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Sonntag, 25. September 2011

2:03:38 und knallende Sektkorken in Kenia. Neue Weltbestzeit im Marathon durch Patrick Makau Musyoki, Haile Gebrselassie verliert Rekord

Patrick Makau Musyoki hat mit dem Gewinn in neuer Weltbestzeit von 2:03:38 Stunden nicht nur Überläufer Haile Gebrselassie aus Äthiopien geschlagen, sondern den Stolz der keniatischen Langstreckenläufer wiederherstellen können. Den keniatischen Triumph perfekt machten Kwelio Chemlany (2:07:55) und Edwin Kimaiyo (2:09:50) mit den Pläzten 2 und 3 bei den Herren und Florence Kiplagat mit ihrem Sieg bei den Frauen (2:19:44).
Patrick Makau Musyoki wird mit nur einem Rennen und eben dieser Weltbestzeit beim 38. Berlin-Marathon von 2:03:38 Stunden  in Kenia zum Volkshelden aufsteigen. Photo: Regani, Wikipedia Commons
Die Tragweite des Sieges beim 38. Berlin-Marathon, insbesondere für den Sieger Makau Musyoki kann wohl nur verstehen, wer die afrikanische Begeisterung für Fußball und natürlich Laufsport kennt. Während der Stern von Patrick Makau Musyoki im Blick auf den Olympischen Marathon von London 2012 immer kräftiger zu leuchten beginnt, entfernt sich unweigerlich der Stern von Jahrhundertläufer Gebrselassie zusehends von seinem Zenith.

Bis Kilometer 27 sah es gut aus für den Äthiopier, 21 Sekunden unter Rekord. Kurz danach, bei Kilometer 35 - ein Asthmaanfall: Es erfolgte für viele überraschend die Aufgabe des zweifachen Olympiasiegers über 10.000 Meter nach schnellem ersten Halbmarathon. DNF bei einem der erklärten Lieblingswettkämpfe von Gebrselassie. 21 Sekunden sollte die bestimmende Zahl des Tages bleiben. Makau Musyoki bliebt exakt 21 Sekunden unterhalb der alten Bestmarke von 2:03:59 Stunden aus dem Jahr 2008.

Verletzungen, Motivationsprobleme, öffentliche Rücktritte, Dementi, Heimweh nach Äthiopien und seine Verpflichtung als Arbeitgeber ergeben in der Summe deutliche Signale, dass möglicherweise London der letzte große Marathon von Gebrselassie, dem fünffachen Sieger von Berlin werden könnte. London als letzte große Station, weil dem hochgehandelten Favoriten der Spiele von Beijing eben die Krone, der Sieg beim Marathon fehlt. Durch sein Asthma begründet und mit Vorbehalten vor der Luft im Moloch Beijing, verzichtete Gebrselassie auf eine "sichere Medaille" 2008 und trat nicht an. Ein Makel in einer ansonsten makellosen Bilanz.

Mich würde es trotzdem nicht verwundern, wenn Gebrselassie nicht bereits früher dem Projekt London eine Absage erteilen würde. Letztlich hat der kleine, große Mann immer auf sein Herz gehört.

Montag, 1. August 2011

Ironman Triathlon, Ursachen und Prognose der Leistungsentwicklung

15 Minuten können eine Ewigkeit sein im weltweiten Spitzensport. Elite-Schwimmer haben über 1500 Meter Schwimmen nach 15 Minuten schon lange angeschlagen. Talentierte Junioren laufen die 5 Kilometer unter der Viertelstunde. In einem Ironman Triathlon ist ein Vorsprung von 15 Minuten zu Beginn des Marathons meist vorentscheidend oder gleichbedeutend mit einem Sieg. Sofern keine unterdurchschnittliche Laufleistung in der Spitze gezeigt wird.
Kristin Möller fehlen zum Favoritinnenschreck noch mindestens 5 Minuten im Wasser und ein wenig Raddruck. Der Marathon ist indessen exorbitant und spielt in der Liga einer Chrissie Wellington und Mirinda Carfae an ihren Top-Tagen. Photo: Ironman.com
Nicht so an diesem Wochenende als Kristin Möller vom Abu Dhabi Triathlon Team nach befriedigender Schwimmleistung (56:16) und solidem Radsplit (5:37:00) auf dem anspruchsvollen Parcours eine unglaubliche 2:41:56 am vergangenen Sonntag in die Wege beim Ironman UK bei ihrem Streckenrekord fräste. Schneller, als je eine Frau einen abschließenden Marathon in einem Ironman bisher gelaufen ist. Rund 4 Minuten schneller, als die derzeitige und Weltbestzeitinhaberin und personalisierte Über-Frau Chrissie Wellington aus Großbritannien. Die spätere Zweitplatzierte Diana Riesler glänzte mit starker Radzeit (5:25:56) und ansprechendem Marathon (3:02:27). Solide war am 31. Juli jedoch nicht genug.

Kristin Möller ist kein Wunderkind. Sie hat als ehemalige Leichtathletin einen soliden Background im Laufen und technisch-konditionelle Vorteile im Vergleich zu anderen Quereinsteigerinnen im Sport.

Andere Quereinsteigerinnen haben bereits Triathlon-Geschichte schreiben können. Wellington schockte nach Ausrufezeichen aber kaum bemerkten Erfolgen, etwa beim Ironman Korea, bevor sie die legitime Nachfolge von Paula Newby-Fraser beim Ironman Hawaii und als Inhaberin der Weltbestzeit antrat. Marino Vanhoenacker und Andreas Raelert haben ihrerseits die Bestmarke von Luc van Lierde pulverisiert und gelten beide als Favoriten für das Podium von Kona.

Die Schwierigkeiten einer verlässlichen Einordnung von Weltbestzeiten im Triathlon und die damit verbundene Verantwortung der Veranstalter wurde bereits ausführlich skizziert. Doch worin liegt die rasante Entwicklung der letzten Jahre im Ironman begründet?

1. Größerer Genpool
Es mag banal klingen, aber durch den Boom im Triathlon über alle Distanzen hinweg steht eine größere Zahl von Talenten zur Verfügung. Wurden in den frühen Jahren des Sports in einer ersten Welle zumeist ehemalige Schwimmer und Radfahrer in der Leistungsspitze entdeckt, folgten die Läufer und weitere - unverbrauchte - Talente mit unterschiedlichsten Biografien.

Die Attraktivität des Triathlonsports sorgte durch die Basisarbeit der Verbände, wie etwa der DTU oder deren föderalen Substrukturen für den Einzug der Sportart in die Schule. Top-Talente werden mittlerweile nicht mehr nur durch wenige engagierte Pioniere aus den Vereinen rekrutiert und ausgebildet. Triathlon findet flächendeckend statt.  Für echte Talente ist die Zeit günstig sich als Triathlon-Profi zu versuchen und wirtschaftlich zu etablieren. 

2. Spezialisierung
Die aktuelle Leistungsentwicklung auf den kurzen Distanzen ist auch einer zunehmenden Spezialisierung geschuldet. Triathlon wird nicht mehr nebenher oder als Quereinsteiger gemacht und damit zunehmend schneller. 

3. Trainingsmethodik
Immer ausgefeiltere, evidenzbasierte Trainingsmethodiken stehen gut ausgebildeten Trainerstäben zur Verfügung. Fehler der letzten 10 Jahre werden weniger häufig gemacht. Forschung und Lehre in den wissenschaftlichen Einrichtungen widmen sich verstärkt den besonderen Anforderungsprofilen der Triathleten. Durchaus auch abgrenzend und vergleichend zu anderen Ausdauersportlern wie Schwimmern, Radfahrern, Läufern und Skilangläufern.

4. Technische Entwicklung
Der Triathlon besticht seit seinem Bestehen durch seine ungezügelte, jugendliche Innovationskraft. Seien es der Triathlonlenker, Aerohelm, Trinksysteme oder das Triathlonrad, die ihren Weg in den Radsport neben vielen anderen Dingen gefunden haben (Lenker: Greg Le Mond, Tour de France 1989).
Einer der ursprünglichen Scott Lenker aka Geweih aus den Anfängen von Triathlon und Multisport auf einem Schwinn Bike. Photo: Bricknd
Neue Materialien  für das Schwimmen (Speedsuits, Neoprenanzüge) und die anderen beiden Disziplinen (Kompressions- und Kühlungskleidung), den Wechsel aber auch für das Training (Kraft- und Wattmessung) sind wichtige Faktoren für die aktuelle Geschwindigkeitsentwicklung.

Mittlerweile sind Sitzpositionsanalyse und biomechanische Einstellung von Rad und Schuhen selbst bei ambitionierten Altersklassenathleten Standard. Tests in Windtunnel sind nicht mehr nur für die Top-Hersteller obligatorisch. Kleinere Hersteller und jeder Top-Profi, der etwas auf sich hält, hat seine Zeit in den kostenintensiven aber zunehmend bezahlbar werdenden High-Tech Strömungskanälen verbracht. Aktuelle Software für das Fahrraddesign enthalten eine Vielzahl von Aerodynamik-Parametern. Aerodynamische Optimierung via Computer Aided Design (CAD) ist in der Entwicklungsphase vor einem ersten Prototypen ebenfalls Standard.
   
Zu den nicht erlaubten Mitteln der technischen Entwicklung zählen natürlich auch verbotene Substanzen und Methoden  - gemeinhin Doping genannt. Deren Einsatz wird sich im Triathlon sicherlich nicht den statistischen Gesetzmäßigkeiten entziehen. Es gibt und gab Dopingfälle im Triathlon, wie es auch Doping in den Ausdauersportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen gibt.

5. Ernährung
Mehrfache Weltmeister im Ironman Hawaii Triathlon, wie Mark Allen, Normann Stadler und Chris McCormack mussten ihr Lehrgeld beim Übergang auf die Ironman-Distanz zahlen. Alleine Allen und McCormack vereinen eine beachtliche Anzahl von DNFs und Desastern rund um den kleinen Flecken Lava im Südpazifik auf ihre Personen. Oftmals unterschätzt wurden Aspekte des Stoffwechsels und der Ernährung. Schwitzraten, Mineralverlust, Grund- und Leistungsumsatz, spezielle Kohlenhydratprodukte, Aminosäuren, Fettsäuren und Mikronährstoffe befeuern eine ganze Industrie und unterstützen signifikant die Leistung der Triathleten. Das Bildungsniveau ist in diesen Bereichen noch immer nicht durchgängig auf einem befriedigendem Standard. Erfolgreichen Triathleten gemein ist der Umstand, dass auch diese Puzzleteil sorgfältig ausgearbeitet wurde.

6. Regeneration
Regeneration findet nicht mehr zwischen Weißbier und Schnitzel statt. Neben Aspekten der Ernährung sind weitere physikalische Maßnahmen (Eisbäder, Unterdruckanzüge, Reizstrom, Massagen) ebenso wie Entspannungstechniken im Einsatz.

Ein knappes halbes Dutzend Gründe, die für die aktuelle Leistungsentwicklung sprechen und erweiterbar sind und einer vertiefenden Betrachtung bedürfen. Wagt man einen Ausblick und Prognose auf die Triathlonzeiten im Ironman Hawaii Triathlon sind insbesondere im Laufen und auf dem Rad bei den Männern und in allen drei Disziplinen bei den Frauen weitere Leistungszuwächse zu erwarten.

Selbst für einen anspruchsvollen Ironman, wie den Ironman Hawaii sind Siegerzeiten bei den Männern unter 8 Stunden durchaus realistisch. Abhängig von Witterung, Rennsituation und Taktik der wichtigen Protagonisten am Raceday erscheint die Kombination aus deutlicher Steigerung der Radleistung, kombiniert mit exzellentem Laufsplit als machbar. Aktuell scheinen trotz einiger Widrigkeiten Andreas Raelert, sein Bruder Michael Raelert und vielleicht der ein oder andere Neuzugang aus dem Olympischen Triathlon prädestiniert für die Sub8 auf Big Island. An einem perfekten Tag, bei normal-harten Bedingungen wird man vielleicht schon in den nächsten 3 Jahren Andreas Raelert zustimmen müssen: "Ich gehe davon aus, dass mittelfristig auf Hawaii eine Zeit unter 8 Stunden für einen Sieg realisiert wird."

Steht ein Start beim Ironman Hawaii Triathlon mittels Wildcard von Lance Armstring bevor, wird es wahrscheinlich eine Anpassung der Sitzposition geben. Im Triathlon darf die Sattelspitze deutlich weiter vor der Tretlagermitte positioniert werden, als es die UCI im Radsport erlaubt. Photo: Daniel Norton
Vielleicht schafft dieses Kunststück der Texaner Lance Armstrong. Der mehrfache Gewinner der Tour de France liebäugelt seit einem guten Jahr mit dem Wiedereinstieg in den Triathlonsport, den er sehr erfolgreich als Jugendlicher betrieben hatte. Eine Schwimmzeit von 49 Minuten in diesem Jahr über die 3,8 Kilometer lassen aufhorchen. Eine Radzeit knapp um die 4 Stunden sollte auch für einen Ex-Radprofi eines "Armstrong-Kalibers" noch von einem Marathon deutlich unter 3 Stunden flankiert werden können. Größtes Hindernis für einen Start mittels Wildcard scheint derzeit vielmehr die us-amerikanische Justiz bei ihren Betrugs- und Dopingermittlungen aus US-Postal Zeiten zu sein.

Für die "normalen" Ironman und Langdistanzrennen auf den überaus schnellen Kursen um Klagenfurt und Roth steuert die Marke bei den Herren die magische Grenze von Sub 7:30 und bei den Frauen die Marke von 8:15 an.

Freitag, 22. Juli 2011

Weltbestzeit, Weltrekord im Triathlon. Über die Anziehungskraft der Bestzeiten auf den Langstrecken.

Grundsätzlich gibt es im Triathlon als Freiluft-Sportart keine Weltrekorde. Begründet liegt dieser Verzicht in der Ermangelung standardisierter Strecken, wie man sie in Hallen und Stadien anderer Sportdisziplinen antrifft. Von Rekorden schreiben gelegentlich engagierte Sport-Outsider und Praktikanten. Der anglo-amerikanische Raum mag sich ebenfalls in seiner ihm eigenen Art in der Hyperinflation der Superlative suhlen. Richtiger ist es aber von Weltbestzeiten zu sprechen.

Die Weltbestzeiten fielen 2011 gleich reihenweise. Zunächst kam die 14 Jahre alte Bestmarke von Luc Van Lierde durch Marino Vanhoenacker in Klagenfurt unter die Räder. Keine Woche später konterte Andreas Raelert in Roth und lieferte auch die Vorlage für das weibliche Pendant Chrissie Wellingtons am gleichen Tag und Ort.  Photo: Bollwein/Triangle
Durch verschiedene Gründe bedingt, ist in den letzten Jahren ein messbarer Leistungssprung bei den Frauen und zeitverzögert auch bei den Männern zu verzeichnen, die im vergangenen Jahr und auch 2011 in erstaunlichen neuen Weltbestzeiten durch Chrissie Wellington, Marino Vanhoenacker und Andreas Raelert mündeten. Bei einer noch jungen Sportart wie Triathlon mit jährlich steigendem positiven Innovationsdruck in den Bereichen Ausrüstung, Trainingsmethodik, sowie Ernährung und Regeneration eine erklärbare Entwicklung.

Zeiten der Rekordhatz und medialer Ausschlachtung sollten eigentlich vorbei sein. Dramatisch-spannende Renninszenierungen sind auch durch die richtige Auswahl der Protagonisten möglich! Denkt man, weit gefehlt! Das Echo in den Special Interest Publikationen und den allgemeinen Medien hat gezeigt, dass Bestzeiten der Wellenkamm sind, auf dem sich eine Triathlonveranstaltung exzellent vermarkten kann.
Warum sind Superlative auch bei kaum zu vergleichenden Strecken eigentlich so anziehend? Selbst ein Triathlon an ein und demselben Ort stellt sich jährlich anderen Wetterbedingungen oder gar Streckenmodifikationen. Wozu also überhaupt Bestzeiten fleißig für die Sportstatistiken aufnehmen? Triathlonveranstaltungen, die sich vor allem dadurch auszeichnen, erstklassigen Service und Organisation bei interessantem Streckenprofil zu bieten, sollten eigentlich genug Geschichten zu erzählen haben.

Bevor alte Wunden wieder aufgerissen werden, bleibt festzuhalten, dass es um allgemeine Betrachtungen geht. Zum gesamten Thema wurde in der Vergangenheit deutlich, argumentativ sauber und transparent auf 3athlon.de Stellung bezogen. Das Thema ist in Teilen insofern obsolet, da diverse Triathlonevents wie etwa die Challenge Roth in der jüngeren Vergangenheit Streckenänderungen (im Sinne überfälliger Verlängerungen) vorgenommen haben.

Einem Veranstalter sollte für nachhaltigen Zulauf der Profis der faire Wettkampf, abseits von Betrügereien am Herzen liegen. Zur aktuellen Diskussion in den einschlägigen Foren im deutschsprachigen und us-amerikanischen Raum über die beiden Kurse von Klagenfurt und Roth gehört der Aspekt der Fairness. Zur Fairness gehören die erstklassige Behandlung der Sportler vor, während und nach dem Rennen. Dazu gehört insbesondere die Sicherstellung einer Gleichbehandlung bei Antritts- und Preisgeld, Transfers, Unterbringung, Pressearbeit und Kommunikation, Einhaltung des Regelwerks (Anti-Doping, Abkürzen, Windschattenfahren, Pacing, unerlaubte Ausrüstung) und last but not least die korrekten Streckenlängen auf allen Teilstrecken inklusive der Wechselzonen.

Im Zeitalter von GIS, Google Maps, GPS und Normierungsmöglichkeiten durch anerkannte und objektive Fachverbände oder externe Prüfer sollte zumindest letzte Frage leicht zu beantworten sein. Ein notariell beglaubigtes Vermessungsprotokoll muss eine Selbstverständlichkeit bei einer Ausschreibung eines internationalen Top-Rennens sein, das eine gültige Weltbestzeit für sich proklamieren und vermarkten will. Dies soll aber nicht das eigentliche Thema sein. Die Initiative muss hier von Veranstaltern, Verbänden, Sponsoren und den Athleten selbst kommen, weil es um die ureigendsten Interessen geht.

Vielen Triathleten ist es ziemlich egal, ob das Schwimmen mit oder ohne Strömung stattfindet, eine Radstrecke 178 oder 182 Kilometer lang ist oder ein Marathon schon nach 40 Kilometern und einigen Metern sein Ende findet. Natürlich wird es das eigene Ego freuen, eine neue persönliche Bestzeit (PB) verzeichnen und in der Lokalzeitung und am heimischen Beckenrand beim Wundenlecken kommunizieren zu können. Dazu sind Triathleten zu sehr Narzissten.

Puristen und Traditionalisten mögen das etwas anders sehen. Beim Start einer Challenge oder bei einem Ironman, muss neben einem tollen Erlebnis mit 1a-Service auch jeder einzelne Meter der nominell 226,255 Kilometer (3,86km Schwimmen, 180,2km Radfahren, 42,195km Laufen) erlebbar sein. Dafür hat man bezahlt, darauf möchte man stolz sein. Sind es weniger - kein Problem, dazu sind Ausschreibungen da.

Puristen freuen sich auch über den Umstand den Regeln entsprechend nicht in einer Gruppe gefahren zu sein und ohne Abkürzen, Pacing oder  Doping den Triathlon mit der eigenen physischen und mentalen Stärke gefinisht zu haben.

Zur bestmöglichen Unterstützung der Athleten beim ehrlichen und fairen Kräftemessen sollten sich alle Veranstalter verpflichtet fühlen. Treffen alle obigen Bedingungen zu, steht einer glaubwürdigen Bestzeitvermarktung kein Hindernis im Wege. Die nächsten 2-3 Jahre werden sportlich auch ganz ohne Bestzeiten sicherlich extrem spannend werden.