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Donnerstag, 3. April 2014

Video: Deutsche Top-Triathleten erwarten am 6. April Auftakt der World Triathlon Series im neuseeländischen Auckland

Die Elite-Triathleten der Deutschen Triathlon Union (DTU) haben nur noch wenige Stunden bis zum Auftakt der 2014er World Triathlon Series im neuseeländischen Auckland. Anne Haug (Bayreuth), Anja Knapp (Dettingen), Rebecca Robisch und Hanna Philippin (beide Saarbrücken) werden die deutschen Farben vertreten. Das Herren-Quartett komplettieren  Steffen Justus (Saarbrücken), Franz Löschke (Potsdam), Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Maximilian Schwetz (Erlangen).




Auftakt zur Triathlon-WM-Serie in Auckland mit großem DTU-Aufgebot: „Ich habe voll Bock auf den Saisonstart“

In Auckland beginnt an diesem Sonntag für die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft die Weltmeisterschafts-Serie 2014. Angeführt von der WM-Dritten des Vorjahres Anne Haug (Bayreuth) und Steffen Justus (Saarbrücken) nehmen insgesamt acht Athleten aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union die erste Station der Serie über acht Rennen in Angriff. Die ausgiebige Vorbereitungszeit und auch die guten Resultate bei der Generalprobe im Rahmen des Weltcup-Rennens in Mooloolaba lassen Bundestrainer Dan Lorang durchaus auf gute Ergebnisse hoffen, wenn die Damen um 01:00 Uhr MESZ und die Herren um 04:30 Uhr MESZ an den Start gehen.
„Wir freuen uns, dass es mit der WM-Serie los geht und alle Karten auf den Tisch gelegt werden“, so Lorang. „Und jeder unserer Athleten will zeigen, dass sich die Reise an das andere Ende der Welt auch gelohnt hat.“ Jeweils vier deutsche Damen und Herren wollen diesen Beweis antreten. Neben Haug, die den Weltcup krankheitsbedingt absagen musste, werden Anja Knapp (Dettingen), Rebecca Robisch und Hanna Philippin (beide Saarbrücken) die deutschen Farben vertreten. Das Herren-Quartett komplettieren Franz Löschke (Potsdam), Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Maximilian Schwetz (Erlangen).
Als Vorjahressiegerin steht Deutschlands Top-Triathletin, Anne Haug, natürlich besonders im Blickpunkt, doch auch Robisch und Knapp haben durch die Ränge acht und neun in Mooloolaba aufhorchen lassen. Auch Steffen Justus erzielte dort als Elfter eine gute Platzierung, so dass der Formaufbau in die richtige Richtung weist, wenngleich der Bundestrainer im Rahmen der Vorbereitung nicht mit allen Sportlern in gleichem Umfang trainieren konnte. Haug und auch Hanna Philippin absolvierten beispielsweise in den Herbstmonaten ihren Grundwehrdienst bei der Bundeswehr, Gregor Buchholz war durch einen Feldwebel-Lehrgang beschäftigt und auch einige Krankheiten verhinderten manche Trainingseinheiten. „Daher ist unsere Erwartungshaltung auch differenziert, zumal wir ja auch mit zwei U23-Athleten an den Startlinien stehen, die in erster Linie Erfahrung sammeln sollen.“
Dies spiegelt sich auch in den Aussagen der Athleten mit Blick auf die Wettkämpfe wieder. Während Haug von „gespannter Erwartung“ spricht, weil „es für mich der erste Wettkampf seit September 2013 in London ist, so dass ich nicht so recht weiß, wo ich stehe“, ist die Vorfreude bei Robisch riesengroß. „Ich habe voll Bock auf den Saisonstart und hoffe, dass ich meine guten Trainingsleistungen bestätigen kann“, so die 25-Jährige, die damit aber den Grundspirit des Teams zum Ausdruck bringt. Denn trotz der ein oder anderen ausgefallenen Trainingsstunde in der Vorbereitung freuen sich alle auf den Ernstfall.
„Ich bin zuversichtlich, dass ich gut für die harte Strecke gewappnet bin“, formuliert es Steffen Justus vor dem Rennen. „Ich hoffe, dass ich mich gut in dem Topfeld schlagen und nach einen durchwachsenen letzten Jahr wieder in die Weltspitze zurückkämpfen kann.“ Dagegen ist Franz Löschke, in 2013 bester Deutscher im Gesamtranking, noch nicht ganz in der Form, in der er sein möchte. „Ich würde als erstes WTS-Rennen lieber einen weniger anspruchsvollen Kurs haben wollen, weil ich noch nicht richtig fit bin, aber ich stelle mich der Herausforderung und werde um jeden Platz kämpfen.“
Nahezu befreit von größeren Erwartungshaltungen gehen die vom Bundestrainer angesprochenen U23-Athleten in die Rennen. „Ich gehöre ja noch zu den jüngsten im Feld und daher freue ich mich einfach riesig darauf, am Start stehen zu können“, sagt Hanna Philippin. Ihr Pendant im Herrenrennen, Max Schwetz, hat als stärkster Schwimmer in der Mannschaft gar konkrete Pläne. „Ich hoffe auf eine Ausreißergruppe, mit der ich auch über die sehr anspruchsvolle, bergige Radstrecke komme. Dann ist ein gutes Ergebnis immer drin.“
Zu den Siegfavoriten zählen die Deutschen indes eher nicht. Bei den Herren sind dies WM-Titelverteidiger Javier Gomez (ESP), dessen Landsmann Mario Mola und der jüngere der beiden britischen Brownlee-Brüder, Jonathan. Bei den Damen wird der Weg zum Erfolg wohl über Gwen Jorgensen (USA) und die Britinnen um Vize-Weltmeisterin Jodie Stimpson führen.
Inwieweit dieser Weg aus deutscher Sicht beschritten werden kann, können Triathlon- und Sportfreunde jeweils live unter https://triathlonlive.tv und unter www.sportschau.de verfolgen oder als Zusammenfassung in der ARD-Sportschau am Sonntag.


  1. http://youtu.be/bUOUhsT11ic

Mittwoch, 2. April 2014

Anti-Doping Tag der DTU: DTU: In keiner Sportart werden relativ mehr Doping-Kontrollen durchgeführt „Auch als kleiner Verband investieren wir bewusst Zeit und Geld“

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) sieht sich als einer der beiden Vorreiter in der Doping-Prävention. Neben der relativ zu den organisierten Sportlern schieren Masse an Tests, bemüht sich der deutsche Spitzenverband auch um die richtigen Signale für Athleten, Angehörige, Fans, Trainer, Vereine und Sponsoren.

DTU: In keiner Sportart werden relativ mehr Doping-Kontrollen durchgeführt: „Auch als kleiner Verband investieren wir bewusst Zeit und Geld“ 

Die Nationale Anti Doping Agentur (NADA) hat die Anzahl ihrer Trainingskontrollen in 2013 veröffentlicht. Die in der Deutschen Triathlon Union organisierten Sportler sind von der NADA im Auftrag der DTU insgesamt 665 Mal getestet worden. Nur der Deutsche Leichtathletik-Verband, dem allerdings auch mehr als 16 Mal so viele Athleten wie der DTU angehören, weist mit 1105 Kontrollen eine höhere Testzahl auf. Zu dieser Kontrollzahl kommen noch rund 200 Wettkampfkontrollen und die internationalen Tests deutscher Triathleten durch den Weltverband ITU und die Veranstalter. 
„Diese Zahlen untermauern, dass der Anti-Doping-Kampf der Deutschen Triathlon Union und auch den Triathlon-Veranstaltern in Deutschland ein dringliches Anliegen ist“, sagt Matthias Zöll, Geschäftsführer des Triathlon-Dachverbandes. „Hier arbeiten wir eng mit der NADA zusammen und investieren als im Vergleich kleiner Verband bewusst Zeit und Geld: Summa summarum stecken wir als Sportart einen sechsstelligen Betrag in ein möglichst faires Leistungsumfeld. Nicht nur in Relation zu unserer Verbandsgröße und somit den aktiven Athleten, sondern auch total stehen wir da innerhalb des deutschen Sports weit vorne.“ 
Ausdrücklich lobt Zöll auch die Anstrengungen und Initiativen der großen Ausrichter in Deutschland, der Challenge- und der Ironman-Serien. „Die Kooperationen funktionieren hier in den vergangenen Jahren wieder sehr gut und wir sind im steten Dialog. Wir als DTU sind dankbar, dass die kostspieligen Kontrollen auch von den Veranstaltern durchgeführt werden.“ In diesem Punkt stellen die genannten Wettkämpfe bisher die Ausnahme dar - neben dem Weltmeisterschafts-Rennen in Hamburg, allen DTU Deutschen Meisterschaften und den Bundesliga-Rennen, die ebenfalls von der DTU veranstaltet werden, sowie manchen Landesmeisterschaften. 
Für die genannten Ausrichter ist das Anti-Doping Engagement erfreulicherweise eine Selbstverständlichkeit. „Wir unterstützen vollinhaltlich die Position der NADA und haben in engem Schulterschluss mit der DTU, der NADA und dem BTV wieder eine fünfstellige Summe in die Anti-Doping-Maßnahmen beim DATEV Challenge Roth investiert“, sagt Felix Walchshöfer, Geschäftsführer der TEAMCHALLENGE GmbH. „Dieses Thema ist uns absolut wichtig, denn wir stehen in Roth nicht nur für höchste Wettkampf- und Servicequalität, sondern auch für einen sauberen und fairen Sport.“ 
Hierin ist er sich absolut einig mit IRONMAN-Europachef Thomas Dieckhoff: „Triathlon ist für mich ein Sport, der durch den Fair Play-Gedanken getragen wird. Weil in diesem Fall Vertrauen gut, Kontrolle aber besser ist, freuen wir uns über die intensive Zusammenarbeit der großen Veranstalter und der Deutschen Triathlon Union. Nur so kann der Kampf für einen sauberen Triathlon-Sport erfolgreich sein. IRONMAN hat durch umfangreiche Tests bei Profis und Amateuren schon immer eine Pionierrolle eingenommen und diese ausgebaut. Wir werden in beiden Bereichen auch weiterhin erhebliche Beträge investieren.“ Bei beiden Rennserien sind für die Profis Tests Startbedingung und obligat, stichprobenartig wird auch im Altersklassenbereich getestet. 
Mit dem Anti-Doping-Tag ist die DTU nach wie vor Vorreiter im deutschen Sport
Indes sind die Tests nur ein Element der Anti-Doping-Strategie der DTU. Schon seit einiger Zeit sind die Themenfelder „Anti-Doping“ fester Bestandteil der Kader-Lehrgänge, der Athleten-Seminare und der Trainerfortbildungen. „Wir sehen  es als sehr wichtig an, bereits im jungen Alter für die Problematiken zu sensibilisieren“, so Zöll, der zudem betont. „Das geschieht alles übrigens parallel zu unserem DTU-Anti-Doping-Tag, der bereits drei Mal stattgefunden hat, und neben Trainern auch Athleten vermittelt, welche Gefahren insbesondere im Leistungssport lauern.“ 
Mit dieser Initiative ist die DTU im deutschen Sport aktuell noch immer Vorreiter.

Dienstag, 14. Januar 2014

Baden-Württembergischer Triathlonverband: Stell Dir vor es ist Wahl und kein Kandidat ist bekannt - ein Kommentar

Wer vermisst ihn? Den Bundestags-Wahlkampf um die Spitzenpositionen in Deutschland? Oder gar das lärmend-dröhnende Geschepper des us-amerikanischen Fähnchenschwenker-Wahlkampfs bei dem Abersummen verpulvert werden? Die Medien überschlagen sich, Prognose folgt auf Prognose. Doch vermissen tut ihn eigentlich keiner der 61,8 Millionen Wahlberechtigten in Deutschland.
Am 18. Januar 2014 finden im Baden-Württembergischen Triathlonverband Präsidiumswahlen statt. Wer sind die Kandidaten? Welchen Hintergrund haben sie? Was sind ihre Vision, Agenda, Konzept und Strategie? Photo: Alexander Hauk / www.alexander-hauk.de, Wikimedia - BILD-BY

Stell Dir vor es ist Wahl und kein Kandidat ist bekannt! Passiert in einer Demokratie nicht? Doch, in schönster Regelmäßigkeit in den Sportverbänden. Gemeinnützige Institutionen, die sich systematisch der Kontrolle entziehen. Sie tun sich traditionell unglaublich schwer mit ausreichender demokratischer Transparenz das Tages-Wahlgeschäft anzugehen. Über die Ursachen lässt sich trefflich streiten. Fehlende Kandidaten, der Wunsch keinen Einfluss auf die Wahlen nehmen zu wollen sind zwei harmlose Beispiele. Korruption, Klüngelei und Gschmäckle die dunkle Seite des Systems. Der Triathlonsport in Deutschland ist reich an personellen Fehlbesetzungen, die sich aus intransparenten Wahlen und fehlendem Wahlkampf ergeben haben: Claudia Wisser und Ralf Eckert gehören als ehemalige Amtsträger der Deutschen Triathlon Union (DTU) zu dieser Gruppe.

Am 18. Januar 2014 findet im Baden-Württembergischen Triathlonverband (BWTV) im Rahmen eines Außerordentlichen Verbandstages in Stuttgart die Wahl des Präsidiums statt. Das neue Präsidium besetzt auch die Spitzenposition neu, nach Susanne Mortier, der gescheiterten Kandidatur von Stephan Vuckovic und dem abgewählten Björn Steinmetz steht der Vorsitz seit Dezember 20013 leer. 

DNF-is-no-option.com sind drei mögliche Kandidaten durch Eigenrecherche bekannt. Interviewfragen wurden verschickt, um der Öffentlichkeit in Baden-Württemberg und den restlichen Bundesländern zu informieren. Substanzielles Feedback steht noch aus. Man tariert wohl noch in den Netzwerken und über die stille Post im Ländle aus, welche Person unter welchen Voraussetzungen für ein Amt zur Verfügung stünde und mehrheitsfähig ist. Stehen die Schattenkabinette? Man weiß es nicht - Transparenz sieht anders aus.

Zeitgemäss wäre eine Vorstellung aller möglichen Kandidaten mit kurzem Bewerberprofil 4-8 Wochen vor einer Wahl in den offiziellen Verbandsorganen oder im Internet, Nachrücker am Wahltag sind (vielleicht / natürlich ausdrücklich) erlaubt. Nur so lässt sich die bestmögliche Besetzung wichtiger ehrenamtlicher Positionen in einem sich zunehmend professionalisierendem Umfeld gestalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Wenn dabei auch noch langfristig Spaß und Freude erlebt wird, um so besser. Traut euch, Demokratie beißt nicht...
  1. Baden-wuerttembergischer-triathlonverband.de/news/aktuelle-news/news-details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=555&cHash=9650c10e77af6e9b7969274a6e3dad23

Samstag, 7. Dezember 2013

Björn Steinmetz verliert Kampfabstimmung im Baden-WürttembergischenTriathlonverband, Neuwahlen in spätestens 6 Wochen.

Björn Steinmetz (Ubstadt-Weiher), Gründer des Kraichgau Triathlon Festivals hat im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Baden-Würtembergischen Triathlonverbandes (BWTV) seine Position als Präsident nach nicht ganz vier Jahren Amtszeit aufgeben müssen. Auf Antrag der drei Mitgliedervereine Tri-Team Heuchelberg, Tria Schramberg und NSU Triathlon Neckarsulm und durch Mehrheitsbeschluss der stimmberechtigten Teilnehmer musste Steinmetz in einer Kampfabstimmung ein Jahr vor Ablauf seiner regulären Amtszeit die Spitzenposition des drittgrößten Landesverbandes der Deutschen Triathlon Union (DTU) räumen.

Steinmetz weigerte sich auf der Sitzung am 7. Dezember 2013 trotz mehrfacher Aufforderung aus der Versammlung freiwillig zurückzutreten. An der sich anschließenden Diskussion mit zahlreichen Wortmeldungen beteiligten sich viele Vereinsvertreter, unter ihnen auch der bekannte Sportrechtler Michael Lehner. Die hauptsächlichen Kritikpunkte behandelten den Komplex von Corporate Governance und Compliance. Zusammengefasst: hypothetische oder tatsächlich existierende Interessenskonflikte, die schon kurz nach Amtsantritt vor vier Jahren erstmalig offensichtlich wurden.
Exemplarisch sei auf aktive Teilnahme an und Führung von Arbeitsgruppen verwiesen, die Änderungen der Ordnungen und Gebührenzahlungen erarbeiteten. Wesentliche Entlastung erfuhren durch die Änderungen auch die Abgaben für (große) Veranstalter, zu denen sich Steinmetz als größter Event selbst zählen musste. In jüngerer Vergangenheit, auch im Jahr 2013, waren diese Arbeitsgruppen Kritik seitens diverser Landespräsidenten ausgesetzt, weil der angenommene Arbeitsauftrag oftmals eine Eigendynamik entwickelte. Eine fundierte demokratische Prüfung und Mitbestimmung der Landesverbände, sowie eine Reaktion in angemessenen Zeitfenstern waren deutlich erschwert.

Steinmetz, derzeit noch stellvertretender Sprecher der Landesverbände der Deutschen Triathlon Union (DTU) unterlag mit etwa 60 Prozent Gegenstimmen (119 zu 83 Stimmen). Die Verweigerung eines freiwilligen Rücktritts mag dem Umstand geschuldet sein, das er in einem Interview explizit das Interesse seines Arbeitgebers an einem weiteren Verbleib im Ehrenamt bekräftigt hatte.

Ein neuer BWTV-Präsident muss im neuen Jahr, in spätestens 6 Wochen im Rahmen eines Außerordentlichen Verbandstages gewählt werden. Bis dahin führen die Vizepräsidenten die Geschäfte kommissarisch. Im Jahr 2014 werden jedoch auch die Positionen zweier Vizepräsidenten und damit des geschäftsführenden Präsidiums vakant. Die bisherigen Vizepräsidenten Oliver Schotte (Tübingen) und Paul Drehmann (Wiesloch) stellen ihr Amt zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung.

Der BWTV ist trotz des anstehenden Wechsels an der Verbandsspitze grundsätzlich gut aufgestellt:
Sportlich und finanziell ist der Verband derzeit sehr gut aufgestellt. Der BWTV stellt den größten Athletenanteil im Bundesnachwuchskader und erfüllt mit seinem Landesstützpunkt damit die formalen Voraussetzungen um zum Bundesnachwuchsstützpunkt ernannt werden zu können. Finanziell wird der Verband in 2013 wohl mit einem leichten Plus abschließen, was allerdings auch notwendig ist, um die anstehenden Aufgaben, insbesondere im Nachwuchsbereich stemmen zu können. Der Haushaltsplan 2014, der ein Volumen von gut 680.000 Euro hat, wurde einstimmig verabschiedet.
Steinmetz selbst ist seit 1. November 2013 als Geschäftsführer der IRONMAN Germany GmbH (ehemals Xdream Sports & Events GmbH) für alle IRONMAN Triathlons der World Triathlon Corporation (WTC) in Deutschland zuständig. Im Zuge des Verkaufs seiner Kraichgau Sports UG an seinen neuen Arbeitgeber besteht nach aktuellem Sachstand rechtlicher Klärungsbedarf bezüglich des Status' verschiedener Triathlonevents unterschiedlicher Streckenlängen auf Rügen und im Kraichgau selbst. [1-3]

Zwischenzeitlich haben sich die beiden Vizepräsidenten Oliver Schotte und Paul Drehmann auf der offiziellen Facebook-Fanpage zur Wort gemeldet und ihre individuelle, subjektive Sicht der Dinge dargestellt:

Zunächst die Stellungnahme von Oliver Schotte:


Als vor 4 Jahren Susanne Mortier zurückgetreten ist, war es äußerst schwierig, einen Nachfolger zu finden. Das gleiche Problem bestand dauerhaft für alle weitere Posten im Präsidium des BWTV. 
Björn Steinmetz kannte ich damals nur als Veranstalter der Challenge Kraichgau und heftigen Kritiker des BWTV. Wir im Präsidium waren damals mit ihm als zukünftigen Präsident sehr skeptisch. Diese Skepsis war für mich der Hauptgrund, Vize Präsident zu werden. 
Björn Steinmetz erwies sich allerdings sehr schnell als Macher und Visionär, der den nötigen Mut hatte, auch unangenehme Dinge anzugehen. 
So konnte der Verband auf hauptamtliche Beine gestellt werden, was sich für die Zukunft als extrem wichtig erweisen wird. Andere Verbände sind da längst noch nicht so weit. 
Auf die Erfolge im Nachwuchsbereich und dem Stützpunkt in Freiburg, LBS Cup Triathlon Liga, Homepage, CI des Verbandes, Abgabenreform und viele optimierte Abläufe will ich nicht näher eingehen, weil es sonst den Rahmen dieser Stellungnahme übersteigt. 
Immer wieder störend waren Unterstellungen von persönlicher Begünstigung, Mauscheleien und mafiösen Strukturen. Auch von Personen, die nun Björn Steinmetz abgewählt haben. Wenn persönliche E-Mails in Foren landen, dann ist eine Grenze für ein Ehrenamt erreicht. 
Als nun bekannt wurde, dass Björn Steinmetz zur WTC wechselt, war auch ich irritiert. Ob nun diese Position mit dem Amt des Präsidenten kollidiert – und das dann im Gegensatz zur Vergangenheit – war noch nicht abzusehen. 
Da wir im Präsidium aber auch eine Kontrollfunktion haben und Björn Steinmetz nichts alleine entscheidet, sahen wir keinen unmittelbaren Handlungsbedarf. 
Das Misstrauensvotum von Tri-Team Heuchelberg, Tria Schramberg und NSU Triathlon Neckarsulm, die Art und Weise das vorzutragen und schließlich die alternativlose Abwahl von Björn Steinmetz sind nun Gründe, mein Amt mit der Wahl eines neuen Präsidenten niederzulegen. 
Dabei handelt es sich nicht, wie mir vorgeworfen wurde, um „Niebelungentreue“. 
Es ist einfach sehr enttäuschend und frustrierend, dass sich niemand vor dem Verbandstag gemeldet hat, um sich zu informieren. Unsere Meinungen waren nicht wichtig. Und noch schlimmer, es wird uns auf unerträgliche und respektlose Art und Weise wiederholt Gemauschel und persönliche Begünstigung vorgeworfen. Weiter sind viele der Vereine, die uns unterstützen und unsere Arbeit schätzen trotz dem Ernst der Lage der Sitzung ferngeblieben. 
Ob es den Gegnern von Björn Steinmetz lediglich um die Abwahl von ihm ging, wird sich nun zeigen. Der Verdacht liegt nahe, sonst hätten die oben Genannten mit dem BWTV über eine Fortführung der Arbeit gesprochen. Jedenfalls ist es nun ganz besonders an ihnen, ein neues und ebenso schlagkräftiges Präsidium auf die Beine zu stellen. 
Die Kritik an einer Sache ist immer nur so gut, wie die bessere Alternative.
Wünschenswert ist es aber auch, dass sich jeder Triathlet des BWTV Gedanken macht, wie und mit wem die erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden kann. 
Ansonsten ist die Zukunft unserer geschätzten hauptamtlichen Mitarbeiter, Trainer und ehrenamtlichen Kollegen stark gefährdet. Was alles mit daran hängt, das kann sich hoffentlich jeder denken und vorstellen. 
Ich wünsche dem BWTV alles Gute für die Zukunft und bedanke mich bei allen, die uns in den letzten 5 Jahren unterstützt haben. 
Euer Oliver Schotte


Ergänzend dazu die Stellungnahme von Paul Drehmann:


Wenn man sich auf einen Verbandstag vorbereitet, befasst man sich sehr interessiert mit den Themen, die an diesem Tag behandelt werden. Eingereichte Anträge werden studiert und damit verbundene Szenarien werden durchdacht. Natürlich ist einem bewusst, dass Themen, Punkte oder Zahlen sehr detailliert und kritisch hinterfragt werden können, und so lang es der eigentlichen Sache des Sports dient, begrüße ich dieses Vorgehen. 
Der Verbandstag hat mir persönlich aber gezeigt, dass es Personen gibt die fachlich und sachlich gestellte Anträge für ihre persönlichen Anliegen benutzen, um gegen Beteilige dementsprechend zu agieren. Das finde ich sehr schade, ja enttäuschend. 
Mir hat die Arbeit im Verband sehr viel Spaß bereitet, ich würde mir wünschen, dass sich viele Kandidaten für die neu zu besetzenden Ämter aufstellen lassen und es schaffen, den Sport am außerordentlichen Verbandstag wieder in den Vordergrund treten zu lassen.
Paul Drehmann

Update: 09.11.2013: Informationen aus dem Bericht des BWTV vom 09.11.2013 zur sportlichen Perspektive und zur Finanzlage wurden ergänzt. [1]

Update: 11.11.2013: Stellungnahmen der beiden Vizepräsidenten vom 11.11.2013 wurden ergänzt. [4]
  1. Baden-wuerttembergischer-triathlonverband.de/news/aktuelle-news/news-details/?tx_ttnews%5Btt_news%5D=553&cHash=424ec06c11f843a9cdf405abc99daa12
  2. Dnf-is-no-option.com/2013/10/bjorn-steinmetz-wechselt-zu-ironman.html
  3. Dnf-is-no-option.com/2013/11/ironman-703-kraichgau-oder-challenge.html
  4. Facebook.com/pages/Baden-Württembergischer-Triathlonverband/185607134725

Mittwoch, 27. November 2013

Jeschke & Friends und NRWTV einigen sich nach Wechsel der juristischen Vertretung

Der Konflikt um Abgaben und Serviceleistungen zwischen Jeschke & Friends und dem Nordrhein-Westfälischen Triathlon Verband (NRWTV), sowie als Dachverband auch der Deutschen Triathlon Union (DTU) scheint einvernehmlich beigelegt worden zu sein. Uwe Jeschke, Inhaber von Jeschke & Friends und namentlich veranwortlich für das Cologne Triathlon Weekend, den Rheinauhafen Triathlon Köln, Green Hell Triathlon am Nürnburgring und weiteren Events hat in jüngerer Vergangenheit die Vertretung seiner Interessen anderen Rechtsanwälten übergeben. Zuvor war erkennbar, dass sich in der festgefahrenen Sache die Parteien durchaus einig werden können. Zuvor baute Jeschke auf die Zusammenarbeit mit den Anwälten Claudia Wisser und Ralf Eckert. Beide zutiefst umstrittene ehemalige Präsidiumsmitglieder der DTU traten seinerzeit nicht mehr zur Wahl an, als sich eine Wahlniederlage abzeichnete. 

Pressemitteilung Jeschke & Friends vom 27.11.2013

Jeschke & Friends und NRWTV einigen sich 
Die Tinte ist trocken. In den vergangenen Wochen haben die Verantwortlichen des Nordrhein-Westfälischen Triathlon Verbandes (NRWTV) und Veranstalter Uwe Jeschke, begleitet durch die Deutsche Triathlon Union (DTU) das künftige Miteinander einvernehmlich geregelt. Die zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem zuständigen Landesverband und dem Veranstalter der Willpower.Races.-Serie, zu der auch das Carglass® Cologne Triathlon Weekend gehört, soll nun wieder den Triathlonsport und explizit die Kölner Veranstaltung voran bringen.
Man wolle in Zukunft wieder einen gemeinsamen Weg beschreiten, heißt es auf Seiten des Kölner Veranstalters. "Die Einigung mit dem Verband dient vor allem dem Wohle der Athleten", sagt Jeschke. "Der Veranstaltervertrag mit dem NRWTV gilt für alle nordrhein-westfälischen Events der Willpower.Races.-Serie, die in Zukunft wieder als genehmigte Veranstaltungen ausgetragen werden."
Im vergangenen Jahr wurde die Vereinbarung sehr kurz vor dem Carglass® Cologne Triathlon Weekend geschlossen, was bei einigen Athleten zu Verunsicherung geführt hatte. Unter dieses Kapitel wolle man nun endgültig einen Strich ziehen.

Pressemitteilung NRWTV vom 27.11.2013

Vertrag mit dem Kölner Veranstalter Jeschke
Der NRWTV hat mit dem privaten Triathlon-Wettkampfveranstalter Jeschke & Friends einen Vertrag hinsichtlich der von diesem in NRW angebotenen Wettkämpfen seiner Willpower.Races-Serie abgeschlossen. Die Vertragsverhandlungen wurden in Teilen von der DTU begleitet. Der Vertrag verlängert sich jährlich, wenn er nicht von einer oder beiden Seiten gekündigt wird.
Der Ausrichter Jeschke sichert dem NRWTV e.V. zu, dass die Ordnungen der DTU (Sportordnung, Anti-Doping-Regeln) und des NRWTV (Abgabenordnung etc.) bei seinen Veranstaltungen beachtet und eingehalten werden.
Der NRWTV und Jeschke & Friends gehen davon aus, dass etwaige für die Zukunft noch offene Detailfragen im Sinne der Athleten und unseres Sports gemeinsam geklärt und bearbeitet werden.

  1. J-and-f.de
  2. Nrwtv.de/index.php/aktuelles/168-vertrag-mit-dem-koelner-veranstalter-jeschke

Freitag, 8. November 2013

IRONMAN 70.3 Kraichgau oder Challenge Kraichgau - Austragung oder Status für 2014 unbekannt

Der vergangene Woche angekündigte Wechsel von BWTV-Präsident Björn Steinmetz mitsamt Event über Mittel- und Kurzdistanz als Franchise-Unternehmung der TEAMChallenge GmbH zur World Triathlon Corporation (WTC) scheint juristisch in drei Punkten auf wackligen Füßen zu stehen. [1] Verschiedene vertragliche Details legen eine hohe Risikobereitschaft der WTC-Tochter Xdream Sports & Events GmbH nahe. Es kann daher durchaus sein, dass 2014 ein Challenge Kraichgau, Baden-Württembergs größter Triathlon als namenloses Event, IRONMAN Kraichgau oder im ungünstigen Fall gar nicht stattfinden wird. Immer unter der Voraussetzung, dass sich die Parteien nicht einigen.
Juristen und wahrscheinlich die Gerichte werden sich um die Modalitäten der Austragung des Triathlons im Kraichgau für das Jahr 2014 und den nachfolgenden Zeitraum kümmern. Photo: ChvhLR10 - Wikipedia GNU 1.2
Hypothetisch sind auch zwei Events verschiedener Ausrichter möglich, wenngleich die genehmigungstechnische Hürde hoch und eine wirtschaftliche Plausibilität fraglich wäre. Ebenfalls möglich wäre das nachträgliche Ausbooten von Steinmetz durch die Hintertür, indem der tatsächliche Kern des Events neu organisiert wird. Namentlich sind das die teilweise noch zu erteilenden oder auch revidierbaren Genehmigungen für 2014 durch die Behörden und den Verband und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer, die sich unter neuem Dach organisieren könnten. Eine Anbindung einer neuen Organisationseinheit an die TEAMChallenge ist in diesem Fall wahrscheinlich.

Die strategische Relevanz des Ehrenamts, der alle Veranstaltungen im Ausdauersegment mit hohem  Helfersanteil betrifft kann nicht genug betont werden. In Anlehnung an die jüngere deutsche Geschichte bildet "wir sind der Event"  die Tatsachen recht gut ab und kann als Blaupause für zukünftige Überraschungen dienen.

Möglicherweise wird Steinmetz sein Amt als Präsident des BWTV und Sprecher der Landespräsidenten der DTU im zeitlichen Kontext der skizzierten Umstrukturierungshypothese nicht mehr ausüben (können). Soweit der hypothetische Teil.

Die aktuelle Sachlage:

  1. Der Vertrag zwischen der TEAMChallenge und der Kraichgau Sports UG wurde von keiner Seite fristgerecht mit sechswöchigem Vorlauf zum spätest möglichen Kündigungstermin am 31. Juli 2013 beendet. Eine neuerliche fristgerechte Kündigung ist erst zu einem späterem Zeitpunkt möglich. Steinmetz vertrat in einem Interview mit tri-mag.de  öffentlich den Standpunkt, dass der Vertrag rechtskonfrom auslaufen würde. Nur so kann seine Aussage verstanden werden: "Ich habe einen auslaufenden Vertrag mit Felix Walchshöfer und der Challenge." [2]
  2. Einer möglicherweise noch auszusprechenden außerordentlichen Kündigung des Vertrags sollten die rechtlichen Voraussetzungen fehlen, wenngleich das ehemals innige Verhältnis zwischen Steinmetz und Challenge Geschäftsführer Felix Walchshöfer im Sommer 2013 eine Abkühlung erfahren haben soll.
  3. Der Vertrag zwischen der TEAMChallenge und der Kraichgau Sports sieht eine Konkurrenzausschlussklausel mit Sperrfrist vor. Steinmetz, bzw. die Kraichgau Sports mittlerweile bei der WTC Geschäftsführer der Tochter Xdream Sports & Events darf nach Rechtsauffassung der TEAMChallenge nicht für den direkten Konkurrenten tätig werden. Entsprechende Sperrfristen sehen in der Regel Zeitfenster von 1 bis max. zwei Jahren vor.
  4. Die TEAMChallenge hat eine einstweilige Verfügung erwirkt. Es ist wahrscheinlich, dass sie zum Inhalt hat, dass nicht der Eindruck erweckt werden darf, dass 2014 ein IRONMAN 70.3 im Kraichgau stattfinden wird. Diese These stützt das Fehlen entsprechender Event-Webseiten auf Ironman.com oder im deutschsprachigen Domainraum und eine lapidare Kurzinformation auf www.challenge-kraichgau.com ohne Angabe eines gültigen Impressums. Aktuell wird auf Ironman.com lediglich in einem Artikel auf Kraichgau und Rügen verwiesen. [3, 4]
  5. Die angekündigte Rückerstattung von Startgeldern von bereits für den Challenge Kraichgau gemeldeten Athleten bei Durchführung des Events als IRONMAN Triathlon ist juristisch angreifbar. Das zeitnahe Aufschalten eines entsprechenden Formulars zur Abmeldung erscheint fraglich, weil weniger Teilnehmer einen wirtschaftlichen Schaden bedeuten. Durch geringere Einnahmen aus Lizenzgebühren von Kraichgau Sports an die TEAMChallenge ist er taxierbar. Auf der anderen Seite wird keine beteiligte Partei ein Interesse daran haben, die Athleten zu schädigen oder über den Status eines Starts in 2013 im Unklaren zu lassen. Das Aufschalten eines Abmelde-, Ummelde- oder Rückerstattungsformulars könnte als Hinweis auf eine Einigung zwischen WTC und TEAMChallenge zu werten sein. Jedoch sind auch weitere Gründe für das Aufschalten entsprechender Formulare denkbar.
  6. Vergleichbares gilt für anderweitige Verzögerungen der Anmeldung für die betroffenen Events auf Rügen und Kraichgau. Seitens WTC ist für den 15. November 2013 per Newsletter vom 11. November die Freischaltung der Anmeldung angekündigt. (Update vom 11.11.2013).
  7. Der Triathlon auf Rügen war, wie berichtet, seit über 6 Monaten als Challenge Rügen federführend aus Roth geplant. Ein Schadensersatzanspruch erscheint möglich, sofern TEAMChallenge entsprechende Nachweise vorbringen kann. [5]
tl;dr: Die ehrenamtlichen Helfer können unabhängig von der rechtlichen Lage ihren nicht unerheblichen Einfluss geltend machen und den Ausgang des Konflikts zwischen World Triathlon Corporation und TEAMChallenge aktiv mitgestalten. Wird keine gerichtliche oder außergerichtliche Einigung in den strittigen Punkten Kraichgau, Rügen und Sperrfrist erzielt, steht die Art der Austragung des größten Triathlons in Baden-Württemberg im kommenden Jahr in den Sternen. Ein Challenge Kraichgau 2014 ist wahrscheinlicher als ein IRONMAN 70.3 Kraichgau.

  1. Dnf-is-no-option.com/2013/10/bjorn-steinmetz-wechselt-zu-ironman.html
  2. Tri-mag.de/aktuell/langstrecke/bjoern-steinmetz-moechte-felix-als-freund-behalten-53111
  3. Eu.ironman.com/triathlon-news/articles/2013/11/bjorn-steinmetz-named-managing-director-germany.aspx#axzz2k80imL7d
  4. Challenge-kraichgau.com
  5. Dnf-is-no-option.com/2013/11/challenge-vs-ironman-die.html

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Björn Steinmetz wechselt zu Ironman, neue Position als Geschäftsführer bei der World Triathlon Corporation für Deutschland

Wie die World Triathlon Corporation (WTC) am Donnerstag berichtet, ist Björn Steinmetz der neue Geschäftsführer der WTC in Deutschland. Er folgt damit Kai Walter als Managing Director Germany nach und wird zugleich einer der Geschäftsführer der von Kurt Denk gegründeten Xdream Sports & Events GmbH. Walter wird sich weiterhin auf seine Rolle als Chief Operating Officer für EMEA konzentrieren. Steinmetz war zuvor maßgeblich am Aufbau der Challenge Kraichgau auf der Mitteldistanz beteiligt und fungiert derzeit auch als zweiter Sprecher der Landespräsidenten der Deutschen Triathlon Union (DTU) und als Präsident des Baden-Württembergischen Triathlon Verbands (BWTV). Ehrenamtliche Postionen, die Steinmetz beibehalten möchte, obwohl Kritiker potentielle oder existierende Interessenskonflikte bemängeln.


Björn Steinmetz (als Sprecher der Landesverbände Präsidumsmitglied ohne Stimmrecht) mit den DTU-Präsidiumsmitgliedern Sandra Weber, Bernd Rennies, Martin Engelhardt, Reinhold Häußlein, Matthias Zöll (Geschäftsführer DTU), Bernd Rollar (v.l.). Photo: DTU/Oliver Kubanek
Der Challenge Kraichgau richtete 2013 auch die Deutschen Meisterschaften aus und wird diese auch 2014 und 2015 unter der Marke IRONMAN ausrichten. Unter dem Label der WTC wird 2014 auch ein Triathlon auf der olympischen Distanz, der 5150 Kraichgau Triathlon erstmalig ausgerichtet. Das DM-Pendant des Kraichgau Triathlons war bis dato auf der Langstrecke der Challenge Roth Triathlon, der auch in den kommenden Jahren den Titel der offiziellen Meisterschaft der DTU trägt. IRONMAN kündigt zudem einen IRONMAN 70.3 Triathlon im Seebad Binz auf der Ostseeinsel Rügen für den 14. September 2014 an. [1, 2]

Kurt Denk, im Ruhestand befindlicher Gründer von Xdream Sports & Events GmbH und der Rennen in Frankfurt am Main und Wiesbaden sieht in der Akquisition einen ersten entscheidenden Schritt innerhalb Deutschlands, der die Handschrift des neuen CEO Thomas Dieckhoff trägt. „Kompliment und Gratulation. Ich finde diesen Schritt sehr gut und klug gewählt, sowohl strategisch als auch geschäftlich“.

Felix Walchshöfer, Geschäftsführer der ebenfalls an wirtschaftlichem Gewinnstreben orientierten Challenge Triathlonserie lässt über die Website der Serie indessen einen emotionalen und moralischen Appell verbreiten, der das Ende einer beruflichen und privaten Freundschaft zwischen ihm und Steinmetz endgültig zu besiegeln scheint. [3]

Pressemitteilung World Triathlon Corporation: 

Björn Steinmetz ist der neue Geschäftsführer der Xdream Sports & Events GmbH („IRONMAN Deutschland“) und damit zukünftig auch Managing Director bzw. Renndirektor der IRONMAN European Championship in Frankfurt am Main, sowie der IRONMAN 70.3 European Championship in Wiesbaden.
Einen Namen gemacht hat sich der 40-Jährige vor allem als Veranstalter eines Rennens über die Mitteldistanz im Kraichgau, das im nächsten Jahr am 15. Juni stattfindet. Zusätzlich ist Steinmetz Präsident des Baden-Württembergischen Triathlonverbandes sowie Sprecher der Landesverbände in der Deutschen Triathlonunion (DTU). Der Vater von zwei Kindern ist seit 1995 aktiver Triathlet und konnte insgesamt zehn Langdistanz-Rennen (Bestzeit: 9 Stunden, 20 Minuten) finishen. Zwei Mal war Steinmetz Teilnehmer der IRONMAN-Weltmeisterschaft in Kailua-Kona, Hawaii.
„Unsere Rennen sind von Triathleten für Triathleten organisiert. Es ist mir ein großes Anliegen, die Qualität der Veranstaltung auf das nächsthöhere Level zu heben. IRONMAN ist dafür zweifelsohne der beste Partner“, sagt Steinmetz, der mit dem 5150 Triathlon Kraichgau auch ein Rennen über die Olympische Distanz verantworten wird. Gleichzeitig darf sich die deutsche Triathlon-Szene über einen weiteren „Neuzugang“ freuen, den neuen IRONMAN 70.3 Rügen am 14. September 2014. Die Registrierung öffnet am 15. November 2013.
„Björn bringt extrem viel Event-Erfahrung und Triathlon Know-how mit an Bord. Er ist ein kritischer Geist, der bei Qualität und Wohl des Athleten keine Kompromisse kennt. Das ist genau der Weg, den wir mit ihm und unserem gemeinsamen Team beschreiten wollen“, freut sich Thomas Dieckhoff, Chief Executive Officer IRONMAN Europa, Mittlerer Osten und Afrika.
„Die Teilnehmer im Kraichgau schätzen unsere Offenheit und wissen, dass wir uns weiterentwickeln wollen. Sie bekommen bereits 2014 die Möglichkeit sich für die IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft in Mont Tremblant in Kanada zu qualifizieren. Mein Ziel ist es, die Werte, die uns im Kraichgau so erfolgreich haben werden lassen, auch bei allen anderen bestehenden und zukünftigen Rennen zu verankern“, ergänzt Steinmetz. 
Kai Walter, bisheriger Geschäftsführer und Managing Director Germany, leitet bereits seit Beginn des Jahres 2013 als Chief Operating Officer die operative Abwicklung sämtlicher IRONMAN-Rennen in Europe, dem Mittleren Osten und Afrika.

Pressemitteilung Orga-Team Kraichgau Triathlon:

Liebe Athletin, 
Lieber Athlet,
wir haben einen neuen Eigentümer und in Zukunft wird unser Rennen Sparkasse IRONMAN 70.3 Kraichgau powered by Kraichgau Energie heißen. Dazu wollen wir dich aus erster Hand informieren. Für uns ist es der zweite große Schritt, nachdem aus dem ursprünglichen Kraichgau Triathlon Festival die Challenge Kraichgau wurde. Was hat uns dazu bewogen? Unser Motto war immer: “Von Triathleten für Triathleten” und unser Ziel ein Rennen von hoher Qualität. Diese hohe Qualität wollen wir mit einem starken Partner an unserer Seite weiter im Sinne unserer Athleten ausbauen und fördern.
Keine Angst, wir werden nicht “geschluckt” – im Gegenteil. Was uns im Kraichgau so erfolgreich gemacht hat, dürfen wir zukünftig auch bei anderen Rennen einbringen. Denn: Björn Steinmetz, Gründer und Renndirektor, ist der neue Deutschland-Chef von IRONMAN. Wir freuen uns für und mit ihm auf die neue Aufgabe. Dabei vergessen wir natürlich unsere Wurzeln nicht, die liegen hier – im Kraichgau – und werden immer hier bleiben.
Was bedeutet das für dich als Athlet? Der Preis bleibt gleich und hinter dem Rennen steht das gleiche Organisationsteam, die gleichen unglaublichen Helfer, die gleiche Strecke und die gleichen Zuschauer, die dich bis ins Ziel anfeuern. Allerdings, kannst du dich bereits beim nächsten Rennen für die IRONMAN 70.3-Weltmeisterschaft im kanadischen Mont Tremblant qualifizieren. Deine Anmeldung bleibt natürlich weiter gültig und wir freuen uns schon sehr auf deinen Start.

 Pressemitteilung Challenge Family:

Kraichgau schlägt anderen Weg ein
„Wir wollen die Triathlon-Welt im Sinne unserer Werte verändern“  ist das Credo der im Wachstum begriffenen Challenge-Family, die derzeit 20 Premium-Wettkämpfe auf vier Kontinenten durchführt. Zu den erklärten Werten gehören die unbedingte Athletenorientierung, hohe Wettkampfqualität, Freundschaft und die gemeinsame Leidenschaft für den Triathlonsport. 
Es ist bedauerlich und menschlich enttäuschend, dass Björn Steinmetz, der Organisator des bisherigen Challenge Kraichgau und Funktionär der DTU in Baden-Württemberg,  offensichtlich nicht länger imstande war, diese Werte mitzutragen und mit Leben zu erfüllen. Wie TEAMCHALLENGE am 31. Oktober bekannt wurde, hat Steinmetz andere Prioritäten gesetzt. Dessen ungeachtet sind weitere neue Wettkämpfe unter der Qualitätsmarke Challenge bereits in Vorbereitung. 
Die Challenge-Family geht ihren erfolgreichen Weg unbeirrt weiter und kämpft weiterhin leidenschaftlich für ihre ethischen und moralischen Überzeugungen. Sie wird den neuen Geist im Triathlonsport gemeinsam mit allen Verbänden und Institutionen in Deutschland, in Europa und auf der ganzen Welt im Sinne ihrer Werte weiterentwickeln und in die Zukunft führen.
  1. Ironman.com
  2. Challenge-kraichgau.com
  3. Challenge-roth.com/de/news/newsmeldungen/2013_10_31-1.html
  4. Dnf-is-no-option.com/2013/11/challenge-vs-ironman-die.html

Donnerstag, 26. September 2013

Dritter Anti-Doping-Tag der Deutschen Triathlon Union am 19. Oktober in Frankfurt

Kleiner Verband, große Wirkung. Die Deutsche Triathlon Union ruft am 19. Oktober zum „3. DTU-Anti-Doping-Tag“ und die Liste der Referenten und Teilnehmer ist erfreulich groß und illuster. Unter anderem wird Professor Dr. Gerhard Treutlein, auch für sein Engagement in der Dopingprävention mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet, zu diesem Thema an der Frankfurter Geschäftsstelle der DTU Stellung beziehen. Mit dieser Initiative geht die DTU im Kampf gegen unerlaubte Mittel der Leistungssteigerung und der Prävention gegenüber Versuchungen weiter voran. Natürlich ist in diesem Jahr die Studie „Doping in Deutschland“ der Universitäten Berlin und Münster sowie des Bonner Bundesinstituts für Sportwissenschaft bestimmendes Thema, aber der DTU geht es seit 2011 um nachhaltige Informationspolitik, vorbeugende Maßnahmen und eine breitere Öffentlichkeit für die vielen Facetten der Dopingproblematik und -prävention. Anmeldungen zum DTU-Anti-Doping-Tag sind noch bis zum 1. Oktober online möglich.

„Der Anti-Doping-Kampf war und ist der Deutschen Triathlon Union ein dringliches Anliegen“, sagt Matthias Zöll, Geschäftsführer des olympischen Dachverbandes der Triathleten. „Der nun schon zum dritten Mal veranstaltete DTU-Anti-Doping-Tag ist ein Ausdruck unseres diesbezüglichen Engagements. Es freut uns sehr, dass wir mit diesem Vorstoß auch zunehmend Vertreter anderer Sportverbände zu unserer Veranstaltung begrüßen können und somit in der Vorreiterrolle unseren Beitrag zur Anti-Doping-Präventionsarbeit auch für andere Sportarten leisten dürfen.“

Freitag, 6. September 2013

Video: Deutsche Meisterschaften Triathlon-Sprint und Finale der Triathlon-Bundesliga in Hannover

Die Deutsche Triathlonliga 2013, die höchste nationale Spiel- und Rennklasse der Deutschen Triathlon Union (DTU) ist beendet. Dominierender Gesamtsieger war das Team aus Buschhütten, das in den letzten 5 Jahren einen kometenhaften Aufstieg erfahren hatte. Die Ursachen, liegen wie bei dem selbst organisierten Triathlon in Buschhütten in akribischer und auf das Detail achtende Arbeit, gelungener Sponsorenakquise und erfolgreicher Delegation der Aufgaben. Die Meßlatte wurde aus Buschhütten hoch angelegt und die anderen Teams müssen sich diesem neuen - sportlich durchaus erdrückenden - Standard pragmatisch annähern, wenn sie eine echte Chance auf den Titel haben wollen. Kleine Vereine werden auch weiterhin Probleme haben, über Jahre aufgebaute Talente in den eigenen Teams zu halten, wenn sie das Anschlußwachstum nicht realisieren. Wie schon vor Jahren prognostiziert, das EJOT Team Buschhütten ist der FC Bayern des Triathlons, mit allen positiven und negativen Auswirkungen auf Spannung und Konkurrenzfähigkeit der Liga.




Die Titel der Deutschen Meister im Sprint-Triathlon sicherten sich erstmalig Anne Haug und Jonathan Zipf. Auf dem Podium folgen Rebecca Robisch und Hanna Philippin bei den Damen, sowie Franz Löschke und Gregor Buchholz bei den Herren. Haug verletzte sich dabei leicht am Fuß und wird hoffentlich vor dem Grand Final der World Championship Series ausreichend ausgeheilt sein, um sich vor dem extrem stark einzuschätzenden Wettbewerb, bestehend aus Gwen Jorgenson, Non Standford und Jodie Stimpson auf dem Podium platzieren zu können.

Montag, 5. August 2013

Schritt zu mehr Planungssicherheit: Anne Haug trainiert ab sofort am OSP Saarbrücken

Anne Haug ist Ende vergangener Woche für viele überraschend von der Trainingsgruppe um den Australier Darren Smith an den Triathlon-Stützpunkt der Deutschen Triathlon Union in Saarbrücken gewechselt. Eine entsprechende Erstveröffentlichung ist in der Fußnote zum Kommentar über die Weltmeisterschaften im Schwimmen einsehbar.

Neben größerer Planungssicherheit und konsistenterer finanzieller Absicherung werden in einer Presseaussendung und einem Interview weitere Vorteile des Wechsels zum DTU-Trainergespann Dan Lorang und Ralf Ebli postuliert. Zugleich wird einer linearen Erfolgs- und Leistungsentwicklung für die Jahre 2014 und 2015 mit Verweis auf Rio 2016 als mittelfristiges Ziel eine Absage erteilt. Überhöhte Erwartungen werden "auf die lange Bank" geschoben, namentlich dem Olympischen Triathlonrennen am Zuckerhut zugeschrieben:

DTU: Anne Haug trainiert ab sofort am OSP Saarbrücken
„In Saarbrücken gibt es ein tolles Umfeld“


Mit Anne Haug weilt seit Anfang August ein neues und mittlerweile im Triathlonsport sehr bekanntes Gesicht am Olympiastützpunkt in Saarbrücken. Die aktuelle Weltranglistenerste und Führende in der Serie um die Triathlon-Weltmeisterschaft 2013 wird ab sofort unter der Anleitung von DTU-Cheftrainer Ralf Ebli und Bundestrainer Dan Lorang trainieren und sich auf die verbleibenden Rennen der Saison 2013, darunter das große WM-Finale in London, vorbereiten. Langfristige Perspektive der Sportwissenschaftlerin ist zudem eine gezielte Vorbereitung auf Olympia 2016 in Rio.

Mit Lorang trifft Haug dabei auf einen „alten Bekannten“. Nachdem sich beide beim Studium kennen gelernt hatten, wurde der jetzige Bundestrainer ihr erster Triathloncoach. „Ich freue mich, wieder in der Nähe meiner Heimat zu trainieren, und mit den seit Anfang 2013 neu entwickelten Strukturen im Leistungssport der DTU gibt es in Saarbrücken ein tolles Umfeld, in dem ich gerne weiter an der Verbesserung meiner Leistungen arbeiten möchte“, so Haug. „Ein ganz wichtiger Punkt ist für mich auch die Ausrichtung auf Olympia 2016.“

Die Freude über den Wechsel beruht natürlich auf Gegenseitigkeit, denn somit zeigt die gute Verbandsarbeit in Saarbrücken deutliche Früchte und die beste Kurz-Distanz-Athletin der Welt wertet jede Trainingsgruppe auf. „Dass Anne nun am OSP weilt, ist ein wichtiger Schritt, sie persönlich und auch unseren gesamten Nationalkader sportlich voranbringen zu können“, erklärt Neu- und Alttrainer Lorang. „Unsere Perspektive ist dabei nicht allein kurzfristig, sondern vor allem auch langfristig ausgerichtet, auch weil Olympia in unserer Sportart die größte Strahlkraft hat.“ Entsprechend warnt der Bundestrainer auch vor unrealistischen Erwartungen. „Anne kämpft 2013 um den WM-Titel und wir hoffen, dass wir dieses Ziel zusammen realisieren können. Derartige Erfolge sind aber nicht selbstverständlich und dass dies nun in den Folgejahren so weiter gehen wird, ist mit der großen Hintergrundzielrichtung Olympia 2016 eher unwahrscheinlich“, verweist Lorang auf eine Art „Drei-Jahres-Plan“. „Wobei wir uns gegen keine Erfolge wehren“, fügt er augenzwinkernd hinzu.

Indes hat Haugs Wechsel nicht allein sportliche, sondern auch außersportliche Gründe, denn sie wird sich auch der Sportfördergruppe der Bundeswehr anschließen, wo sie noch in diesem Jahr ihren Dienst antreten wird. Das ist auch einer der Aspekte, die zu einem sofortigen Wechsel führten. „Das war ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die sich parallel und teilweise auch kurzfristig und zufällig ergeben haben“, sagt Haug. „Letztlich ergab sich einfach eine Situation, in der die Frage konkret wurde: Bis Ende 2013 warten, die neue Sport- und Lebensphase mit Olympia 2016 als Orientierungspunkt zu beginnen oder doch sofort wechseln? Und das Nachdenken über eine Antwort ergab dann zusammen mit meinem bisherigen Trainer Darren Smith die klare Antwort eines sofortigen Wechsels.“

Entsprechend werden am Olympiastützpunkt ab jetzt Haug und der Großteil ihrer Teamkollegen aus dem DTU-Nationalkader, darunter Peking-Olympiasieger Jan Frodeno und Steffen Justus, gemeinsam schwimmen, radfahren und laufen.

DTU: Anne Haug über ihren Wechsel an den OSP Saarbrücken
„Ein ganz wichtiger Punkt ist für mich die Ausrichtung auf Olympia 2016“


Die aktuelle Weltranglistenerste und Führende in der Serienwertung um die Triathlon-Weltmeisterschaft, Anne Haug, trainiert ab sofort wieder in ihrer Heimat: am Olympiastützpunkt in Saarbrücken. Zuvor war die 30-Jährige Bayreutherin in einer internationalen Trainingsgruppe um den Trainer Darren Smith. Die Gründe für den Wechsel erklärt Haug in einem ausführlichen Gespräch.

Hallo Anne Haug, aus welchem Grund werden Sie demnächst in Saarbrücken trainieren?
Da gibt es eine Reihe von Gründen. Ich möchte gerne wieder in der Nähe meiner Heimat trainieren, den Triathlon-Stützpunkt am OSP Saarbrücken leitet mit Dan Lorang seit diesem Jahr mein erster Triathlontrainer und mit den seit Anfang 2013 neu entwickelten Strukturen im Leistungssport der DTU um Cheftrainer Ralf Ebli gibt es in Saarbrücken ein tolles Umfeld, in dem ich gerne weiter an der Verbesserung meiner Leistungen arbeiten möchte. Ein ganz wichtiger Punkt ist für mich auch die Ausrichtung auf Olympia 2016. Hier hat die DTU mir eine Perspektive und eine Konzeption eröffnet, mich auf dieses Highlight im Sportlerleben ganz gezielt vorzubereiten. 
Zudem kann ich mit dem Schritt nach Saarbrücken auch den Schritt in die Sportfördergruppe der Bundeswehr machen. Das bedeutet, dass ich mir um den Aspekt der monetären Absicherung meines Sportlerlebens erst einmal keine Gedanken mehr machen muss.

Ungewöhnlich ist der Zeitpunkt des Wechsels. Was sind die Hintergründe für den sofortigen Umzug?
Die Grundsatzentscheidung, die Trainingsgruppe nach 2013 zu verlassen, ist im Laufe des Jahres gereift. Ich habe in diesem Jahr auch schon ein paar Trainingsblöcke in Saarbrücken absolviert. Dass dies nun zu einem sofortigen Wechsel wurde, war ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren, die sich parallel und teilweise auch kurzfristig und zufällig ergeben haben. Dazu zählen neben der Perspektive in Saarbrücken mit dem neuen Trainerteam zum Beispiel die aktuell gute Stimmung in der Nationalmannschaft, die zum Großteil in Saarbrücken wohnt und trainiert, die schon jetzt relevante Konzeption auf Olympia 2016 und die Möglichkeit, schon in diesem Jahr in die Sportfördergruppe aufgenommen zu werden. Hinzu kommen private Gründe. Letztlich ergab sich einfach eine Situation, in der die Frage konkret wurde: Bis Ende 2013 warten, die neue Sport- und Lebensphase mit Olympia 2016 als Orientierungspunkt zu beginnen oder doch sofort wechseln? Und das Nachdenken über eine Antwort ergab dann zusammen mit Darren Smith die klare Antwort eines sofortigen Wechsels. Ich danke Darren für seine Arbeit und die für mich neuen Erfahrungen. Nun ist es an der Zeit, neue Wege zu gehen: als Mensch und als Sportler. Und darauf freue ich mich.

Ändert sich jetzt etwas im Training?
Sportlich wird sich kurzfristig nicht viel ändern. Das machte ja auch keinen großen Sinn, da ich gute Resultate erzielt habe und so den aktuellen Trainingsweg bis zum WM-Finale in London in Absprache mit Chef- und Bundestrainer so weitergehen werde. Mit Zielrichtung Olympia 2016 wird sich natürlich etwas ändern, da werden wir neue Reize setzen in den kommenden Jahren.

Donnerstag, 1. August 2013

Warum die Sportförderung in Deutschland unsozial und antiquiert ist -Kommentar für mehr gesellschaftliche Verantwortung des Sports

Deutschland rennt bei den Schwimmweltmeisterschaften den Medaillen hinterher. Gut, möchte man meinen. Wer so schlecht schwimmt, wird schon nicht dopen. Doch worin liegen die Gründe?

Die Deutschen sind nach zwei verursachten Weltkriegen in vielen Bereichen ein Volk der Zauderer und Rundumversicherten geworden. Die Athleten sind nicht hungrig genug und Willens dem sportlichen Erfolg die potentesten Lebensjahre unterzuordnen, wie es der Wettbewerb erfolgreich vorführt.  Duales Ausbildungssystem, finanzielle Grundsicherung durch An-, und Freistellung für den Sport bei Polizei, Bundesgrenzschutz und Bundeswehr lässt auch Athleten mit international mittelprächtigen Leistungen dahindümpeln ohne durch das Raster der Förderung zu fallen. Sportliche Leistung hat zu 90% mit schwitzen, leiden, schlafen und essen zu tun.

Sicher ist der deutsche Spitzensport im globalen Kontext ein vergleichsweise soziales System. Es gibt wenig invalide, verarmte, depressive oder von Drogen abhängige Ehemalige. Mit den unsozialen und menschenverachtenden Fördersystemen anderer Länder hat der organisiert subventionierte Spitzensport zwischen Nordsee und Alpen wenig zu tun.  Allerdings ist dieses deutsche System nur mehr in Nischensportarten oder Disziplinen mit hohem technologischen Innovationsdruck konkurrenzfähig.

Ich als Sportkonsument und halbwegs fitter Hobbysportler kann gut damit leben. Der Deutsche Schwimm Verband leider nicht. Seine wirtschaftliche Existenz hängt von anachronistischen Förderprinzipien von DOSB und BMI ab. Dann erübrigt sich zumindest in Deutschland als Kollateraleffekt die unehrliche Diskussion rund um Doping und Antidoping. Reformen sind überfällig. Der "Kalte Krieg" liegt bekanntlich schon eine Weile zurück.

Die Gelder von 120-130 Millionen Euro jährlicher Sportförderung gehören in Schul-, Breiten- und Seniorensport, um die Gesellschaft auf die kommenden sozial unruhigen Zeiten vorzubereiten.

Die vielbeschworene Autonomie des Sports dient - auf globale Ebene skaliert - nur dazu ehemaligen, z. T. betrügerisch im sportlichen Wettkampf zu Ruhm und Ehre und Wohlstand gelangten Ex-Champions die Saläre weiter zu erhalten. Negative Beispiele solcher Karrieren gibt es auf globaler Ebene im Bereich der Dachverbände genug. Von solchen Personen ist keine Reform und Innovation zu erwarten - auch kein Willen gegen Doping konsequent vorzugehen.  

Der Hebel kann und wird nur über die zufließenden Gelder aus öffentlicher Hand und Privatwirtschaft wirksam sein. Dabei sein ist Alles - doch wie teuer darf es sein?

Update vom 03.08.2013: Welche Relevanz der Sachverhalt für Triathlon hat? am 2. August wurde bekannt, dass Anne Haug der illustren und zugleich internationalen Trainingsgruppe um den Australier Darren Smith nicht länger angehören wird. Haug hatte quasi im Alleingang ohne Unterstützung der Deutschen Triathlon Union einen Trainer gesucht, an den Schwächen gearbeitet und das Kunststück der Qualifikation für die Olympischen Spiele von London geschafft. Nicht nur das, die aktuell in der Weltrangliste Führende zeigte ein beeindruckendes Rennen am Hyde Park. Doch zukünftig wird Haug am Triathlon-Stützpunkt der DTU in Saarbrücken trainieren - Mitgliedschaft in der Sportfördergruppe inklusive. Wenn sie 2014 und 2015 weiterhin an bestehende Erfolge anknüpfen und die Leistung im Schwimmen steigern kann, hätte sie die richtige Entscheidung getroffen.

Freitag, 26. Juli 2013

Video: Deutsche Meisterschaften im Triathlon 2013

Die Deutschen Meisterschaften der Deutschen Triathlon Union fanden für die Jugend am bayerischen Schluchsee statt. Auf gewohnt anspruchsvollen und gleichzeitig malerischen Rad- und Laufstrecken zeigte der Nachwuchs einmal mehr Stehvermögen und eine solide Leistungsbandbreite. Die Nase vorne und die meisten Athleten auf dem Podium hatten die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, NRW und das Saarland. Von den größeren Landesverbänden enttäuschten lediglich Hessen und Niedersachsen, die von seltenen Einzelleistungen abgesehen als Gesamtkader jeweils den Anschluss an die nationale Spitze verloren haben.

 
Video: DTU

Mittwoch, 10. Juli 2013

DTU, NADA, IRONMAN und Challenge: Weitere Initiative im Kampf gegen Doping im Triathlonsport. „Faires Leistungsumfeld, vor allem für die Profi-Athleten, schaffen“

Der Anti-Doping-Kampf ist der Deutschen Triathlon Union und den Triathlon-Veranstaltern in Deutschland ein dringliches Anliegen. Entsprechend haben sich in der Geschäftsstelle des Triathlon-Dachverbandes Vertreter der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und der zwei bekanntesten Veranstaltungsserien – Challenge und Ironman –mit den Verantwortlichen der DTU zusammengesetzt. In diesem ersten Treffen tauschten sich alle Beteiligten darüber aus, inwieweit dieser Prozess für einen sauberen und fairen Triathlonsport vorangetrieben werden kann. Neben den expliziten Gesprächen über die Durchführung von Kontrollen bei den Rennen in Roth und Kraichgau (Challenge) sowie in Frankfurt und Wiesbaden (Ironman) stand auch das generelle Thema „Möglichkeiten zur Erweiterung des Kontrollnetzwerkes in Zusammenarbeit mit der NADA“ auf der Agenda.

„Wir sind sehr erfreut, dass wir zum Thema ‚Anti-Doping‘ diese Runde an den Gesprächstisch bringen konnten“, erklärte DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll. „Sowohl die beiden Challenge Rennen als auch die von der WTC veranstalteten Ironman-Rennen innerhalb Deutschlands sind hier seit Jahren sehr engagiert. Die Zusammenarbeit funktioniert in den vergangenen zwei Jahren wieder sehr gut und wir sind im steten Dialog. Wir als DTU sind dankbar, dass die kostspieligen Kontrollen von den Veranstaltern durchgeführt werden.“ In diesem Punkt stellen die genannten Wettkämpfe bisher die Ausnahme dar - neben dem Weltmeisterschafts-Rennen in Hamburg, allen Deutschen Meisterschaften und Bundesliga-Rennen, die die DTU veranstaltet, sowie manchen Landesmeisterschaften.

Veranstalterwunsch nach stärkerer Zusammenarbeit mit der NADA

„Seit mehreren Jahren kontrollieren wir im Triathlon bei Ironman- und Challenge-Veranstaltungen und sind mit unserem Präventionsteam bei den Anti-Doping-Veranstaltungen der DTU vor Ort. Für die NADA ist die Übernahme der Wettkampfkontrollen ein wichtiger Schritt für einen fairen und sauberen Sport. Im Triathlon haben wir diesbezüglich bereits eine gute Kooperation“, sagte Dr. Lars Mortsiefer, Vorstandsmitglied und Chefjustiziar der NADA.

Dazu trägt auch der Geschäftsführer der TEAMCHALLENGE GmbH, Felix Walchshöfer, bei: „Wir unterstützen vollinhaltlich die Position der NADA und haben in engem Schulterschluss mit der DTU, der NADA und dem BTV wieder eine fünfstellige Summe in die Anti-Doping-Maßnahmen beim DATEV Challenge Roth investiert. Dieses Thema ist uns absolut wichtig, denn wir stehen in Roth nicht nur für höchste Wettkampf- und Servicequalität, sondern auch für einen sauberen und fairen Sport. Alle unsere Top-Athleten müssen vor dem Wettkampf eine Blutprobe abgeben, nach dem Rennen ist eine Urinprobe verpflichtend – diese übrigens auch stichprobenartig für unsere Altersklassenathleten.“

Speziell für alle Profi-Athleten außerhalb des DTU-Kaders will der Dachverband im Verbund mit den Veranstaltern in der Zukunft für ein weiterhin faires Umfeld sorgen. Dabei soll auch der Elite-Pass eine stärkere Rolle einnehmen, etwa indem Preisgelder zukünftig nur noch an dessen Inhaber ausgezahlt werden. „Zu dieser Maßnahme sind selbstverständlich auch alle anderen Veranstalter eingeladen", ermuntert Zöll die (Groß-)Veranstalter an dem System teilzunehmen.

Mit dem Anti-Doping-Tag ist die DTU nach wie vor Vorreiter im deutschen Sport

Als Pionier im Anti-Doping-Kampf führt die DTU ohnehin im nunmehr dritten Jahr am 20. Oktober einen Anti-Doping-Tag durch. An diesem Anti-Doping-Tag werden Experten aus Medizin, Sport, Sozialwissenschaft und Psychologie das komplexe Thema beleuchten. Insofern ist der Triathlon-Dachverband sehr aktiv, auch den Dialog mit den Veranstaltern und der NADA in den kommenden Jahren stetig fortzuführen und möglichst noch um weitere Gesprächspartner erweitern zu können.

Freitag, 28. Juni 2013

Goldener Traumstart für deutsche Triathleten bei der U23-EM in Holten:„Das hat dann wohl alles ganz gut funktioniert“

Gelungener Auftakt der deutschen Triathlontalente bei der U23-Europameisterschaft in Holten (Niederlande). Im Teamwettbewerb sicherten sich Hanna Phillipin (Saarbrücken), Maximilian Schwetz (Erlangen), Lisa Sieburger (Griesheim) und Justus Nieschlag (Lehrte) in überzeugender Manier die Goldmedaille. Nach 1:16:25 Stunden verwies das Quartett der Deutschen Triathlon Union die Russen (1:16:49 Stunden) und Spanien (1:17:14 Stunden) auf die Podiumsplätze.
Haben es den "Großen" mit Gold und Platz 1 in der Mixed Staffel nachgemacht: Hanna Phillipin, Maximilian Schwetz, Lisa Sieburger und Justus Nieschlag. Photo: DTU
Entsprechend zufrieden traten die vier jungen Triathleten, nach jeweils 200 Metern Schwimmen sowie zehn Rad- und zwei Laufkilometern, den Weg zur Siegerehrung an und hatten im „um-die-Wette-strahlen“ kaum Konkurrenz, außer vielleicht von ihrem Coach, U23-Bundestrainer Dan Lorang. „Das hat dann wohl alles ganz gut funktioniert“, untertrieb Lorang scherzhaft in seinem ersten Kommentar. „Alle haben eine tolle Leistung gezeigt, und dieser Erfolg gibt uns natürlich auch weitere Motivation für die Einzelrennen.“

Für diese dürften sich die vier DTU-Nachwuchsleute bei der Konkurrenz gehörigen Respekt verschafft haben, denn den Weg zum Mannschaftstriumph beschritten sie durchaus beeindruckend: Hanna Phillipin verkleinerte das Feld zum Auftakt und übergab als Zweitplatzierte an Maximilian Schwetz. Dieser setzte sich von der Konkurrenz ab und sandte Lisa Sieburger auf eine bereits einsame Reise. Bei ihrem ersten internationalen Auftritt für die DTU vergrößerte Sieburger den Vorsprung noch, was Schlussmann Justus Nieschlag dazu animierte, es ihr gleich zu tun und ebenfalls offensiv den Sieg zu sichern.

„Die Stimmung war vorher schon sehr gut, durch diesen Auftakt wurde sie noch besser, und wir freuen uns jetzt auf die Rennen am Samstag“, blickt der Bundestrainer voraus. Die Herren werden ab 10:30 Uhr und ab die Damen ab 13:45 Uhr um weitere gute Ergebnisse kämpfen.

Mittwoch, 19. Juni 2013

Interview Frank Bertling, Vice President National Events der Upsolut Sports AG: „Frodo ist wie ein Überraschungsei. Man weiß nie was drin ist.“

Frank Bertling ist als Geschäftsführer der Upsolut Event GmbH und Vice President National Events der Upsolut Sports AG verantwortlich für den World Triathlon Series Triathlon von Hamburg. Upsolut ist als hundertprozentige Tochter der französischen Lagardère Gruppe auch in anderen Ausdauersportarten aktiv. Wenige Wochen vor dem Hamburg Triathlon 2013 konnte DNF-is-no-option.com über Hamburg, Triathlon und Ausdauersport sprechen und insbesondere wichtige Aspekte wie die Bewegtbildvermarktung diskutieren.
Frank Bertling, Vice President National Events der Upsolut AG sieht in den Sprint- und Staffelformaten  für den Triathlon viel Potential. Photo: Upsolut

DNF-is-no-option.com (3athlon.org): Herr Bertling es ist einige Zeit ins Land gezogen, seitdem der ehemalige Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU), Dr. Klaus Müller-Ott gemeinsam mit Upsolut eine Vision verfolgte und diese erfolgreich umsetzen konnte. Können Sie unseren Lesern kurz umreißen, wie es zu der Idee kam und welche Herausforderungen vor dem Premierenjahr auf Veranstalter und Verband warteten? 

Frank Bertling: Ich bin dankbar für diese Frage. Weil es tatsächlich Klaus Müller-Ott war, der den Triathlon nach Hamburg geholt hat. 2001 hat Detlef Kühnel uns zusammengebracht und vorgestellt. Beschlossen wurde das Projekt dann im Sommer 2001, rund ein Jahr vor der Premiere. Die Idee lag bereits hier in Hamburg, jedoch ist wegen der Komplexität der Umsetzung keiner herangegangen.

Man muss wissen, dass zu Zeiten des ITU-Präsidenten Les McDonald die deutsche Reputation wegen ihrer Oppositionshaltung am Boden lag. Klaus Müller-Ott war letztlich derjenige der den World Cup Status entgegen allen politischen Tendenzen und Verwerfungen zwischen International Triathlon Union und DTU nach Hamburg geholt hat. Klaus Müller-Ott hat sich dagegen gestemmt und im Grunde dafür gesorgt, dass der deutsche Triathlonsport international wieder in Erscheinung treten konnte. Schließlich gelang ihm sogar die Weltmeisterschaften 2007 nach Deutschland zu bringen. Er hat die Entwicklung bewegt, die WM ins eigene Land geholt und im Kielwasser Daniel Unger und Jan Frodeno heranreifen lassen. Unter seine Ägidie fallen zahlreiche wichtige Impulse, von denen auch wir sehr profitiert haben.

DNF: Die DTU hat zwischen 2008 und 2011 einige Jahre mit internen Turbulenzen und Scharmützeln in der Personalpolitik hinter sich. Wie bewerten Sie die aktuelle Entwicklung? Wie ist das Verhältnis mit der ITU? In welchen Bereichen werden sich die Verbände weiter entwickeln müssen?

Frank Bertling: Alles was man sich auf Verbandsseite mühsam aufgebaut hat, ist im Handstreich vernichtet worden. Die aufgebaute internationale Reputation als Verband war verloren und die DTU konnte sich durch die verlorenen Jahre nicht weiterentwickeln. Dies ist umso erschreckender, weil nach Abschluss aller Verfahren gegen Klaus Müller-Ott im Grunde kein Vorwurf haltbar war. Wenn man ihm einen Vorwurf unterstellen möchte, ist es die unzureichende interne Verbandskommunikation, die aber erfahrungsgemäß nicht immer ganz einfach ist. Wir sind aktuell froh, dass wieder Ruhe eingekehrt ist und die DTU die Arbeit wieder aufgenommen hat.

Unser Verhältnis zur ITU ist hervorragend. Wir arbeiten mit allen Stakeholdern sehr eng und  vertrauensvoll zusammen. Das Verhältnis ist klasse.

In Deutschland haben die Verbände ein Struktur- und Finanzierungsproblem. Dies gilt für kleine Dachverbände aber auch Landesverbände. Besonders kleinere Verbände wie die Triathlon-Landesverbände, müssen Synergien zusammenziehen. Wir benötigen Hauptamtlichkeit. Ziel sollten die von Ihnen vor Jahren vorgeschlagenen Verwaltungseinheiten sein. Eine Region „Nord“ macht für uns wirklich Sinn. Der Radsportverband hat ganz ähnliche Probleme. Vielleicht muss man über die Sportartgrenzen hinweg gehen. Natürlich stehen dem viele Hindernisse im Wege. Die Verbände müssen sich aber weiterentwickeln, weil das Ehrenamt auf der einen Seite mehr und mehr zurück geht und auf der anderen Seite der Sport immer professioneller wird

Die Finanzierung muss grundsätzlich vom DOSB und Innenministerium neu aufgestellt werden. Der gesamte Bereich des Marketings und Sponsorings hat sich sehr professionalisiert. „Holt euch Sponsoren zur Verbandsfinanzierung“ hört sich immer sehr leicht an. Es ist aber ziemlich schwer. Verbände können oftmals keine qualitativ ausreichenden Angebote mehr formulieren, weil ihnen die Werkzeuge im Vorfeld bereits fehlen. Alleine die zugrundliegende Marktforschung sprengt oftmals den Rahmen, um erfolgreich einen Sponsor zu pitchen. Ein Teufelkreislauf.

DNF: Welche Kosten kamen für den erfolgreichen Pitch des Welt Cup Standorts Hamburg auf Upsolut zu?

Frank Berling: Wir waren in den glücklichen Lage durch die solide Vorarbeiten auf ein gemeinsames Budget der Stadt Hamburg und anderer Träger zugreifen zu können. Mit der ITU haben wir zudem ein Lizenzierungswesen gemeinsam entwickelt. Das funktioniert in der Regel ganz gut. Schwierig ist nach wie vor das Kommunikationsfeld ITU, DTU und genehmigender Landesverband. Alle haben unterschiedliche, gelegentlich widersprüchliche Ansprüche an uns. Wir sind nicht in der Lage mit allen drei Parteien zu sprechen und zu verhandeln. Die Verbände müssen sich besser aufstellen, abstimmen und mit einer Stimme sprechen.

DNF: Hamburg ist der weltgrößte Triathlon. Wie viele Teilnehmer haben 2013 gemeldet? Gibt es Präferenzen oder Trends bei den Distanzen?

Frank Bertling: 2013 können wir 8.500 Einzelstarter und 1.500 Staffelteilnehmer, verteilt auf 500 Staffeln zählen.

Bei uns ist in den letzten Jahren für den Sprint eine höhere Nachfrage erkennbar. Er ist auch schneller ausverkauft. Wir haben einen ganz klaren Wechsel in der Athletenhistorie. Nach 1-2 Sprint-Triathlons wechseln viele Triathleten zur olympischen Distanz. Das können wir ganz gut verfolgen. Um einen Richtwert zu geben: 25% beträgt die Umsteigerquote in den letzten Jahren etwa. Ich glaube es wäre sehr interessant zu sehen, wer von unseren Events erfolgreich auf die Mittel- und Langdistanz geht. Wir leisten hier quasi Aufbauarbeit für WTC und Challenge.

Ein klarer Trend und das Erfolgsgeheimnis von Hamburg ist unser Fokus auf Rookies. Jedes Jahr zählen wir 2.000-3.000 neue Teilnehmer, die den Zyklus neu beginnen. Wir können auch durch unsere anderen Aktivitäten viele Ausdauersportler beobachten, die alles machen. Sie nehmen an den Vattenfall Cyclassics und dem Hamburg Triathlon teil.

DNF: 2013 wird in Hamburg im Rahmen des Elite-Triathlons der ITU erstmalig das ansprechende und spannende Staffelformat ausgetragen. Bei dem jeweils zwei Frauen und Männer auf Ultra-Sprint Distanzen alternierend starten. Wie wichtig sind Innovationen bei der Präsenz von Streckenformaten und wo sehen Sie global betrachtet traditionelle und klassische Strecken bis hin zur Langdistanz?

Frank Bertling: Die Staffel ist hochinteressant. Ein sehr gutes und spannendes Fernsehformat. Dies hat man im vergangenen Jahr gesehen. Die Aussage gilt auch für die Einzelwertung im Sprint. Die Sprintdistanzen sind mit  ihrer Dauer von 45 bis 60 Minuten extrem gute Fernsehformate. Sie sind sehr kurzweilig, schnell und spannend.

Für die Zukunft im Auge behalten und aufpassen muss der Triathlon, dass man nicht zu kompliziert wird. Triathlon ist eine junge Sportart, man kann noch viel probieren. Allerdings darf man nicht vergessen Sportler, Zuschauer, Medien und Sponsoren mitzunehmen. Wenn wir mit vielen Marketingverantwortlichen zusammenkommen, müssen wir etwas mehr Sätze aufbringen, um die Sportart zu erklären. Viele Entscheider sind davor nicht mit Triathlon und seinen zahlreichen Formaten in Berührung gekommen.

Klar gibt es viele tolle Ideen. Am Ende des Tages muss man sie organisieren und vermarkten können. Wenn man Rookies bekommen möchte, muss man die Barrieren senken, den Einstieg erleichtern. Die Regeln simpel halten. Teilnehmer nehmen einiges auf sich, wenn der erste Triathlon im Kalender markiert ist. Hier müssen alle Beteiligten mehr Dienstleister sein.

DNF: Die ITU folgt mit ihrer World Championship Series (WCS) dem Konzept der World Triathlon Corporation (WTC) neben einem Elite-Rennen große Startfelder von Altersklassen-Triathleten aufzustellen. Wie wichtig ist dieser Baustein, der den Hamburg Triathlon z. B. vom wirtschaftlich extrem erfolgreichen Biathlon World Cup mit seinen ausschließlich kleinen Elite-Feldern unterscheidet.

Frank Bertling: Das Zusammenbringen von Profis und Amateuren an einem Renntag, auf quasi eine Strecke an einem attraktiven Ort ist das Grundkonzept. Von Stimmung und Atmosphäre ist Ausdauersport kaum zu toppen. Ausdauersportveranstaltungen sind einmalig auf der Welt. Die Community wird aktuell stark vergrößert. Viele bringen ihre Familien zum Wettkampf mit. Samstag sind alleine 4.500 Personen auf der Strecke. Diese schauen sich dann natürlich mit ihren Familien auch die Elite-Rennen an. Das sorgt für fachkundige Zuschauer an den Strecken. Wobei sich der Hamburger gerne begeistern lässt und nach über 10 Jahren Hamburg Triathlon sehr fachkundig ist. Ich find' es klasse, dass Teilnehmer aus dem Ausland genauso bejubelt werden wie deutsche Triathleten. Dies ist ein unheimlich fairer Zug.

DNF: Lassen sich Biathlon und Triathlon vergleichen? Mit der Kombination der Ausdauerdisziplin Langlauf und dem Schießen gelingt es Biathlon immer wieder den Rhythmus in der Führung zu brechen und die Spannung aufrechtzuerhalten.

Frank Bertling: Es lässt sich tatsächlich ganz gut vergleichen. Der Durchbruch im Biathlon kam durch die Konzeption eines attraktiven Fernsehformats. Dazu kamen national erfolgreiche Athleten.
Der Staffeltriathlon ist als kompaktes Fernsehformat vergleichbar. Auf kurzen Runden lässt sich eine gute Verfolgung vor Ort realisieren. Spannung und Action wechseln sich ständig ab. Am Ende des Tages benötigt man aber auch gute Athleten als Schlüssel zum Erfolg. So sehe ich das im Triathlon auch. Darum ist die Arbeit der Verbände im Spitzensport sehr wichtig.

DNF: Die ITU macht mit ihrem Internet-Broadcasting und der Vermarktung der TV-Rechte einen ziemlich guten Job. Triathlon ist Randsportart, wird aber zunehmend platziert. Dennoch ist die Konkurrenz mit den allfällig in Deutschland dominanten Sportarten sehr groß. Die Liveübertragung des WCS Triathlons von Madrid fiel mit der Triple-Feier des FC Bayern zusammen. Aus der geplanten Übertragung wurde leider ein ca. 5 Minuten langer Einspieler, während man zuvor über Stunden Bilder des Umzugs und vom Balkon des Rathauses im Regen aus der bayerischen Hauptstadt sah. Wo steht die Bewegtbild-Vermarktung im ITU Triathlon?

Frank Bertling: Die öffentlich-rechtlichen Sender können sich dem Quotendruck leider nicht entziehen. Da kann man nicht viel machen. Wir sind über die aktuellen Übertragungszeiten froh und durchaus präsent. Es gilt aber auch hier, dass die Hausaufgaben gemacht werden müssen.

Welche Möglichkeiten bieten die digitalen Medien? Eine unserer Kernfragen der letzten Jahre. Zum Stück machen uns die neuen digitalen Kanäle ein wenig unabhängiger. Zum Beispiel sehe ich definitiv in der Zukunft einen eigenen Kanal. Die Produktionskosten im Ausdauersport, wie unserem Triathlon sind extrem hoch. 120.000 Euro muss man beim Einsatz von Hubschrauber und drahtloser Technik für 2 Stunden Triathlon einplanen. Das ist der Benchmark den man refinanzieren muss. Ein Dart-Turnier dagegen ist für 5.000 Euro umsetzbar.

Wir sind mit der Verbreitung im TV aktuell sehr zufrieden. Die World Triathlon Series erreichte 2012 160 Länder und summierte 1.045 Stunden Fernsehberichterstattung. Konkret sind dies  5,5 Milliarden TV-Kontaktzeiten. Das ist schon mal eine Hausmarke. Die WCS konnte die letzten Jahre den Wert immer steigern. Das internationale Interesse wächst stetig.

Auch IPTV eröffnet neue Chancen und Möglichkeiten. Die Triathlon - und Ausdauercommunity wächst und wächst. Es werden recht gute wirtschaftliche Ergebnisse erzielt. Selbst im Radsport, nach den ganzen Dopingskandalen der letzten 5-6 Jahre haben wir das nicht wirklich gespürt. Im reinen Profiradsport mag dies anders sein, aber mit unserer Kombination aus Breiten- und Spitzensport können wir andere Angebote unterbreiten.

Zudem stellen wir eine Tendenz bei unseren Sponsoren fest, dass viel zielgerichteter geworben und unterstützt wird. Wir haben durch unsere Formate im Triathlon, Laufen und Radsport wenig Streuverluste. Die Zielgruppe kann  sehr präzise definiert werden. Key Performance Indikatoren (KPI) zur Leistungsmessung von Kampagnen haben bei unseren Kunden eine sehr viel höhere Relevanz als vor 5 Jahren bei der Bewertung und Gewichtung der Unternehmensaktivitäten.

Natürlich ist der „Season Pass“ für Triathlonlive.tv kontraproduktiv zum frei verfügbaren Fernsehen. Das wissen wir. Wir bauen aber beides auf und entscheiden dann, wo die Reise hingeht. Noch kann keiner genau sagen, wann es Zeit wird, umzustellen. Die NBA in den USA verzichtet hierzulande schon seit Jahren auf Freies Fernsehen. Die kommen mit den Saisonpässen sehr gut klar.

DNF: Nach aktuellem Meldestand hat einer der Brownlee Brüder und damit ein Medaillengewinner der Olympischen Spiele von London seinen Start bestätigt. Wie wichtig sind die großen Namen? Wie wichtig war z.B. der Heimsieg eines Daniel Ungers im Jahr 2007. Offensichtlich hat er die Sichtbarkeit des Olympischen Triathlons in Deutschland in der Szene und auch über die Sportartgrenzen hinweg deutlich erhöht. Daniel Unger konnte seine Weltklasse durch ein solides, wenn auch nicht perfektes Rennen bei den Olympischen Spielen von Beijing mit seinem Top 10 Platz bestätigen. Der Tag gehörte allerdings Jan Frodeno, der in einem packenden Zielspurt den Coup landete und Olympiasieger wurde.

Jan Frodeno, der spätestens 2015 auf die längeren Distanzen wechseln möchte, hat nach zwei durchwachsenen Jahren mit Verletzungspech seinen ersten Saisonhöhepunkt klar auf Hamburg gelegt. Wie bewerten Sie seine Chancen?

Frank Bertling: Namen sind wichtig. Man sieht es in England. Um Triathlon ist ein unglaublicher Hype entstanden. Große Werbeplakate mit den Brownlees sind überall zu finden. Lisa Nordén in Schweden ist vergleichbar. Auch in Deutschland ist derzeit noch im Fernsehen der sportliche Erfolg der Nationalkaderathleten extrem wichtig. Die Berichte sind noch sehr personbezogen. Deshalb sind große Namen wichtig.

Frodo ist wie ein Überraschungsei. Man weiß nie was drin ist. Er ist ein sensibler und sehr ehrgeiziger Athlet. Ich würde ihm den Erfolg in Hamburg von Herzen gönnen.

DNF: Gibt es eine Favoritin für die Entscheidung im Damenrennen?

Frank Bertling: Für mich im Moment Anne Haug. Auch ihr gönne ich den großen Coup vor heimischer Kulisse zu gewinnen.

DNF: Triathlon besteht aus Schwimmen, Radfahren und Laufen. Upsolut ist auch in diesen Bereichen aktiv. Anfang Juni fand der Velothon Berlin mit tausenden Teilnehmern statt. Erzählen Sie unseren Lesern über die anderen Aktivitäten im Ausdauersport.

Frank Bertling: Traditionell sind wir dem Ausdauersport zu zurechnen. Neben dem Radsport sind wir auch seit 2 Jahren Generaldienstleiser für den Hamburg Marathon. Zukünftig werden wir den Bereich des Schwimmens stärker angehen. Jede der Ausdauersportarten hat ihre Spezifika. Im Grunde genommen sehen wir dann doch sehr viele Synergien bei Upsolut - insbesondere im Vermarktungs-, Logistik-, Presse- und PR-Bereich.

DNF: Sowohl World Triathlon Corporation, wie auch die TEAMChallenge haben in Interviews durch ihre Geschäftsführer Andrew Messick und Felix Walchshöfer bestätigt, dass derzeit keine Aktivitäten im Bereich Laufsport oder Radsport geplant sind. Konkret haben wir auch die stärkere Integration dieser Disziplinen in ein langes Wochenende im Rahmen eines Triathlon-Festivals angeregt. Wie sehen Sie die Chancen für diese Idee oder kannibalisiert sich dann der Markt, weil sich Teilnehmer entweder für den Lauf, Triathlon oder das Radrennen entscheiden müssten?

Frank Bertling: Wir haben festgestellt, dass die Teilnehmer eine eigene Ansprache wünschen. Verschiedene Sportarten sind schwierig zu kommunizieren. Die Stadt Hamburg hat im letzten Jahr ein Event mit Rudern und Schwimmen auf der Alster versucht. Das hat nicht besonders gut funktioniert. Ich sehe bei verschiedenen integrierten Sportarten nur den Kostenblock bei hohem Risiko, der auf mich zurollt.

Ich halte es auch logistisch für schwierig. Die „Eventisierung“ in Großstädten hat stark zugenommen. Längere Sperrzeiten von Straßen und öffentlichem Raum oder Genehmigungen für neue Events sind schwer zu bekommen. Der IRONMAN 70.3 Berlin ist ein gutes Beispiel. Die Spielräume werden enger. Dieses sind zumindest unsere Erfahrungen in Hamburg und Berlin und auch teilweise im Ausland. Die Erweiterung auf plattem Land ist da wohl schon um einiges einfacher.

DNF: Als Tochter eines multinationalen Sportkonzerns ist Internationalisierung immer auf der Tagesordnung. Gibt es konkret fortgeschrittene und kommunikationsreife Pläne in weiteren Ländern oder Kontinenten aufzutreten?

Frank Bertling: Aktuell sind wir im Triathlon in Auckland, Stockholm, San Diego, Chicago und Kitzbühel aktiv. Stockholm verzeichnete im ersten Jahr rund 2.000 Starter, dieses Jahr sind wir schon bei 4.000 Teilnehmern.

Wir setzen klar auf attraktive Orte. Hamburg ist der Benchmark-Event. In Stockholm haben wir den besten Platz vor dem Königspalast. Wir gehen in die großen Städte, um die besten Plätze zu belegen. Hier liegt unsere Kernkompetenz.

DNF: Wenn Sie einen Wunsch frei haben. Was wünschen Sie sich für das Wettkampfwochenende?

Frank Bertling: Ganz vermessen habe ich sogar zwei Wünsche: kein Hamburger Schietwetter und einen Sieg der deutschen Nationalmannschaft in der Gemischten Staffel. Übrigends in ganzer Länge Live in der ARD.

DNF: Wir bedanken uns für das ausführliche Gespräch und wünschen alle Startern, Helfern und Zuschauern beim Hamburg Triathlon gutes Wetter und viel Erfolg.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Die Triathlon-WM-Serie kommt mit dem Madrider Rennen nach Europa, „aufdieser Strecke ist der komplette Athlet gefragt!“

Mit den Rennen in Madrid kommt die Triathlon-WM-Serie an diesem Wochenende nach Europa. Entsprechend hat die Deutsche Triathlon Union ihre Topstarter um Vize-Weltmeisterin Anne Haug (Bayreuth), Olympiasieger Jan Frodeno und Steffen Justus (beide Saarbrücken) in die spanische Hauptstadt gesandt. Zudem werden Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Anja Knapp (Dettingen) sowie bei den Herren Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Franz Löschke (Potsdam) um gute Platzierungen und WM-Punkte kämpfen.

„Als Gesamtmannschaft ist unser Ziel schon eine Toppplatzierung und ein Rang unter den besten Zehn“, ist DTU-Cheftrainer Ralf Ebli guter Dinge vor den Wettkämpfen. „Unser Vorbereitungslehrgang, den wir mit allen Kaderathleten in Saarbrücken initiiert hatten, lief ausgezeichnet“, sind die deutschen Triathleten grundsätzlich gerüstet für die kommenden Aufgaben.

Diese ist am Wochenende gleich recht schwierig, da das Rennen im Casa de Campo Madrid charakterisiert ist durch einen Radkurs, auf dem die Athleten eine 500 Meter lange Steigung von bis zu 12 Prozent acht Mal bewältigen müssen. Oftmals konnte sich in den vergangenen Jahren eine Gruppe nach dem Schwimmen beim Radfahren absetzen. Daher gehen insbesondere gute Schwimmer wie Frodeno optimistisch an die Startlinie. „Auf einer solchen Strecke ist der komplette Athlet gefragt, denn es gibt auch ein Radrennen. Daher denke ich, dass für mich hier eine vordere Platzierung möglich ist.“ Viel Selbstvertrauen zieht Frodeno auch aus seinem Sieg beim St. Anthony’s Triathlon Ende April. „Das hat auch meine Herangehensweise an ein Rennen wieder ein wenig verändert, so dass ich mich weniger auf Zielsetzungen fokussiere, sondern mich darauf konzentriere, einfach das Optimale aus Armen und Beinen herauszuholen.“

Der aktuelle WM-Zehnte Steffen Justus formuliert seine Erwartungen dagegen etwas vorsichtiger. „Wenn alles gut läuft, kann es weit nach vorne gehen. Aber ich bin realistisch genug einzuschätzen, dass in Madrid eine Gruppe auf dem Rad wegfahren kann. Wenn mir kein Überschwimmen für meine Verhältnisse gelingt, wäre ich dann in der Verfolgung.“

Für die beiden Jüngeren im DTU-Nationalkader, Buchholz und Löschke, geht es darum wieder an gute Leistungen anzuknüpfen und ein stabiles Ergebnis zu erzielen. „Nachdem beide in den letzten Wochen mit Krankheiten zu kämpfen hatten, geht es für sie darum, ordentliche Anschlussleistungen abzurufen“, so Ebli. Im Kampf um die Podiumsplätze müssen sich die DTU-Starter vor allem mit den Lokalmatadoren Javier Gomez und Mario Mola, dem britischen Weltmeister Jonathan Brownlee und auch Richard Murray (RSA) auseinandersetzen.

Nahezu eins zu eins kann Eblis Prämisse der Anschlussleistungen auch für die beiden „Anjas“ im Frauenrennen übernommen werden. Insbesondere Anja Knapp hatte nach Verletzung in der Vorbereitung gleich beim ersten WM-Rennen in Auckland zwei Rippenbrüche erlitten und konnte somit in den Laufentscheidungen der bisherigen Wettkämpfe nicht mithalten. Ganz anders sieht dies bei der aktuellen deutschen Toptriathletin Anne Haug aus. „Da ich auf dem Gesamtpodium der WM landen möchte, geht es schon darum, in jedem Rennen möglichst auf das Podest zu kommen. Allerdings kann ich meine aktuelle Form schlecht einschätzen, nach dem Wettkampfblock im April und Mai lief die Vorbereitung nicht ganz optimal.“ Dennoch geht sie optimistisch ins Rennen. „Die Strecke kommt mir mit dem schweren Radpart etwas mehr entgegen, aber auch ich muss da erst einmal immer wieder hochfahren“, lacht die 30-Jährige WM. Neben der in der WM führenden Amerikanerin Gwen Jorgensen werden die drei Deutschen unter anderem auch auf die starken Britinnen Jodie Stimpson und Non Stanford treffen.

Wie sich das deutsche Damentrio dabei schlagen wird, zeigt die ARD-Sportschau am Samstag ab 17:03 Uhr, indem sie sich in das laufende Rennen live einschalten wird. Start ist um 15:29 Uhr. Die Herren beginnen am Sonntag um 12:36 Uhr. Auch hier wird die ARD in einer Zusammenfassung ab circa 17:00 Uhr Bewegtbilder zeigen. Beide Rennen live sehen kann man unterwww.triathlon.org/tv.