Posts mit dem Label Eufemiano Fuentes werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Eufemiano Fuentes werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 24. Januar 2013

Den Bock zum Gärtner gemacht, spanische Polizei hebt Dopinglabor von Ex-Profi José Luis Martínez Jiménez aus

Unmittelbar vor dem lang erwarteten Prozess des Doping-Arztes Eufemiano Fuentes hat die spanische Polizei ein Dopinglabor in einer alten Fabrik ausgehoben und dabei neben zahlreichen Gerätschaften 300.000 Dosen Dopingmittel konfisziert haben. Betrieben haben soll es der ehemalige spanische Radprofi José Luis Martínez Jiménez. Jiménez gilt seit der im Jahr erfolgreich durchgeführten Operación Puerto gegen Fuentes als einer seiner Kunden. Das Labor flog nach rund neun Monaten andauernden Ermittlungen wegen verdächtiger Zutatenlieferungen aus Schweden auf.

Eine kuriose Wende erfährt die Geschichte durch den Umstand, dass Martinez bei der Spanien Rundfahrt 2012 "nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe an der Durchführung von Dopingtests beteiligt." Er war als Chaperon für die Begleitung und Aufsicht der nach dem Zieleinlauf zur Dppingkontrolle geladenen Athleten im Einsatz. Wenn da nicht der Bock zum Gärtner gemacht wurde. Es stellt sich die Frage, wer die Einbindung von Jiménez in diesen sensiblen Bereich der Vuelta Ciclista a España zu verantworten hat. [1]

Freitag, 10. Februar 2012

Doping: Jan Ullrich räumt in einer Erklärung Kontakt zu Fuentes ein

Jan Ullrich, abgestürzter Radstar hat nach dem Urteil des CAS erstmalig Kontakt zum spanischen Arzt Eufemiano Fuentes eingeräumt und Manipulationen für einen kurzen Zeitraum zugegeben. Für Ullrich, der bisher stets nur über Betrug an Sportkollegen - die nach landläufiger Auffassung vermutlich in großen Teilen gedopt waren - gesprochen hat, der einzig mögliche Schritt, um in den Breitensportbereichen des Radsports wirtschaftlich erfolgreich zu bleiben.
Jan Ullrich, hier beim Giro d'Italia am 23. Mai 2006 hat erstmalig Kontakt zu Fuentes eingeräumt. Photo: Rocco Pier Luigi
Ein fader Beigeschmack bleibt, weil Ullrich die letzte Chance ungenutzt lässt, um der Öffentlichkeit mitzuteilen, was seit Jahren überfällig ist. Der Wahlschweizer bleibt damit im Grunde seinem Kurs der selbstgewählten Eigendemontage durch öffentliches Schweigen treu. Schade eigentlich aber auch irgendwie verständlich. Änderungen zu den bisherigen Einlassungen und Äußerungen des bedingt eloquenten Radsportlers dürften noch immer unmittelbaren Einfuss auf bisherige und zukünftige Einnahmen haben. Geld, das der ehemalige Großverdiener sicherlich noch an seinem jetzigen Lebensmittelpunkt benötigen wird.

Seine Presseerklärung: Das Sportschiedsgericht hat mich nun für zwei Jahre gesperrt. Dieser Schiedsspruch bringt ein Disziplinarverfahren zu Ende, das beinahe drei Jahre gedauert hat. Dieses sportrechtliche Tauziehen war für alle Beteiligten unbefriedigend, für mich selbst wie für die Öffentlichkeit. Es ist für mich unverständlich, warum wir alle so lange auf dieses Urteil warten mussten.

Ich nehme den Schiedsspruch hin und werde ihn nicht anfechten. Nicht, weil ich mit allen Punkten in der Urteilsbegründung übereinstimme, sondern, weil ich das Thema endgültig beenden möchte. Persönliche Konsequenzen habe ich ja bereits 2007 mit dem Rücktritt vom Profiradsport gezogen. Ich bestätige, dass ich Kontakt zu Fuentes hatte. Ich weiß, dass das ein großer Fehler war, den ich sehr bereue. Für dieses Verhalten möchte ich mich aufrichtig bei allen entschuldigen – es tut mir sehr leid. Rückblickend würde ich in einigen Situationen während meiner Karriere anders handeln.

Ich wollte für die Tour 2006 nochmal alles rausholen. Nach meinem Toursieg 1997 und fünf zweiten Plätzen war der Druck der Öffentlichkeit, der Sponsoren und auch mein Eigendruck immens groß. Alle wollten einen zweiten Toursieg, besonders nach dem Rücktritt von Lance Armstrong.

Kurz vor der Tour 2006 macht es dann einen großen Schlag: Suspendierung, Schlagzeilen, Ächtung, Hausdurchsuchungen, Strafverfahren, Klagen. Ich fühlte mich alleingelassen, wie durch einen Sieb gefallen. Die ganze Welt wollte mich an die Mauer stellen und dann bin ich instinktiv in Deckung gegangen, habe mich erst mal zurückgezogen. Wie gesagt: Ich will mich nicht beklagen, dass alles kam nicht ohne Grund. Ich wollte schon damals, kurz nach meiner Suspendierung, den Fehler, den ich gemacht habe, öffentlich eingestehen, aber mir waren die Hände gebunden. Auf Anraten meiner Anwälte und wie es in solchen Fällen üblich ist, habe ich zu den Vorwürfen geschwiegen. Letztendlich hat mich dieses Thema über Jahre so sehr belastet, dass ich krank wurde und irgendwann zusammengebrochen bin.

Ich bin froh, dass endlich ein Urteil gefällt wurde. Für mich ist damit das Kapital meiner aktiven Radsportkarriere endgültig abgeschlossen und ganz persönlich ist es für mich und meine Familie das Ende einer über Jahre hinweg schwierigen Zeit. Der heutige Schiedsspruch kann für mich und meine Zukunftspläne nichts mehr ändern. Ich habe nie daran gedacht, in irgendeiner Funktion wieder in den aktiven Profiradsport zurückzukehren. Mit dieser Erklärung ist von meiner Seite alles gesagt und zu diesem Thema möchte ich keine weiteren Statements, Stellungnahmen oder Interviews in der Öffentlichkeit abgeben. Dafür bitte ich um Verständnis. Ich ziehe hiermit einen Schlussstrich.

Ich habe dem Radsport viel zu verdanken und werde auch weiterhin meine Freude und Leidenschaft für diesen Sport an andere weitervermitteln. In Zukunft werde ich deshalb auch in verschiedenen Funktionen und Bereichen im Jedermann-Radsport tätig sein. Ich blicke auf meine Radsport-Karriere und Erfolge mit Stolz zurück und freue mich auf mein neues Berufsleben.

Jan Ullrich

Donnerstag, 9. Februar 2012

Doping: Spätes Urteil gegen Jan Ullrich

Nach dem strikten Durchgreifen des Court of Arbitration for Sport (CAS) im Fall von Alberto Contador sieht die höchste sportrechtliche Instanz auch den deutschen Radstar Jan Ulrich des Dopings für schuldig an. Das Ausnahmetalent Ulrich, dem viele die Nähe zu den falschen Umfeldern und Beratern nachsagen gilt als Auslöser einer regelrechten Renaissance der deutschen Zweiradwirtschaft, die diese Verdienste trotz aller Urteile nicht vergessen wird. Ullrich ist gerne gesehener und durchaus bezahlter Gast bei Breitensportevents im Radsport. Der Antrag des Rad-Weltverbands UCI, Ullrich sogar lebenslang für alle Aktivitäten im Radsport zu sperren, wies der CAS hingegen ab.
Jan Ullrich, hier beim Giro d'Italia am 23. Mai 2006 wird aus allen Ergebnislisten ab 2005 gestrichen. Zu den Folgen des Schiedsspruchs können auch wirtschaftliche Einbußen durch Rückforderungen von Antritts- und Preisgeldern oder Prämien von Sponsoren zählen. Photo: Rocco Pier Luigi
Das Gericht sah eine Verstrickung in die spanische Dopingaffäre um den Arzt Eufemiano Fuentes als erwiesen an. Ullrich wird für zwei Jahre gesperrt und alle Siege nach Mai 2005 werden aus den Büchern gestrichen. Betroffen sind davon auch ein dritter Platz bei der Tour de France und ein Sieg bei der Tour de Suisse 2006. Der CAS sieht sich im Fall Ullrich, ähnlich wie im Fall Contador der Kritik ausgesetzt die Urteile viel zu spät zu sprechen. Insider deuten die Verzögerungen auf versuchte Einflussnahmen auf die Unabhängigkeit des Gerichts, branchenübliche Verzögerungstaktiken und den Wunsch der Gerichte sattelfeste Urteile herbeizuführen, die zivilgerichtlichen Berufungsverfahren standhalten.

Presseschau: Süddeutsche, Spiegel Online

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Das Doping-System in Österreich, die Sportdokumentation auf ServusTV

In der rund 50-minütigen Reportage nimmt Autorin Alexandra Venier das systematische Doping in Österreich unter die Lupe und stellt die entscheidende Frage nach einem System oder eines oder mehrer miteinander verwobener Netzwerke von "Einzeltätern".

Anhand der Fälle um die Profiradsportler Bernhard Kohl, Jörg Jaksche und Lisa Hütthaler ermöglicht sich einen Blick hinter die Kulissen, um die Arbeitsweisen und Rollen der Dealer und Berater, wie Sportmanager Stefan MatschinerGynäkologe Eufemiano Fuentes  und die Wiener Blutbank Humanplasma näher zu ergründen.