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Mittwoch, 17. Juli 2013

Video: Inside Team Triathlon, Mixed Relay Triathlon

International Triathlon Union (ITU) is pushing hard to get Mixed Relay Triathlon into the Olympic Movement by 2020+. Watch this image video with insights on footage from Lausanne and Hamburg, featuring athletes like Brad Kahlefeldt, Brandon Sexton, Jonathan Brownlee, Javier Gomez Noya, Paula Findlay, Simon Whitfield, Alistair Brownlee, Helen Jenkins, Jodie Stimpson, Sven Riederer, Andrea Hewitt, Emma Jackson, Emma Moffattt, Felicity Abram and many more...


Video: ITU Media

Dienstag, 6. November 2012

Photo des Jahres: International Triathlon Union startet mit Auswahl aus Sydney

Steffen Justus räumte beim World Series Triathlon von Sydney mächtig auf dem Podium ab und erschütterte nachhaltig die Rangordnung im Kader der Deutschen Triathlon Union (DTU). Die International Triathlon Union (ITU) startet den diesjährigen Photowettbewerb mit dem Serienauftakt im australischen Sydney. Justus Siegessprung ist unter den acht Motiven dabei und liegt aktuell hinter dem Muskelspielchen von Bevan Docherty und Simon Whitfield und der Dehnübung im Neoprenanzug von Brent McMahon auf dem Bronzerang.

Steffen Justus gelang 2012 in Sydney sein erster Sieg bei einem World Series Triathlon. Photo: Delly Carr / ITU Media
Schafft es das Bild zum Wochensieg, wird es sich mit den weiteren Wochen-/ Eventsiegern messen dürfen, wenn zum Saisonende der Publikumsfavorit der Leser von www.triathlon.org gewählt wird. Ansurfen, anschauen, anklicken lautet also in den kommenden Wochen das Motto. [1]

Dienstag, 7. August 2012

Demonstration der Macht: Doppelpodium im Olympischen Triathlon für Brownlee Brüder, Gomez mit Silber

Es war eine Demonstration der Macht, ein Sieg mit Ansage vor beeindruckender Zuschauerkulisse. Alistair und Jonathan Brownlee haben dem Druck der britischen Öffentlichkeit standgehalten und Gold und Bronze beim Olympischen Triathlon von London gewonnen. Silber ging verdient an den Spanier Javier Gomez Noya, der verletzt bei den Spielen von Beijing auf den undankbaren 4. Platz einlief. Bester Deutscher wurde Titelverteidiger Jan Frodeno als 6.
Ausgang der Wechselzone hatten die Brownlee das Feld noch immer voll unter Kontrolle. Screenshot: Eurovisonsports
Alle drei Athleten gehörten zu einer fünfköpfigen Ausreißergruppe (mit Alessandro Fabian und Richard Varga), die sich unmittelbar aus der 1. Wechselzone heraus auf die kräftezehrende Flucht begeben hatte und in der 3. Radrunde vom großen siebzehnköpfigen Hauptfeld geschluckt wurde. Hut ab aber zu früh! Die Fünfergruppe hätte man noch länger im Wind verhungern lassen können.
Nachdem Edelhelfer Stuart Hayes zunächst den Sprung in die erste Radgruppe verpasste, erfüllte er nach dem Zusammennschluß seine Aufgabe für Alistair und Jonathan Brownlee nahezu perfekt. Screenshot: Eurovisionsports
Der britische Domestique Stuart Hayes schaffte in den folgenden Runden das Kunststück, das Feld vergleichsweise lange zu kontrollieren und ernstzunehmende Ausreißversuche wirksam zu verhindern, bis Kris Gemmel und Ivan Vasiliev eine erste erfolgversprechende Flucht versuchten. Eingefangen wurden sie von Alistair Brownlee höchstpersönlich. Zwischenzeitlich spannte sich Varga ein und bestätigte die Vermutungen, dass er im Wettkampf für die Briten arbeiten wird. Mutig zeigte sich Alistair Brownlee in Radrunde 6, als er selbst eine Soloflucht initiierte, die u.A. von Jan Frodeno abgefangen wurde.

Für die Deutschen, die viel Zuversicht vor dem Start ausstrahlten lief das Schwimmen gut und mit dem Sprung in die zweite Radgruppe (Frodeno und Petzold), während Steffen Justus nur die 3. Radgruppe erwischte und zusammen mit Richard Murray Runde um Runde im Wind liegend Zeit aufgebrummt bekam. Alle Deutschen investierten sehr viel Energie, um für den Zusammenschluß der Radgruppen zu arbeiten.

Das Laufen folgte dem üblichen Muster: Brownlee, Brownlee und Gomez als Sandwichbeilage zwischen den Brüdern. Vollgas von Anfang an und Eliminierung der Mitstreiter bis spätestens Laufkilometer 8. Sieg, Platz und Ehre wem Ehre gebührt. Es hat wieder einmal Spaß gemacht.

Randnotizen
Die Deutschen kommen auf die Plätze 6. Jan Frodeno, 16. Steffen Justus, 31. Maik Petzold (Photofinish).

Wie schon 2010 ist Alistair Brownlee bis an seine Grenzen und wahrscheinlich noch darüberhinaus gegangen. Sein jüngerer Bruder Jonathan stand dem kaum nach. Nach dem Zieleinlauf verzögerte sich die Siegerehrung um rund eine Stunde, weil Jonathan in medizinischer Behandlung war. Wie lange wird der Olympiasieger seinem Körper solche Leistungen abverlangen können? Vielleicht kann er er hier von Jan Frodeno lernen.

Pechvogel des Tages ist der vierfache Olympia-Starter und zweifache Medaillengewinner Simon Whitfield. Der Kanadier fuhr, noch nicht mit den Füßen in den Radschuhen, über eine Bodenwelle in die Streckenbegrenzung. Unmittelbar dabei wurde er von den Pedalen ausgehebelt und vom Rad katapultiert: DNF, eine offene Fußwunde die genäht werden musste und ein gebrochenes Schlüsselbein waren das Ergebnis der unsanften Landung. 

Regelwerk für Fortgeschrittene: Jonathan Brownlee muss beim Laufen eine 15" Zeitstrafe absitzen, weil er zu früh nach dem Schwimmen auf das Rad gestiegen ist.

Alle Ergebnisse, mit der Prognose war ich nicht ganz daneben. Punkte werden später gezählt.

Montag, 6. August 2012

Festgelegt, die Prognose für den Olympischen Triathlon von London 2012:Goldmedaille für Alistair Brownlee

Tausend "hätte, wäre, wenn" wird man am Dienstag, den 7. August gegen 13:15 Uhr Ortszeit am Londener Hyde Park hören, wenn Alistair Brownlee die Goldmedaille im Triathlon vor seinem Bruder Jonathan gewonnen hat. Ja, jetzt wird sich festgelegt: Eine kleine Schwimm-Radgruppe mitsamt der Top-Favoriten Alistair und Jonathan Brownlee wird bereits beim Schwimmen ausbrechen und ein brutales Tempo auf dem Fahrrad anzetteln, dem das 55-köpfige Hauptfeld nur in den ersten 3 oder 4 Runden Zeit abringen kann, bevor es sich in taktischen Spielereien verliert.
Alistair Brownlee stehen weniger die sportlichen Gegner im Wege, als er selbst. Derzeit können allenfalls sein jüngerer Bruder Jonathan und der Spanier Javier Gomez Noya (von rechts nach links) mit dem Tausendsassa mithalten. Trotzdem lecken sich die starken Nationen wie Deutschland, Rußland und Frankreich, sowie die olympischen Top-Scorer Simon Whitfield, Bevan Docherty und Sven Riederer die Finger nach einem Podiumsplatz. Photo: Delly Carr/ITU Media
Ganz vorne auf dem Rad - bei dem die Brownlees häufig vorne an der Spitze anzutreffen sein werden - mit dabei der britische Edel-Domestique Stuart Hayes, der slovakische Brownlee-Sparringspartner Richard Varga, zwei oder drei Russen und ein oder zwei Franzosen, der Spanier Javier Gomez und Maik Petzold aus Deutschland. Das Hauptfeld wird exzellent zusammenarbeiten und versuchen, wie bei der Sprint-Distanz von Hamburg oder auch in Kitzbühel Ausreißversuche zu unterbinden oder die Führungsgruppe bis kurz vor dem Ende in Führung liegend regelrecht verhungern und Energie vergeuden zu lassen.

Nach brutalem Radsplit mit wenigen durch Nässe verursachte Stürzen an der berüchtigten Kurve am Buckingham Palace setzen sich die stärksten Läufer schon auf den ersten 500 Metern von den Helfern ab. Die Gruppe fliegt förmlich auseinander. Ab Kilometer 7 oder 8 ist allenfalls ein Trio aus 2 x Brownlee + 1 x X rund um den Buckingham Palace unterwegs. Der Rest ist Formsache, wie ein Finish Hand in Hand oder ein beherzter Zielsprint.

So weit die Theorie. In der Praxis lief sich Alistair schon einmal in London in totale Erschöpfung und verlor auf den letzten 400 Metern satte 9 Plätze. Es wird richtig, richtig spannend und extrem schnell  - und gefährlich werden. Ab 11:30 Uhr Ortszeit wird es nur ein Motto geben: (fast) Alle gegen die Brownlees und ihre Helfer!

Titelverteidiger Jan Frodeno strahlt einen Tag vor dem Showdown Optimismus aus: "Ich bin fit und es ist spannend, wie die verschiedenen Vorbereitungen gelaufen sind. Es hat richtig Spaß gemacht in den letzten Wochen, weil mich meine Verletzung nicht mehr behindert hat. Auch war es spannend zu sehen, wie der Körper auf die Phase reagiert hat, in der ich nicht laufen und mich in diesem Bereich mehr regenerieren konnte. Ich bin jedenfalls nicht nur hier, um bei Olympia einfach dabei zu sein. Die letzten Wochen haben eine riesige Herausforderung geboten und bis hierher hat es wunderbar geklappt. Zumindest den letzten Einheiten nach ist meine Laufform sehr gut und kämpft damit mit meiner guten Laune um die Tageswertung."

Steffen Justus, beständigster DTU-Triathlet der letzten zwei Jahre hat durch einen Leistungssprung im Schwimmen beim World Series Triathlon von Hamburg seine Chancen auf die Top 5 dramatisch erhöht. Wenn er die Form in London abrufen kann, könnte er bester Deutscher werden: "Ich möchte im Schwimmen wie in Hamburg eine gute Leistung abrufen und vorne mit dabei sein und dann möglichst in der Spitzengruppe auf die Laufstrecke gehen.

Wir haben in den letzten Tagen genau das getan, was uns in optimaler Form auf den Wettkampf vorbereitet und daher kann ich auch optimistisch sein. Ich habe jedenfalls im Training keinerlei Faktor gehabt, der mich nachdenklich machen müsste. Auch die Tempoeinheiten liefen rund, so dass ich bestens präpariert an den Start gehen kann. Und ich habe auch mit unseren 'Mädels' nach dem Rennen gesprochen und die waren beeindruckt von der Atmosphäre, das erhöht meine Vorfreude natürlich umso mehr.

Das wird sicherlich ein Rennen, das zunächst an einen Sprint erinnert, also Vollgas von Beginn an. Gut ist, dass ich eine Topposition beim Schwimmen [Schwimmstart wurde ausgelost] habe, da ich mit den schnellen Russen, neben den Brownlee-Brüdern und auch mit Jan [Frodeno] zusammen stehe. Was ich versprechen kann, ist, dass wir keinen so einfach wegkommen lassen werden. Ansonsten hoffe ich, vorne mit dabei zu sein, wenn es zum Laufen kommt und dann werde ich alles geben."

Maik Petzold, beim Schwimmen und Radfahren traditionell eine feste Bank hat seit dem 5. Platz beim Sprint-Triathlon von Hamburg 2012 neues Vertrauen in die eigene Laufform gesteckt. "Die letzten Trainingseinheiten liefen wirklich super." Auf Facebook relativiert er aber sogleich etwaige Mannschaftstaktiken, die nach dem Triathlon der Frauen laut wurden: "das ist triathlon, wir werden immer individualisten bleiben auch wenn es hier und da absprachen geben wird! sonst würden wir eine mannschaftssportart betreiben :-)"

National leicht eingefärbte Prognose:
1. Alistair Brownlee (GBR)
2. Jonathan Brownlee (GBR)
3. Alexander Bryukhankov (RUS)
4. Javier Gomez (ESP)
5. David Hauss (FRA)
6. Steffen Justus (GER)
7. Hunter Kemper (USA)
8. Sven Riederer (SUI)
9. Maik Petzold (GER)
10. Jan Frodeno (GER)

Gerne können Tipps angegeben werden. Sieg ergibt 2 Punkte, Platz jeweils 1 Punkt, eine Platz-Prognose mit max. einem Platz Abweichung 0,5 Punkte. Die Startliste aller 55 gemeldeten Triathleten hilft bei der Auswahl.

Freitag, 27. April 2012

Simon Whitfield und Lance Armstrong im Wortduell

Marketingstrategie von Simon Whitfield vor seiner vielleicht dritten Medaille im Olympischen Triathlon oder war der Kanadier tatsächlich aufgebracht als Lance Armstrong wenig schmeichelnd die olympische Version des Kraftausdauer-Dreikampfs als Haarwäsche, Lufttrocknen und 10km Lauf (“a shampoo, blow dry and 10 k foot race”) auf Twitter bezeichnete?

Ein kleines verbales Fernduell fand zwischen Lance Armstrong und Simon Whitfield auf Twitter statt. Photo: Xterraplanet.com
Aus der Kritik Armstrongs, die in Brett Sutton durchaus veritable Kaliber des Sports vergleichbar geäussert hatten, entspannte sich etwas, dass sonst nur in der Off-Season zu beobachten ist: "Disappointed to read Lance Armstrong’s comments that those of us working so hard towards our Olympic Tri dreams are participating in ‘a joke,’" führte Whitfield aus, bevor es im bekannten Tenor weiterging
  • Lance Armstrong: "is a draft legal tri ‘the race of truth?’ NO. I certainly never called it a joke."
  • Simon Whitfield: "I interpret ‘shampoo, blow dry &10 k run’ as ‘joke’, we work bloody hard & we love our sport, a sport you helped build."
  • Lance Armstrong: "Not bagging you or your peers. Just feel as if drafting ought NEVER to be allowed."
  • Simon Whitfield: "I think u underestimate what it means when u disregard it, a lot of us looked up 2yu."


Armstrong wird sich schon bald, beim Ironman 70.3 St. Croix am 6. Mai mit dem ein oder anderen Olympioniken und 70.3-Spezialisten die Diskussion Vis-à-vis unter tropischer Sonne fortführen können, wenn er seine Jagd nach Kona-Punkten fortführen wird.

Olympia-Selektion der Australier und Briten wird zum Nervenkrimi

Stellen wir uns vor, es ist Olympia und die großen Namen aus Großbrittannien, Australien und Deutschland gehen nicht hin? Unmöglich? Keinesfalls. Die australische Olympiasiegerin Emma Snowsill gilt keinesfalls als von ihren Nominierungsgremium für den London Triathlon gesetzt. Der Brite William Clarke kämpft indessen mit den hohen Leistungserwartungen und der internen Konkurrenz. Die Dynamik und Dramatik der olympischen Selektion der nationalen Verbände nimmt weiter zu. In den letzten 7 Tagen  überschlugen sich die Ereignisse bei den involvierten Parteien. Athleten, Trainer, Selektoren und die Funktionäre stehen bei den erfolgsverwöhnten Verbänden massiv unter Druck - Sportpolitik und Spitzensport rasseln aneinander.
Jan Frodeno muss seinen Startplatz für London noch durch eine Top 10 Platzierung in der ITU World Series bestätigen. Wahrscheinlich wird er Ende Mai in Madrid sein Glück versuchen. Photo: Petko Beier
William Clarke, bisher drittbester Brite nach Alistair und Jonathan Brownlee wurde am Montag mit einem Anruf der unangenehmen Art konfrontiert. Wenn er beim Triathlon der ITU World Series im kalifornischen San Diego am 12. Mai nicht auf das Podium kommt, darf er noch nicht einmal als Wasserträger beim Heimspiel am Hyde Park auflaufen. Vergleichbares gilt für den ehemaligen Weltmeister Tim Don, dessen Zug wegen aktuellen Defiziten im Schwimmen und auf dem Rad quasi schon abgefahren ist. Andere Teammitglieder, wie etwa Stuart Hayes, die als geborene Schwimm-Läufer wichtige taktische Hilfsarbeit für die Brownlees leisten könnten, erhalten bei einer schlechteren Platzierung Clarkes in San Diego den Vorzug. Das Damokles-Schwert wackelt nicht mehr nur bedrohlich über Clarkes Blondschopf - obwohl er in den letzten zwei Jahren vier solide Ergebnisse in den Top 10 (2. Hamburg 2011, 4. Kitzbühel 2011, 8. Sydney 2012, 9. Sydney 2011) der World Series unterbringen konnte.

Noch dramatischer sieht es Downunder im Land der bisher stärksten Triathlonnation aus. Nicht nur, dass der Australier Chris McCormack seinem Traum von London 2012 mehr oder minder konsequent hinterhereilt und sich gegen Brendan Sexton und den angeschlagenen Courtney Atkinson durchsetzen muss. Das eigentliche Drama spielt sich bei den Frauen ab, von denen mindestens 4 Triathletinnen realistische Medaillenschancen haben. Für Emma Snowsill und ihre Kolleginnen kommt es derzeit ziemlich Dicke. Möglicherweise wird sie ihre Goldmedaille im Olympischen Triathlon nicht verteidigen können. 2011 stand für die zierliche Ausnahmeläuferin ganz im Zeichen von Verletzungen und Krankheiten, die ein nachhaltiges Comeback erschwerten und die dringend erforderlichen Punkte für das WM-Ranking nicht im gewohnten Umfang nach Australien schickten. Ihre Leistungskurve zeigt aktuell in die richtige Richtung, durch die interne Konkurrenz von Emma Jackson, Ashleigh Gentle und inbesondere Erin Densham, die in die Saison mit zwei Siegen in Mooloolaba und Sydney bestmöglich gestartet ist, nimmt der Druck auf Snowsill massiv zu.

So sehr, dass Michelle Gallen von ihrem Posten als Mitglied des Vorstands und des Selektionskommitees von Triathlon Australia zurückgetreten ist. Grund sind augenscheinlich Differenzen durch einen Interpretationsspielraum des komplexen Nominierungssystems der Australier. Es erging die Aufforderung des Vorstands von Triathlon Australia an das Selektionsgremium, die nach dem Triathlon von Sydney vorgeschlagene Nominierungen auszusetzen und die weiter zurückliegenden Rennen von San Diego und Madrid abzuwarten. Ein späterer Qualifikationsstichtag spielt eindeutig Snowsill in die Hände, die noch nicht ganz vorne mitmischen kann. Die Chancen Chris McCormack als Edelhelfer für Brad Kahlefeldt zu sehen, korrelieren in ähnlicher Weise mit dem späten Termin im Mai. Ob dann knappe 8 Wochen Vorbereitung bei den später nomrinierten Triathletinnen und Triathleten für eine Medaille bei den Spielen ausreichen werden steht auf einem ganz anderen Blatt. 
Steffen Justus hat sein Startrecht für London durch den Sieg in Sydney eindrucksvoll bestätigt. Photo: Petko Beier, DTU
Das Schicksal meint es bis dato auch mit Olympiasieger Jan Frodeno aus Deutschland nicht sehr gut. Eine hartnäckige Wadenverletzung gefährdet mittlerweile nicht nur die Chance auf eine ansprechende Titelverteidigung sondern versieht auch einen Start mit einem mittelgroßen Fragenzeichen. "Frodo" muss sein Startrecht noch durch eine Platzierung in den Top 10 der World Series, etwa am 27. Mai in Madrid bestätigen. Der Überraschungssieger von Beijing könnte, wenn es ganz dumm läuft, um das Erlebnis Titelverteidigung kommen. Ersatzmann ist nach aktuellem Sach- und Leistungsstand Maik Petzold, der vor Beijing 2008 denkbar knapp an der Norm scheiterte. Ihm sitzt ebenfalls die Konkurrenz im Nacken. Lediglich Anja Dittmer und Steffen Justus haben durch ihre Leistungen in Sydney das Ticket in trockenen Tüchern und befinden sich in der heißen Phase der Vorbereitung.
Anja Dittmer hat ihr Ticket für London sicher in der Tasche. Photo: Petko Beier, DTU
Ganz andere Probleme haben die US-Amerikaner. Durch den 2011er Tsunami von Japan haben viele aus dem US-Kader das an das Ende der Saison verschobene Rennen im japanischen Yokohamo ausgelassen und wertvolle Punkte der Weltrangliste verpasst. Die Nordamerikaner zittern nun um ihr Startrecht beim Heimrennen im San Diego, weil sie nicht ausreichend Punkte haben, um bei ihrem eigenen (!) Qualifikations-Event für London auf dem Startponton stehen zu dürfen. Letzte Rettung, sofern man nicht die Nominierungskriterien aufweichen will? Die maximal 5 der ITU zur Verfügung stehenden Startplätze für besondere Zwecke, die normalerweise an Nachwuchsathleten aus dem internationalen Förderungsprogramm vergeben werden. Ironman Weltmeister Chris McCormack nahm 2011 in Kitzbühel einen solchen Platz in Anspruch.

Im Olympischen Jahr werden die Karten tatsächlich neu gemischt. Die Athleten erhöhen zum Teil Umfang und Qualiät des Trainings, Politik und Teamtaktik erhalten eine stärkere Gewichtun. Der Kanadier Simon Whitfield, Olympiasieger von Sydney 2000 spricht als zweifacher Medaillengewinner von Risiken, die einzugehen sind, um die Lücken zu den Brownlee-Brüdern zu schließen. Vergleichbares lässt der zweite Doppelmedaillengewinner Bevan Docherty aus Neuseeland verlauten. Weitere dramatische Wendungen sind im Zielspurt der Selektion in San Diego und Madrid zu erwarten. Lediglich Javier Gomez ist neben dem jüngeren Brownlee der einzige Top-Favorit, der sich ohne körperliche Probleme auf das Projekt Edelmetall konzentrieren kann und gewohnt souverän seine Leistung wie bei der EM in Eilat abliefert. Es bleibt spannend...

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Besuch der Kurzdistanz-Elite: Frodeno, Whitfield und Co. in Kona

Was die Sportpolitik nicht schafft, erledigt die Wirtschaft. Einer der wirklich großen Radhersteller und einer der wichtigen Sponsoren der ITU World Champion Series im Olympischen Triathlon hat einen ganzen Container neuer Aerobikes und Triathleten in Kailua-Kona angelandet.

Neben dem neuen Specialized Shiv Aerobike mit integriertem Trinksystem sind Emma Snowsill, Paula Findlay, Javier Gomez, Jan Frodeno, Simon Whitfield, Tim Don und Co. vermehrt auf den Küstenstraßen rund um Kona anzutreffen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass einer dieser Athleten den Sprung auf die Langstrecke nach den schon jetzt sehr erfolgreichen Karrieren wagen wird. Wenngleich die Olympioniken schwer von der Stimmung und dem Vibe von Kona beeindruckt sind. Eindrücke am Ende des vorolympischen Jahres werden trotzdem mit in die vielen verschiedenen Trainingsreviere mitgenommen, wenn sich auf dem Keahole Airport die Gangway langsam vom Flugzeug entfernt. Nicht nur von der Straße, sondern gerade auch aus der Bucht von Kailua-Kona.

Für Olympiasieger Frodeno wird es nach dem Ironman Hawaii beim XTERRA Maui mit dem MTB ans Eingemachte gehen. Vielleicht twittert Lance Armstrong oder sein Alter Ego Juan Pelota, immerhin 5. der US-Meisterschaften in Anspielung an Frodenos Tweet vor dem US-Rennen schlicht und einfach 'Jan Who?'...