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Freitag, 5. Juli 2019

Challenge Roth: TV, Livestream und Prognose. Schnelle Zeiten durch Cameron Wurf und Lucy Charles-Barclay?

Am kommenden Sonntag, den 7. Juli 2019 startet ab 6:30 Uhr im fränkischen Roth der Challenge in eine Neuauflage. Vorhergesagte rund 22°C im Tagesverlauf, wenig Wind und kein Regen deuten auf gute bis sehr gute Bedingungen für 3.400 gemeldete Athleten als Einzelstarter, 650 Staffeln, Helfer und Zuschauer. Das Veranstalterteam um Alice Walchshöfer, Kathrin Walchshöfer und Felix Walchshöfer hat sowohl für das Rennen der Damen und der Herren interessante und vergleichsweise offene Startfelder zusammengestellt, die eine Prognose der Podiumsplatzierungen nicht ganz einfach machen.
Der Challenge Roth verspricht in der Auflage 2019 enge Entscheidungen im Feld der Profis bei serhr guten äußeren Bedingungen, die schnelle Zeiten begünstigen können. Photo: Screenshot Challenge-roth.com 

Prognose

Während Daniela Ryf als derzeit beste Athletin über die Langdistanz beim IRONMAN in Klagenfurt startet und Chrissie Wellington als Inhaberin der „Weltbestzeit“ aus dem Jahr 2011 (8:18:13 Stunden) bereits als Profi vom aktiven Triathlonsport zurückgetreten ist, kann die derzeitige Nummer 2, Lucy Charles-Barclay auf ein interessantes Arsenal an Fähigkeiten zurückgreifen. Im Schwimmen, der zeitlich kürzesten Disziplin, kann die Britin Zeiten realisieren, die viele männliche Profis ziemlich glücklich machen würden. Auf dem Rad kann die ehemalige Leistungsschwimmerin sicherlich stärkere Akzente als Landsfrau Wellington setzen, zur Schweizerin Ryf fehlt derzeit ebenfalls nicht mehr viel, um die internationale Einordung abzuschließen. Im Marathon macht die Schwimm-Rad Rakete in den letzten zwei Jahren zügig Boden gut und muss sich nur noch vor wenigen Mitbewerberinnen fürchten. Daher ist Lucy Charles-Barclay klar auf Platz 1 des Podiums gesetzt und wird, wenn es keine Pleiten, Pech und Pannen gibt mit einem Vorsprung von über 5 Minuten gewinnen:

1. Lucy Charles-Barclay
2. Sarah Crowley
3. Daniela Bleymehl, Vorjahressiegerin, die beim IRONMAN in Frankfurt wegen Magenproblemen nach 5 Kilometern auf der Laufstrecke ausgestiegen (DNF) ist

Jan Frodeno, frisch gebackener Europameister im IRONMAN bei der Hitzeschlacht von Frankfurt am Main am vergangenen Wochenende dürfte sich in der Regenerationswoche nach dem Klassiker den anderen Klassiker genau anschauen wollen. Schließlich hält er mit 7:35:39 Stunden aus dem Jahr 2016 die jemals in Roth erzielte Zeit. 2019 wurde die Laufstrecke leicht verändert, die Gesamtlänge hingegen soll sich nicht verändert haben. Ob die Änderungen einen positiven oder negativen Aspekt auf die Gesamtzeiten haben sollten, kann man derzeit noch nicht abschließend sagen. 

Sagen kann man jedoch, dass Cameron Wurf, ehemaliger Profiradsportler und Inhaber der Radrekords beim IRONMAN Hawaii und Streckenrekords beim IRONMAN Australien mit einer klaren Ansage nach Franken gekommen ist: neuer Streckenrekord in Roth, nicht mehr und nicht weniger vollmundig lauteten die Statements in der Woche vor dem Rennen.

Wer könnte ihm dabei in die Suppe spucken? Einige, etwa Andi Böcherer, Bart Aernouts (2. IRONMAN Hawaii), David McNamee (3. IRONMAN Hawaii), Braden Currie, Andreas Dreitz, Andy Potts oder Matthew Russell etwa. Eine Festlegung auf die Top 3 fällt schwer:

1. Cameron Wurf
2. David McNamee
3. Bart Aernouts

Ergebnisse 36. DATEV Challenge Roth, 07.07.2019

Lucy Charles sichert sich nach Schwimmen ohne Neoprenanzug einen ungefährdeten Start-Ziel Sieg bei dem zweiten Start beim Challenge Roth. Neben gewohnt überragendem Schwimmen und sehr starken Radfahren überzeugte die Britin durch einen sehr soliden Marathon, der auch im Blick auf den IRONMAN Hawaii die Rolle als größte Herausforderin für Daniela Ryf unterstreicht.

"Ich bin nach meiner Niederlage um nur 9 Sekunden im letzten Jahr mit 'Feuer' im Magen gestartet. Ich habe heute auf der Strecke viel gelitten und habe viel harte Arbeit geleistet. Ich habe im Marathon viel gelitten." - Lucy Charles-Barclay
Sarah Crowley belegt die mentale Stärke auf der zweiten Hälfte des Marathons nach gutem Einzelzeitfahren, während sich die kurzfristig nachgemeldete Titelverteidigerin Daniela Bleymehl mit deutlichen Mühen im letzten Viertel des Marathons erfolgreich gegen Langstrecken-Rookie Agnieszka Jerzyk wehren kann.

Für eine fausdicke Überraschung sorgte nicht der Sieger Andreas Dreitz, der die Basis für seinen Sieg bei nicht perfekten Bedingungen mit Regen am Morgen und aufkommendem Wind aus Nord, Nord-West in unter 8 Stunden einmal mehr auf dem Rad legte und sich zusammen mit Andi Böcherer durch das Feld wühlte. Während Böcherer bereits früh im Marathon das Tempo nicht mehr mitgehen kann und mit deutlichen Problemen die restlichen 38 Kilometer in Angriff nimmt, zieht Dreitz sein Laufprogramm zu Platz 1 und damit seinen größten sportlichen Triumph stoisch durch.

"Ich bin noch immer sprachlos. Das ist das beste Ergebnis meiner Karriere" - Andreas Dreitz
Ausrufezeichen setzt auch Jesper Svensson. Nach schnellem Schwimmen und starkem Radfahren kämpft er im Marathon lange um den Kontakt an die Spitze und wird mit Platz 2 belohnt.

Enttäuschend auf der einen und zugleich erfreulich auf der anderen Seite verläuft der Challenge für Cameron Wurf. Etwas langsamer als geplant aus dem Wasser kommend, kann der Australier nicht wie geplant den Rekord auf dem Rad und der Gesamtzeit angreifen. Er muss sich erstmalig auf der Laufstrecke nach vorne orientieren. Die Verbesserung im Marathon auf 2:50 Stunden, bestätigt die Zeit beim IRONMAN Australien, der er in Rekordzeit gewann und eröffnet dem ehemaligen Radprofi in naher Zukunft weitere Strategieoptionen, wenn er das Puzzle aus exzellentem Radfahren und befriedigendem Laufen zusammensetzen kann.

Pech hingegen hat David McNamee, der sich trotz Panne beim Radfahren mit bestem Marathon aller Profis knapp Bart Aernouts im Kampf um Platz 4 geschlagen geben muss, der ebenfalls gewohnt stark zu Fuß unterwegs ist aber für eine echte Chance auf Hawaii sein Handicap im Schwimmen reduzieren muss.

Männer
1. Andreas Dreitz (GER) 7:59:02
2. Jesper Svensson (SWE) 8:02.20
3. Cameron Wurf (AUS) 8:04:08
4. Bart Aernouts (BEL) 8:04:48
5. David McNamee (GBR) 8:05:50
6. Alessandro Degasperi (ITA) 8:08:24
7. Andy Potts (USA) 8:09:39
8. Jens Petersen-Bach (DEN) 8:13:01
9. Matthew Russell (USA) 8:18:11
10. Lukas Krämer (GER) 8:19:15

Frauen
1. Lucy Charles-Barcaly (GBR) 8:31:09
2. Sarah Crowley (AUS) 8:38:11
3. Daniela Bleymehl (GER) 8:43:17
4. Agnieszka Jerzyk (POL) 8:48:49
5. Carolin Lehrieder (GER) 8:55:13
6. Rachel Mcbride (CAN) 9:06:47
7. Els Visser (NED) 9:07:49
8. Anja Ippach (GER) 9:23:58
9. Lina-Kristin Schink (GER) 9:27:41
10. Tara Grosvenor (GBR) 9:29:01

Fernseh- und Radioübertragung

Der bayerische Rundfunk berichtet am Renntag rund 9 Stunden aus der Region mit den Co-Moderatoren Timo Bracht, Nils Frommhold, Nicole Leder und Lothar Leder. Der BR übernimmt das produzierte Signal und ist auch mit einem eigenem Internetstream am Start. Vorab werden die Zuschauer bereits eingestimmt:

Donnerstag, 4. Juli
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Vorbericht zum Triathlon mit Stimmen aus der Pressekonferenz der Top-Athleten

Freitag, 5. Juli
Abendschau (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Live-Berichterstattung von den Vorbereitungen zum Challenge Roth
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Live-Schalte zur "Nudelparty" in Roth im Sportblock
Bayern 1 (BR Hörfunk, 12.05 Uhr) Vorberichterstattung in "Mittags in Franken"
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Die Story der Rother Triathlon-Familie Walchshöfer (BAYERN 3-Update, 12.00 bis 13.00 Uhr); Berichte von der "Nudelparty" der Athleten (ab 18.00 Uhr)

Samstag, 6. Juli
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Stimmungsberichte von der Triathlon-Auftaktparty in Roth ab 16.00 Uhr, Interview mit der BAYERN 3-Staffel

Sonntag, 7. Juli
Blickpunkt Sport (BR Fernsehen): Live-Übertragung des Triathlon - Teil 1 (6.15 bis 11.00 Uhr) 
Blickpunkt Sport (BR Fernsehen): Live-Übertragung des Triathlon - Teil 2 (12.00 bis 15.30 Uhr)
BRsport.de: Der Triathlon Roth in voller Länge, Livestream von 6.15 Uhr bis 15.30 Uhr
Frankenschau (BR Fernsehen, 17.45 Uhr): Live-Schalten ins Zielstadion
Rundschau (BR Fernsehen, 18.30 Uhr): Nachbericht im Sportblock
B5 aktuell (BR Hörfunk): Berichte in den Nachrichten und regelmäßige Live-Einblendungen
BAYERN 3 (BR Hörfunk): Ganztags Berichte von den Highlights entlang der Strecke und aus dem Zielbereich

Montag, 8. Juli
Abendschau (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Nachberichte
Frankenschau aktuell (BR Fernsehen, 17.30 Uhr): Nachberichte

Livestream im Internet

Die Veranstalter der Challenge streamen eine englischsprachige Übertragung mit den ehemaligen Profis und Roth-Veteranen Belinda Granger und Dirk Bockel auf ihrer Website und auf Facebook.
Ergänzend werden die Inhalte später auch auf dem Youtubekanal der Challenge zur Verfügung stehen.

  1. Livestreaming Challenge Roth
  2. Livestreaming BR3
  3. Challenge Roth auf FaceBook
  4. Challenge Roth auf Youtube
  5. Athlete Tracker und vorläufige Ergebnisse

Mittwoch, 12. Oktober 2016

Das Patrick Lange Dilemma: 4 Watt pro Kilogramm oder Watt absolut beim Ironman Hawaii?

Patrick Lange war für viele Beobachter des Ironman Hawaii 2016 eine Überraschung. Der gebürtige Bad Wildunger ist zunächst als Leichtathlet mit mittelprächtigem Erfolg durch viele Disziplinen gegangen, bevor er als Mittel- und Langstreckenläufer eine erste sportliche Heimat fand. Von dort wechselte er erfolgreich als Jugendlicher zum Cross-Country MTB. Der Deutsche Meister der U15 konnte aber nach einem schweren Sturz nicht mehr an frühere Leistungen anknüpfen, weil bei technischen Abfahrten eine mentale Blockade die Konkurrenzfähigkeit beim Anstieg durch verhaltene Downhill-Fahrten unterminierte.
Mit etwa 15 bis 16 Jahren fand das Rad-Lauf Paket zum Triathlon und zu seinem ersten Triathlon-Trainer Martin Zülch. Er war der richtige Ansprechpartner für viele Aspekte der weiteren Entwicklung. Noch heute greift der Ausdauersportler auf damals erlernte Prinzipien zurück. Als Quereinsteiger war die damalige "Schwimmschwäche" offensichtlich und hat letztlich eine Karriere im olympischen Zyklus bei der DTU verhindert. Vor Erfolgen bei zahlreichen Triathlons bis zum Gewinn der Militär-WM (2009, Estland) bewahrte die schwache erste Disziplin das Leichtgewicht nicht. National war der wiederholte Gewinn der deutschen Meisterschaft im Duathlon (2010-2012) sicherlich ein weiterer Karrierehöhepunkt. [1]

Langes Potential, mittlerweile ein sehr guter Schwimmer, blitzte bei seiner Premiere über die Langstrecke beim Ironman Texas mit verkürzter Radstrecke auf: 2:40:01 für den Marathon sind eine Hausnummer, Sieg als Rookie inklusive. Wegen der widrigen Umstände, der aggressiven Renngestaltung gelten für den Ironman in Kona grundsätzlich andere Regeln, ein intensiver Lernprozess mit herben Niederlagen gilt für fast alle Debutanten. Daher fand der ausgebildete Physiotherapeut bei den Medien vor dem Rennmorgen bei allem Wohlwollen nur als Außenseiter auf das Podium Beachtung.

In einem Interview auf Slowtwitch nach dem Gewinn der Bronzemedaille ist am Rande ein wichtiger Aspekt für die Zukunft des 30jährigen Laufrakete fast beiläufig benannt worden. Als wichtiger Faktor ist der Einfluß nicht stark genug zu betonen. Lange berichtet von einem Gespräch mit seinem jetzigen Trainer Faris Al-Sultan bzgl. des angepeilten Energieaufwands auf dem Rad und der Watt-Meßgrößen: "Er sagte zu mir, wenn ich an der Spitze (auf der Radstrecke) sein möchte,, muss ich 4,0 (Watt/kg Körpergewicht) fahren. Am Ende schaffte ich es nicht ganz. Es waren etwa 3,9 (Watt). Aber ich fühlte mich ziemlich gut dabei."[2] Die Radzeit betrug 4:37:39 inkl. einer Zeitstrafe von 5+ Minuten. Ein in der zweiten Disziplin mittelprächtig aufgelegter Jan Frodeno benötigte 4:29:00 und ein mit seiner Radperformance zufriedener Sebastian Kienle 4:23:55.

Bergauf war Lange mit seinem Gewicht von 63kg schon früh eine Bank und auch im Blick auf die Weltspitze auf Augenhöhe. Das harte Fahren auf Flachstücken voller Gegenwind und Böen oder auch die langgezogenen Wellen bergab von Hawi zurück nach Kawaihae oder von dort über Waikoloa zurück nach Kona fordern gänzlich andere Leistungsprofile, die traditionell schwerere Fahrer begünstigen. Schwere Fahrer besitzen zwar meist eine etwas größere Windangriffsfläche an der Stirn, Masse rollt aber bergab und flach bekanntlich leichter. Dieser Umstand drückt sich auch in höheren absoluten und oftmals etwas niedrigeren relativen Wattzahlen pro Kilogramm Körpergewicht bei kräftigen Zeitfahrern aus. Das ist das Patrick Lange Dilemma. Nimmt Lange einige Kilogramm Muskelmasse an den richtigen Stellen in den Beinen zu, mag ggf. die relative Leistung pro Kilogramm abnehmen, die höhere absolute Leistung in Watt wird es wahrscheinlich in einer besseren Gesamt-Radzeit durch Vorteile bei den flachen und abfallenden Radpassagen danken. Vom Jahr 2015 bis zum Auftritt in Kona 2016 hat Lange durch Krafttraining und ein Augenmerk auf qualitativ hochwertige Ernährung trotz Lebensweise als Vegetarier rund 4kg Masse vor seiner Premiere auf Big Island zulegen können. Ob ein sich 2017 an härteres Radfahren anschließender Marathon über 42,195km 1, 2, 3 oder mehr Kilogramm an Mehrgewicht nicht bestraft, steht auf einem anderen Blatt. 1-2 Kilogramm Muskelmasse in den unteren Extremitäten extra könnten es durchaus noch sein. Von Massenträgheit über Hitzemanagement und Energiezufuhr ändern sich in der Folge viele Parameter, die zu beachten sind. 

Diese feine Balance um das Körpergewicht ist der Schlüssel zu Erfolg und Mißerfolg bei den weiteren Versuchen als die Nr. 1 auf den berühmten Alii Drive von Kailua-Kona, Big Island of Hawaii einzubiegen. Der amtierende Inhaber des Laufstreckenrekords des Ironman Hawaiis von 2:39:45 muss sich zurück an Zeichentisch und Werkbank begeben, um das Optimum zwischen Gewicht, relativer und absoluter Radleistung in Watt herauszufinden. Bob der Baumeister lässt für dieses Puzzle beste Grüße ausrichten...[3]

Update vom 23.10.2018:
In einem Video auf SPORT1 beschreibt Patrick Lange den relativen Kraftaufwand bei seiner kontrovers diskutierten Titelverteidigung am 13. Oktober 2018 mit ca. 4,1 Watt pro Kilogramm Körpergewicht.[4, 7] Die in diesem Artikel postulierten 4 Watt stellen augenscheinlich trotz weiter optimierter Technologien und einiger Alleinstellungsmerkmale für Lange (Projekt 101 Aeroaufsatz) auf dem Rad mittlerweile eine Untergrenze dar, wenn man den IRONMAN Hawaii als Top-Läufer relativ sicher gewinnen möchte.[5] Bei Langes Wettkampfgewicht von ca. 63-64kg resultiert der Kraftaufwand beim Zeitfahren in 258-261 Watt durchschnittlicher absoluter Leistung. Lange selbst spricht gegenüber SPORT1 von einer tatsächlichen Leistung in einem "Bereich von knapp über 250 Watt".[6] Die etwas unpräzisen Aussagen stützen die These, dass der zweifache Weltmeister unter 4.1 Watt realisiert haben muss und bei der mündlichen Angabe aufgerundet hat. Bei 63kg Körpergewicht liegen Werte von 4.01 bis 4,1 allesamt mehr oder minder über 250 Watt, bei 64kg liegen alle Werte von 4,01 bis 4,06 unterhalb von 260 Watt.  Abweichende Aussagen zum Körpergewicht am Renntag liegen zwischenzeitlich nicht vor.


Ein Blick auf die Daten des Powermeters wären in vielfacher Weise sehr interessant, weil man neben der durchschnittlichen Leistung auch die Belastung in den verschiedenen Stoffwechsellagen gut herausarbeiten könnte, etwa die Anteile der Belastungsspitzen durch Anstiege, Antritte und Überholmanöver, sowie die absolute und relative Kraftersparnis durch regelkonformes Fahren hinter Andreas Dreitz oder in den verschiedenen Gruppen mit den ganz eigenen Dynamiken an Verpflegungsständen, Gegenwindpassagen, Kurven und Anstiegen. Hat man diese Daten zusammen mit der Fahrgeschwindigkeit kann man recht einfach den Rückstand bei einer theoretischen Solofahrt ausrechnen und von dort die Zielvorgaben für die Jahre 2019ff. entwickeln.

Vielleicht stellt Lange die Daten nach  Ende seiner Karriere öffentlich zur Verfügung. Vorher wird er eine Veröffentlichung aus renntaktischen Gründen höchstwahrscheinlich nicht vornehmen. Sein Trainer Faris Al-Sultan, ein anderer Typ Profi, hätte die bestehende Kritik an der Renngestaltung mit einer Transparenzoffensive durch Offenlegung der Daten lässig gekontert. Jede Spekulation zur absoluten Energieersparnis oder zum Rennverlauf wäre schlagartig beendet. [6]

Müsste Lange bei einem zukünftigen IRONMAN auf Hawaii alleine im Feld fahren oder würde eine Windschattenbox von 20 Metern eingeführt, würden sich seine Chancen schlechter darstellen, weil er mit deutlich mehr Solo- oder Führungsarbeit auf dem Rad wegen Ermüdung signifikant langsamer laufen würde. Die Laufleistung könnte sich analog zu seinem Finish beim IRONMAN Frankfurt 2018 (2:47:15) in einem Raum von 2:44 bis 2:48 Stunden bewegen.

Das Postulat dieses ursprünglichen Artikels müsste sich bei diesen Annahmen also eher in Richtung 4,3-4,5 Watt/kg (270-288 Watt absolut) bewegen. Alternativ kann eine Gewichtszunahme  eine taktische Variante darstellen, ohne die Leistung pro Kilogramm Körpergewicht steigern zu müssen.  Bei 65-66kg Körpergewicht würden folgende rechnerische Werte erreicht: 279-297 Watt, statt der von Lange für 2018 angegebenen knapp "über 250 Watt" und mehr taktische Spielräume eröffnen, sofern die sehr ökonomische Laufleistung Langes durch moderate Gewichtszunahme nicht zu sehr leidet. Eine moderate Kombination aus zwei Maßnahmen, etwas 0,5kg Gewichtszunahme und leichte Erhöhung der Wattleistung pro Kilogramm Körpergewicht könnte neben rein rennsituativen Elementen wie Gruppendynamiken eine gute Taktik für das Projekt " Kona Triple" darstellen.[6] 
  1. Youtube: Patrick Lange bei Bob Babbit
  2. "He said to me that if I want to be at the front I have to ride 4.0. In the end I did not quite make it, and it was about 3.9 but I felt pretty good about it."
  3. Bob der Baumeister: Ironman Hawaii und die Deutschen, ein Erklärungsversuch
  4. Patrick Lange besucht nach Sieg bei Ironman auf Hawaii SPORT1: Ironman-König zu Besuch bei SPORT1, 2018
  5. Project 101, 2018
  6. Video: Q&A Patrick Lange inkl. Wattangaben, 2018
  7. Ein Weltmeistertitel in Teamarbeit, Patrick Lange sichert sich mit Hilfe von Andreas Dreitz erneut IRONMAN Hawaii, 2018
  8. Patrick Lange, Triathlon - Leidenschaft am Limit

Donnerstag, 30. Juli 2015

Professional Triathlon Union (PTU) founded to represents all professional non-drafting triathletes globally

According to their mission statement Professional Triathlon Union (PTU), founded and gone live on 29th of July 2015 wants to "represents all professional non-drafting triathletes globally". This might be the 3rd or 4th attempt in triathlon's short history to create a strong and long lasting union for better representation of athletes needs, responsibilities and the development for the sport based on pro athlete agendas. Given the new communication methods technology is providing today this attempt may last long and will establish itself as trustworthy partner, even without an "regular office" or postal address provided yet.

Professional Triathlon Union (PTU) founded to represents all professional non-drafting triathletes globally. Screenshot: PTU

The website features a FAQ section, a short list of duties and stakeholders already:
 The PTU will work towards introducing, developing or addressing the following:
  • Athlete Representation
  • PTU Code Of Conduct
  • PTU Accident Insurance
  • Live Coverage And Tracking
  • PTU Pro Database
  • Communication Channels
  • Prize Purses
  • PTU Athlete Education
  • Drug Testing
  • Gender Equality
  • Non-Drafting Rules
  • Pro Card Criteria
  • PTU Development Grants
  • PTU World Grand Slam Series
  • Ethnic Diversity
  • Athletes' Volunteer Time
The PTU will also address all suggestions presented by the PTU Pro members. By achieving these objectives the PTU will be professionalizing the non-drafting sport of triathlon to benefit Pro non-drafting triathletes and ALL Stakeholders. 
The PTU defines ALL stakeholders as:
  • Race organizations (WTC, Challenge, Xterra)
  • Race Directors (including indepenent)
  • ITU and National Federations
  • Sponsors and partners
  • Age group triathletes
  • Supporters, fans and family
  • Media outlets

A short list of benefits for pro athletes is avaibale already as well as a board to discuss things "internally".

  • Strong representation through our official communication channels, backed by strength in numbers
  • Access to purchase low cost global professional triathlete accident medical insurance with 24/7 support while training and racing
  • Invitation to apply for PTU development grants and speak to our free careers advisor
  • Eligibility to race for the PTU World Grand Slam Series prize purse*. A ranking system to determine the best all round non-drafting triathletes in the World
  • Entry into some major global events**. You will need a PTU membership to race some events from January 1st 2016
  • Discounts from our PTU Partners' services***
  • Addition to the PTU Pro database and PTU private Pro forum
  • An educational monthly members' newsletter
  • PTU voting rights on major issues that affect our professional sport

Founding members of the (currently way overcrowded board) are Rich Allen (President, CEO), Dirk Bockel, Mirinda Carfrae, James Cunnama, Scott DeFilippis, Andreas Dreitz, Mary Beth Ellis, Helle Frederiksen, Pete Jacobs, Rachel Joyce, Meredith Kessler, Sebastian Kienle, Angela Naeth, Dylan McNeice, Tim O'Donnell and Jodie Swallow. It's obvious, that the current structure will see smaller or bigger changes in near future.


  1. Professional Triathlon Union (PTU)