Mittwoch, 28. September 2016

Deutsche Triathlon Union reagiert mit neuem Sportdirektor Dr. Jörg Bügner, Trainer-Duo Ron Schmidt und Christian Weimer

Nach dem durchwachsenem Ergebnis der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro hat die Deutsche Triathlon Union (DTU), wie berichtet, personell mit ersten Maßnahmen reagiert. Per 28. September verkündet der Verband gleich drei Personalien. Neben der erneut eingeführten Position eines Sportdirektors dürfen sich gleich zwei erfahrene und durchaus erfolgreiche Nachwuchstrainer im Verband beweisen. Dabei räumt der Fachverband sinnvollerweise mehr als einen Zyklus ein, weil ein Generationswechsel unter den aktiven Leistungsträgern vollzogen werden muss und darum zwangsläufig jüngere Kadermitglieder an die Eliteklasse herangeführt werden müssen. Einzer Makel bei der Personlienfindung: Erneut hat es der Dachverband bedauerlicherweise nicht geschafft, eine öffentliche, internationale Ausschreibung zu platzieren, um die bestmöglichen Kandidatinnen und Kandidaten für die drei Stellen zu gewinnen. Die neuen Namen und Ämter: 
Dr. Jörg Bügner (Sportdirektor), Ron Schmidt (Bundestrainer U23: Rahmentrainingsplanung und Betreuung) und Christian Weimer (Trainer Bundesstützpunkt in Saarbrücken)
Dr. Jörg Bügner (Sportdirektor Deutsche Triathlon Union, 47 Jahre). Vita: 1. Staatsexamen Sport, Französisch und Informatik an der Universität Mainz, Promotion zum Thema „Nichtlineare Methoden in der trainingswissenschaftlichen Diagnostik“ an der Universität Potsdam, Trainertätigkeit von 1991 bis 2008 im Schwimmen (A-Lizenz), von 2003 bis 2006 Trainingswissenschaftler am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein, von 2009 bis 2016 beim DOSB, zuletzt als Ressortleiter Olympischer Wintersport, Trainer/innen im Leistungssport. Photo: DTU


Pressemitteilung DTU vom 28.09.2016

DTU: Mit neuem Sportdirektor auf dem Weg nach Tokio 2020 - „Die wachsenden Aufgabengebiete erfordern einen Sport-Manager“

Die Deutsche Triathlon Union ordnet die Struktur ihres Leistungssports neu. Zu diesem Zweck wird der olympische Spitzenverband mit Blick auf die Spiele 2020 in Tokio zum 01. Januar 2017 wieder den Posten eines Sportdirektors einführen. Neuer Sportdirektor wird der Sportwissenschaftler Dr. Jörg Bügner, der sukzessive die Strukturen für eine erfolgreiche sportliche Zukunft aufbauen soll. Damit reagiert die DTU auf die Erfahrungen und Ergebnisse der zurückliegenden Jahre sowie die zunehmende Komplexität im Leistungssport-Management.

„Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Spitzensport generell und bei uns im Triathlon speziell waren wir gezwungen, unsere Strukturen als DTU in diesem Bereich zu verändern“, erklärt Präsident Prof. Dr. Engelhardt. „Wachsende Komplexität und größere Verantwortungsgebiete im Hochleistungssport erfordern einen Sport-Manager. Deshalb haben wir im DTU-Leistungssportpersonal einen hauptamtlichen Sportdirektor installiert.“ Seine Kompetenzen sollen sowohl in die verbandsorganisatorische als auch die sportliche Ebene wirken.

Bügner, zuletzt als Ressortleiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) tätig, bringt durch seine Vita hierfür beste Voraussetzungen mit. „Wir haben nach einer Führungsperson gesucht, die den Anforderungen eines Sport-Managers gewachsen ist. Mit Jörg Bügner ist es uns gelungen, unseren Wunschkandidaten davon zu überzeugen, den Triathlon, und dabei insbesondere den olympischen Leistungssportbereich, wieder voranzubringen“, so Generalsekretär Matthias Zöll. „Durch die aktuell in Deutschland stattfindende Leistungssport-Reform des für den Sport zuständigen Bundesministeriums des Innern und des DOSB werden seine Arbeitsfelder sicherlich noch erweitert. Ich bin überzeugt, dass er das große Aufgabengebiet bewältigen kann.“ Als Trainer mit olympischer Erfahrung erscheine der promovierte Sportwissenschaftler dafür nach achtjähriger Amtszeit im DOSB als ideale Besetzung.

Ihm an die Seite stellt die Deutsche Triathlon Union das Trainer-Gespann Ron Schmidt und Christian Weimer. Schmidt, seit vielen Jahren sehr erfolgreich am Bundesstützpunkt-Nachwuchs in Potsdam tätig, hat sein Können aktuell wieder einmal bei U23-Weltmeisterin Laura Lindemann unter Beweis gestellt. Er wird ab 2017 die Rahmentrainingsplanung und Betreuung des U23-Kaders als Bundestrainer verantworten. Am Bundesstützpunkt in Saarbrücken wird der langjährige Landestrainer des Saarlandes, Christian Weimer, die Position des Stützpunkttrainers übernehmen.

„Die Stelle des Elite-Bundestrainers werden wir vorerst nicht nachbesetzen. Die Konzentration liegt auf dem Aufbau unserer jüngeren Athleten, die mit den U23-Sportlern eine homogene Trainingsgruppe ergeben“, erklärt der Vize-Präsident Leistungssport Reinhold Häußlein die Ausrichtung der kommenden Jahre im deutschen olympischen Triathlon. „Wir befinden uns seit längerem und verstärkt nach den Olympischen Spielen in einem strukturellen Umbruch und einem Generationswechsel. Das braucht Zeit und Geduld. Wir sind aber zuversichtlich, in der Besetzung ein sehr gutes Team für den Neubeginn gefunden zu haben, welches wir nach Bedarf im kommenden Olympiazyklus erweitern werden. Beide neuen Trainer haben sich in den vergangenen Jahren durch nachhaltige Erfolge im Juniorenbereich verdient gemacht, und wir möchten ihnen das Vertrauen geben, nun die junge deutsche Triathlon-Generation mit Talenten wie Laura Lindemann, Sophia Saller und Lasse Lührs an die Weltspitze heranzuführen“, so Häußlein weiter. „Durch die anstehende Reform im deutschen Leistungssport werden eventuell noch Ergänzungen in unserem Leistungssportbereich folgen. Mit diesen stabilen und erfahrenen personellen Eckpfeilern sind wir zunächst jedoch bestens aufgestellt und können auf die neuen Anforderung flexibel reagieren.“ 

  1. Chance zur Neuausrichtung: Ralf Ebli und Dan Lorang verlassen Trainerstab der Deutschen Triathlon Union (DTU) nach Verfehlen der Zielvereinbarungen

Montag, 12. September 2016

Chance zur Neuausrichtung: Ralf Ebli und Dan Lorang verlassen Trainerstab der Deutschen Triathlon Union (DTU) nach Verfehlen der Zielvereinbarungen

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) musste nach dem mäßigen Abschneiden der deutschen Triathletinnen und Triathleten im olympischen Zyklus mit dem Finale der olympischen Triathlon-Wettbewerbe in Rio de Janeiro Konsequenzen ziehen. Aus rechtlichen Scharmützeln mit Athletinnen und einem fragwürdigen Urteil der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) konnte in Rio keine der beiden gestarteten Athletinnen die Zielvereinbarungen zwischen Sportfachverband und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) erreichen. Männer wurden vom DOSB nach den juristischen Auseinandersetzungen bei den Frauen nicht nominiert.

Die DTU muss den neuen Zyklus nutzen, um neben den Talenten bei den jungen Frauen auch die Männer wieder in die Nähe der Weltspitze zu führen.

Langfristig muss sich der nationale Fachverband um Präsident Martin Engelhardt und Geschäftsführer Matthias Zöll, wie auch alle anderen Sportfachverbände und ihre Gremien Gedanken machen, ob der starke Fokus auf den internationalen Hochleistungssport für einen Verband humanistischer Ausprägung noch zeitgemäß ist. Sport- und Wettbetrug, insbesondere Doping und in manchen Ländern extrem harte Trainingsbedingungen widersprechen letztlich der Satzung der DTU und der Verantwortung der Sports gegenüber den Athletinnen und Athleten und der Gesellschaft. Damit ist eine internationale Konkurrenzfähigkeit in dieser durch hohe Trainingsbelastungen gekennzeichneten Sportart nur mit Ausnahmetalenten über die olympische Distanz möglich.

Gerade auch weil die DTU im Bereich der dualen Ausbildung und des Schutzes des Athleten und seiner Athletinnen und Athleten, Anti-Doping Prävention und Aus- und Fortbildung Kernbereiche ihres Wirkens gesetzt hat, kann und sollte durchaus weiter, als in den nächsten 2-3 olympischen Zyklen gedacht werden. Vielleicht ist es Zeit die Mittel für den Breitensport, also für Kinder, Jugendliche, Schulsport und den ein Leben begleitenden Sport mit gesellschaftlicher Verantwortung bis ins hohe Rentenalter völlig neu auszurichten und sich vom olympischen Betrieb und Spitzensport mit völlig schizophrenen Zielvereinbarungen und Vorgaben durch DOSB und BMI und Innenminister Thomas de Maizière stärker zu lösen.


Die Pressemitteilung vom 12.09.2016 im Wortlaut:


DTU: Trainer-Duo verlässt den Verband zum neuen Olympia-Zyklus
„Neue berufliche Wege und neue Herausforderungen“

Die Deutsche Triathlon Union wird den folgenden Olympiazyklus mit einem neuen Trainerteam angehen müssen. Nach Abschluss der olympischen Saison 2016 werden sich die Wege des Dachverbandes und die von DTU-Cheftrainer Ralf Ebli sowie Elite-Bundestrainer Dan Lorang trennen.

„Wir bedanken uns bei Ralf Ebli und Dan Lorang für ihre Arbeit der letzten vier Jahre und wünschen ihnen alles Gute für die Zukunft“, sagt DTU-Präsident Prof. Dr. Martin Engelhardt. „Wir werden die Strukturen in unserem Leistungssportsektor neu ordnen und beide haben uns mitgeteilt, dass sie sich in den geplanten Neuerungen nicht wiederfinden. Nähere Einzelheiten zu den Änderungen werden wir zeitnah nach dem Ende der Weltmeisterschafts-Serie öffentlich machen.“

„Es hat mir natürlich Spaß gemacht mit den DTU-Athletinnen und Athleten sowie dem Trainerstab zu arbeiten“, resümmiert Ebli. Einige der Sportler, wie Steffen Justus und in den Anfangsjahren auch Jan Frodeno, Christian Prochnow und Anja Dittmer, kannte Ebli noch aus seiner ersten Amtszeit bei der DTU Anfang der Nuller-Jahre, wo er sie als Nachwuchs-Bundestrainer betreut hatte. „Aber nach vielen sportpolitischen und verbandsorganisatorischen Aufgaben, die der Job als Cheftrainer mit sich bringt, und den angedachten Neuerungen von Seiten der DTU, habe ich mich entschlossen, beruflich neue Wege zu gehen und wieder in der freien Wirtschaft zu wirken.“

Ähnlich sind die Überlegungen des Bundestrainers Dan Lorang: „Nach vier Jahren Triathlon will ich mich nochmals weiterentwickeln und eine neue Herausforderung annehmen“, erklärt der scheidende Coach zudem. „Ausschlaggebend waren aber auch die unterschiedlichen Auffassungen im Hinblick auf die Strukturen im Verband für den neuen Olympiazyklus.“

  1. Anne Haug vertritt als Einzelkämpferin Deutsche Triathlon Union bei Olympia in Rio

Dienstag, 26. Juli 2016

All six Russian triathletes, who qualified for 2016 Olympic Triathlon will represent Russia in Rio

According to International Triathlon Union (ITU) all six qualified triathletes are eligible to race including Alexander Bryukhankov, Dmitry Polyanski, Igor Polyanski, Anastasia Abrosimova, Alexandra Razarenova and Mariya Shorets. ITU'S reasoning:

"ITU has carefully examined the information delivered by WADA and the McLaren report. Additionally, ITU has thoroughly reviewed the criteria set forth by the IOC on Sunday for Russian athletes to compete in the 2016 Rio Olympics. None of the six Russian triathletes (three men, three women) that have qualified for 2016 Olympics are included in the McLaren report, nor have any of them served suspensions or bans for failed doping tests. Additionally, they have all been tested outside of Russia. Therefore, ITU will recommend to the IOC that these six athletes be permitted to compete in Rio next month. 
ITU remains steadfast in our commitment to providing athletes a fair competition. We will continue to closely follow the updates from the McLaren report, as well as recommendations from WADA and the IOC on best practices in the fight against doping."

Dienstag, 19. Juli 2016

DOSB nominiert Triathletin Laura Lindemann für Rio 2016 nach

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat nach dem juristischen Vorgehen der nicht nominierten Kaderathletin Rebecca Robisch für die Entsendung einer zweiten deutschen Triathletin entschieden. Laura Lindemann, eine der größten deutschen Hoffnungen wird Anne Haug beim Wettberwerb der Dreikämpfer am Zuckerhut begleiten.
 Laura Lindemann (rechts,) darf nur einen Tag nach Gewinn der WM-Medaille im Team-Triathlon nun doch noch nach Rio. Photo: DTU/Jo Kleindl

Ob die Deutsche Triathlon Union (DTU) nach dem Urteil der Deutschen Institution für Schiedsgerichtsbarkeit (DIS) Lindemann weiterhin offiziell als Edelhelferin für Haug verpflichtet, dies informell in privater Ansprache vornimmt oder völlig darauf verzichtet und die Entscheidung situativ den Athletinnen (im Rennen) überlässt, ist derzeit noch unklar.

"Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hat die Triathletin Laura Lindemann als zweite Starterin neben Anne Haug nachnominiert, nachdem der Antrag der Athletin Rebecca Robisch auf Nominierung vom Landgericht Frankfurt zurückgewiesen und der DOSB aufgefordert wurde, die Triathlon-Nominierung noch einmal zu behandeln. Lindemann hatte von den von der Deutschen Triathlon-Union vorgeschlagenen Athletinnen und Athleten ohne Normerfüllung die beste Platzierung in einem WTF-Rennen (sic, Korrektur: WTS-Rennen, World Triathlon Series) vorzuweisen und hat nach sportfachlicher Einschätzung des DOSB unter Berücksichtigung der zuletzt gezeigten Form gute Chancen auf ein erfolgreiches Abschneiden."

  1. Triathletin Laura Lindemann und zwei Kanuten nachnominiert, Änderungen bei der Deutschen Olympiamannschaft

Montag, 18. Juli 2016

Doping: unabhäniger McLaren Bericht der WADA belastet russische Triathleten

Der am 18. August mit Spannung erwartete unabhängige McLaren Bericht über Doping in Russland belastet russische Triathleten. Insgesamt sollen 4 positive Dopingbefunde russischer Triathleten verschleiert worden sein. Spitzenreiter sind die Leichtathleten mit 139 Fällen, gefolgt vom Gewichtheben (117) und Schwimmen (17).

Es ist durchaus wahrscheinlich, dass im Zuge des Berichts, trotz gegenteiliger diplomatischer Bestrebungen aus Russland durch Sportminister und FIFA-Funktionäre Witali Leontjewitsch Mutko, Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin und von IOC-Boss Thomas Bach die komplette russische Delegation für Olympia in Rio de Janeiro gesperrt wird. Allenfalls Athleten, die im Ausland trainiert haben und dort in Auftragsarbeit von anderen nationalen Anti-Doping Agenturen negativ getestet wurden, könnten eine Chance auf einen Start (unter neutraler IOS-Flagge) haben.


  1. WADA publishes Independent McLaren Investigations Report
  2. WADA Statement: Independent Investigation confirms Russian State manipulation of the doping control process

Sonntag, 17. Juli 2016

WM-Bronze für deutsches Mixed-Team in Hamburg DTU-Cheftrainer Ebli: „Den Traum von einer Medaille erfüllt“

Das Quartett der Deutschen Triathlon Union hat sich bei der Weltmeisterschaft im Mixed Team Relay (4 Mal 300 Meter Schwimmen, 6,6 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen) in Hamburg die Bronzemedaille erkämpft. Laura Lindemann (Potsdam), Jonathan Zipf, Hanna Philippin (beide Saarbrücken) und Gregor Buchholz holten nach einem spektakulären Zielsprint die zweite WM-Medaille für Deutschland nach dem Titel 2013. Gold ging bei der vierten Auflage erstmals an die USA (1:20:29 Std.). Australien gewann zeitgleich mit dem DTU-Team (1:20:58 Std.) Silber.
 Laura Lindemann (Potsdam), Jonathan Zipf, Hanna Philippin (beide Saarbrücken) und Gregor Buchholz holten nach einem spektakulären Zielsprint die zweite WM-Medaille für Deutschland nach dem Titel 2013. Photo: DTU/Jo Kleindl

Lindemann und Zipf erneut stark
Startathletin Lindemann erwischte nach ihrem starken Einzelrennen am Vortag auch im Teamsprint einen exzellenten Tag. Sowohl beim Schwimmen, als auch auf dem Rad mischte die 20-Jährige an der Spitze des Klassements mit. Erst beim Laufen konnten sich die Teams aus den USA (Gwen Jorgensen) und Frankreich (Cassandre Beaugrand) etwas absetzen. Doch Lindemann übergab nach 20:16 Minuten als Dritte an ihren Teamkollegen Jonathan Zipf. „Am Ende war ich ziemlich platt“, erklärte die zweifache Juniorenweltmeisterin im Ziel. Dennoch sei sie mit ihrem Rennen sehr zufrieden. Auch Zipf knüpfte danach an seine Leistung aus dem Einzelrennen an. Eine kleine Unaufmerksamkeit beim ersten Wechsel kostete in ihn zwar einige Sekunden, doch er hielt das DTU-Team im Medaillenrennen und schickte Hanna Philippin, die dritte deutsche Athletin, als Fünfte in die Alster. „Das war ein ärgerlicher Fehler“, so Zipf im Nachhinein selbstkritisch. Er benötigte für seinen Super-Sprint 19:52 Minuten.

Philippin und Buchholz mit großem Kampfgeist
Mit großem Team- und Kampfgeist schloss Philippin schon beim Schwimmen die Lücke zu den enteilten Teams aus Südafrika, Russland und Frankreich. Auf dem Rad konnten oder wollten ihre Konkurrentinnen nicht helfen, sodass die Saarbrückerin viel Führungsarbeit leistete. Umso höher ist ihre folgende Laufleistung einzuordnen. Denn nur das enteilte US-Team und Südafrika schickten vor den Deutschen ihre vierten und letzten Athleten ins Rennen. „Leider musste ich beim Radfahren mein Ding allein durchziehen“, konstatierte Philippin (21:19 Minuten). „Ich hätte nicht gedacht, dass es danach beim Laufen noch so gut geht.“ Für Deutschland machte sich Gregor Buchholz auf den Weg, die ersehnte WM-Medaille zu erkämpfen. Und der Wiesbadener erreichte beim Radfahren eine 6er Gruppe, die auch geschlossen zum zweiten Wechsel kam. Auf der nur 1,6 Kilometer langen Laufstrecke attackierte Buchholz dann 200 Meter vor dem Ziel als Erster. Den Konter von Ryan Bailie konnte er zwar nicht parieren, doch angetrieben von den tausenden Zuschauern auf dem Rathausmarkt fightete er aufopferungsvoll und gewann Bronze. „Ich bin wirklich froh über unser Rennen. Das Team hat heute Bronze gewonnen und nicht Silber verloren“, jubelte Gregor Buchholz nach seinem fulminanten Zielsprint. Zufriedene Mienen gab es auch im DTU-Trainerstab. „Wir haben im Vorfeld von einer Medaille geträumt und dieser Traum ist in Erfüllung gegangen“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli. (Pressemiteilung DTU)

7:35:39 is the new benchmark, set by Jan Frodeno in Roth

Winning a race is one thing, beating records another thing. Announcing a World's best time attempt in long distance triathlon months prior race day and delivering on it is stellar.
Jan Frodeno pulverized existing benchmarks on a day of great racing in Roth with his 7:35:39. Photo: TEAMChallenge, Christoph Raithel
Jan Frodeno is not only in Kona the benchmark to beat. On a day with favourable conditions and nearly perfect execution(except a walk on the wild side by bike and a nearby crash with a car), Frodeno brought a 7:35:39 (0:45:22 - 0:01:36 - 4:08:07 - 0:01:18 - 2:39:18) historic win home, beating Andreas Raelert's 7:41:33 time on same race course in Roth by nearly 6 (-5:54) minutes.
7:35:39 is the new fast. Runner up were 20 minutes behind Joe Skipper and defending Roth champion Nils Frommhold.
Daniela Ryf (center) was able to hold off Carrie Lester (right) and Yvonne Van Vlerken (left) by 20+ minutes. Photo: TEAMChallenge

Daniela Ryf, last minute entry after her hypothermia DNF in Frankfurt was very close to make it a truly historic day. Still short on some training, her 8:22:04 (0:49:10 - 0:02:20 - 4:31:29 - 0:01:28 - 2:57:40) followed by Carrie Lester and Yvonne Van Vlerken brought her in striking distance to Chrissie Wellington's 8:18:13 (2011) record. 

Rebecca Robisch erklärt unmittelbar nach Zieleinlauf Rücktritt aus Triathlon-Nationalmannschaft

Rebecca Robisch hat nach rund 12 Jahren Mitgliedschaft in verschiedenen Kadern der Deutschen Triathlon Union (DTU) den Rücktritt aus der Nationalmannschaft erklärt. Unmittelbar nach dem Zieleinlauf beim Triathlon World Series Event in der Hansestadt Hamburg entschied sich die Bayerin vor laufender Kamera der ARD zu diesem Schritt. Vorausgegangen war ein Disput um die Nominierung für die olympischen Spiele im Triathlon, die sich Robisch derzeit noch immer juristisch erstreiten will. Ordentliche Gerichte zwingen den deutschen olympischen Sportbund (DOSB) und die DTU zu einer Prüfung bis 18. Juli 2016. Ob eine Teilnahme von Robisch formal nach einem Rücktritt  möglich wäre, müsste ebenfalls abzuklären sein. Der Rücktritt vom Rücktritt scheint für ein letztes Rennen in Rio nicht ausgeschlossen.

Samstag, 16. Juli 2016

Sportschau ARD: DOSB muss nach Urteil Triathlon-Nominierung neu regeln

In die Nominierung der deutschen Triathleten kommt nach einer Einstweiligen Verfügung, die zunächst im Sinne der Klägerin Rebecca Robisch entschieden wurde, Bewegung. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) muss sich nach Angaben der ARD Sportschau zusammen mit der Deutschen Triathlon Union (DTU) die Nominierungen für den Triathlon am Zuckerhut erneut anschauen und möglicherweise mindestens eine oder mehrere weitere Athletin neben der qualifizierten und bereits nominierten Anne Haug mit nach Rio zu den olympischen Spielen nehmen. Dies muss nicht zwangsläufig Robisch selbst sein, wie Anwalt Dr. Michael Lehner gegenüber dem Sender mitteilt.

Völlig unklar ist indessen die Haltung von International Triathlon Union (ITU) und International Olympic Comitee (IOS), die im Regelfall formal den Empfehlungen der nationalen olympischen Gremien entsprechen. Die ITU hat mittlerweile begonnen, die vier bereits von der DTU zurückgegebenen Startplätze an Athletinnen und Athleten anderer Nationen zu verteilen - bei eigentlich gleichzeitig klar umrissener Höchstanzahl von akkreditierten und zum Start berechtigten Triathletinnen und Triathleten in Rio. Wenn es schlecht läuft, müssen Zusagen zurückgenommen oder pragmatisch das Kontingent der Starterinnen und Starter aufgestockt werden.

  1. DOSB muss Triathlon-Nominierung neu regeln 

Donnerstag, 14. Juli 2016

Bike crash: Javier Gomez Noya pulls out of Olympics

According to BBC, Javier Gomez Noya has pulled out of his Olympic campaign due a bike crash and a broken ellbow. Gomez was one of the podium candidates and suffered already in build-up for Beijing 2008 a hipp injury and missed a medal. He got the silver medal in London 2012.
Javier Gomez Noya is a DNS at Rio Olympics 2016. Photos: Javier Gomez Noya on Facebook.

Gomez wrote on Facebook:

"I'm really sorry to let you all know that yesterday, when I was just about to finish my bike training, I had one of those silly crashes, no faster than 15km/h. Immediately I felt pain in my elbow so we went to the hospital. Scans have confirmed a displaced fracture in the radial head of my left arm. Going into surgery today to fix it.
Unfortunately this has forced me to pull out of competing in Rio. I need to be realistic, there is no time to prepare and to be fit on the start line of the games. The most sensible thing is to open my spot and allow someone else the chance to race.
As you can imagine, this is a really tough time, it's a goal I have been working for over many years. I will keep fighting, I still have many goals in this sport, I'm not done yet. I feel sad and disappointed to give you this news, thanks for the ongoing support."

  1. Javier Gomez Noya on Facebook
  2. Rio 2016: Brownlee brothers' main rival Javier Gomez pulls out of Olympics on BBC


„Lasst die Spiele beginnen“ Auftakt-Pressekonferenz des DATEV Challenge Roth

Verkehrte Triathlon-Welt: Die Titelverteidiger Nils Frommhold und Yvonne van Vlerken sind in diesem Jahr beim DATEV Challenge Roth ausnahmsweise mal nicht die Gejagten, sondern die Jäger. Dafür zwei Roth-Neulinge mit der Rolle der Favoriten leben. Das können sie aber sehr gut, denn schließlich handelt es sich dabei um die amtierenden Weltmeister: Jan Frodeno und Daniela Ryf wollen dem weltweit größten Langdistanz-Rennen am Sonntag ihren Stempel aufdrücken. Das haben sie am Donnerstag bei der Pressekonferenz angekündigt.
Die Profis rund um Jan Raphael, Jan Frodeno, Daniela Ryf, Yvonne van Vlerken, Per Bittner, Anja Beranek, Michelle Versterby und Co. stellen sich den Fragen der Presse.  Photo: Christoph Raitel für Challenge Roth, 

Frodeno hatte dem veranstaltenden TEAMCHALLENGE schon vor einem guten halben Jahr  seine Zusage gegeben, erstmals in Roth an den Start zu gehen. Die Schweizerin Daniela Ryf, die vor zwei Wochen beim Rennen in Frankfurt hatte unterkühlt aussteigen müssen, entschied sich relativ kurzfristig. "Ich habe mich nach dem Frankfurter Rennen bei Danielas Trainer gemeldet. Und siehe da, kurze Zeit später war die Nachmeldung da", freute sich Renndirektor Felix Walchshöfer. Damit hatte Walchshöfer das passende Paket zusammen für den 15. Geburtstag der Triathlon-Marke Challenge, der an diesem Wochenende gefeiert wird: Beide Hawaii-Sieger in einem Rennen, das gibt es - abgesehen von Hawaii - nur in Roth.

Dabei soll Jan Frodeno nach dem Startschuss um 6.30 Uhr im derzeit 20,9 Grad temperierten Wasser des Main-Donau-Kanals wahre Wunderdinge vollbringen: Er soll 3.400 weitere Triathletinnen und Triathleten hinter sich lassen, natürlich die (später startenden) 650 Staffeln, und er soll das so flott tun, wie es noch nie ein anderer auf der klassischen Langdistanz (3,8 km Schwimmen, 180 km Rad fahren, 42,195 km Laufen) getan hat. Frodeno hat die vor fünf Jahren in Roth von Andreas Raelert aufgestellte Weltbestzeit von 7:41:33 Stunden durchaus im Visier. Aber: "Erstes Ziel ist es zunächst, das Rennen zu gewinnen", sagte Frodeno bei der Pressekonferenz. Seine Taktik: „Es schon ab dem Schwimmen offensiv angehen und bis zum Finish kämpfen“. Das klingt machbar für einen, der 2008 Olympiasieger war über die Kurzdistanz, der in Frankfurt mehrfach Langdistanz-Europameister geworden ist, der vergangenen Oktober auf Hawaii triumphiert hat und den Sportjournalisten und Fernsehzuschauer zuletzt mit Preisen überhäuft haben. Doch noch nie in den knapp 30 Jahren, in denen es Langdistanz-Rennen in Roth gibt, hat ein aktueller Hawaii-Sieger anschließend im Fränkischen gewonnen.

Insofern muss der Titelverteidiger die Flinte nicht ins Korn werfen. "Lasst die Spiele beginnen", forderte Nils Frommhold unverblümt. "Ich bin fit, ich gebe Gas", kündigte er an. Seine letztjährige Siegerzeit von 7:51:28 Stunden war nicht von schlechten Eltern.

Im Rennen der Frauen ist die Weltbestzeit der ungeschlagen abgetretenen Chrissie Wellington, ebenfalls aufgestellt vor fünf Jahren in Roth, eigentlich unerreichbar. Doch Daniela Ryf, 29, glaubt, dass sie eines Tages in diese Dimensionen vorstoßen kann. "Chrissies Zeit ist für mich Motivation, jeden Morgen aufzustehen und zu trainieren, um besser zu werden", sagte sie vor einer Hundertschaft Journalisten in der Rother Kulturfabrik.

Wie man im Laufe der Jahre immer besser wird, hat Vorjahressiegerin Yvonne van Vlerken bewiesen. Die Holländerin hat sich so akribisch wie nie zuvor auf das Rennen in Roth vorbereitet. Lange Pausen und Höhentrainingslager inklusive. Den Wettkampf hat sie nach eigenen Angaben Dutzende Male vor dem inneren Auge visualisiert. Sämtliche Konkurrentinnen hat sie studiert. Nur eines hatte sie nicht auf dem Plan: die Nachmeldung von Daniela Ryf. "Das hat mich im ersten Augenblick ein bisschen sprachlos gemacht", sagte die sympathische Wahl-Österreicherin. Denn Ryf gefährdet natürlich van Vlerkens eigene Rekord-Ambitionen: Sie könnte die erste Frau sein, die zum vierten Mal in Roth gewinnt.

Um den Sieg oder zumindest um einen Platz auf dem Podium werden aber auch noch andere mitmischen, nicht zuletzt Lokalmatadorin Anja Beranek, die im letzten Jahr schon Dritte war und sich inzwischen noch stärker fühlt. Wie gut sie ist, zeigte sie auf Fuerteventura, wo sie Daniela Ryf geschlagen hat. In Roth hat die Nürnbergerin ein weiteres Plus: "Heimvorteil."

Der DATEV Chalenge Roth ist nicht nur für die sportlichen Gäste, sondern auch für die Gastgeber mitunter das Maß aller Dinge. Neun Millionen Euro zusätzlicher Umsatz werden alleine in der Stadt am Triathlon-Wochenende generiert, im Landkreis natürlich noch viel mehr. 42.000 Übernachtungen gibt es in der Region über die Triathlon-FestWoche. 6.000 freiwillige Helfer stehen wiederbereit, bei dem für Sonntag vorausgesagten guten Wetter mit 24 Grad und wenig Wind werden 260 000 Zuschauer oder mehr erwartet. Bayerns größtes Ein-Tages-Sportereignis ist aber mehr als Zahlen und Fakten. "Die Emotion macht den Challenge so besonders", betonte der stellvertretende Rother Bürgermeister Hans Raithel, gleichzeitig einer der Wettkampfrichter. "Es gibt in Roth zwei Jahreszeiten: die vor dem Challenge und die nach dem Challenge.

Damit das so bleibt, will TEAMCHALLENGE wieder einen Wettkampf der Superlative präsentieren. Mit Wärmebildkameras wird erstmals lückenlos überwacht, dass die Rother Leistungen wirklich nur mit Muskelkraft erbracht werden. In Zusammenarbeit mit Siemens sollen schon beim Rad-Check-in am Samstag im Fahrradrahmen verborgene Hilfsmotoren aufgespürt werden, getreu dem Motto: "Gib E-Doping keine Chance." Auch Titelsponsor DATEV hat sich einige Neuigkeiten wie ein verbessertes Tracking-System einfallen lassen, mit dem man den Rennverlauf auf dem Smartphone mitverfolgen kann. (Pressemitteilung TEAMChallenge GmbH)