Posts mit dem Label Regensburg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Regensburg werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 20. November 2012

Über Ironman 70.3 Wiesbaden und Ironman Frankfurt direkt zur WM nach Hawaii

Die World Triathlon Corporation (WTC) hat die Halbdistanz in Wiesbaden als bisher einziges europäisches Rennen über dieses Format mit direkten Qualifikationsplätzen für die WM im Ironman Hawaii Triathlon auf Big Island aufgewertet. Nach dem Ausfall des Ironman Regensburg stehen nun 100 (Frankfurt), bzw. 30 Startplätze (Wiesbaden) für die Mutter aller Triathlon-Schlachten zur Verfügung.

Die Auslobung weiterer Startplätze (Slots) durch die WTC kann gemeinhin auch als Reaktion auf erste Anzeichen einer Wachstum- und Teilnehmerstagnation bei europäischen Events der eigenen Weltsserien angesehen werden. Attraktive, im Kerngeschäft konkurrierende, Serien verzeichneten in den letzten 2-3 Jahren signifikanten Zulauf startwilliger Triathletinnen und Triathleten.

Original-Pressemeldung Ironman Triathlon


Qualifikation für IRONMAN-Weltmeisterschaft in Hawaii 2013 auch in Wiesbaden möglich, Frankfurt erhält 100 Slots

Sparkassen Finanzgruppe IRONMAN 70.3 European Championship in Wiesbaden ist damit einziges europäisches IRONMAN 70.3-Rennen mit Hawaii-Qualifikationsmöglichkeit. Die Triathlon-Saison 2013 beginnt für die Athleten bereits jetzt mit einer großartigen Nachricht: Bei der Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship (7. Juli 2013) werden im kommenden Jahr 100 Startplätze für die IRONMAN-Weltmeisterschaft auf Hawaii vergeben. Als einziges europäisches IRONMAN 70.3-Rennen überhaupt darf sich auch die Sparkassen Finanzgruppe IRONMAN 70.3 European Championship in Wiesbaden (11. August 2013) über 30 der begehrten “Slots” für das Rennen in Kailua-Kona freuen. Beim diesjährigen Rennen in Frankfurt wurden 75 Kona-Slots vergeben, jetzt sind es wieder 100.

“Nachdem wir den IRONMAN Regensburg wegen der bekannten terminlichen Probleme für 2013 aus dem Kalender streichen mussten, konnten wir die Kona-Slots trotzdem in Deutschland halten. Das unterstreicht natürlich auch die Bedeutung der IRONMAN 70.3-Europameisterschaft in Wiesbaden”, freut sich Kai Walter, Managing Director Germany der World Triathlon Corporation (WTC).

„Über die Zuteilung von 30 Startplätzen für unseren IRONMAN 70.3 freue ich mich riesig. Das macht einmal mehr deutlich, welchen Stellenwert die Veranstaltung in Wiesbaden mittlerweile im internationalen Kalender einnimmt. Ich bin davon überzeugt, dass diese Entscheidung einen zusätzlichen positiven Effekt sowohl auf den Wettkampf als auch auf das Interesse daran haben wird“, erklärt Wiesbadens Oberbürgermeister Dr. Helmut Müller.

Das Rennen Kailua-Kona gilt für viele IRONMAN-Athleten als Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere. Die Startplätze sind allerdings so begehrt wie auch streng limitiert: Neben den besten Triathlon-Profis der Welt stehen in Hawaii jährlich rund 1700 Altersklassen-Athleten am Start, die sich bei einem der weltweiten IRONMAN-Rennen qualifizieren müssen. Ein weiteres kleines Startplatz-Kontingent wird im Rahmen der “IRONMAN Kona Lottery” bzw. des “IRONMAN Legacy”-Programms vergeben.

“Die Zusagen für die Slots gelten vorerst für das Jahr 2013. Wir sehen das als einmalige Chance für alle Athleten bei diesen beiden Rennen”, betont Walter. [1]

Freitag, 5. Oktober 2012

21 Triathlons in der Ironman European Tour 2013 aber kein Ironman Regensburg

Die World Triathlon Corporation (WTC) hat den Rennkalender für die Europa-Events 2013 veröffentlicht. Nach der Premiere des Ironman Regensburg mit Sieger Faris Al-Sultan im Jahr 2010 wird die Europa Tournee im Ironman Triathlon im kommenden Jahr keinen Zwischenhalt in Bayern abhalten. Derzeit ist die weitere Zukunft ungewiss. Kai Walter, Managing Director, International Operations Europe und Managing Director Germany sieht die Absage als Resultat sich bereits in der Vergangengeit abzeichnender Probleme einen günstigen Veranstaltungstermin für die 2013er Austragung zu finden.
Mit der Ironman European Tour wurden erstmalig 2011 alle Triathlon Veranstaltungen der europäischen Agenturen und (ehemaligen) Franchisenehmer unter einem Dach vereint. Photo: World Triathlon Corporation
Bereits 2012 gab es eine Verlegung des Termins wegen Erntetätigkeiten in der von Landwirtschaft geprägten bayerischen Region, die sich negativ auf die Teilnehmerzahlen am Renntag ausgewirkt haben: "Zusammen mit der Stadt Regensburg, habeb wir veruscht ein Datum zu finden, dass unseren Athelten der regionalen Gemeinschaft und dem Ironman European Tour Kalendar zusagt. Unglücklicherweise, konnte ein passendes Datum nicht festgelgt werden."

Derzeit wird geprüft, ob es 2014 eine neue Auflage des Ironman Regensburg geben wird. Bis dahin kann die Ironman-Gemeinde auf z.B. neu geschaffene Triathlons in Skandinavien oder andere Rennserien zurückgreifen und auch auf einen bestehenden Triathlon in Südafrika freuen, da auch dieser in die Europa Tour aufgenommen wurde. Mit diesen Triathlon Events betreibt die WTC Modellpflege an den großteils als Franchise durch die Agenturen Xdream, Triangle und BK Sportpromotion aufgebauten Rennen.

Finanzielle Auswirkungen hat der Wegfall des Ironman Regensburg auch auf den Bayerischen Triathlon Verband (BTV), der sich am 13. Oktober 2012 nach öffentlichem Streit tournusmäßigen Neuwahlen des Vorstands stellen muss.

2013 IRONMAN European Tour Kalender:

  • Spec Savers IRONMAN 70.3 South Africa 20/01/2013
  • Spec Savers IRONMAN South Africa 14/04/2013
  • Thomas Cook IRONMAN 70.3 Mallorca, Spain 11/05/2013
  • IRONMAN Lanzarote Canarias, Spain 18/05/2013
  • IRONMAN 70.3 St. Pölten, Austria 26/05/2013
  • BMC IRONMAN 70.3 Switzerland in Rapperswil-Jona 02/06/2013
  • IRONMAN 70.3 Pescara, Italy 09/06/2013
  • IRONMAN 70.3 Berlin, Germany 16/06/2013
  • IRONMAN 70.3 Exmoor, UK  16/06/2013
  • IRONMAN France, Nice 23/06/2013
  • IROMMAN Austria, Klagenfurt 30/06/2013
  • Frankfurter Sparkasse IRONMAN European Championship, Germany 07/07/2013
  • IRONMAN 70.3 Haugesund, Norway  07/07/2013
  • IRONMAN Zurich, Switzerland - powered by ewz 28/07/2013
  • IRONMAN UK, Bolton  04/08/2013
  • Sparkassen Finanzgruppe IRONMAN 70.3 European Championship Wiesbaden, Germany 11/08/2013
  • IRONMAN Sweden, Kalmar 17/08/2013
  • IRONMAN 70.3 Pays d'Aix, France  25/08/2013
  • IRONMAN 70.3 Zell am See-Kaprun, Austria 01/09/2013
  • IRONMAN Wales, Pembrokeshire 08/09/2013
  • IRONMAN 70.3 Lanzarote, Spain  10/11/2013
Weitere Informationen zum Ironman Regensburg auf der Website von Ironman.com oder in der regionalen Tagespresse als Nachrichten. oder Kommentar.

Dienstag, 17. Januar 2012

Radsport meets Triathlon: Dirk Bockel wird Bestandteil des LEOPARD TREK Continental Teams


Dirk Bockel, Mitglied einer kleinen Ausreißergruppe im Olympischen Triathlon von Beijing 2008 und 4. des Ironman Hawaii Triathlon 2011 hat einen neuen Radsponsor gefunden. Der Wechsel von Blue auf TREK, einen der innovativsten und führenden Radhersteller der Welt, beinhaltet nicht nur neuen rollenden Untersatz. Bockel wird als Wahl-Luxemburger der bisher erste und einzige Triathlet und damit fester Bestandteil des Profi-Radteams LEOPARD TREK, bzw. des Continental Teams, um Andy Schleck und Fränk Schleck und Teammanager Johan Bruyneel sein.
Dirk Bockel verspricht sich neben bestmöglichem Radmaterial durch die Mitgliedschaft im LEOPARD TREK Continental Team Zugriff auf die logisischen Möglichkeiten des Teams. Photo: TREK Bicycles
Ob die Aufnahme des starken Radfahrers in den Kader ein Pilotmodell für neue Arten von professionellen Ausdauerteams sein kann und den Trend der Annäherung von Radsport an den Triathlon weiter verstärken wird oder doch ein lokaler "Luxemburger Modellversuch" bleibt, wird die Zukunft zeigen.
Spannend ist das Konzept allemal, weil es neben vielen Synergien zwischen Radsportlern und Langstrecken-Triathleten doch viele erhebliche Unterschiede gibt. Sei es von der ortopädischen Belastung des Laufens und unterschiedliche Regenerationspräferenzen und Optionen bis hin zum Standard des Ein-Tages-Events beim Triathlon zur den mehrwöchigen Beanspruchungen bei Tour de France, Vuelta Espana, Giro D'Italia und anderen Rundfahrten.
Dirk Bockel wird man auf dem Speed Concept von TREK (Abb. ähnlich) sowohl beim Ironman Regensburg, wie auch beim Ironman Hawaii in Aktion sehen. Photo: TREK Bicycles
Bockel verspricht sich mit dem Schritt eine bestmögliche Vorbereitung für den Angriff auf dem Weltmeistertitel im Ironman Hawaii Triathlon und seinen Starts beim Abu Dhabi Triathlon im März und Ironman Regensburg, weil er erstmalig viele Arbeiten, wie Radpflege, Massagen, orthopädischen Support und Trainingsplanung mit den Ressourcen des Radteams in Angriff nehmen kann. Trainiert wird er weiterhin vom Dänen Michael Krueger. Das erste gemeinsame längere Aufeinandettreffen ist ein Trainingslager auf Mallorca, das die beiden Welten näher zusammenbringen soll und sicherlich den gegenseitigen sportlichen Respekt weiter vergrößern wird.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Doping im Ausdauersport: ZDF nimmt Triathlon als gefährdete Sportart wahr

Das ZDF hat sich als erster großer Sender den Triathlonsport als Aufhänger für ihre 29-minütige Reportage über Doping im Breitensport "Tägliche Dröhnung - Höchstleistung aus dem Medizinschrank", verfügbar in der ZDF-Mediathek (Mobil) entschieden. An mehreren Stellen kommt Kai Walter, Managing Director European Operations bei der World Triathlon Corporation mit seiner Einschätzung zu Doping im Triathlon in dem Film von Felix Hero und Ralf Paniczek zu Wort. Der Ironman in Regensburg und die ins Ziel einlaufenden und von den Anstrengungen gezeichneten Athleten spielen nicht nur im Abspann eine die Stimmung bestimmende Rolle.

Besonders eindrücklich ist das Outing eines Amateurläufers und Triathleten, der seinem Körper Testosteron, Appetitzügler mit dem Aufputschmittel Ephedrin ähnlichen wirksamen Inhaltsstoffen und Co. zum Erreichen der "eigenen Leistungsgrenze" zumutet. Frank, wie er im Film genannt wird ist ein Paradebeispiel, wie die Leistungsgesellschaft Ansprüche aus dem Beruf in die Freizeitaktivität Sport transferiert. Vor dem Hintergrund der sich für ihn schließenden biologischen Zeitfenster optimaler Leistungsfähigkeit ein ganz normaler Schritt der Selbstoptimierung in der gemäß einer Studie von Mischa Kläber, Sportsoziologe aus Darmstadt in der anfälligen Gruppe der über 30 Jahre alten Freizeitathleten. Ein Ergebnis der Studie: bis zu 1.000.000 dopende  Altersklassensportler in Deutschland.

Detlev Thieme, Anti-Doping Forscher aus Dresden gewährt einen Einblick in die Herstellungsprozesse und schwindelerregenden Gewinnspannen  der Doping-Dealer von bis zu mehreren tausend Prozentpunkten und die  Milliardenumsätze der organisierten Kriminalität. Dietmar Schulze von der Zollfahndung Hamburg bestätigt eine deutliche Steigerung von bis zu 380% der beschlagnahmten Dopingmittel und Fälschungen im Vergleich zum Vorjahr. Ein Ausflug in die Münchener Rechtsmedizin zu Prof. Matthias Graw befasst sich mit Beispielen der Folgen von Doping am Körper und seinen Organen.

Ulrike Flach vom Bundesministerium für Gesundheit gibt einen Einblick in die von Fachleuten kritisierte Kolibri Studie des Ministeriums. Peter Danckert ehemaliges Mitglied im Sportschuss schließt der sachlichen Kritik grundsätzlich an und gibt einen Einblick auf die zukünftig für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem durch Medikamentenmissbrauch und Doping zu erwartenden Kosten in Milliardenhöhe. 

Für alle Verantwortlichen aus Verbänden, Veranstalterwesen, Sportgeräte- und Tourismusindustrie sollte dieser Bericht auch ein Weckruf sein. Jetzt kann einer der interessantesten aktiven Lebensstile, denn Triathlon ist für viele Triathleten mehr als nur Sport, aus dem Windschatten und Fahrwassern verkorkster Sportarten, wie dem Radsport gelenkt werden.

Es ist etwas bedauerlich, dass diese wichtige Diskussion über Doping im Spitzensport und Breitensport den Ironman Hawaii überlagert und umgekehrt. Durch die thematische Zuspitzung gerät die sportliche Leistung vieler ungedopter Triathleten in den Lavafeldern auf Big Island leider ins Hintertreffen.

Samstag, 13. August 2011

Trotz Goldstandard, deutsche Ironman Triathlons in den Printmedien unter Druck

Es ist eine bizarre Situation für Ironman-Renndirektor Kai Walter aus Hanau Steinheim. Bis auf den Ironman 70.3 Wiesbaden prosperieren die ihm unmittelbar unterstellten Ironman Triathlons Frankfurt am Main und Regensburg wie in den Jahren zuvor. Sie sind rasend schnell ausgebucht und platzen aus allen Nähten, neue Events wie auf Mallorca können etabliert werden. Trotzdem scheint die öffentliche Stimmung der Meinungsbildner zu kippen. Dabei setzen die vom mittlerweile aus dem operativen Geschäft ausgeschiedenen Präsidenten der Xdream Sports & Events GmbH Kurt Denk und später berufenen Geschäftsführer Kai Walter initiierten Events den Goldstandard in Europa. Zusammen mit den von der Klagenfurter TRIANGLE Show & Sports Promotion gmbh und der Schweizer BK Sportpromotion AG um Geschäftsführer Patrick Schmid aufgebauten Ironman in der Schweiz, Österreich, Frankreich und Südafrika kann kaum ein anderer Ironman auf der Welt mit der Organisationsqualität mithalten.
Glänzend in Politik und Wirtschaft vernetzt. Kurt Denk mit Hessens jetzigem Ministerpräsidenten Volker Bouffier bei der Pressekonferenz  des Ironman in Frankfurt  2009. Photo: Ingo Kutsche
In den entscheidenden Kriterien Streckenauswahl, Absicherung, Verpflegung gibt es wenige Triathlons weltweit die dieses Niveau mitgehen können. Doch irgend etwas läuft aktuell falsch. Wenn man FAZ, Frankfurter Rundschau, Mittelbayerische Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wetterauer Zeitung und Co. aufschlägt liest man zunehmend kritische Zwischen- und Untertöne. Die Luft soll raus sein, die Felder der Profis unattraktiv und zweitklassig, man arbeitet sich an organisatorischen Kleinigkeiten, wie Erntezeiten der Bauern, Bustransfers, Streckenumleitungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Schäden an Bäumen und angeblicher Geldgier, kombiniert mit Abzocke der öffentlichen Hand ab.

Angefangen hat die Welle negativer Meldungen für den Aussenstehenden mit dem letztjährigen Malheur beim Ironman 70.3 Wiesbaden und den danach bekannt gewordenen Magen-, Darmerkrankungen vieler Teilnehmer. Davor gab es lediglich vereinzelt reißerische Meldungen zur Änderung des zugrunde liegenden Geschäftsmodells. Das bisherige Franchisemodell der World Triathlon Corporation mit verschiedenen eigenständigen Agenturen, wie etwa der Xdream wurde nach dem Einstieg des neuen Eigentümers Providence Equity Partners in der über der WTC angesiedelten World Endurance Holding verworfen. Die Events werden nun selbst oder von Tochtergesellschaften betrieben. Die WTC wird noch immer optimiert und an der ein oder anderen Stelle subtil oder deutlich sichtbar der Rotstift angesetzt, um neben anderen Aspekten natürlich auch die Profitabilität zu trimmen.

Die Kritik in diesem Jahr zeigt jedoch deutlich, dass Xdream das Spiel mit den Medien nicht mehr so gut beherrscht, wie in den Jahren zuvor. Die Qualität der Kritik erreicht ein anderes Niveau. Der  positive Gründergeist scheint verloren - Katerstimmung. Gut, die Special Interest Magazine und Triathlon Postillen haben nach Jahren der Grabenkampfes und Lobbyismus zu neuer Sachlichkeit zurückgefunden. Wo liegen also die Gründe für die Zäsur in den Printmedien?

Der Ironman Germany 2002, noch ganz ohne Aufwertung als Europameisterschaft. Kurt Denk mit Lew Friedland,  damaliger Präsident der World Triathlon Corporation. Denk genießt mittlerweile das Leben des "Elder Statesman" von Xdream und pendelt zwischen verschiedenen Standorten mit besten Möglichkeiten zum alpinen Abfahrtsski und Windsurfen. Photo: TFrahmS
Eine Ursache mag in der Schwächung des in den ersten Jahren perfekt harmonierenden und arbeitsteilig wirkenden Duos Kurt Denk und Kai Walter liegen. Denk, das Gesicht des Ironman, der Netzwerker und Lobbyist, Walter die operativ ausführende Kraft, die zusammen mit Denks Ehefrau Ines Denk die Fäden vieler Aspekte des Tagesgeschäfts in der Hand hielt. Nach dem Rückzug des Visionärs und Machers Kurt Denk in den Ruhestand, der als Reiseveranstalter die Lizenz für den Ironman von Roth nach Frankfurt am Main holte, scheinen die Verbindungen nicht nur nach ganz oben in die Landespolitik und das Bankenwesen der öffentlichen Hand gelitten zu haben. Die sonst konstruktiven und lösungsorientierten Gespräche mit den sanktionierenden Sportverbänden DTU, BTV und HTV wurden von Walter vielleicht mit einer unnötigen Härte geführt, als zu Zeiten eines Kurt Denk. Der entsprechende Gegenwind sorgte schon damals bei der Etablierung des Ironman Regensburg für verstörende öffentliche Äusserungen.
Kai Walter und Kurt Denk sind nicht mehr das eingespielte Team, wie in den Gründungsjahren des Ironman in Frankfurt.  Zerwürfnis ist ein großes Wort, man zieht aber sicherlich nicht mehr an einem Strang. Walter steht unter Druck und muss sich mit einer zunehmend kritischer schreibenden Presse auseinandersetzen. Photo: Ingo Kutsche
Der Druck unter dem Kai Walter steht mag sich auch durch den Umstand ableiten lassen, dass sich Felix Walchshöfer von der konkurrierenden Challenge-Serie aus Roth berufen fühlt, in den lokalen Medien lobend das verbesserte Verhältnis zwischen den beiden Standorten und Geschäftsführern hervorzuheben. Neu gewonnene Stärke aus Roth, neue sachliche Professionalität oder schlicht Ablehnung einer kolportierten Rückkehr von Denk in das operative Geschäft von Xdream? Eine Position, die seit dem Einstieg von Providence für Denk deutlich an Attraktivität und Entscheidungsbefugnis verloren hat?

Zu viel Druck, Luft raus, Sommerloch oder Sommergewitter? Was immer auch die kommenden 2-3 Jahre für den Ironman bringen werden. Dem Standort Deutschland sind die europäischen Ironman Triathlons weiter zu gönnen, als Wirtschaftsfaktor, als Plattform für Profisportler, als erstklassige Sportevents und das Ziel auf das viele Triathletinnen und Triathleten hinarbeiten. Vielleicht konzentriert sich die schreibende Zunft am kommenden Wochenende nicht nur auf zweitklassige Profifelder, Wasserqualitäten, echte Fauxpas' wie mobile Toilettenanlagen auf Gedenkstätten für NS-Opfer und  fehlende Pendelbusse.

Zumindest zur 5. Auflage in Wiesbaden sind packende Positionskämpfe zwischen Sebastian Kienle, Filip Ospaly, Andi Böcherer, Terenzo Bozzone, Mathias Hecht, Alessandro Degasperi bei den Herren und Mary Beth Ellis, Kristin Möller, Karin Thürig, Yvonne van Vlerken, Nicole Woysch, Melanie McQuaid, Sofie Goos, Joanna Lawn und Natascha Badmann bei den Damen zu erwarten. Freuen wir uns darauf. Kai Walter und die österreichische Führung für Europa muss sich danach um einen Masterplan für Public Relations und politisch-wirtschaftlichen Lobbyismus in Deutschland kümmern.

Donnerstag, 4. August 2011

Verletzung am Sprunggelenk - Zitterpartie für Andreas Raelert um Start beim Iroman Hawaii Triathlon, Wildcard für Michael Raelert?

Ein Unglück kommt selten alleine im Hause der Raelert Brothers. Zuerst musste Michael Raelert wegen  einer Beckenverwringung und daraus resultierenden muskulären Dysblancen sein Debüt auf der Ironman-Distanz in Frankfurt am Main absagen. Nun hat es wenige Stunden nach Andreas Raelerts Entscheidung den Ironman Regensburg als Charity-Event zu absolvieren einen weiteren Rückschlag gegeben. Ein Unfall führte zu einer Verletzung am Sprunggelenk des Vize-Weltmeisters im Ironman Triathlon.
Der Sommer 2011 hält für Andreas Raelert und seinen jüngeren Bruder Michael Raelert  die ein oder andere nasskalte Dusche bereit. Droht das Worst-Case Szenario "DNS Ironman Hawaii 2011"? Photo: Donald Miralle (Erstpublikation LAVA Magazine)
Eine Bordsteinkante könnte den Hawaii-Ambitionen der beiden Triathlon-Stars endgültig einen fetten Strich durch die Rechnung machen. Beide träumen vom gemeinsamen Start, dem Sprung auf das Podium und last but not least 1.000.000 US-Dollar Preisgeld von einem Ausrüster. Der zweifache Teilnehmer bei den Olympischen Spielen im Triathlon ist an einer Bordsteinkante so unglücklich umgeknickt, dass im komplex aufgebauten linken Sprunggelenk ein kleines Knochenstück abgesplittert ist.

Aktuell plant Andreas Raelert weiterhin seinen Start in Regensburg, um den Qualifikationskriterien der World Triathlon Corporation für die Weltmeisterschaften im Ironman Triathlon zu entsprechen. Ist ein Start oder erfolgreiches Erreichen des Ziels am kommenden Sonntag nicht möglich, verbleiben als einzige Qualifikationsalternativen die nordamerikanischen Ironman in Louisville und Penticton am 28 August.

"Mir ist bewusst, dass ich mit dem Start in Regensburg ein hohes Risiko eingehe. Insbesondere im Blick auf die nötigen Laufumfänge für Hawaii mache ich mir (nach einem Start in Regensburg) ein wenig Sorgen."

Bei den Europameisterschaften in Frankfurt am Main zeigte der ehemalige Nationalkaderathlet, dass er einen Ironman Triathlon auch in guter deutscher Tradition auf dem Rad für sich entscheiden kann und nicht zwangsläufig auf dem Marathon bauen muss. Auf einer wegen Bauarbeiten um mehrere Kilometer verlängerten Radstrecke pulverisierte er den Radrekord von Normann Stadler um sprichwörtliche Welten. Eine etwas schlechtere Laufform sollte seine Ambitionen auf den hawaiianischen Ironman-Thron also nicht zwangsläufig schmälern. Das hohe Restrisiko einer weiteren Schädigung des traumatisierten Sprunggelenks und nachfolgenden Heilungsverzögerung bei einem Start in Regensburg bleibt allerdings weiter bestehen.

Bruder Michael bereitet zwischenzeitlich seine Titelverteidigung im Ironman 70.3 Mitte August in Wiesbaden vor. Gänzlich hat auch er die Hoffnung auf eine erfolgreiche erste Teilnahme beim Ironman Hawaii noch nicht aufgegeben. Die entscheidenden weiteren Schritte können erst nach einem erfolgreichen Start in Wiesbaden folgen, um ein DNS für Kona 2011 abzuwenden.
Eine weitere Möglichkeit neben der Teilnahme an einem der letzten beiden Qualifikations-Events am 28 August ist die Hoffnung auf eine Wildcard durch die WTC. Als amtierender Weltmeister im Ironman 70.3 und nach einer erfolgreichen Formbestätigung durch eine Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 am 14. August in Wiesbaden hätte ein dann seit 2009 auf dieser Distanz ungeschlagener Michael Raelert alle Argumente zur Erlangung dieser Wildcard auf seiner Seite. Begünstigend für die Zuteilung eines Freistarts wirken neben den rein sportlichen Aspekten des Bruderduells die Umstände, dass in K-Swiss und PowerBar zwei namhafte Sponsoren des Weltmeisters ebenfalls zu den Partnern der Ironman World Series zählen.
Fraglich ist jedoch, ob Michael Raelert einen Freistart und damit einen Wettbewerbsvorteil (fehlender Ironman vor dem Saisonhighlight) gegenüber seinen Mitbewerbern mit seinem bisher gezeigten Arbeitsethos und seiner Wettkampfeinstellung vereinbaren kann. Folglich erscheint es wahrscheinlich, dass auf diese Option verzichtet wird.

Update vom 07. August 2011, 17:00 Uhr: Andreas Raelert beendet den Ironman Regensburg als 335. der Gesamtwertung mit Splitzeiten von 47:26 Minuten für das Schwimmen, 5:07:39 Stunden auf dem Rad und 4:17:21 im Marathon. Seine Endzeit von 10:21:05 Stunden spielte zwischen 3.350,- und 6.700,- Euro in die Kassen für einen guten Zweck.

Dienstag, 2. August 2011

Training Day - Andreas Raelert nutzt Schlupfloch im Qualifikationssystem beim Ironman Triathlon

Der Boden des Rother Stadions bei der Challenge 2011 vibriert leicht durch die Beschallung mit den riesigen Lautsprecher und vom rhythmischen Klatschen und Stampfen der Zuschauer, die die bis dahin eindrucksvollste Darbietung von Andreas Raelert im Triathlon überhaupt miterleben konnten.
Andreas Raelert bestreitet nach seinem fulminanten Auftritt in Roth den Pflicht-Ironman in Regensburg offensichtlich aus dem vollem Training und verknüpft in der Not eine Charity-Aktion mit den Zwängen des Regelwerks. Photo: Ingo Kutsche
Der Rostocker dikitierte ab dem Startschuss dem gesamten Feld seine Rennstrategie auf und lieferte eine blitzsaubere und physisch und psychisch erschöpfende Leistung ab. Hat Deutschland nach Stadler und Al-Sultan wieder ein richtig heißes Eisen für den Sieg beim Ironman Hawaii im Feuer? Eigentlich schon, wenn nicht das "neue" Qualifikationssystem, die Kona Pro Rankings (KPR) für den dritten Start auf Big Island im Wege wäre.

Mit seinem zweiten Gesamtrang wäre einer der wohl komplettesten Triathleten aktueller Zeit vor zwei Jahren ohne weitere Sorgen und Nöten startberechtigt gewesen. Dieser Umstand trifft für den Ironman Hawaii 2011 nicht mehr zu. Der 13. des aktuellen Rankings muss vor Ende des Qualifikationszyklus am 31. August 2011 noch die Kleinigkeit einer vollen Ironman-Distanz ins Ziel bringen. Gewertet werden kann nur ein Triathlon aus dem eigenen Markenportfolio der World Triathlon Corporation (WTC), die für die aktuelle Saison ein Punktesystem eingeführt hat, das grundsätzlich von den Athleten angenommen wird, aber des Feintunings bedarf.

Für diverse Triathlonrennen im Ironman und Ironman 70.3 stehen verschiedene Punkte zur Verfügung. Zwischen Punkten und bestimmten Events gibt es wechselseitige Beziehungen: Je wertiger und wichtiger ein Ironman, desto mehr Punkte gibt es und umgekehrt. Die wesentlichen Kriterien des KPR beinhalten derzeit:
  • Die 5 besten Events kommen in die Wertung
  • 2 Ironman müssen in die Wertung, max. 3 Ironman 70.3 werden gewertet
  • Es können bis zu 5 Ironman Events in die Wertung eingebracht werden
  • Die 40 besten männlichen und 25 weiblichen Profis qualifizieren sich (bis 31. Juli)
  • Werden nicht alle Plätz angenommen darf nachgerückt werden
  • Nicht eingelöste Punkte verfallen in der Folgesaison und können nicht in den nächsten Qualifikationszyklus transferiert werden
  • Die 10 besten Männer und 5 besten Frauen qualifizieren sich zum 2. Stichtag (31. August)
  • Hawaiisieger sind 5 Jahre automatisch qualifiziert, sofern sie in der Saison einen Ironman außerhalb der WM finishen
Kritiker beanstanden an dem aktuellen System die zum Teil wenig ausbalancierte Vergabe der Punkte für manche Events, bei denen ein Sieg mit 1.000 Punkten weit hinter den ausgeschütteten 4.000 Punkten, etwa der EM in Frankfurt am Main  oder beim Ironman Texas bliebe. Ehemalige Top-Triathleten, wie Mark Allen, Dave Scott, Peter Reid oder Natascha Badmann starteten vor ihren großen Siegen oftmals bei nur sehr wenigen Triathlons und schon gar nicht über die volle Distanz. Die heutigen Triathleten müssen selbst bei herausragenden Ergebnissen 2 bis 5 Starts absolvieren und sind im dümmsten Fall qualifiziert aber müde oder verletzt.

Andreas Raelert, muss also nach seinem Erfolg in Roth formal noch den Qualifikationskriterien der WTC entsprechen und diesen einen Ironman sicher ins Ziel bringen. Gelingt dies nicht, fehlt er beim Ironman Hawaii 2011.
In einem ähnlichen Dilemma, zzgl. aktuell noch fehlender Punkte steckt sein Bruder Michael auf Listenplatz 47. Die fehlenden Punkte könnte die geplante Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 (1.500 für Platz 1) und einen Listenplatz in den Top 30 einbringen. Mögliche Ironman Events zur Erbringung des Pflichtstarts sind der unwahrscheinliche Start zusammen mit seinem Bruder in Regensburg oder die Ironman Events auf dem nordamerikanischen Kontinent drei Tage vor Ende der Qualifikationsperiode am 28. August. Gefährlich dicht am Ironman Hawaii werden am gleichen Tage beim Ironman Louisville und Ironman Canada die letzten Punkte vergeben und anschließend die KPR finalisiert, bevor sie am 3. September veröffentlicht werden. Stehen nach Ende der verbleibenden drei Ironman von Regensburg, Louisville oder Penticton DNS oder DNF hinter dem Namen Michael Raelert bleibt nur das Hoffen und Bangen auf eine Wildcard durch den Status des amtierenden Welt- und Europameisters im Ironman 70.3 Triathlon.

Um auch in der Saison nicht ausschließlich bei Triathlons der WTC zu starten, greift der zweifache Olympiateilnehmer Andreas Raelert auf einen legalen Kniff zurück. Ein Trick, den Kai Walter als Geschäftsführer der ausführenden Eventagentur Xdream nicht sehr begeistern dürfte. Schließlich fällt der heißeste Titelanwärter schon vor dem Start ein wenig aus dem Fokus der Auguren und Medien-Maschinerie. Raelert bestreitet den kommenden Ironman Regensburg quasi aus dem Training.

Die WTC kann wenig Interesse haben, dass hochklassige Triathleten ihre Wettkämpfe zu Charity-Events und Trainingsfahrten mit angezogener Handbremse umdeklarieren. Sie könnte mit einem geänderten Passus der KPR gegen das aktuelle Schlupfloch reagieren: Jener ins Ziel zu bringende Pflicht-Ironman muss vergleichbar einer erfolgreichen Partizipation an den Preisgeldauszahlungen innerhalb einer Karenzzeit erfolgen. 8-15 Prozentpunkte auf die Siegerzeiten, gekoppelt mit einem automatischen Erfüllen der Anforderungen bei einem etwaigen Top 3 Finish erscheinen realistisch. Ob es dabei bei Starts der Ausnahmetriathletin Chrissie Wellington eine Sonderregelung abseits der engen Karenzzeiten für die Mitbewerberinnen geben muss, ist vor Einführung detailliert zu diskutieren.

Raelert gibt dem Trainingstag in Regensburg einen karitativen Hintergrund. Für jeden Athleten vor ihm im Ziel soll eine Spende für einen gemeinnützigen Zweck von 10 bis 20 Euro vorgesehen werden. Bei dem geplanten Platz im Mittelfeld wird insgesamt einen Erlös um die 10.000 Euro erwartet, dessen Empfänger seine Fans vorgeben können. Der Wortlaut im Original:

"Die unglaublich schönen Momente, die ich bei der Challenge in Roth erleben durfte, sind immer noch präsent. Ich bin nun schon wieder in den Trainingsprozess eingestiegen und verspüre noch immer eine starke körperliche wie auch mentale Müdigkeit. Ich freue mich sehr auf den Start am kommenden Sonntag beim Ironman in Regensburg. Im Hinblick auf meinen Saisonhöhepunkt - die Ironman Weltmeisterschaft auf Hawaii – habe ich mich dazu entscheiden, auf meine momentane körperliche Verfassung Rücksicht zu nehmen und ich möchte deshalb mit einem besonderen Ziel an den Start gehen.
Dem Sport habe ich so viel zu verdanken und daher möchte ich die Möglichkeit nutzen, etwas zurückgeben zu können. Um eine Nachhaltigkeit zu erreichen, möchte ich gemeinsam mit meinen Partnern beim Ironman in Regensburg Geld für einen guten Zweck sammeln.
Mir ist es sehr wichtig zu betonen, dass dieser caritative Gedanke ein sehr ernsthaftes Anliegen von Micha und mir ist.
Viele von Euch, die am Sonntag in Regensburg bei einem sehr erlebnisreichen Rennen an den Start gehen, werden auch aktiv für einen guten Zweck teilnehmen und dazu beitragen, ein wohltätiges Projekt zu unterstützen. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir für jeden Athlet, der in Regensburg vor mir die Ziellinie überquert, einen Betrag zwischen 10-20 Euro spenden. Ich halte es für realistisch, mich im Mittelfeld aller Teilnehmer platzieren zu können, so dass der Erlös einen hoffentlich effektiven Gesamtbetrag einbringen wird.
Der Spendenbetrag soll hundertprozentig transparent und nachhaltig eingesetzt werden und deshalb möchte ich Euch auch gerne um Eure Mithilfe und Unterstützung bitten.
Was wäre Eurer Meinung nach der beste Verwendungszweck für diese Spende? Wem sollte der gesammelte Betrag zu Gute kommen? Ich würde mich über Eure Vorschläge sehr freuen!

An dieser Stelle möchte ich mich für Euer Engagement und Eure Mithilfe bedanken!"

Euer Andy

Mittwoch, 20. Juli 2011

DNS: Michael Raelert sagt Start beim Ironman Frankfurt ab!

Der Rostocker Michael Raelert, zweifacher Weltmeister im Ironman 70.3 hat seine Startzusage für die Frankfurter Sparkasse Ironman European Championship wegen undifferenzierter Rücken- und Hüftprobleme zurückgezogen. In einer Mitteilung und auf der heutigen Pressekonferenz erklärte Raelert mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen, dass die Probleme aus einer Torsion von Beckenknochen resultieren, die neben Blockaden verschobener Wirbel zu Verspannungen und Verhärtungen der Muskulatur führen würden. "Triathlon ist mein Leben. Auf diesen Moment hatte ich 16 Jahre hingearbeitet", erklärte einer der stärksten Triatheten der Welt in einem Video. Für den 31jährigen Doppelweltmeister ist es das zweite DNS (Did not start) in der laufenden Saison. 
Ist der Traum der Raelert Brothers vom gemeinsamen Start beim Ironman Hawaii 2011  bereits ausgeträumt oder besteht noch eine Chance für das begehrte Ticket, indem auch Michael beim Ironman Regensburg an den Start geht? Photo: ASS
Mit dem DNS in Frankfurt am Main gerät auch die Qualifikation und damit die Sonderprämie von USD 1.000.000 für die Weltmeisterschaften im Ironman Hawaii Triathlon im Oktober für einen Teil der Raelert Brothers in Gefahr. Michael Raelert muss, wie auch sein älterer Bruder Andreas Raelert, noch bis Ende August einen Ironman ins Ziel bringen, sonst kann trotz ausreichender Punktzahl kein Start in Kailua-Kona erfolgen. Für Michael sollte in der Main-Metropole das Debüt auf der Langstrecke mit dem Ticket für die WM verknüpft werden. Für den amtierenden Ironman-Europameister Andreas ist der Ironman Regensburg am 7. August für die Vergabe des Slots auserkoren worden.

"Das ist gerade so etwas wie eine halbe Bruchlandung. Wer hoch fliegt, kann auch tief stürzen. Hawaii gebe ich noch nicht auf. Mein Stolz und Ego sind zu groß, um das zu akzeptieren" erklärte der Maßstab auf der 70.3er Distanz fast trotzig an diesem Mittwochmittag in Frankfurt am Main. Es ist sehr gut möglich, dass beide Raelerts in Regensburg an der Startlinie stehen, sofern sich die orthopädischen Probleme von Michael bis dahin gelöst haben. Ein solcher Start stünde zwar im Konflikt mit einer geplanten Titelverteidigung bei der EM im Ironman 70.3 Triathlon im hessischen Wiesbaden am 14. August, käme aber gerade noch rechtzeitig vor dem Schließen der Liste der offiziellen Qualifikanten am 31. August durch die World Triathlon Corporation.


In einer Veröffentlichung nimmt Michael Raelert zur Krankheitssymptomatik in deutscher und englischer Sprache Stellung.
"Mein Training und die Vorbereitungen für das Debüt auf der Ironman-Distanz sind seit Jahresbeginn sehr gut und nach Plan verlaufen. Im Frühjahr habe ich vereinzelt nach den härteren Trainingseinheiten punktuelle Schmerzen im Hüftbereich verspürt, die aber anschließend sofort wieder verschwunden sind. Für mich Bestand kein Grund zur Besorgnis, da ich dies immer mal wieder von großen Trainingsumfängen her kannte. Mein erster Saisonstart am vergangenen Wochenende beim Schweriner Schlosstriathlon war als letzter harter Formtest perfekt! Trotz der kurzen Distanz hatte ich jedoch nach dem Rennen abends Hüftschmerzen, sofortige physiotherapeutische und chiropraktische Behandlung zeigte zwar die erhoffte Linderung, der Schmerz kam jedoch am Montag wieder zurück. Erneute therapeutische Behandlungen noch am gleichen Tag sowie am Dienstag brachten leider nicht den gewünschten Erfolg, vor allem erscheint für mich im Hinblick auf die Länge und damit verbundene Härte der Distanz beim Ironman Germany am Sonntag ein Start aus gesundheitlichen Gründen nicht vertretbar, das Risiko zu groß. Gerade was den weiteren Saisonverlauf mit den für mich sehr wichtigen Rennen in Wiesbaden, Las Vegas und auch Kona angeht, möchte ich die möglichen Risiken und Schädigungen absolut vermeiden. Ich bedaure sehr, nach den monatelangen Vorbereitungen, nicht am Rennen teilnehmen zu können, denn wie viele andere Triathleten auch, hatte ich mich auf diesen gemeinsamen Tag gefreut!" - Michael Raelert

"My training and the preparations for my first Ironman distance have been going very well and according to plan since the beginning of the year. In the spring, after the more rigorous training sessions, I experienced pain in certain areas around the hips which disappeared again immediately afterwards. This didn't represent a cause for concern to me, as I had previously experienced such discomfort on several occasions after more ambitious and hard training sessions. My first start of the season last weekend at the Schweriner Schlosstriathlon was perfect as the last rigorous test of my physical form! In spite of the short distance involved I experienced pain in the hips on the evening after the race: although immediate physiotherapy and chiropractic treatment did bring about the relief I had hoped for, the pain returned on the following Monday. Renewed therapy, both on the same day and on the Tuesday, unfortunately didn't bring about the desired results; it seems, especially in the light of the distance and associated toughness of the hard course, to be too big a health risk for me to take part in Ironman Germany on Sunday. In view of the fact that this season features races in Wiesbaden, Las Vegas and Kona which are very important to me, I categorically want to avoid any possible risks and harm to my health. I deeply regret that I will be unable to take part in the race, especially after so many months of training, as, like many other triathletes, I had been enormously looking forward to this day of common endeavour!" - Michael Raelert

Weitere Informationen mit dem Transkript und Video der Startabsage von Michael Raelert.

Raelert brothers Inc. - Andreas und Michael Raelert auf dem Durchmarsch zum Olymp im Langdistanztriathlon

Die Hitze wabert über dem heißen Asphalt auf dem Queen K Highway von Big Island, Hawaii. Jetzt noch diese langgezogene Steigung, dann eine Rechtskurve mit starkem Gefälle und eine kleine Schleife im Ort die eine Mischung zwischen Kreuzgang und Jubellauf gleicht. Das mögen die Gedanken von Andreas Raelert beim Ironman Hawaii 2010 gewesen sein, kurz bevor er nach stundenlanger Jagd im Marathon den Ausreißer und späteren Sieger Chris McCormack aus Australien eingeholt hatte.
Raelert Brothers Inc.: Das historisch erfolgreichste Geschwisterpaar auf den längeren Triathlondistanzen versucht sich analog zu den Boxern Vitali und Wladimir Klitschko als Paket auch außerhalb der Kernzielgruppen zu vermarkten. Photo: Donald Miralle (Erstpublikation LAVA Magazine)
Seite an Seite liefen die beiden für etliche Meter, bis McCormack, zwischenzeitlich immer wieder eine Schulterbreite Vorsprung verteidigend und damit seinen psychologischen Vorteil im Auge behaltend, an der Verpflegungsstrecke an der steil abfallenden Palani Road den siegentscheidenden zweiten Angriff setzte.

Der erste Angriff, der die Radgruppe auseinander riss, erfolgte zwischen Kawaihae und Hawi, kurz vor dem Wendepunkt der windanfälligen Radstrecke und sorgte für eine Zersprengung des Feldes und Isolation des vermeintlich stärksten Läufers Craig Alexander. Andreas Raelert konnte bei diesem Ironman Hawaii sehr viel lernen und für seinen Fünfjahres-Masterplan einige Haken auf der Checkliste setzen. Was ist von dem Rostocker und seinem Bruder Michael, dem zweifachen Weltmeister im Ironman 70.3 Triathlon von Clearwater in den nächsten zwei bis drei Jahren zu erwarten?

Es gibt wenige Triathleten auf der Langstrecke, die sich so professionell in der Analyse der sportlichen Leistungsfähigkeit und eigenen Markenbildung ausüben. Raelert Brothers, quasi das triathletische Inc.-Pendant zu den Klitschko-Brüdern, soll zum weltumspannenden Markenbegriff werden, der den Sprung aus der boomenden Nischensportart Ironman Triathlon schaffen könnte. Die Voraussetzungen scheinen gut. Triathlon boomt, gerade auch unter Entscheidern von Sponsorbudgets. Potentiell schnellere Triathleten mit den nötigen Basis-Fertigkeiten und Fähigkeiten für die Langstrecke werden aus dem Olympischen Programm erst ab Frühjahr und Herbst 2012 einen Wechsel erwägen. Sodann müssen sie sich durch das fordernde Qualifikationssystem der World Triathlon Corporation durchkämpfen und greifen frühestens 2013 mit Nachdruck in das Geschehen ein. Die Raelerts müssen sich also zunächst um den Status Quo und ihre eigenen Puzzleteilchen dauerhafter und umfassender sportlicher Leistungsfähigkeit kümmern.

Bei Betrachtung der beiden bodenständigen und im Wasser gleichermaßen dominanten Rostocker Brüder fällt auf, dass sie als ehemalige Schwimmer neben der naheliegenden Stärke im Wasser weder beim Radfahren oder Laufen Schwächen haben. Stärken, wohin das Auge blickt. Intelligent reagieren sie auf wechselnde taktische Herausforderungen auf der Langdistanz oder im Ironman 70.3 und machen insgesamt nur wenige Fehler.

Zunächst schockte Andreas Raelert trotz Eisenmangel und leistungshemmender Substitution von Eisen bei der Europameisterschaft im Ironman Triathlon von Frankfurt 2010 auf einer etwa um 5 Kilometer längeren Radstrecke. Nach Solofahrt im 42er Schnitt blieben die Uhren bei einem neuen um 5 Minuten schnelleren Streckenrekord von 4:20:35 Stunden stehen. Normann Stadler, Inhaber der alten Bestzeit zeigte sich noch im laufenden Rennen beeindruckt, als sich der Husarenritt abzeichnete. "Weiß er eigentlich, was er da macht?" Der 6. und 12. der Olympischen Spiele von Sydney und Athen knautschte aus seinem sichtlich angknockten Körper eine mittelprächtige Laufzeit und setzte sie ganz oben auf das Siegertörtchen. "Gut, er ist ein Mensch" mögen Profis auf dieser Welt erleichtert registriert haben.

Auf Hawaii des gleichen Jahres konzentrierte er sich auf seine Laufstärke und unterlag nur knapp dem Australier McCormack. Ihm unterliefen dort lediglich zwei Fehler. Zuerst verpasste er den entscheidenden Angriff von Chris McCormack auf dem Rad, dieser ließ sich nicht bitten und distanzierte alle schnellen Läufer vorentscheidend. Fehler Nummer 2 folgte nach dem späten Anschluß an Macca auf der Laufstrecke, als Raelert, unter massiven energetischen Druck stehend, sich nicht umgehend nach vorne verabschieden konnte und an der siegentscheidenden Stelle Getränke aufnahm, während McCormack den finalen Antritt und Angriff lancierte.

Bei der Challenge Roth rief Andreas Raelert das komplette Paket ab und pulverisierte mit der 7:41:33 Stunden den alten Streckenrekord von Luc Van Lierde. Er holte im Handstreich die nur eine Woche zuvor von Marino Vanhoenacker aufgestellte und an den Ironman Klagenfurt verlorene Weltbestzeit nach Roth zurück. Schockwellen aus dem Epizentrum im Fränkischen gehen noch immer durch die Triathlonlandschaft.
Die Messlatte ist aufgelegt, das Maßsystem aus den Fugen, wenngleich einem erfolgreichen Start beim Ironman Hawaii 2011 noch eine ins Ziel zu bringende volle Ironman-Distanz im Wege steht. Wunschgemäß soll dieses Rennen beim Ironman Regensburg stattfinden. Für manche Experten nach dem Rekordrennen von Roth ein sehr ambitioniertes Projekt auf des Messers Schneide und ernstes Warnzeichen für einen Erfolg in Kailua-Kona gute zwei Monate später, das dem Körper zu viel für eine Top-Leistung zumuten könnte.
Raelert Brothers Inc. in Action: Bei der Challenge Roth pulverisierte Andreas Raelert die Weltbestzeit im Triathlon. Als Coach zur Top-Zeit von 7:41:33 Stunden stand ihm der zweifache Weltmeister im Ironman 70.3, Michael Raelert (Hintergrund auf dem Rad) zur Seite. Photo: Ingo Kutsche - www.sportfotografie.biz
Michael Raelert entwickelte sich, von seinem Bruder trainiert und gelegentlich eingebremst, stetig weiter und ist auf der Halben Distanz, dem Ironman 70.3 eine echte Bank. Nahezu unschlagbar präsentierte sich Raelert bei der ersten erfolgreichen Titelverteidigung eines Ironman 70.3 Weltmeisters in Florida überhaupt. Am kommenden Wochenende in Frankfurt am Main möchte er den vakanten Europameistertitel seines Bruders Andreas bei seinem Debüt auf der Langstrecke holen und als wichtigen Meilenstein auf die letzten Punkte zur Erfüllung der Qualifikationskriterien für die WM auf Hawaii sichern. Wenn der Tag perfekt läuft, könnte der Zieleinlauf von Frankfurt wie folgt aussehen: Michael Raelert, Cameron Brown, Michael Göhner, Sylvain Sudrie, Patrick Vernay, Bert Jammer, Jan Raphael, Frank Vytrisal, Faris Al-Sultan (erkältet), Georg Potrebitsch, Thomas Hellriegel, Stephan Vuckovic.

Sind die beiden Raelerts auf Jahre unschlagbar? Die Chancen stehen durchaus gut, dass bei einem perfekten Rennen beider Brüder in den Lavafeldern an der Westküste Big Islands der Doppelsieg und damit die Sonderprämie von USD 1.000.000 des Laufschuhsponsors zur Ausschüttung kommen wird. Ein Doppelsieg auf diesem Niveau wäre ein Novum im Triathlon. Vergleichbares konnten erstmalig auf der Olympischen Distanz in dieser Form nur Alistair und Jonathan Brownlee im diesjährigen Madrider Rennen der ITU World Championship Series (BTW: ein unmöglicher Zungenverdreher-Titel) für sich verbuchen.
Die Chancen stehen bei einer erfolgreichen Qualifikation für den Ironman Hawaii Triathlon durchaus gut, dass bei einem perfekten Rennen beider Brüder in den Lavafeldern an der Westküste Big Islands der Doppelsieg und damit die Sonderprämie von USD 1.000.000 des Laufschuhsponsors K-Swiss zur Ausschüttung kommen wird. Photo: K-Swiss
Welche Gründe sprechen gegen einen Doppelsieg in den nächsten Jahren? Die Konkurrenz schläft nicht. Viele Athleten entwickeln sich ebenfalls weiter und spätestens 2013/2014 werden die Wechsel von spritzigen Triathleten der Olympischen Distanz erfolgreich vollzogen sein. Man muss den perfekten Tag haben, das Radmaterial darf keine Schwächen aufweisen (DNF: Stadler 2005, McCormack 2008), es darf kein Infekt vorliegen (DNS/DNF: diverse Athleten 2007) und die sportlichen Regeln (Gefahr der Disqualifikation oder Zeitstrafe: DQ/DSQ) müssen eingehalten werden.

Beiden Raelerts sind neben Talent, Intelligenz, Bescheidenheit und allen Attributen die einen Champion ausmachen auch mehrere Schwächen gemein. Beide zeichnet eine leichte Normabweichung jeweils einer Beinachse aus, die tendenziell eine Überlastung einer Körperhälfte nach sich ziehen kann. Interessanterweise tritt das Phänomen bei den Brüdern spiegelbildlich auf: Linkes Bein bei einem, rechtes Bein bei dem anderen Bruder.

Der Hang - beim jüngeren Bruder Michael - vielleicht doch die eine Einheit mehr als die Konkurrenz machen zu wollen ist ebenfalls nicht als Stärke zu werten. Der Körperfettanteil und das geringe Gesamtkörpergewicht beinhalten ebenfalls potentiellen Sprengstoff. Beide Parameter werden zeitweilig auf einem sehr schmalen Grad auf der Jagd nach 100% Leistungsfähigkeit am Tag X austariert. Mit dem Wunsch eines optimalen Kraft-Last Verhältnisses und dem zusätzlichen Trainingsstress sind weitere Risiken verbunden. Etwa Schäden am orthopädischen System in Form von Ermüdungsbrüchen, Sehnenreizungen oder auch eine gehäufte Infektanfälligkeit, etwa der Ausbruch eines durchaus die Leistung mindernden Herpes Labialis (Andreas Raelert, Hawaii 2010, Roth 2011).

Noch sind die Raelert Brothers keine Götter. Sie sind sterbliche Halbgötter mit allen Stärken und Schwächen, die sich anschicken weiter Triathlongeschichte zu schreiben oder aber grandios USD 1.000.000 zu verzocken. Die Sonderprämie ist ein angenehmer materieller Nebeneffekt Nach Aussage der Brüder stellt sie keine Motivation des gemeinsamen Traums von Kona dar, sondern hilft lediglich "die Wertigkeit der Sportart Triathlon und der gezeigten Leistungen widerzuspiegeln."

Update vom 20. Juli 2011, 13:00 Uhr: Michael Raelert hat seinen Start in Frankfurt wegen orthopädischer Probleme zurückgezogen. Weitere Informationen unter DNS: Michael Raelert sagt Start beim Ironman Frankfurt ab!

Update vom 04. August 2011, 08:00 Uhr: Andreas Raelert hat sich vertreten und dabei am linken Sprunggelenk verletzt. Weitere Informationen unter Verletzung am Sprunggelenk - Zitterpartie für Andreas Raelert um Start beim Iroman Hawaii Triathlon.

Samstag, 31. Oktober 2009

Ironman Regensburg knackt die 1.200er Marke

Die Premiere des Ironman Regensburg am 1. August 2010 liegt noch in weiter Ferne. Doch die Anmeldungen zeigen in den letzten Wochen einen klaren Trend in der Teilnehmerzahl. Mit Stichtag 31.10.2009, 08:00 Uhr wurden 1.259 Anmeldungen verzeichnet.
Für den Maintaler Ironman European Headquartes Geschäftsführer Kurt Denk sind schon jetzt die Erwartungen übertroffen. "Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir im ersten Jahr den Event mit mehr als 1.200 Personen füllen können" erklärt der Ausrichter der Ironman EM in Frankfurt am Main und des Ironman 70.3 Germany in Wiesbaden: Im Hinterkopf hatte Denk, der neben Kollege Kai Walter die Geschicke der  Ironman Rennen in Europa lenkt, sicherlich die frühzeitige Saisonplanung vieler ambitionierter Triathletinnen und Triathleten. Bei Bekanntgabe der Premierenveranstaltung war diese für viele Interessierte sicherlich schon abgeschlossen und Anmeldungen für eines der zahlreichen anderen Events in Europa oder Übersee waren getätigt.

Die zahlreichen Meldungen bestätigen, dass der Sport boomt. Noch sind keine Statistiken verfügbar, wie viele Neueinsteiger ohne Mitgliedschaften in Vereinen oder Fachverbänden auf der schnellen und abwechslungsreichen Strecke rund um Regenburg gemeldet haben...