerer Gruppen. Der schwierige Kurs in den Straßen Aucklands sorgte zunächst dafür, dass sich die Führungsgruppe etwas verkleinerte und das Feld in einzelne Gruppen splittete. Eine erste stabilere Rennordnung hatte sich dann nach zwei Runden gebildet. 19 Damen mit Anja Knapp in Front, knapp 40 Sekunden dahinter 21 Verfolgerinnen mit Haug und Robisch. Eine weitere Minute später folgte Philippin mit zwei weiteren Athletinnen. „Für Hanna war der Kurs auf dem Rad noch zu schwierig“, bilanzierte Bundestrainer Lorang.


Der Radsplit blieb abwechslungsreich, da sich einerseits die starken Radfahrerinnen ob der schwierigen Anstiege durchaus Chancen ausrechneten, einen relevanten Vorsprung für das Laufen zu erarbeiten, und andererseits einige Damen das Tempo in ihren Gruppen nicht halten konnten. Anne Haug, deren Vorbereitung durch den Grundwehrdienst bei der Bundeswehr deutlich verkürzt war, hatte dabei mit Ausnahme der Chilenin Barbara Riveros-Diaz wenig Unterstützung bei ihrer Aufholjagd, so dass sich der Rückstand der Verfolgerinnen auf die Führenden zunächst nicht verringerte.


Im Gegenteil schaffte es Stimpson, die Vize-Weltmeisterin 2013, sich mit den Neuseeländerinnen Kate McIlroy und Nicky Samuels abzusetzen. Allerdings mündeten Haugs Anstrengungen darin, dass sie die auf 16 Athletinnen zusammengeschrumpften Verfolgerinnen hinter dem Ausreißer-Trio zusammenführte. „Da ich nicht komplett in Topform bin, habe ich beim Radfahren nicht gleich alles daran gesetzt den Rückstand aufzuholen, sondern kontrolliert hohes Tempo zu fahren“, erklärte Haug. Gemeinsam mit Knapp und Robisch kam sie somit trotz 43 Sekunden Rückstand in einer guten Position zum zweiten Wechsel.


Vorne bestimmte Stimpson das Lauftempo, Anne Haug mitbestimmte es bei den Verfolgerinnen. Dem harten Radpart etwas Tribut zollen mussten Knapp und Robisch, die schnell etwas abreißen ließen und sich ihren jeweiligen Laufrhythmus suchten. Während Stimpson einem ungefährdeten Sieg entgegenlief, wurde die Verfolgergruppe um Haug langsam kleiner und am Ende sicherte sich die Bayreutherin mit einem Antritt einen guten Kilometer vor dem Ziel Rang zwei. „Ich konnte kontrolliert in der Gruppe laufen und hatte am Ende noch genug Reserven für eine langgezogene Tempoverschärfung“, analysierte Haug ihre Abschlussdisziplin. Robisch lief als 18. ein, Knapp auf Platz 25 und Philippin auf Rang 32. (DTU)

Donnerstag, 3. April 2014

Video: Deutsche Top-Triathleten erwarten am 6. April Auftakt der World Triathlon Series im neuseeländischen Auckland

Die Elite-Triathleten der Deutschen Triathlon Union (DTU) haben nur noch wenige Stunden bis zum Auftakt der 2014er World Triathlon Series im neuseeländischen Auckland. Anne Haug (Bayreuth), Anja Knapp (Dettingen), Rebecca Robisch und Hanna Philippin (beide Saarbrücken) werden die deutschen Farben vertreten. Das Herren-Quartett komplettieren  Steffen Justus (Saarbrücken), Franz Löschke (Potsdam), Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Maximilian Schwetz (Erlangen).




Auftakt zur Triathlon-WM-Serie in Auckland mit großem DTU-Aufgebot: „Ich habe voll Bock auf den Saisonstart“

In Auckland beginnt an diesem Sonntag für die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft die Weltmeisterschafts-Serie 2014. Angeführt von der WM-Dritten des Vorjahres Anne Haug (Bayreuth) und Steffen Justus (Saarbrücken) nehmen insgesamt acht Athleten aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union die erste Station der Serie über acht Rennen in Angriff. Die ausgiebige Vorbereitungszeit und auch die guten Resultate bei der Generalprobe im Rahmen des Weltcup-Rennens in Mooloolaba lassen Bundestrainer Dan Lorang durchaus auf gute Ergebnisse hoffen, wenn die Damen um 01:00 Uhr MESZ und die Herren um 04:30 Uhr MESZ an den Start gehen.
„Wir freuen uns, dass es mit der WM-Serie los geht und alle Karten auf den Tisch gelegt werden“, so Lorang. „Und jeder unserer Athleten will zeigen, dass sich die Reise an das andere Ende der Welt auch gelohnt hat.“ Jeweils vier deutsche Damen und Herren wollen diesen Beweis antreten. Neben Haug, die den Weltcup krankheitsbedingt absagen musste, werden Anja Knapp (Dettingen), Rebecca Robisch und Hanna Philippin (beide Saarbrücken) die deutschen Farben vertreten. Das Herren-Quartett komplettieren Franz Löschke (Potsdam), Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Maximilian Schwetz (Erlangen).
Als Vorjahressiegerin steht Deutschlands Top-Triathletin, Anne Haug, natürlich besonders im Blickpunkt, doch auch Robisch und Knapp haben durch die Ränge acht und neun in Mooloolaba aufhorchen lassen. Auch Steffen Justus erzielte dort als Elfter eine gute Platzierung, so dass der Formaufbau in die richtige Richtung weist, wenngleich der Bundestrainer im Rahmen der Vorbereitung nicht mit allen Sportlern in gleichem Umfang trainieren konnte. Haug und auch Hanna Philippin absolvierten beispielsweise in den Herbstmonaten ihren Grundwehrdienst bei der Bundeswehr, Gregor Buchholz war durch einen Feldwebel-Lehrgang beschäftigt und auch einige Krankheiten verhinderten manche Trainingseinheiten. „Daher ist unsere Erwartungshaltung auch differenziert, zumal wir ja auch mit zwei U23-Athleten an den Startlinien stehen, die in erster Linie Erfahrung sammeln sollen.“
Dies spiegelt sich auch in den Aussagen der Athleten mit Blick auf die Wettkämpfe wieder. Während Haug von „gespannter Erwartung“ spricht, weil „es für mich der erste Wettkampf seit September 2013 in London ist, so dass ich nicht so recht weiß, wo ich stehe“, ist die Vorfreude bei Robisch riesengroß. „Ich habe voll Bock auf den Saisonstart und hoffe, dass ich meine guten Trainingsleistungen bestätigen kann“, so die 25-Jährige, die damit aber den Grundspirit des Teams zum Ausdruck bringt. Denn trotz der ein oder anderen ausgefallenen Trainingsstunde in der Vorbereitung freuen sich alle auf den Ernstfall.
„Ich bin zuversichtlich, dass ich gut für die harte Strecke gewappnet bin“, formuliert es Steffen Justus vor dem Rennen. „Ich hoffe, dass ich mich gut in dem Topfeld schlagen und nach einen durchwachsenen letzten Jahr wieder in die Weltspitze zurückkämpfen kann.“ Dagegen ist Franz Löschke, in 2013 bester Deutscher im Gesamtranking, noch nicht ganz in der Form, in der er sein möchte. „Ich würde als erstes WTS-Rennen lieber einen weniger anspruchsvollen Kurs haben wollen, weil ich noch nicht richtig fit bin, aber ich stelle mich der Herausforderung und werde um jeden Platz kämpfen.“
Nahezu befreit von größeren Erwartungshaltungen gehen die vom Bundestrainer angesprochenen U23-Athleten in die Rennen. „Ich gehöre ja noch zu den jüngsten im Feld und daher freue ich mich einfach riesig darauf, am Start stehen zu können“, sagt Hanna Philippin. Ihr Pendant im Herrenrennen, Max Schwetz, hat als stärkster Schwimmer in der Mannschaft gar konkrete Pläne. „Ich hoffe auf eine Ausreißergruppe, mit der ich auch über die sehr anspruchsvolle, bergige Radstrecke komme. Dann ist ein gutes Ergebnis immer drin.“
Zu den Siegfavoriten zählen die Deutschen indes eher nicht. Bei den Herren sind dies WM-Titelverteidiger Javier Gomez (ESP), dessen Landsmann Mario Mola und der jüngere der beiden britischen Brownlee-Brüder, Jonathan. Bei den Damen wird der Weg zum Erfolg wohl über Gwen Jorgensen (USA) und die Britinnen um Vize-Weltmeisterin Jodie Stimpson führen.
Inwieweit dieser Weg aus deutscher Sicht beschritten werden kann, können Triathlon- und Sportfreunde jeweils live unter https://triathlonlive.tv und unter www.sportschau.de verfolgen oder als Zusammenfassung in der ARD-Sportschau am Sonntag.


  1. http://youtu.be/bUOUhsT11ic

Freitag, 6. September 2013

Video: Deutsche Meisterschaften Triathlon-Sprint und Finale der Triathlon-Bundesliga in Hannover

Die Deutsche Triathlonliga 2013, die höchste nationale Spiel- und Rennklasse der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist beendet. Dominierender Gesamtsieger war das Team aus Buschhütten, das in den letzten 5 Jahren einen kometenhaften Aufstieg erfahren hatte. Die Ursachen, liegen wie bei dem selbst organisierten Triathlon in Buschhütten in akribischer und auf das Detail achtende Arbeit, gelungener Sponsorenakquise und erfolgreicher Delegation der Aufgaben. Die Meßlatte wurde aus Buschhütten hoch angelegt und die anderen Teams müssen sich diesem neuen - sportlich durchaus erdrückenden - Standard pragmatisch annähern, wenn sie eine echte Chance auf den Titel haben wollen. Kleine Vereine werden auch weiterhin Probleme haben, über Jahre aufgebaute Talente in den eigenen Teams zu halten, wenn sie das Anschlußwachstum nicht realisieren. Wie schon vor Jahren prognostiziert, das EJOT Team Buschhütten ist der FC Bayern des Triathlons, mit allen positiven und negativen Auswirkungen auf Spannung und Konkurrenzfähigkeit der Liga.




Die Titel der Deutschen Meister im Sprint-Triathlon sicherten sich erstmalig Anne Haug und Jonathan Zipf. Auf dem Podium folgen Rebecca Robisch und Hanna Philippin bei den Damen, sowie Franz Löschke und Gregor Buchholz bei den Herren. Haug verletzte sich dabei leicht am Fuß und wird hoffentlich vor dem Grand Final der World Championship Series ausreichend ausgeheilt sein, um sich vor dem extrem stark einzuschätzenden Wettbewerb, bestehend aus Gwen Jorgenson, Non Standford und Jodie Stimpson auf dem Podium platzieren zu können.

Sonntag, 16. Juni 2013

Gold und Bronze in den Teamwettbewerben der Triathlon-EM für Deutschland: „Das war ein ganz cooles Rennen von uns“

Ein besserer Abschluss der Eliterennen bei der Triathlon-Europameisterschaft in Alanya war nicht möglich: Gold für das deutsche Quartett im Teamwettbewerb vor Russland und Italien. Anja Knapp (Dettingen), Jonathan Zipf, Rebecca Robisch (beide Saarbrücken) und Sebastian Rank (Rostock) jubelten im Ziel ausgelassen und bescherten sich und der Deutschen Triathlon Union somit ein weiteres tolles Resultat bei den europäischen Titelkämpfen. Mit einer Medaille hatte der dritte und letzte Wettkampftag auch schon prima begonnen: Die Staffel der Junioren mit Laura Lindemann (Potsdam), Jonas Breinlinger (Saarbrücken), Laura Sprißler (Freiburg) und Lasse Priester (Quickborn) erreichte ebenfalls das Podium und sicherte sich Bronze hinter Großbritannien und Frankreich.


Video: ITU Media

„Das war ein ganz cooles Rennen von uns“, fasste Jonathan Zipf die Teamstimmung prägnant zusammen. „Und Ranki am Schluss war brutal“, ergänzte er mit Blick auf Schlussschwimmer, - radler und –läufer Sebastian Rank, der sich ganz besonders freute, nach einem etwas verkorksten Einzelrennen noch einmal starten zu dürfen. „Dank an die Teamleitung. Ich wollte mir und den anderen beweisen, dass ich nicht so schlecht drauf bin, und das hat geklappt“, strahle er vor allem mit den drei weiteren Europameistern um die Wette. „Das ganze war eine tolle Teamleistung, wir waren gleich dabei, haben gut gewechselt, alles topp“, kommentierten auch Knapp und Robisch den Sieg überglücklich.
Das Elite-Team hat es bis ganz nach oben auf das Podium geschafft (v.l.): Sebastian Rank, Rebecca Robisch, Anja Knapp, Jonathan Zipf. Photo: DTU

Auf dem Programm für die Staffelteilnehmer standen jeweils 300 Meter Schwimmen, sechs Rad- und zwei Laufkilometer. Das DTU-Trainerteam hatte die Besetzung Knapp, Zipf, Robisch und Rank ins Rennen der Elite geschickt. Der Einzel-Vierte Maximilian Schwetz musste wegen wund gelaufener Füße passen.

Den Anfang machte Anja Knapp, die nach gutem Schwimmen etwas an Zeit verlor und somit hinter einer Vierer-Spitzengruppe, bestehend aus den Niederländern, den Franzosen, den Ungarn und den Ukrainern, auf Jonathan Zipf wechselte. „Ich habe mich das ganze Wochenende nicht so frisch gefühlt, so dass ich gesehen habe, den Rückstand so kurz wie möglich zu halten“, so Knapp. Aus dem Führungsquartett wurde ein Trio, dass die deutsche Staffel mit drei weiteren Konkurrenten hartnäckig und erfolgreich verfolgte. „Anja hat so übergeben, dass wir die Lücke schnell schließen konnten“, sagte der zweite aus dem deutschen Quartett im Ziel.

Rebecca Robisch absolvierte ihren Part entsprechend zunächst gemeinsam mit fünf Staffeln in der Führung, von denen allerdings Frankreich und die Ukraine sowie eines von zwei russischen Teams noch eine Zeitstrafe absitzen mussten. Beim letzten Wechsel hatte Robisch sich dann aber mit Italien etwas absetzen können, so dass Sebastian Rank als Mitführender sein Rennen aufnehmen konnte. „Ich bin gerannt wie der Wind“, resümierte sie augenzwinkernd. Schnell gesellte sich die in Schlagdistanz verbliebene russische Staffel zu diesem Duo und auf die finalen zwei Laufkilometer ging Rank mit seinen zwei Konkurrenten Davide Uccellari und Alexander Bruykhankov mit einem Vorsprung von 20 Sekunden auf die Franzosen an vierter Position. Schon gestern mit guter Laufleistung im Einzel sorgte er dann für den bestmöglichen Abschluss der Eliterennen bei der EM: Gold für das DTU-Team. „Da war auch ein bisschen Wut im Bauch mit im Spiel“, erklärte der neue Europameister.

„Insgesamt war dieser tolle Triumph Ausdruck des Teamspirits hier in Alanya“, hatte auch Cheftrainer Ralf Ebli verständlicherweise lobende Worte für seine Athleten. „Die gemeinsamen Tage und auch das Rennen selbst zeigen, dass wir eine Mannschaft sind. Riesenlob an die vier, an das Junioren-Quartett und auch an die anderen Teammitglieder.“

Junioren sorgen bislang für die deutschen Medaillen – auch im Team

Somit überstrahlten die „Großen“ sogar noch die Superleistung des Juniorenteams, das auf Platz drei ins Ziel lief. Dieses bildeten Silbermedailengewinnerin Laura Lindemann, Jonas Breinlinger, Laura Sprißler und Lasse Priester. Zwei Runden lang lieferten sich die DTU-Junioren einen Kampf mit den Franzosen und den Norwegern, dann griffen die britischen Einzelmedaillengewinner und auch die Italiener ebenfalls in das vordere Geschehen ein.
Bronze für die Junioren der DTU (v.l.): Lasse Priester, Laura Lindemann, Laura Sprißler, Jonas Breinlinger. Photo: DTU

Nachdem Lindemann gemeinsam mit Norwegen als Zweite hinter den Franzosen wechselte, hielt Breinlinger diese Position zunächst. Laura Sprißler griff auf dem Rad beherzt an, konnte den „Staffelstab“ nach dem Laufen letztlich als Dritte an Lasse Priester übergeben. Dieser musste dann die Briten ziehen lassen, rang mit Frankreich aber um die Medaillen und sicherte einen tollen Bronzeplatz.

„Ein großes Lob an die vier“, zollte Nachwuchs-Bundestrainer Thomas Möller seinen Schützlingen höchsten Respekt. „Wir sind hochzufrieden über diesen dritten Rang“, so Möller, der die Briten und das französische Team im Vorfeld als haushohe Favoriten angesehen hatte. „Alle vier haben unsere taktischen Überlegungen toll umgesetzt und die Marschroute ist prima aufgegangen.“

Samstag, 15. Juni 2013

Video: ITU's Women's European Championship in Alanya, Turkey

Rachel Klamer (NED) earned her first European title in a down to the line sprint finish in Alanya, Turkey on Friday. In a five-way battle for three medals, Klamer was the one who bumped up her speed in the final metres to beat out Great Britain’s Vicky Holland by just two seconds. Holland took silver, while Vendula Frintova (CZE) scored bronze to taker her second European Championships medal.


“It’s so good, I didn’t expect it,” Klamer said. “I’ve had some pretty bad races recently so I was quite nervous. But I love racing here, I’ve won three times before and I thought if I won today it would be fantastic.”

The day began with 39 women diving into the ocean. Just as she did at the World Triathlon Madrid, Spain’s Carolina Routier bolted out to the front on the swim to lead the women’s field into the first transition. Klamer was hot on her heels and together with 16 more women, the leaders took off for the bike course with a 48-second advantage. With pre-race favourites Ainhoa Murua (ESP), Rebecca Robisch (GER) and Emmie Charayron (FRA) off to a slow start, the lead pack seized the first lap to put what turned out to be an insurmountable distance between themselves and the chase group.

While Robisch fought to close the gap, with the large front field working together to take turns pulling at the helm, the German couldn’t bridge up over the six bike laps. Ahead of her, veterans like Jessica Harrison (FRA) and Anja Knapp (GER) pushed the pace, methodically adding precious seconds to their lead with each lap.

Determined to avenge her missed podium from last year, Harrison jutted out to the front of the competition early in the four-lap 10km run, with Frintova answering the challenging pace. But Harrison couldn’t maintain the rhythm and was overtaken by Klamer, Holland, Annamaria Mazzetti (ITA), Oleksandra Stepanenko (UKR) by the midway mark. Mazzetti shined on the third lap, moving to the front of the five-deep pack. But her move was ill timed as the eventual-medallists sat back to wait for the bell lap where Klamer and Holland perfectly timed a last-minute break.
The duo sprinted away, with Klamer just outracing Holland in 1:55:43 while the Brit crossed over in 1:55:45. The win was Klamer’s fourth in Alanya, having won three European Cups here in the last four years. Frintova held on for third, fending off Mazzetti in 1:55:53.

Junior Women
After a couple of months out due to injury, Georgia Taylor-Brown showed no ill effects in what was her first European race this year. As part of a lead group of three entering T2, she left her rivals in her wake to cruise home. Germany’s Laura Lindemann finished second in her first ever European Championships and Italy’s Angelica Olmo secured the final podium place, also in her first ever European Championships.

“I didn’t think at all that I was going to win as I’ve had two months out from injury and have only just started back running,” said Taylor-Brown. “But I didn’t put any pressure on myself, just told myself to do what I do and it worked out.

“We got a break on the last bike lap, a couple of girls went down, and after that it was just a case of head down and go for it and luckily, I felt alright on the run.”


Freitag, 14. Juni 2013

Knapp und Robisch in den Top 10 der Triathlon EM von Alanya, Laura Lindemann stark

Mit zwei Top Ten-Resultaten haben die Damen der Deutschen Triathlon Union bei der Triathlon-Europameisterschaft in Alanya ein hervorragendes Ergebnis erzielt. Anja Knapp (Dettingen) wurde mit der Zeit von 1:56:39 Stunden Sechste und Rebecca Robisch (Saarbrücken) erlief sich mit 1:57:09 Stunden Rang zehn. Neue Europameisterin ist die Niederländerin Rachel Klamer, die nach 1:55:43 Stunden, Vickie Holland (GBR) um zwei Sekunden auf den Silber- und Vendula Frintova (CZE) um zehn Sekunden auf den Bronzerang verwies.

„Das war ein sehr starkes Rennen von beiden Damen“, war Cheftrainer Ralf Ebli zufrieden. „Vor allem kämpferisch war das wirklich überragend, so dass sie die erhofften Leistungen abrufen konnten.“ Mit einem Strahlen hatte auch U23 Bundestrainer Dan Lorang den Zieleinlauf verfolgt. „Das war großer Sport, und Rebeccas Laufen war sensationell.“

Erwartet weit vorne kam Knapp als Fünfte aus dem Wasser und konnte sich so in die 18-köpfige Spitzengruppe einordnen, zu der auch viele der Favoritinnen, wie Frintova, Jessica Harrison (FRA), Klamer, Irina Abysova (RUS), Melanie Hauss (SUI) oder die Britinnen Holland und Vanessa Raw zählten. 50 Sekunden dahinter kam Robisch aus dem Mittelmeer und musste sich so mit der Verfolgung arrangieren. Allerdings war die Saarbrückerin mit nur sieben weiteren Athletinnen in Gruppe zwei, so dass der Vorsprung der Spitze zunächst anwuchs, zwischenzeitlich mehr als 1:30 Minuten betrug und sich am Ende auf 1:28 Minuten belief: auch weil die Führenden sich grundsätzlich einig waren und den starken Läuferinnen unter den Verfolgerinnen wie Robisch keinen Zugriff mehr auf den Medaillenkampf gewähren wollten.

Somit gingen 18 Damen, angeführt nach schnellem Wechsel von Anja Knapp, auf die abschließende Laufstrecke an der türkischen Riviera entlang. Schnell setzte sich das Duo Vendula Frintova und Jessica Harrison etwas ab. Knapp folgte dahinter in einer Sechsergruppe. Allerdings musste die Deutsche diese in Runde zwei etwas davonziehen lassen, so dass die vorderen Ränge außer Sichtweite der Dettingerin gerieten. Mit Platz sechs war sie am Ende aber sehr zufrieden. „Ich habe mich noch ein bisschen müde gefühlt, so dass vielleicht ein wenig mehr möglich gewesen wäre, aber die Platzierung ist in Ordnung.“

Im Kampf um das Podium entwickelte sich eine spannende Entscheidung, da Harrison schnell das Tempo überzogen hatte, und auch Frintova noch einmal aufgelaufen wurde. Damit gingen fünf Frauen nahezu zeitgleich in die finale Runde. In dieser setze sich das spätere Siegertrio vom Rest ab und am Ende sicherte sich im Sprint dann Klamer die EM-Krone.

Robisch war zwar die schnellste Läuferin aus Gruppe zwei, doch war der Rückstand zu groß. Am Ende mit der besten Laufleistung aller EM-Teilnehmerinnen sprang ein toller zehnter Platz heraus. „Im Ziel und nach dem Lauf bin ich zufrieden, aber das Schwimmen hat mich schon ein wenig enttäuscht“, schaute Robisch mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf den Wettkampf, entschied sich aber letztlich für das lachende.

Toller Auftakt durch Laura Lindemann mit Platz zwei
Einen tollen Auftakt hatte am Mittag bereits Juniorin Laura Lindemann aus Potsdam der Deutschen Triathlon Union bescherte. Mit einer beherzten und engagierten Leistung holte sie nach 59:03 Minuten die Silbermedaille. Im Sprintrennen der Juniorinnen musste sie sich nur der Titelverteidigerin Georgia Taylor-Brown (GBR, 58:46 Minuten) geschlagen geben. Dritte wurde die Italienerin Angelica Olmo (59:11 Minuten). „Laura hat ihren starken Saisoneindruck bestätigt. Glückwunsch zu dieser Leistung, die sehr engagiert und auch taktisch reif war“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli nach dem Rennen. „Vor allem, dass sie nach der Flucht auf dem Rad im Schlussspurt noch einmal zulegen und neue Kräfte mobilisieren konnte, ist aller Ehren wert. Lob und Glückwunsch auch an die Heimtrainer.“

Für die beiden Freiburgerinnen Laura Sprißler (1:01:30 Minuten) und Sarah Wilm (1:02:10 Minuten) lief das Rennen etwas unglücklich. Sprißler erhielt nach dem Radfahren eine Zeitstrafe und erlief sich letztlich noch Rang 20. Wilm verpasste nach dem Schwimmen eine Radgruppe, musste so hinter dem Feld herfahren und kam mit der schnellsten Laufzeit (17:16 Minuten) noch auf Rang 23. Die jüngste im DTU-Bunde, Charlotte Ahrens (Rostock, 1:02:59 Minuten), erreichte bei ihrem ersten EM-Auftritt einen achtbaren 28. Platz. „Laura hatte etwas Pech nach guten Schwimmen und Radfahren“, hatte Ebli Mitgefühl mit der jungen Athletin. „Und Sarah war im Schwimmen leider zu spät dran. Da ist es lobenswert, dass sie trotz großen Rückstandes noch die beste Laufzeit hingelegt hat. Und unsere Jüngste, Charlotte Ahrens ist beim internationalen Debüt absolut im Rahmen mit dem, was sie hier geboten hat.“

Sonntag, 28. April 2013

St. Anthony's Triathlon: Jan Frodeno siegt in Florida, Rebecca Robisch wird Zweite in Antalya, Anne Haug mit Pech.

Jan Frodeno (Saarbrücken) gewann nach 1:47:05 Stunden den St. Anthony’s Triathlon in Florida. Rebecca Robisch (Saarbrücken) erzielte als Zweite das beste deutsche Resultat beim Europacup in Antalya. Die aktuelle Weltranglistenerste und Führende der Triathlon-WM-Wertung Anne Haug (Bayreuth) hatte in Florida dagegen wenig Glück und beendete das Rennen nach einigen Problemen immerhin als Neunte.

Als Zehnter hatte Frodeno bei seinem Wettkampf, in dem entgegen den Regeln der WM-Serie beim Radfahren Windschattenverbot herrschte, das Wasser verlassen. „Ich war recht nervös im Vorfeld, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt bei einem 40 Kilometer-Zeitfahren“, gestand der Sieger nach dem Rennen. Doch schon auf diesem Zeitfahren arbeitete sich der Olympiasieger auf Rang zwei vor und übernahm schnell die Führung nach dem zweiten Wechsel. Am Ende setzte sich Frodeno mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem Russen Ivan Vasiliev durch. Dritter wurde Hunter Kemper aus den USA. „Das ist ein spannendes Format und ich super happy mit dem Sieg bei einem Frühjahrsklassiker mit dieser Besetzung“, war Frodeno glücklich im Ziel. „Endlich habe ich das Eis mal wieder gebrochen. Geschenkt wurde einem hier aber nichts.“

Unglückliches Rennen für die WM-Führende Anne Haug

Bei den Damen erzielte die ehemalige Nationalkader-Athletin Svenja Bazlen als Vierte das beste deutsche Resultat (2:00:10 Stunden). Anne Haug kämpfte von Beginn an mit Schwierigkeiten: schlechter Start im Schwimmen, technische Probleme am Rad und auch noch der Verlust von Verpflegung und des Zeitchips. Immerhin sprang am Ende noch Platz neun im Sprint gegen Jessica Harrison heraus, mit der besten Laufzeit im Feld. Siegerin wurde Alicia Kaye aus den USA nach 1:57:10 Stunden.

Podestplatz für Rebecca Robisch beim Europacup in Antalya

Im türkischen Antalya hatte die DTU beim Europacuprennen ihre Nachwuchsleute an den Start geschickt. Rebecca Robisch wurde bei den Damen hervorragende Zweite, und auch Hanna Phillipin (Saarbrücken) erzielte auf Rang zehn ein gutes Ergebnis. Die besten deutschen Resultate bei den Herren erzielten Justus Nieschlag (Lehrte) als Vierter, Christian Otto (Potsdam) auf Rang zehn und Stefan Zachäus (Saarbrücken) auf Platz zwölf. Bundestrainer Dan Lorang war entsprechend mit dem Gesamtauftreten des Teams zufrieden. „Das war eine gute Performance, und Rebecca sticht mit dem Podium natürlich ein wenig heraus.“

  1. http://satriathlon.com/
  2. http://www.frodeno.com/
  3. http://www.triathlon.org/athletes/results/rebecca_robisch/2589
  4. http://www.anne-haug.de/

Sonntag, 21. Oktober 2012

Wolfgang Thiel nach dem WM-Finale in Auckland „Starker Abschluss einer langen Saison“


Ende dieses Jahres wird Wolfgang Thiel, Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union, nach sechs Jahren nicht mehr die Geschicke des Triathlon-Nationalkaders leiten. In Auckland erlebte er somit sein letztes WM-Finale in verantwortlicher Position. Dass er dabei durchaus Spaß hatte, verrät er im kurzen Interview.

Frage: Hallo Wolfgang Thiel, wie sieht Ihre Bilanz des WM-Finals in Auckland aus?
Wolfgang Thiel: Positiv. Das war ein sehr starker Abschluss einer langen Saison mit einem absolut fantastischen Ergebnis von Anne Haug. Davor ziehe ich den Hut. Darauf hatten wir gehofft und als Team hingearbeitet, um Anne sehr gute Hilfestellung aus dem Frauenteam um Svenja Bazlen zu geben. Die hat alles getan in den ersten Radrunden, um Anne in die erste Gruppe zu fahren.

Frage: Auch die anderen Damen haben teilweise gute Leistungen gezeigt…
Wolfgang Thiel: Ja, vor allem auch Anja Knapp gefiel mir mit einem überzeugenden Rennen. Sie hat gezeigt, dass sie ganz nach vorne kommen kann mit ihrem Talent. Rebecca Robisch hat ein stabiles Rennen auf gutem Niveau absolviert und auch Svenja hat nach der geleisteten Führungsarbeit noch einen sehr guten Abschluss geschafft.

Frage: Und wie lautet Ihre Bilanz bei den Männern?
Wolfgang Thiel: Die Männer haben mit einem vierten Platz von Steffen Justus und Platz fünf von Gregor Buchholz auch ein gutes Finish hingelegt. Alles in allem war das ein toller Abschluss einer langen Saison.

Frage: Und auch Ihrer Teamleitung…
Wolfgang Thiel: Ja, das war auch ein gutes Ende für das Leistungssportteam um meine Person. Damit geht eine sechsjährige erfolgreiche Arbeit zu Ende. Ich möchte mich dafür und damit auch von allen Trainern verabschieden, die in dieser Zeit mit mir zusammengearbeitet haben, und wünsche unseren Nachfolgern eine weiterhin erfolgreiche Arbeit.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Großes Finale der ITU WCS Triathlon Serie in Auckland mit Anne Haug: "Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt"

Die internationale Triathlonsaison der International Triathlon Union (ITU) endet für die Kurzdistanz-Spezialisten mit dem WM-Finale der World Triathlon Championship Series (WCS) in Auckland (Neuseeland). Sechs deutsche Frauen stehen am Start, wobei der Fokus eindeutig auf Anne Haug aus München gerichtet ist. Die 28-Jährige kann die erste WM-Medaille für eine deutsche Triathletin erringen.
Die Münchenerin Anne Haug kann als erste deutsche Triathletin eine WM-Medaille im Feld der Elite-Damen gewinnen. Photo: Petko Beier / Deutsche Triathlon Union

DTU: Anne Haug im Kampf um die erste WM-Medaille für DTU-Damen, „Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt“

Wenn am Samstag um 01:16 Uhr deutscher Zeit 48 Damen in Auckland zum letzten Rennen der Triathlon-WM-Saison 2012 starten werden, bietet sich der Münchenerin Anne Haug eine historische Chance. Sie kann als erste deutsche Triathletin eine WM-Medaille gewinnen. Als aktuell Fünfte der Gesamtwertung ist dafür aber ein Top-Resultat vonnöten. Auf ein solches hoffen natürlich auch die weiteren Starterinnen der Deutschen Triathlon Union. Svenja Bazlen (Freiburg), Anja Dittmer (Neubrandenburg), Anja Knapp (Dettingen), Ricarda Lisk (Waiblingen) und Rebecca Robisch (Saarbrücken) setzen auf eine gute Leistung für einen zufrieden stellenden Jahresabschluss.

„Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt“, blickt Anne Haug auf ihr bisher wichtigstes Rennen voraus, in das sie als Gesamtfünfte gehen wird. 3140 Punkte weist ihr Konto auf, einen weniger als das der Neuseeländerin Andrea Hewitt. Da Olympiasiegerin Nicola Spirig (SUI), momentan noch Dritte, nicht antreten wird, läuft es auf ein Duell zwischen Haug und Hewitt, die bereits 2009 und 2011 WM-Edelmetall gewinnen konnte, hinaus. „Natürlich ist die Medaille mein Ziel, aber das wird sehr schwer werden, da Andrea gerade vor heimischen Publikum auch auf das Gesamtpodium will und mit Kate McIlroy und Nicky Samuels sehr starke Teamkolleginnen hat, die ihr helfen werden.“ Um den WM-Sieg kämpfen bei normalem Verlauf Erin Densham (AUS) und die Schwedin Lisa Nordén.

Entgegen kommen könnte Haug der schwere Radkurs zum Saisonfinale, auf dem auch das weitere DTU-Quintett seine Stärken ausspielen und Haug bei der Mission WM-Medaille unterstützen möchte. „Bei den Damen werden wir versuchen, als Team Anne zum Erfolg zu verhelfen, und damit natürlich auch der DTU“, sagt Sportdirektor Wolfgang Thiel.

Anja Knapp und Rebecca Robisch bestreiten dabei ihr erstes WM-Finale im Elitebereich. Knapp hat sich in diesem Jahr auf internationalem Level kontinuierlich gesteigert und Robisch hat ihre Stärken auf dem Rad und beim Laufen. Die Saarbrückerin hat für sich zudem eine ziemlich einfache Renntaktik zurechtgelegt. „Für mich heißt es einfach nur: alles geben und dann schauen, welches Resultat am Ende herauskommt. Aber die Strecke ist hart und wird alles abverlangen.“ Auch Svenja Bazlen hat schon mehrmals bewiesen, dass ihr eine Streckenführung wie die in Neuseeland liegt. Ein gutes Einzelresultat zum Finale 2012 wünschen sich Anja Dittmer und Ricarda Lisk.

Einig sind sich auch alle Athletinnen beim eigentlichen Allerweltsthema „Wetter“, zu dem Robisch die Einschätzung auf den Punkt bringt: „Es wäre wünschenswert dass das Wetter mitspielt. Das würde helfen, da es letzte Woche doch öfter zehn Grad, Regen und Sturm hatte, und auch die Wassertemperatur bei 15 Grad liegt.“

Kurzinterview Anne Haug

Frage: Hallo Anne Haug, das WM-Finale steht an. Wie sind die Laune und die Fitness?
Anne Haug: Die Laune ist gut und meine Fitness ist ebenfalls gut. Das Wetter könnte allerdings etwas besser sein.

Frage: Ihre Vorbereitung haben Sie mit Ihrer Trainingsgruppe auf Hawaii absolviert. Wie liefen die Einheiten?
Anne Haug: Im Großen und Ganzen konnte ich gut trainieren, wenngleich die Bedingungen auf Hawaii rund um den Ironman jetzt nicht ideal sind, da es auf Kona den Alii Drive fürs Laufen und den Highway zum Radfahren gibt, und auf beiden Straßen wimmelt es natürlich von den Hawaii-Startern aller Altersklassen.

Frage: Sie können am Samstag eine Medaille erringen…
Anne Haug: Ja, und natürlich ist die Medaille mein Ziel. Aber das wird sehr schwer werden, da Andrea Hewitt gerade vor heimischen Publikum auch auf das Gesamtpodium will und mit Kate McIlroy und Nicky Samuels sehr starke Teamkolleginnen hat, die sie unterstützen werden.

Frage: Wie werden Sie den Wettkampf angehen und worauf stellen Sie sich ein?
Anne Haug: Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt und werde top motiviert an der Startlinie stehen. Ich hoffe auch, es gibt keinen Regen, da dies das Rennen unnötig gefährlich und extrem kalt macht. Aber ich nehme es, wie es kommt, und versuche mir auch vom Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen zu lassen.

Frage: Der Radkurs ist sehr schwer. Sehen Sie das als einen Vorteil für Sie an?
Anne Haug: Ja, definitiv. Die Strecke ist sehr technisch und hügelig. Das ist aus meiner Sicht immer gut und jede meiner Konkurrentinnen wird hier ebenfalls ein bisschen leiden müssen.

TV-Tipp

Da lässt es sich im deutschen Spätherbst mit warmem Wochenendwetter doch bestens auf die spannende WM-Entscheidung der Damen vorbereiten, die in der Nacht auf Samstag um 01:16 Uhr beginnt. Livebilder gibt es unter www.triathlonlive.tv. Zudem wird die ARD am Sonntag ab 15:45 Uhr in einer Zusammenfassung von den Elite-Wettkämpfen berichten.

Samstag, 11. Februar 2012

Ruhe vor dem Sturm: DTU-Triathlonkader klotzt in Südafrika Umfänge

Während sich Ex-Weltmeister Daniel Unger am morgigen Sonntag in der Karibik einem ersten Formtest unterzieht, um seine Chancen auf Olympia in London zu wahren, legten die Mitglieder des Kaders der Deutschen Triathlon Union erste Schwerpunkte auf dem Rad. Nach etlichen Grundlageneinheiten und Kraftausdauer auf dem Rad steht schon bald ein Umzug und die Schwerpunktlegung auf die Entwicklung spezifischer Lauffähigkeiten auf dem Programm. Noch ist die Stimmung kameradschaftlich-ausgelassen, doch mit jedem Tag rückt der Schatten der wichtigen Qualifikationsrennen für London näher. Wie in der Vergangenheit können sich die Fans und Athleten auf einen sportlich-fairen Mehrkampf um die verbleibenden Startplätze freuen.

Für die Nationalkaderathleten der DTU begannen die Radausfahrten im Trainingslager in Stellenbosch wegen der Hitze schon morgens um sechs Uhr Ortszeit. Die Gruppe führen auf dem Bild Maik Petzold (li.) und Christian Prochnow an. Photo: Deutsche Triathlon Union/ Michael Neugebauer
Den Mitgliedern des Nationalkaders der Deutschen Triathlon Union (DTU) machen beim Training in Südafrika eher die heißen Temperaturen zu schaffen. Für insgesamt sechs Wochen hat Sportdirektor Wolfgang Thiel die B-Kader-Athleten zusammengezogen, um in Stellenbosch und in Potchefstroom die Basis für die olympische Saison zu legen.
„Stellenbosch bietet herrliche und anspruchsvolle Rad- und Laufstrecken“, benennt Thiel die Hintergründe seiner Ortswahl. „Daher ist der erste Part des Trainingslagers auch so ausgerichtet, dass wir hier einen Radschwerpunkt im Grundlagenausdauerbereich setzen, wofür vor allem die vielen Berganfahrten bestens geeignet sind.“ Seit dem 17. Januar bereitet sich die Trainingsgruppe um die drei bereits für Olympia qualifizierten Anja Dittmer, Jan Frodeno und Steffen Justus intensiv auf die kommenden Aufgaben vor. Insofern haben die DTU-Athleten bereits drei Belastungsblöcke hinter sich und stehen kurz vor dem Umzug nach Potchefstroom, wo der zweite Teil des Trainingslagers stattfinden wird, in dem die Laufumfänge in den Vordergrund rücken. „Potchefstroom ist mit seiner Höhenlage von 1500 Metern ein idealer Ort für eine Verschärfung des Grundlagentrainings“, so Thiel.

Bis jetzt haben alle gut mitziehen können, so dass eine entspannte Stimmung vorherrscht, zumal die Triathleten ab heute vier Entlastungstage vor sich haben. „Wir haben schon fleißig Kilometer in allen Disziplinen gesammelt“, sagt etwa Maik Petzold. „Es standen bisher täglich drei bis vier Einheiten auf dem Plan und so waren wir dann immer zwischen fünf und sieben Stunden beschäftigt.“ Entsprechend früh begannen die DTU-Sportler ihr Tagewerk. „Radabfahrt war um 6:00 Uhr morgens, damit wir nicht von der Sonne zu sehr gegart werden“, berichtet Petzold. Sein Zimmergenosse Christian Prochnow hat dies eher als Herausforderung angesehen. „Hitze, Sonneneinstrahlung und der gewöhnungsbedürftige Verkehr waren schon besondere Elemente für das Training auf zwei Rädern.“
Unter der Anleitung von Sportdirektor Wolfgang Thiel (Mitte) wärmt sich der DTU-Nationalkader im Trainingslager in Stellenbosch auf (v.l.): Olympiasieger 2008 und damit Titelverteidiger Jan Frodeno, Steffen Justus, Sebastian Rank, Maik Petzold und Rebecca Robisch.  Photo: Deutsche Triathlon Union/ Michael Neugebauer 
Im Fokus steht für alle DTU-Athleten, zielstrebig an den jeweiligen Stärken und Schwächen zu arbeiten. „Ich genieße es sehr hier zu sein, und denke, dass die Zeit schneller vergeht, als man denkt“, fasst Petzold die Atmosphäre zusammen.

Enden wird der Tripp des DTU-Trosses am 01. März in Frankfurt, wo dann die direkte Vorbereitung auf die Wettkampfsaison mit den ersten Rennen beim Weltcup in Mooloolaba (17. März) und bei der WM-Serie in Sydney (14. und 15. April) folgen wird. „Einige werden die Deutschen Crossmeisterschaften am 10. März zum Form- und Härtetest nutzen“, hat Thiel dabei einen Wettkampftermin fest im Visier, mit dem der Countdown für den Kampf um WM-Punkte, die letzten Olympiatickets und die Spiele in London eingeläutet wird. (mit Material von kub/DTU)

Mittwoch, 18. Januar 2012

Triathlon auf N24: Vision Gold stellt Triathlontalent Rebecca Robisch und Olympionike Steffen Justus vor


Vision Gold, das Olympia-Magazin des Fernsehsenders N24, stellt in seiner nächsten Sendung am 26. Januar die Triathleten Rebecca Robisch und Steffen Justus sowie den Rollstuhl-Gewichtheber Mario Hochberg vor. 
Rebecca Robisch hat nach gesundheitlichen Rückschlägen in der Saison 2011/2012 rechtzeitig zur Form gefunden. Für den Traum, gemeinsam mit Steffen Justus in London an der Startlinie stehen zu können, muss sich die Allgäuerin gegen die internen Mitbewerberinnen durchsetzen. Photo: Triatphoto
Seit den Olympischen Spielen in Sydney 2000 gehört Triathlon ins Programm des wichtigsten Sportereignisses der Welt. Steffen Justus ist bereits für den Showdown mit Alistair und Jonathan Brownlee und Javier Gomez in London qualifiziert. Seine Freundin Rebecca Robisch muss noch dafür kämpfen und den Sprung vom "Triathlon-Talent" zur gereiften Athletin im letzten Qualifikationsquartal schaffen und sich gegen die interne Konkurrenz durchsetzen. Im Gespräch erzählen beide von ihren olympischen Träumen.

Ebenfalls portraitiert wird der Schon dreifache Paralympics-Teilnehmer Mario Hochberg, Deutschlands einziger Rollstuhl-Gewichtheber. Bis zu 215 Kilo stemmt der Familienvater in die Höhe. Die Sendung beginnt um 18:30 Uhr bei N24 und wird am 27. Januar um 13:05 Uhr und 28. Januar um 9:30 Uhr wiederholt. Außerdem wird sie online unter www.visiongold.tv zu sehen sein.

Vision Gold beschäftigt sich einmal im Monat mit Themen rund um die Olympischen und Paralympischen Spiele. Im Mittelpunkt der halbstündigen Reihe stehen die Athleten, neben vielen
bekannten Sportgrößen auch Athleten aus medialen Randsportarten.