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Sonntag, 7. Juli 2013

LIVE: IRONMAN European Championship in Frankfurt am Main, Germany

It is the first highlight of the year. The Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship, the huge City Triathlon with hundreds of thousands spectators attracted two remarkable fields in both men's and women's race: Marino Vanhoenacker, Pete Jacobs, Sebastian Kienle, Michael Raelert, Enenko Llanos, Andy Böcherer, Daniel Unger are the highlights on the men's side, Anja Beranek, Rebekah Keat, Lucie Reed, Diana Riesler and Julia Bohn in the women's compettion. Follow all the triathlon race day action on Ironman.com.
IRONMAN European Championship in Frankfurt, Germany attracted a strong field. Screenshot: World Triathlon Corporation

Top 10 Female

1. Camilla Pedersen (DEN) 8:56:01 0:48:08 4:54:20 3:09:29
2. Jodie Swallow (GBR) 8:58:43 0:46:09 4:50:36 3:17:40
3. Kristin Möller (GER) 9:01:55 0:57:06 5:03:10 2:57:13
4. Sofie Goos (BEL) 9:07:43 0:51:28 4:59:53 3:11:58
5. Elizabeth Lyles (USA) 9:09:44 0:53:18 5:10:05 3:01:57
6. Eva Nyström (SWE) 9:11:47 0:57:51 4:58:56 3:10:44
7. Mareen Hufe (GER) 9:12:24 0:55:06 4:55:24 3:17:03
8. Mirjam Weerd (NED) 9:13:11 0:52:12 4:52:59 3:23:17
9. Daniela Sämmler (GER) 9:14:51 0:51:29 5:02:37 3:16:33
10. Susann Blatt (GER) 9:16:51 0:54:20 4:59:35 3:18:18

Top 10 Male

1. Eneko Llanos (ESP) 7:59:58 0:46:10 4:25:32 2:44:12
2. Jan Raphael (GER) 8:07:19 0:46:12 4:25:41 2:51:21
3. Bas Diederen (NED) 8:12:07 0:46:10 4:34:00 2:47:58
4. Axel Zeebroek (BEL) 8:14:41 0:46:08 4:25:48 2:58:40
5. Andi Böcherer (GER) 8:15:13 0:46:06 4:25:51 2:59:14
6. Christian Ritter (GER) 8:16:30 0:46:01 4:34:04 2:52:06
7. Michael Raelert (GER) 8:16:58 0:46:08 4:31:07 2:56:04
8. Maxim Kriat (RUS) 8:18:10 0:46:09 4:36:46 2:49:20
9. Sebastian Kienle (GER) 8:18:38 0:49:25 4:30:28 2:55:12
10. David Dallow (GBR) 8:19:03 0:46:14 4:33:51 2:54:05

If you can't make it - make sure to tune in to hessenfernsehen. They broadcast once again various hours from swim start at Langener Waldsee, from cycling around the Rhein-Main area and the hot finish line spectacle at historic Frankfurter Römerberg. It all starts 10:00 with estimated 7:15 hours air time. The final finish line party will be covered from 9:45pm too.

Sonntag, 24. Juli 2011

Faris Al-Sultan (k)ein Vorbild bei kalten Bedingungen, DNF-Festival beim Ironman Frankfurt.

Bad Vilbel an einem verregneten und kalten Sonntagmorgen. Haudrauf-Triathlet Faris Al-Sultan, Weltmeister im Ironman Hawaii Triathlon von 2005 ist als waschechter Münchener ziemlich robust im Blick auf extreme Wetterbedingungen. Kälte und Hitze erschüttern den Mann mit dem exotischen Namen weit weniger, als so manchen anderen Profiathleten. Diese Schlußfolgerung kann man nach dem schaurig-schönen 24. Juli 2011 ziehen.
Faris Al-Sultan, mit Kamel in der Hand über die Ziellinie: "Ich habe nicht damit gerechnet heute zu gewinnen". Photo: Abu Dhabi Triathlon Team
Wie an einem Tag mit guter Form gewohnt, ballert der Mann mit den zum Teil eigenwilligen Trainingseinheiten mit etlichen Minuten Vorsprung vor dem Feld der Verfolger durch die Rhein-Main Region und Downtown Frankfurt Mainhatten. Als ausgesprochener Liebhaber von extrem heißen Trainings- und Wettkampfdestinationen, wie etwa dem arabischen Al-Ain oder auch dem Hawaiianischen Inselarchipel, kommt der Kapitän des Abu-Dhabi Triathlon Teams trotzdem gut mit kühlen Bedingungen zurecht. Leicht "underdressed" in kurzem Top und Badehose unterwegs, scheinen ihn die äußeren Bedingungen nicht zu sehr negativ zu beeinflussen. Dank einer smarten Ernährungsstrategie und sicherlich auch mit enormer Willensstärke gesegnet, gräbt er schon beim Radfahren und dem Marathon ganz tief unten nach seinem inneren Schweinehund und wird genauso fündig, wie die verdiente Siegerin Caroline Steffen aus der Schweiz oder die Platzierten Lucie Reed, Jan Raphael, Sonja Tajsich, Michael Göhner, sowie Darkhorse Georg Potrebitsch.

Faris Al-Sultan bleibt seinem "Speedo-Tanktop Credo" bei jeder Wetterbedingung treu, verstaut seine Trinkflasche lässig in der Badehose und kämpft sich zum Titel. Photo: Michael Rauschendorfer/Abu Dhabi Triathlon Team
Alle Triathleten erleben bei der Jubiläumsedition, der 10. Auflage des Ironman Frankfurt wegen der widrigen Bedingungen die ganze Härte der hippen Sportart, die immer auch Commitment, zeitweise Lebenseinstellung sein muss, um in ihr erfolgreich zu sein. Die kühlen Lufttemperaturen mit zeitweiligem Regen und 9 bis 11°C auf der Quecksilbersäule zeigen deutlich den Einfluss der Wetterbedingungen auf den Rennverlauf. Viele Profis haben allerdings bereits vor dem Startschuss alle Chancen auf das Podium verspielt. Manche Athleten wie Cameron Brown, seines Zeichens 10-facher Gewinner des Ironman Neuseeland mit einem Plattfuß einfach nur Pech.

Angepasste Kleidung und die richtige Ernährung sind für das erfolgreiche Finish entscheidend. Nur so können zusätzliche Risiken, wie muskuläre oder energetische Einbrüche vermieden werden. Je nach Konstitution und am Wohnort herrschender Klimazone reagieren die Triathleten dabei völlig unterschiedlich auf die Herausforderungen des Tages. Grundsätzlich kühlen kleinere Personen, wegen des geringen relativen und absoluten Muskelanteils schneller aus, als die schwereren Athleten. Diese geraten meist bei Hitze an ihre Grenzen und müssen sich über akute Überhitzung Gedanken machen. Nicht so am Frankfurter Raceday.

Unmittelbare Folge falscher Kleidung und defizitärer Kohlenhydratbilanz kann auch eine verminderte motorische Ansprechbarkeit der Muskulatur bis hin zu Krämpfen sein, die sich im schlimmsten Falle irgendwann der willentlichen Steuerung bis zur Totalverweigerung entzieht.
Der zweite große Sieg in der Karriere von Faris Al-Sultan nach dem Weltmeisteritel 2005 auf Hawaii und kleineren Erfolgen beim Ironman Malaysia (2008) und Ironman Regensburg (2010) könnte den Hunger des Bayern auf das Podium in Kona wieder geweckt haben. Photo: Abu Dhabi Tourism Authority
Die Führende Steffen kämpft nach bravourös-kontrolliertem Radrekord (4:51:07) bereits ab der ersten Laufrunde mit Krämpfen und tauben Gliedmaßen. Sie kann nur hoffen, dass sie frühzeitig von den von ihr eingeleiteten Gegenmaßnahmen profitieren kann: Pausen mit Stretching, eine hohe Zufuhr von Kohlenhydraten und Mineralien im Marathon kann das Ruder gerade noch herumreißen. Der Kampf um das Podium sollte zwischen Steffen, Tajsich, Reed (geb. Zelenkova) und der nach einer Herzoperation stetig fitter werdenden Samantha Warriner zu einem echten Drama werden.
Steffen, die gewohnheitsmäßig bereits 18 Stunden vor dem Start komplett auf flüssige Nahrung umsteigt, könnte bei der Jubiläumsauflage des Ironman Germany das Opfer von durch Kälte bedingten deutlich vermindertem Durstgefühl geworden sein. "Es war mir einfach zu kalt. Ich bin mehr der Hitzetyp. Ich habe meine Zehen beim Laufen nicht gespürt." Mit einer geringeren Trinkmenge pro Stunde geht eine zu niedrige Kalorienzufuhr auf der Radstrecke einher. Die unmittelbare Folge ist ein gestörter Kohlenhydrat-und Mineralhaushalt, der bis hin zum Krampf führt.

Die Berechnung des Kalorienbedarfs bei Kälterennen im Vergleich zu Triathlons bei warmen oder heißen Bedingungen muss also neben der passenden Bekleidung und defensiver Fahrweise zur Unfallvermeidung eine Anpassung erfahren. Der Schwerpunkt verschiebt sich vom Ausgleich der Wasser- und Mineralverluste mittels isotonischer Sportgetränke und Salztabletten, bzw. mineralreicher Gels. Feste oder halbflüssige Nahrung wird in Form von Riegeln, Gels oder besonders stark mit Kohlenhydraten angereicherten Getränken bevorzugt. Der höhere Energieverbrauch durch die Auskühlung des Körpers via Windchill-Effekt beim Radfahren wird so gut berücksichtigt.

Geschieht diese Anpassung nicht, kann früher (als erwartet) ein energetischer Engpass, bis hin zum gefürchteten Hungerast als Symptom akuter Unterzuckerung, eintreten. Beim Auftreten des ungeliebten Effekts, muss die Geschwindigkeit als direkte Folge meist massiv gedrosselt werden, bis sich der Körper erholt hat. Als Notfallmaßnahme müssen umgehend intensiv Kalorien zugeführt werden, ohne den Verdauungsapparat dabei zu überlasten und eine negative Reaktion von Magen und Darm zu provozieren. Wird die Hypoglykämie bei Kälte nicht nachhaltig mit Kalorienzufuhr entgegnet, besteht die reelle Gefahr das Ziel nicht zu erreichen.

Wie entscheidend eine abgeänderte Ernährungsstrategie und die richtige Kleiderwahl bei kühlen Außenbedingungen sind, zeigt exemplarisch der Triathlon in Frankfurt.mit Erste Wahl bei der Ausrüstung sollten Regenwesten, Armlinge, Beinlinge, Neoprenüberschuhe, Mützen oder auch etwas Vaseline an den exponierten Gelenken und Muskeln sein.
Prominentestes Opfer der kalt-nassen Bedingungen ist der erste deutsche Ironman Weltmeister Thomas Hellriegel (1997). Das fehlende "Hellriegel-Wetter" führt zu einem kurzen Krankenhausaufenthalt als ernüchternde Tagesausbeute. Die Lokalmatadoren Nicole Leder und Horst Reichel, sowie die US-Amerikanerin Dede Griesbauer (Sturz im Kreisel) zählen ebenfalls zu den frühen prominenten Opfern der unwirtlichen Bedingungen. Viele von ihnen wird man Anfang August, wie vielleicht auch 70.3 Weltmeister Michael Raelert, beim Ironman Regensburg an der Startlinie sehen, um sich vielleicht doch noch die Qualifikation für den Ironman Hawaii zu sichern.
"DNF is no option" - keine Schande, wenn es bei diesen Bedingungen beim Ironman Frankfurt am 24. Juli 2011 vielleicht nicht bis ins Ziel gereicht hat. Der Weg ist das Ziel. Photo: PowerBar
Etliche Agegrouper müssen zum Teil schon nach dem Schwimmen und Radfahren wegen Unterkühlung aus dem Rennen genommen und medizinisch versorgt werden: DNF, auch weil schon am Morgen wegen fehlendem Schuhwerk und unzureichender Kleidung vor dem Startschuss die Körper auskühlten. Mit adäquater Kleidung und angepasster Ernährungsstrategie wäre dieser GAU in dieser Form nicht passiert. Monatelange Vorbereitung wäre für viele Athletinnen und Athleten mit dem Zieleinlauf auf dem Frankfurter Römerberg belohnt worden.

Ein Blick in die ausführlichen Ernährungstabellen der führenden Sportnahrungsmittelhersteller und die Fachliteratur hätte viele angehende Ironman und Ironwoman besser auf den Tag X vorbereitet.  Der nicht eingehaltene Slogan "DNF is no option" ist bei diesen Bedingungen kein Makel - nur die Sorglosigkeit mancher Athleten angesichts eindeutiger Wettervorhersagen.

Samstag, 17. Oktober 2009

Flops, das ging dann wohl daneben

Die Ironman WM auf Big Island ist auch immer wieder die Momentaufnahme des Leidens. Manche Triathleten haben einfach diesen schlechten Tag oder zeigen nur eine durchschnittliche Leistung in einer Form, an der eigentlich alles stimmt aber die überdurchschnittliche Tagesform die Konkurrenz innehat. Oder man geht auf Risiko, setzt auf Sieg oder Podium und verliert dabei eben sehr viel. Hawaii kann man aber nicht ohne das Eingehen von Risiken gewinnen - so die einhellige Meinung aller Profis.

Es ist eigentlich unfair mit Timo Bracht in dieser Listung anzufangen. Er ist zweitbester Deutscher und hat sich einmal mehr in den Top 10 etabliert. Allerdings zeigt sich im Pazifik, was in Frankfurt noch duch den Neoprenanzug kompensiert werden kann, die relativ schlechte Schwimmleistung des Eberbacher Europameisters. Auf Big Island muss Bracht, der einmal mehr einen soliden Marathon in 2:56:27 zeigte, 1-3 Minuten schneller Schwimmen, um der kraftzehrenden Aufholjagd auf dem Bike zu entgehen und den ersehnten Sprung auf das Podium zu packen.


Diese Jagd blieb dem zweifachen Hawaii Champion Normann Stadler ebenfalls nicht erspart. Mit dem üblichen Rückstand nach 3,8 km Schwimmen, versuchte sich der Norminator in der Jagd auf die Spitze, wie seinerzeit 2004 und 2006 und in Ansätzen auch 2005 erfolgreich gezeigt - musste aber einmal mehr mit Krämpfen eine herbe Niederlage hinnehmen. Nach seinem starken Auftritt bei der Challenge Roth 2009 mit beachtlicher Solofahrt auf dem Rad sicherlich umso enttäuschender für den Ausnahmetriathleten. Als Ursache vermutet Stadler schon länger Probleme mit der Ernährung und der Mineralzuführung. "Es kommt einfach zu spät an" gibt sich der junge Familienvater ratlos, ob der Massen an Kohlenhydraten, die sein Körper während des Kraftakts auf dem Rad benötigt.


Enttäuscht sein dürften auch Stadlers Teamkollege Marino Vanhoenacker, der früh den Angriff auf dem Bike lancierte, um dann völlig hochzugehen und auch Eneko Llanos aus Spanien. Der Vorjahreszweite ist mit vergleichsweiser schwacher Radleistung und einem 3:05:03er Marathon aus den Top 10 herausgerutscht. Damit verliert er den Status sich nicht erneut über einen Ironman qualifizieren zu müssen. Ebenfalls etwas unglücklich agierte der Schweizer Ronnie Schildknecht. Nach einer Penalty wegen Blockings während eines Überholvorgangs kam der Dominator der Schweizer Rennen nicht mehr so richtig ins Rollen.

Die eigene Ansprüche an sich selbst und die Rennrealität müssen die Deutschen Jan Raphael, Markus Fachbach und Frank Vytrisal überdenken. Während Raphael die Ursachen im ungewohnten Umfangstraining und den damit einhergehenden Verlust der Intensitäts- und Laktattoleranz sieht, überlegt Vytrisal trotz finanziell guter Jahre zurück in seinen Beruf als Lehrer zurückzukehren. Vielleicht eine Weise Entscheidung, um dem Körper und Kopf eine Entlastung vom Renngeschehen zu geben.


Einen rabenschwarzen Tag erwischte die phasenweise den Ironman anführende Lucie Zelenkova, die sich anders als Teamkollegin Terza Macel nicht in den Top 5 etablierte. Sie ist, wie viele weitere Top 10 Anspirantinnen in der Hitzeschlacht auf Big Island gescheitert. Doch auch für alle "gescheiterten" Athleten gilt eine Weise sicherlich. Die Athletinnen und Athleten konnten in den Lavafeldern wieder viel über sich lernen und sind vielleicht schon für die Ausgabe 2010 für eben diese Herausforderung bei der Mutter aller Triathlons gewachsen.

Fotos: (c) Ironman.com