Dienstag, 15. Januar 2013

TV-Tipp: "Dopingbeichte" von Lance Armstrong bei Oprah Winfrey

Über mögliche Motive der geänderten Strategie von Lance Armstrong und sein erwartetes Dopinggeständnis wurde am 15. Januar auf DNF-is-no-Option.com bereits berichtet. Wer das mit Spannung erwartete Interview zwischen Armstrong und Oprah Winfrey am 17. Januar nicht im US-Fernsehen sehen kann, hat Alternativen. Die Nennung  der großen, für die Behörden wirklich entscheidenden Namen werden sicherlich aufgespar, um die Position für strafmildernde Verhandlungen nicht voreilig aufzugeben.
Dopinggeständnis ohne konkrete Namen. Dies erwartet die Zuschauer  im exklusiven Interview zwischen Oprah Winfrey und Gast Lance Armstrong. Screenshot: oprah.com
Der Discovery Channel (Sky) zeigt "Lance Armstrong: Das Exklusiv-Interview mit Oprah Winfrey, Teil 1" ab 3:00 Uhr (Wdh. 19:15 Uhr) in seinem kostenpflichtigen deutschen TV-Netz. Eine Simultanübersetzung wird es auf diesem Kanal geben. Teil 1 wird am Folgetag zur gleichen Zeit ausgestrahlt. Die Pläne die rund 2,5 Stunden Rohmaterial auf  1,5 Stunden zusammenschneiden wurden verworfen, weil es "nahezu unmöglich war" Passagen der fast 112 Fragen zu löschen. Dies erklärte die Talkmasterin gegenüber CBS am Dienstag.

Wer sich ein klein wenig in Geduld üben mag, kann am Freitag, den 18. Januar um 19:15 Uhr auf DMAX den ersten Teil des Treffens zwischen Armstrong und Winfrey in einem Hotel in Austin kostenlos ansehen.

Das Interview in Originalsprache ist im Oprah Winfrey Network (OWN) über Satellit oder Kabel verfügbar.* Alternativ wird ein Internetstream auf der offiziellen Website, Facebook.com/owntv oder auch Cyclingnews.com angeboten, der aus Deutschland ggf. nur durch Umgehung der Geolocationabfragen mit einem us-amerikanischen Proxy-Server zu empfangen sein dürfte.

*: Satellit (DirecTV: Kanal 279/1279 [VOD], Dish Network: Kanal 189/9533), Kabel (Verizon FiOS: Kanal 161 und andere Anbieter), IPTV (AT&T U-verse: Kanal 170/1170)

Montag, 14. Januar 2013

Kleine Wette auf die zukünftige Führung der Union Cycliste Internationale

Noch ist Pat McQuaid Präsident der Union Cycliste Internationale (UCI), noch hat Lance Armstrong den Iren nicht mit einer beeideten Aussage belastet. Demnach gilt weiterhin die Unschuldsvermutung. Dennoch bleibt Zeit und Raum für Spekulation für das große, sich abzeichnende Stühlerücken in der UCI. Denn allen Beteiligten ist klar, dass der organisierte Radsport kurz vor dem Zusammenbruch steht, sofern das IOC tatsächlich den Ausschluss aus dem olympischen Programm für 4-8 Jahre umsetzt.

Silvia Schenk hat bei einer Neuwahl an der Spitze der UCI durchaus Chancen. Ob sie zur Wahl antreten würde, steht auf einem anderen Blatt. Photo: Transparency International Deutschland
Neue Köpfe müssen her. Der Fisch stinkt vom Kopf, es wird für die Delegierten der nationalen Radsportfachverbände sehr schwer einen glaubwürdigen Vertreter aus den eigenen Reihen zu finden und zur Mitarbeit in den wahrscheinlich schwersten Stunden der UCI seit Ende des 2. Weltkriegs zu bewegen. Rekrutieren könnten sich die Kandidaten auch aus der Bewegung "Change Cycling Now" (CCN), wenngleich bei den Beteiligten um den dreifachen Tour de France Sieger Greg LeMond, Gianni Bugno (zweifacher Weltmeister), Jaimie Fuller (CEO Skins, klagt aktuell gegen die UCI), Dr Michael Ashenden (Dopinganalytiker), Emma O'Reilly (ehemalige Physiotherapeutin von Lance Armstrong) und Jonathan Vaughters (Manager Team Garmin-Sharp) natürlich auch wirtschaftliche Interessen, eigene Agenden und fehlende politische Erfahrung abgeklopft werden müssen. [1]

Aus deutscher Sicht, könnte die Juristin Silvia Schenk, sofern sie denn Interesse hat, gute Chancen bei einer Bewerbung um das höchste Amt der UCI haben. Die ehemalige 800-Meter Läuferin bringt zahlreiche sogenannte Soft- und Hardskills für den sich seit Jahren in der Krise befindliche Radsport mit. Fachkenntnis kann die ehemalige Richterin aus der Präsidentschaft des Bund Deutscher Radfahrer (BDR, 2001-2004) vorweisen, wenngleich sie sich dort beim Bemühen um Transparenz die Zähne ausgebissen hat. Weitere politische Erfahrung sammelte sie als Stadträtin im Magistrat der Stadt Frankfurt. Von 2007 bis 2010 war Schenk Vorsitzende von Transparency International Deutschland und ist seit 2010 Mitglied des Vorstands.

Schenk beteiligte sich auch an der Ausgestaltung der sogenannten "Eisernen Transparenz" der Ironman-Triathlons von Frankfurt und Wiesbaden: Eine Initiative der Renndirektoren Kurt Denk und Kai Walter. Sie war zudem in das innovative Anti-Doping Programm des Commerzbank Triathlon Teams (ehemals Dresdner Kleinwort) um Kapitän Normann Stadler eingebunden.

[1]: Changecyclingnow.org/