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Sonntag, 16. September 2012

Kurioses: Bayerischer Triathlon Verband einstimmig aus Deutscher Triathlon Union ausgeschlossen

Die Landespräsidenten beschließen nach gescheiterten Schlichtungsversuchen den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) aus der Deutschen Triathlon Union (DTU). Die Abstimmung erfolgte einstimmig in offener Wahl, lediglich DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt enthielt sich.

Eine Entscheidung die nach Monaten gescheiterter Konfliktschlichtung um Abgabenordnungen, ausbleibenden Zahlungen des BTV an die DTU, eine Klage des BTV, Personalien und persônlichen Befindlichkeiten zahlreiche Fragen aufwirft.

Welche Auswirkungen hat der Auschluss für die Startrechte der bayerischen Athleten in anderen Ländern? Werden bayerische Athleten aus den Kadern geworfen? Wandern die Triathlontalente in die Nachbarländer ab? Dürfen Bayern bei Deutschen Meisterschaften starten? Wird ein Startrecht bayerischer Vereine im Ligabetrieb ab der Regionalliga und in höheren Ligen möglich sein? Was geschieht mit dem Solidaritärsprinzip im Triathlonsport? Wie werden die bayerischen Bezirke, Vereine, Athleten und Veranstalter reagieren? Wird es personelle Konsequenzen geben? Antworten werden das ein oder andere Interview, Pressemitteilungen von BTV und DTU und zukünftige demokratische Prozesse liefern.

Der Ausschluss birgt das Potential die positive Arbeit für den Triathlon in Bayern um ein volles Jahrzehnt zurückzuwerfen.

Weitere Informationen: DTU-Pressemitteilung vom 16.09.2012

Montag, 23. Juli 2012

Der Bayerische Triathlon Verband reagiert mit einem Offenen Brief auf die Ausschlußandrohung durch die DTU

Im Konflikt zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband (BTV) und der Deutschen Triathlon Union (DTU) kommt nach der Veröffentlichung auf DNF-is-no-option.com am 19. Juli 2012 Bewegung. Der BTV reagierte am Montag, den 23. Juli mit einem Offenen Brief. In ihm versucht er die Sichtweise des Landesverbandes darzulegen und die eigene Politik zu rechtfertigen. Als Verteidigungsstrategie führt der BTV zahlreiche Vorwürfe an, wie etwa fehlende Intransparenz in finanziellen Belangen auf Seiten der DTU, Schaffung von Verwaltungsstrukturen auf Kosten der Landesverbände und undemokratische Prozesse und Verhaltensweisen auf.

Der Vorwurf der Intransparenz aus dem Munde des BTV-Präsidenten Peter Pfaff lädt zum Schmunzeln ein. Gerade die Vertreter aus Bayern, inbesondere auf Präsidiumsebene der DTU und als Repräsentanten in den Gremien der Landesverbände "lebten" in der Vergangenheit diverse Spielarten von Intransparenz und Demokratie mit ganz eigener Definition. Eine unvollständige Liste bietet einen kleinen Einblick auf das Tagesgeschäft der kurzen und leidvollen Ära "Claudia Wisser - Ralf Eckert - Peter Paff - Dieter Hofmann" (ehemals Präsident NRWTV):
  • Die Präsidentenfindungskommission unter der Führung von Peter Pfaff endete mit Wahl der Juristen Claudia Wisser und Ralf Eckert aus Hallbergmoos. Beide bauten mit den mächtigen Stimmen aus Bayern und NRW, später auch Baden-Württemberg, den Verband nach eigenem Gusto um. Wenig später wurde bekannt, dass Wisser und Eckert das Vier-Augen-Prinzip nicht nur im Verband und beruflich gemeinsam wahrnahmen. 
  • Hausverbot und Verweigerung der Kassenprüfung durch den ordentlich bestellten Kassenprüfer Carsten Bieler durch obiges Führungsduo.
  • Abwahl des Kassenprüfers Carsten Bieler und Einsatz anderer Kassenprüfer mit einem an Minimalismus fast künstlerisch anmutenden, nahezu inhaltsleeren Bericht.
  • "DTU-Maulkorberlass" durch obiges Führunsgduo, resp. das damals von ihnen geführte Präsidium der DTU.
  • Vergabe der Printkommunikation an das Magazin TRITIME nach dem öffentlichen Teil der Sitzung der Landespräsidenten im Umfeld eines bayerischen Triathlon-Klassikers. Obwohl ein Großteil der Präsidenten wenige Stunden oder gar Minuten vorab vor Ort waren, wurden sie nicht in den Prozess der Anbieterwahl eingebunden - sehr wohl aber der BTV-Präsident.
  • Der BTV war maßgeblich und federführend an der Ausarbeitung des neuen Gebührenmodells beteiligt, wie auch die ehemalige DTU-Führung. Peter Pfaff war Mitglied der Gebührenkommission. Der BTV, bzw. sein Präsident ist augenscheinlich mit dem bestehenden Verwendungszweck nicht einverstanden.
  • Ausschlagen sämtlicher Schlichtungsversuche bis hoch zum DOSB und einer Sitzung der Landespräsidenten vom 12.05.2012.
  • Demonstratives Fernbleiben beim Treffen der Landespräsidenten vor dem Außerordentlichen Verbandstag/-Rat, bei dem viele Detailfragen und konstruktiver Meinungsaustausch zu den Themen Gebührenordnung, Satzung, Neuwahlen, Wahl des Präsidiums, etc. stattfanden.
  • Melden der Mitglieder beim Bayerischen Landessportbund in den Jahren 2011 und 2012 durch Peter Pfaff (ca. 11.700 und 12.400), um diese Stimmgewalt in die demokratischen Prozesse der DTU einbringen zu können. Damit einhergehende Weigerung die Differenz von ca. 50% der Stimmen, die bei der DTU direkt gemeldet wurden zu bezahlen.
  • Inkorrekte Abrechnungen bei Veranstaltungen (mit Tageslizenzen) gegenüber der DTU. 
  • etc.
Auf DNF is no option sollen auch andere Meinungen im Wortlaut gehört werden. Daher folgt der Offene Brief von BTV-Präsident Peter Pfaff  bei aller Widersprüchlichkeit dem Inhalte nach in voller Länge (auf der Website des BTV veröffentlicht von Ralph Schick, Betreiber eines Triathlon-Portals und Shops):

Liebe Triathlonfreunde,

wieder droht die DTU den BTV auszuschließen, hierzu die Fakten:

Derzeit hat der BTV kein Stimmrecht, kein Antragsrecht und auch kein Auskunftsrecht. Das bedeutet keine Verschlechterung, denn auch vorher hat die DTU die Anträge des BTV auf Aussprache „abgebügelt“ und unsere zahlreichen, schriftlich gestellten Fragen zum Haushaltsplan – insbesondere dazu, wo die ganzen Mittel innerhalb der Verwaltung verbleiben – einfach ignoriert und nicht beantwortet. Wir wissen also bis heute nicht, wozu die DTU weitere Mittel benötigt, die eine Erhöhung der Startpassgebühren und Tageslizenzen erforderlich machen würden. Eine derartige Abgabenpolitik, Startpassinhaber und Sportler einfach zur Kasse zu bitten, ist mit dem BTV nicht machbar.

Im Jahre 2011 hat der BTV 140 000,- € an die DTU überwiesen, im Jahre 2012 werden insgesamt wieder ca. 140 000,- € aus Bayern an die DTU fließen. Aber die Gier der DTU ist noch größer: Sie verlangt eine Erhöhung um fast 30.000,- € pro Jahr und eine Nachzahlung für die Jahre 2008 bis 2011 in Höhe von mehr als 50 000,- €. Diese Nachzahlung fordert die DTU für Mitglieder, die nur beim Bayerischen Landes - Sportverband (BLSV) von den einzelnen bayerischen Vereinen gemeldet wurden, aber nicht beim BTV. Der BTV selbst kann nur für seine Mitglieder den Mitgliedsbeitrag abführen, so wie es in der Vergangenheit immer korrekt durchgeführt wurde. So hat beispielsweise der Bezirk Mittelfranken in Bayern 2783 Triathlon- Mitglieder beim BLSV gemeldet, aber nur 1317 Mitglieder beim BTV, und auch nur für diese wurde vom BTV die komplette Summe an die DTU abgeführt. Die weitere Vorgehensweise wurde mit dem BLSV besprochen und wir werden zum Schutze unserer Vereine, soweit sie dies in der gleichen Weise sehen, dieses Problem gemeinsam lösen. Insoweit besteht eine offene Frage über die Nachzahlung der Mitgliedsbeiträge der beim BLSV gemeldeten Triathleten. Somit liegt gemäß Satzung der DTU kein Grund vor den BTV auszuschließen.

Der wahre Grund ist unsere gerichtliche Auseinandersetzung wegen der ungerechtfertigen Anhebung der Gebühren. Nach dieser neuen Gebührenerhöhung bezahlen alle Landesverbände ca. 700 000,- € an die DTU, der BTV davon alleine 170 000,- €, - und dieses Geld geht komplett in die Verwaltung der DTU, der Leistungssport sieht keinen Cent! Die bayerischen Sportler sollen als Melkkuh für die Funktionäre der DTU benutzt werden.

Mit sportlichen Grüßen

Peter Pfaff

(Anmerkung: Update vom 24.07.2012)

Donnerstag, 19. Juli 2012

Bayerischer Triathlon Verband vor Ausschlußverfahren durch Deutsche Triathlon Union

Dem Bayerische Triathlon Verband (BTV) droht ein Aussschlußverfahren durch die Mitglieder des Dachverbands der Deutschen Triathlon Union (DTU). Auf Basis eines beantragten Beschlusses der Landespräsidenten soll die DTU aufgefordert werden einen Außerordentlichen Verbandstag einzuberufen. Einziger Tagesordnungspunkt des demokratisch gewählten Gremiums: "Diskussion und Abstimmung über den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbands aus der DTU wegen fortwährenden verbandsschädigenden Verhaltens".
Dem Bayerischen Triathlon Verband droht der Ausschluß durch einen Außerordentlichen Verbandstag der Deutschen Triathlon Union. Logo: BTV
Begründung erfährt der Antrag der Landesverbände durch die Paragraphen 4.3.3 a), 4.3.3 b) sowie 4.4.4 der Satzung der DTU in der Fassung vom 6. November 2010. "Trotz diverser schriftlicher Aufforderungen und Fristsetzungen seitens der DTU ist der BTV seinen Verpflichtungen zur satzungsgemäßen Zahlungen seiner Verbandsabgaben nicht nachgekommen" führt der Antrag weiter aus.

Aktuell ruhen die Rechte des BTV wegen Zahlungsverzug, die Startpässe der Athleten des BTV wurden z.T. direkt von der DTU verschickt, um den Konflikt nicht auf den Rücken der Einzelmitglieder auszutragen. Hintergrund des Konflikts ist noch immer ein Stellvertreterkrieg, den BTV-Präsident Peter Pfaff offenbar für die ehemalige DTU-Doppelspitze Claudia Wisser und Ralf Eckert aus dem Großraum München führt. Als Agrument für die Klage führt Pfaff die gestiegenen Abgaben, die nach den letzten Änderungen der Gebührenordnung auf Bayern zukommen ins Feld. Änderungen, die der BTV seinerzeit selbst maßgeblich mit vorangetrieben hatte.

Eine entsprechende Klage des BTV gegen die DTU wurde als "zulässig aber unbegründet" am 5. April 2012 abgewiesen. Der BTV hat mit der Begutachtung der Klageabweisung einen unabhängigen dritten Juristen beauftragt, der in der schriftlichen Urteilsbegründung "große Mängel" festgestellt habe. Davor soll die gemeinsam als Juristen tätige ehemalige DTU-Führung Wisser/Eckert die rechtliche Beratung des BTV durchgeführt haben.

Pikantes Detail für den anstehenden Außerordentlichen Verbandstag ist der Umstand, dass der BTV zwar 12.400, möglicherweise für das Stimmrecht relevante Mitglieder gemeldet hat, aber nur etwa die Hälfte trotz anderslautender Berechnungsschlüssel gegenüber der DTU begleichen möchte. Der seit Jahren schwelende Streit um Geld, Pöstchen und gekränkte Ehre geht also auch im olympischen Jahr ungehemmt weiter.

Montag, 14. Mai 2012

Bayerischer Triathlon Verband gegen Deutsche Triathlon Union: Landgericht weist Klage ab, Pfaff unter Druck

Das Landgericht in Frankfurt am Main hat am 5. April 2012 die Klage des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV) gegen die Deutsche Triathlon Union (DTU) abgewiesen. Peter Pfaff, Präsident des BTV hat den Prozess trotz Widerstands aus den Reihen des BTV durchgesetzt.

Bereits im Vorfeld der Klage wurde Pfaff aus dem Bezirk Mittelfranken offen kritisiert. Neben fehlender Transparenz und Diskussionsbereitschaft mit der DTU wurde eindringlich  auf das finanzielle und sportpolitische Risiko eines Prozesses hingewiesen. Die Einbindung der beiden Anwälte Claudia Wisser und Ralf Eckert galt als zumindest pikant und mit "Geschmäckle" versehen. Insider werten sie als Gefälligkeitsgeste von Pfaff an Wisser und Eckert. Beide Personen führten kurzfristig gemeinsam den Dachverband und sorgten in ihrer Amtszeit für tiefe Verwerfungen innerhalb der deutschen Triathlonlandschaft. Sie initiierten und führten unzählige - teure - Prozesse, von denen keiner eindeutig gewonnen werden konnte.

Wisser hielt bis April noch einen Posten innerhalb der European Triathlon Union (ETU). Nachfolgerin wurde die ehemalige Spitzentriathletin Sonja Oberem.

Unabhängig von der juristischen und kommunikativen Vorgeschichte setzt sich die DTU aktuell weiterhin für eine Normalisierung des Verhältnisses zu einem der wichtigsten Landesverbände ein. Der Druck auf BTV-Präsident Peter Pfaff erhöht sich zwischenzeitlich weiter. Der durch ihn verursachte Schaden kann noch nicht exakt beziffert werden. Eine von ihm geänderte Erhebung der stimmfähigen Mitglieder aus Bayern mit einer Differenz von ca. 5.000 Mitgliedern könnte weitere, nicht unerhebliche Folgekosten von rund 15.000 Euro nach sich ziehen - sofern die DTU diese beim BTV in Rechnung stellt.

Das Schreiben der Deutschen Triathlon Union vom 14. Mai 2012 in voller Länge:

Werte Damen oder Herren,
über den Konflikt zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband und der Deutschen Triathlon Union hatten wir Sie auf dem Laufenden gehalten. Der BTV hatte ohne vorherige Kontaktaufnahme mit der DTU Klage eingereicht. Gegenstand der Klage waren Beschlüsse des außerordentlichen Verbandstags der DTU vom 5. November 2011 sowie die dort erfolgte Wahl von Dr. Martin Engelhardt zum Präsidenten der DTU.


Leider waren alle darauf folgenden Vermittlungsbemühungen der DTU und auch des DOSB erfolglos, so dass sich beide Parteien vor Gericht wieder treffen mussten.


Am 10. Mai hat das Landgericht Frankfurt am Main nun die Klage des BTV gegen den Triathlon-Dachverband abgewiesen. Die DTU kann sich jetzt wieder uneingeschränkt ihrer Aufgabe widmen, den Triathlonsport gemeinsam mit allen relevanten Partnern und Organisationen nach innen und nach außen voranzubringen. Die DTU zählt dabei auch auf eine künftig wieder kooperative Zusammenarbeit mit dem BTV.


Fakten zum Hintergrund der abgewiesenen Klage des BTV gegen die DTU:
  • Das Landgericht hat die Klage abgewiesen.
  • In der mündlichen Verhandlung vom 5. April 2012 hatte das Gericht bereits seine - damals noch vorläufige - Rechtsauffassung dargelegt. Das Gericht hielt die Klage zwar - „mit großem Fragezeichen“ (so die Vorsitzende) - für zulässig. In der Begründetheit folgte das Gericht im Ergebnis aber den Argumenten der DTU. Mit dem seit diesem Montag vollständig vorliegenden Urteil hat das Gericht seine Auffassung bestätigt.
  • Im Einzelnen heißt dies, dass sämtliche Beschlüsse, die auf dem außerordentlichen Verbandstag der DTU vom 5. November 2011 gefasst wurden, formell und inhaltlich rechtmäßig zu Stande gekommen sind. Dies gilt auch für die Wahl von Herrn Dr. Engelhardt zum Präsidenten der DTU.
  • Insbesondere steht damit auch die Rechtmäßigkeit der neuen Gebührenordnung, die der BTV u.a. angegriffen hatte, fest.
  • Das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main ist mit seiner Verkündung noch nicht rechtskräftig. Der BTV könnte gegen die Entscheidung in die Berufung zum Oberlandesgericht gehen.
  • Nach dem eindeutigen Urteil des Landgerichts, ist die DTU aber zum einen mehr denn je von ihrer Rechtsposition überzeugt. Zum anderen geht die DTU davon aus, dass auch der BTV nun nicht weiter die Konfrontation sucht und das Urteil des von ihm angerufenen Gerichts akzeptiert.
Anmerkungen zur Auseinandersetzung zwischen dem BTV und der DTU:
  • Die DTU bedauert nochmals ausdrücklich, dass es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem BTV und der DTU gekommen ist.
  • Die DTU hat die neue Gebührenordnung, die einen Aspekt der Klage darstellte, mehrfach und ausführlich erläutert. Vor allem die Landesverbände hatten die – berechtigte - Gelegenheit, sich über die finanziellen Pläne der DTU in Kenntnis zu setzen. Die Landesverbände haben an der Konzeptionierung aktiv mitgewirkt. Auch der BTV war hieran beteiligt.
Zusatzinformationen – Hintergründe
Meinung der anderen Landesverbände
  • Die weiteren Landesverbände haben die streitgegenständlichen Beschlüsse und Wahl von vornherein als rechtmäßig angesehen und hatten bereits schriftlich erklärt, sämtliche Beschlüsse ggf. erneut nach Satzung und Gesetz zu fassen. Aus diesem Grund haben bereits 14 Landesverbände die neue Gebührenordnung in ihren Verbänden umgesetzt Versand der Startpässe
  • Das aus dem Konflikt hervorgegangene dringlichste Problem für die Athletinnen und Athleten – den Versand der Startpässe [Anm. d. Red.: in Bayern] – hat die DTU im Sinne der Athleten gelöst, nachdem die diesbezügliche Kontaktaufnahme mit dem BTV-Präsidium keine Reaktion zeitigte. Die Startpässe wurden direkt an die Vereine versandt.
Anwälte der Parteien
  • Vertreten wird der BTV von den Anwälten Claudia Wisser und Dr. Ralf Eckert (Eckert & Wisser, München). Frau Wisser ist ehemalige DTU-Präsidentin, Herr Dr. Eckert ehemaliger DTU-Vize-Präsident. Beide sind seit 2010 nicht mehr im Amt.
  • Die DTU wird von Herrn Dr. Sebastian Longrée (Kümmerlein Rechtsanwälte & Notare, Essen) vertreten. Herr Dr. Longrée war bereits früher für die DTU anwaltlich tätig und berät den Verband auch über die hier aufgeführten Prozesse hinaus.

Donnerstag, 15. März 2012

Klage des BTV gegen die DTU: Bezirk Mittelfranken äußert Zweifel an Sinnhaftigkeit des Vorgehens von BTV-Präsident Peter Pfaff

In dem aktuell vom Bayerischen Triathlon Verband (BTV) gegen die Deutsche Triathlon Union (DTU) angestrengten Verfahren vor dem Landsgericht Frankfurt kommt Bewegung. Aus dem Herzen Bayerns wurden in einem Rundschreiben des Bezirksvorsitzenden Dr. Edgar Michel an die Mitgliedsvereine des Bezirks Mittelfranken vom 9. März 2012 zentrale und zum Teil sehr interessante Aspekte des Konflikts aufgeworfen.
Jan Frodeno möchte in London seinen Titel verteidigen.
Tritt der Sport erneut in einem wichtigen Jahr für die Deutsche Triathlon Union wegen interner Scherereien in den Hintergrund? Olympiasieger Jan Frodeno und die Kaderathleten der DTU werden in der heißen Phase der Vorbereitung für die Spiele in London wenig Notiz von den Querelen zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband gegen den Rest der Landesverbände und den Dachverband DTU nehmen. Photo: Delly Carr/ITU Media
Neben den auf der Hand liegenden Fragestellungen, welchen Nutzen oder Vorteil der BTV bei aktuell aufgelaufenen Kosten der Klage von rund 3.000 Euro habe, bemängelt Michel insbesondere die Weigerung des BTV-Präsidenten Peter Pfaff mit der DTU und den Landesverbänden über die strittigen Punkte ohne den Einsatz von Anwälten an einem runden Tisch sprechen zu wollen.

Pikanterweise übernimmt die anwaltliche Vertretung des BTV das nicht mehr zu Wahl angetretene ehemalige Führungsduo der DTU. Claudia Wisser und Ralf Eckert aus Hallbergmoos bei München sollen nach zahllosen im Rahmen ihrer Tätigkeiten bei der DTU angestrengten Prozesse, die alle nicht gewonnen wurden, die Etappe für Pfaff gewinnen. Zusehends verdichten sich die Anzeichen für ein im stärker werdendes protektionistisches Handeln Pfaffs. Aus persönlichen Animositäten und Niederlagen soll augenscheinlich die Klage gegen die DTU auf Kosten des "Verbandsfriedens" und der zahlenden Mitglieder in Bayern und den anderen Landesverbänden mit aller Gewalt vorangetrieben werden. Finanzielle Profiteure? Die beiden Anwälte Eckert und Wisser. Immer fraglicher wird daher, wessen Interessen Pfaff wirklich vertritt und ob die finanziellen Mittel des BTV sinnvoll und im Interesse seiner Mitglieder eingesetzt werden.

Einmal mehr wird wohl der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) als Schlichter und Mediator im Rahmen eines Wechsels an der Spitze der DTU in Erscheinung treten (müssen). Im Jahr der Titelverteidigung von Olympiasieger Jan Frodeno eine kaum überbietbare Glanz- und Meisterleistung, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit von Nebensächlichkeiten wie den Olympischen Spielen von London auf die Niederungen der Sportpolitik in Bayern zu lenken.

Nach der empfehlenswerten Lektüre der E-Mail ist eine individuelle Meinungsbildung auch für in der Sportpolitik weniger bewanderte Triathleten bestimmt gut möglich.

Zu den interessanten Themenfeldern gehören z.B. Gegenüberstellung alte und neue Gebührenordung und Auswirkung in der Region Bayern, Umsetzung der Gebührenordnung in 10 Landesverbänden, direkter Bezug des Startpasses für bayerische Triathleten bei der DTU, Mitgliedersprung des BTV von 5.500 auf 11.000 innerhalb eines Jahres und dessen Auswirkungen auf Stimmrechte und Abrechnungen in DTU und LSB und last but not least der Ausschluss des BTV aus der DTU.

Zur Veröffentlichung freigegebene E-Mail von Dr. Edgar Michel, Vorsitzender BTV-Bezirk Mittelfranken, 09.03.2012 23:51 Uhr:

An alle Vereine und Triathleten im BTV Bezirk Mittelfranken

Bitte nehmt euch die Zeit um die folgende Email zu lesen

Liebe Triathletinnen und Triathleten,

ihr habt vermutlich alle vor etwa einer Woche einen Brief vom BTV-Präsidium erhalten. Ich habe daraufhin einige Anrufe und Emails von Sportlern und Abteilungsleitern erhalten, die näheres wissen wollten. Ich habe mich daher entschlossen euch allen meine Sicht der aktuellen Sachlage zu schildern d.h. ich möchte euch die Information zukommen lassen die ich entweder mündlich oder schriftlich in den letzten Wochen bezüglich des Konflikts zwischen DTU und BTV erhalten habe:

Im November 2011 hat der Bayerische Triathlon Verband BTV eine Klage gegen die Deutsche Triathlon Union DTU am Landgericht Frankfurt eingereicht. Als Gründe wurden benannt bzw. beanstandet: 
•    Gebührenordnung
•    die Wahl des neuen DTU Präsidenten 
•    Satzungsänderung bzgl. der Abwahl des DTU-Präsidenten

Der BTV wird hierzu von den Anwälten Claudia Wisser und Ralf Eckert vertreten. Wie euch sicherlich bekannt ist, sind beide ehemalige DTU-Präsidenten bzw. Vertreter und sind 2010 zurückgetreten bzw. nicht wiedergewählt worden.
Alle anderen Landesverbände haben zu o.g. Punkten zugestimmt und 10 Verbände haben die neue Gebührenordnung bereits mittels ihrer Verbandstage umgesetzt!

Ich habe von dieser Klage Anfang Februar erfahren. Ich habe daraufhin 2 Emails mit Fragen bzgl. dieser Klage an das BTV Präsidium geschickt mit der Aufforderung den BTV-Verbandsrat über diese Klage zu unterrichten. 

Am 25. Februar fand ein Ausrichtertreffen in Emsing statt. Das BTV-Präsidium hat alle Verbandsratsmitglieder eingeladen und vor dem geplanten Workshop (Diskussion über zukünftige Veranstalterabgaben) informiert. Auf meine Anregung sind auch der Sprecher der DTU-Landesverbände Björn Steinmetz und der DTU Geschäftsführer Matthias Zöll nach Emsing gekommen mit dem Ziel den BTV zur Rücknahme der Klage zu sprechen, oder zumindest zu einem Meinungsaustausch zu hören. Peter Pfaff hat dies abgelehnt. Er wird über diese Sache nicht ohne Beisein seiner Anwälte Wisser/Eckert sprechen.

Eine für mich entscheidende Frage wurde auf diesem Treffen von Peter Pfaff nicht beantwortet: 

Was hat der BTV von der Klage?? 

Es mag sein, dass Peter Pfaff als Vertreter des BTV vor dem Landgericht in Teilen Recht bekommt. Vielleicht – wenn auch aus meiner Sicht unwahrscheinlich – muss die Satzung korrigiert werden. Jedoch alles würde in diesem Fall in einer erneuten DTU-Verbandstag[s]sitzung  entsprechend korrigiert zur Abstimmung vorgelegt werden. 
Bisher kostete dieses Verfahren laut Peter Pfaff den BTV € 3000,- . Bis zur Klage kommen noch einige Kosten hinzu. Wird die Klage verloren wäre das eine Katastrophe. Selbst bei einem Erfolg oder Teilerfolg – die Kosten müssten wir alle tragen über unsere Abgaben und das, ohne jemals über die Probleme ohne Juristen gesprochen zu haben!  

Zum Thema Gebührenordnung:


In dem o.g. Brief kritisiert das BTV-Präsidium die neue Gebührenordnung der DTU. Jeder mag sich ein eigenes Bild machen. Diese Ordnung ist unter http://www.dtu-info.de/ordnungen.html
verfügbar. Darüber wurde am 25. Februar in Emsing diskutiert. Leider wurde von Seiten des BTV-Präsidiums kein Vergleich alte Ordnung und neue Ordnung vorgelegt. An dem Verbandstag im Oktober soll über eine neue Gebührenordnung des BTV abgestimmt werden. Man darf gespannt sein.

Die DTU wird sich künftig über Startpässe (Erhöhung von €14 auf 25€ des DTU Anteils) , Tageslizenzen (Erhöhung von €4 auf  €8 des DTU Anteils) und Mitgliedsbeiträge (€3,- pro Triathlet voher ebenfalls €3,-) finanzieren. Dafür fallen jedoch die Veranstalterabgaben des BTV an die DTU weg!! Gerade in einem veranstaltungsreichen Landesverband wie Bayern, ein großer Anteil, der jetzt komplett dem Landesverband überlassen bleibt. In der letzten Bezirkstagssitzung des BTV-Mfr. am 29. Februar habe ich dies beispielhaft für die Abgaben unseres Bezirks vorgelegt. In dem Protokoll wird dies dann nachzulesen sein. Mein Ergebnis: Unter der Annahme die Veranstalter geben die Kosteneinsparung aufgrund der Reduzierung der Veranstalterabgaben 1-1 an die Athleten weiter, ergeben sich keine bzw. nur eine geringe Kostenerhöhung für die Vereine bzw. Athleten.

Was sind die Konsequenzen aus all dem:
Momentan wird versucht eine friedliche Lösung zu finden und es liegt ein Vorschlag des DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund) vor, dem die DTU und auch die LVs zustimmen würden. Man wartet jetzt auf eine Aussage des BTV. Einig sind sich die Landesverbände jedoch darin, dass ihre Beschlüsse sowie die Wahl des Präsidenten, rechtskräftig sind. Daher haben sie sich auch ohne Gegenstimme dazu bekannt, sämtliche Beschlüsse jederzeit wieder in dieser Form zu treffen. Eine Klage, egal wie sie ausgeht, hätte demnach keinen Einfluss auf die Resultate und insbesondere die Gebührenordnung, welche auch unter Einbindung des BTV zu Stande gekommen ist und dem BTV seit Mai 2011 bekannt war! Von Seiten des BTV war Wolfgang Pirl beteiligt (der leider im November 2011 verstorben ist).

Sollte der BTV einer Einigung auf Basis des DOSB Vorschlags nicht zustimmen, werden die Landesverbände gezwungen sein, Maßnahmen zu ergreifen, die den Verbandsfrieden sichern. Unter Umständen kann eine dieser Maßnahmen der Ausschluss des BTV aus der DTU sein!

Es gibt weitere Unstimmigkeiten bzgl. der Abrechnung des BTV mit der DTU über die vergangenen Jahre. Der BTV hat seine Abrechnung für 2011, die bereits zum 30.11.2011 angefertigt sein sollte, gegenüber der DTU noch nicht erstellt. Ein weiterer Grund der Unstimmigkeiten sind die vom BTV gemeldeten Mitgliederzahlen, die laut DTU Satzung die Zahl der beim Landessportbund gemeldeten Mitglieder sein muss. In 2011 erhöhte sich die Zahl von ca. 5.500 auf 11.000, man geht der Frage nach wie hoch die wirklichen Zahlen vor 2011 waren. 
Die Statistik des BLSV ist unter http://www.blsv.de/blsv/download/statistiken.html  nachzuschlagen.
Natürlich bedeutet diese höhere Zahl auch ein größeres Stimmengeicht von Bayern im Verbandtag.

Der BTV hat noch keine Startpässe bekommen. Der Grund hierfür liegt vermutlich in den finanziellen Unstimmigkeiten.

Damit die Sportler nicht durch den Konflikt betroffen sind, plant die DTU euch alle anzuschreiben, für den Fall dass es kein Einlenken des BTV gibt. Euch wird die dann Möglichkeit gegeben, direkt von der DTU die Startpässe zu erhalten unter direkter Bezahlung des DTU-Startpass Anteils. Das genaue Verfahren wird in dem Brief beschrieben sein.

Sollte ich neue Informationen erhalten, werde ich euch darüber schnellstmöglich informieren.

Mit sportlichen Grüßen

Dr. Edgar Michel
Vorsitzender BTV Bezirk Mittelfranken

Donnerstag, 1. März 2012

Peter Pfaffs letzter offener Brief? BTV verklagt Deutsche TriathlonUnion

Peter Pfaff, amtierender Präsident des Bayerischen Triathlon Verband ist bekannt für seine polternden "Offenen Briefe". Dies gehört zum bayerischen Selbstverständnis und zur weiß-blauen Lebensart.

War es seinerzeit die World Triathlon Corporation (WTC) mit dem Ironman Regensburg, dessen Zustandekommen Pfaff mit einem offenen Brief um jeden Preis ohne Erfolg verhindern wollte, ist es nun einmal mehr der Dachverband der Triathleten der seinen Unmut erregt.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU), die ihn seit der Vertreibung seiner beiden Zöglinge Claudia Wisser und Ralf Eckert aus der Führung wie eine schwer verdauliche Schweinshaxe im Magen liegt, wird am Ende aller Kämpfe vielleicht ebenso zu seinen Freunden gehören, wie aktuell die WTC mit dem Ironman Triathlon in Regensburg. Hier hat man sich schließlich doch zusammengerauft, wenn auch die eigentlichen Gründe für die neue Harmonie von den offensichtlichen abweichen. Zu dem Themenkomplex später mehr auf DNF-is-no-option.com.

Wie die Würfel für den aktuellen Konflikt, der einmal mehr vor Gericht ausgetragen werden soll, auch fallen mögen: Wenn es richtig schlecht für Peter Pfaff läuft, könnte dies einer seiner letzten offenen Briefe als Präsident des BTV sein. Zu sehr hat der Ingenieur den BTV durch seine intransparenten Personalcharaden und kaum nachvollziehbaren Verhandlungsstil in die Isolation getrieben.

Der Grund für die Aufregung? Vordergründig zu hohe Abgaben im mittleren fünfstelligen Bereich des BTV an die DTU, Formfehler im Zuge der neuen DTU-Gebührenordnung und wahrscheinlich eher die Angst vor Kontroll- und Machtverlust.

Selbst bei einem erstinstanzlichen Urteil im Sinne des BTV vor dem Landgericht Frankfurt am Main wird die neue Ordnung allenfalls mit Verzögerung Inkrafttreten, unnötige Kosten verursachen und das verfügbare Budget der DTU zwischenzeitlich schmälern. Die restlichen Länder sind sich weiterhin über den eingeschlagenen Kurs und die Notwendigkeit der Reformen einig.

Reformen die Peter Pfaff zusammen mit Björn Steinmetz (Präsident BWTV) und der damaligen DTU-Spitze Claudia Wisser und Ralf Eckert selbst massiv vorangetrieben hatte. Woher der plötzliche Sinneswandel kommt, diese Erklärung bleibt Pfaff nicht nur den Vereinen in Bayern schuldig.

Natürlich geht es bei dem Konflikt auch um einen Stellvertreterkrieg für Claudia Wisser, die ihr Amt im Executive Board der European Triathlon Union (ETU), in das sie als Präsidentin der DTU gewählt wurde, nicht aufgeben will. Gerade weil sie, die sich vor der Erlangung der Spitzenposition der DTU beim Deutschen Alpenverein bewarb, das Vertrauen innerhalb der DTU und einer überwältigenden Mehrheit der Landesverbände verloren hat, stützt sie der wohl bis zum bitteren Ende treu ergebene Präsident des BTV.

Folglich wird ein persönlicher Konflikt, eine individuelle Kränkung auf dem Rücken der zahlenden Mitglieder des BTV und der DTU ausgetragen. Kein weiterer Kommentar - hatten wir schon einmal oder so ähnlich...

Der offene Brief von Peter Pfaff an die Vereine des BTV:


Liebe Sportsfreunde,

wie Ihr wisst, hat die DTU letzten November eine massive Erhöhung der Gebühren unter anderem der Startpassgebühren beschlossen. Wir vom BTV haben diese Erhöhung nicht akzeptiert und deshalb beim Landgericht in Frankfurt am Main noch im November 2011 eine Klage eingereicht, um die Unwirksamkeit der Gebührenerhöhung feststellen zu lassen. Das Landgericht Frankfurt am Main hat die Klage bereits zur Entscheidung angenommen und einen Gerichtstermin für den 19. April 2012 angesetzt.

Die derzeitige Geschäftsführung der DTU versucht aus offensichtlichen Gründen mit allen Mitteln die Entscheidung durch das Landgericht Frankfurt am Main zu verhindern. Neuester Vorstoß der DTU Geschäftsführung ist, die Startpässe nicht an den Bayerischen Landesverband auszuliefern. Stattdessen will die DTU Geschäftsführung die Startpässe direkt an die bayerischen Vereine liefern, um so die bayerischen Vereine zu zwingen, die hohen Startpassgebühren zu akzeptieren und direkt an die DTU zu zahlen.

Ich bitte Euch, auf keinen Fall auf derartige Angebote der DTU Geschäftsführung einzugehen. Der BTV hat bereits Schritte eingeleitet, damit die Startpässe unverzüglich auch an den BTV ausgeliefert werden. Hinsichtlich der Deutschen Meisterschaft im Wintertriathlon am letzten Sonntag, den 26. Februar 2012 kam es auf Grund der Vorkehrungen des BTV in keinem einzigen Fall zu Schwierigkeiten, obwohl die bayerischen Triathleten keinen Startpass vorweisen konnten.

Für die bayerischen Startpassinhaber ist es wichtig, bis zur Ausgabe der Startpässe Folgendes zu beachten:

• Der beim Wettkampf anwesende Technische Delegierte hat eine Liste aller Startpassinhaber. Wer einen Startpass am Wettkampftag nicht vorweisen kann, kann seine Berechtigung anhand der Liste unmittelbar vor Ort überprüfen lassen.

• Sofern für diese Überprüfung EURO 15,00 in Rechnung gestellt werden sollten, bitte die Zahlung quittieren lassen und in der Geschäftsstelle des BTV einreichen. Der BTV wird sich dann wegen einer Erstattung mit der DTU auseinandersetzen.

• Startpassinhaber, die im Ausland starten möchten, wenden sich bitte so früh wie möglich an die Geschäftsstelle des BTV. Der BTV wird sich um die Startberechtigung im Ausland unmittelbar kümmern.

Wir vom BTV bedauern, dass möglicherweise für einzelne Startpaßinhaber bis zur Ausgabe der Startpässe Mehraufwand notwendig werden könnte, können aber andererseits die völlig inakzeptable Vorgehensweise der DTU Geschäftsführung nicht einfach hinnehmen.

Wir sind zuversichtlich, dass das Landgericht Frankfurt am Main die Gebührenerhöhung kippen wird, so dass die Gebührenerhöhung für sämtliche Triathleten in Deutschland keine Gültigkeit hat.

Mit sportlichen Grüßen

Peter Pfaff
Präsident des BTV

Update vom 15.03.2012, 17:00 Uhr: Klage des BTV gegen die DTU: Bezirk Mittelfranken äußert Zweifel an Sinnhaftigkeit des Vorgehens von BTV-Präsident Peter Pfaff

Freitag, 27. Januar 2012

Abgesagt, keine Deutsche Triathlon-Meisterschaft Langstrecke in Kulmbach

Die Deutsche Meisterschaft im Triathlon über die Langdistanz sollte am 9. Juni 2012 in Kulmbach auch eine Gedenkveranstaltung werden. Gedacht werden sollte vom ausrichtenden ATS Kulmbach Wolfgang Pirl, 2011 tragisch und zu früh aus dem Kreis der aktiven Triathleten verschieden und Motor des lokalen Triathlonsports.

Leider sah sich der ortsansässige Verein bei aktuell nur 14 Anmeldungen zu diesem drastischen Schritt gezwungen, der eigentlich viel zu früh unternommen wurde. Zu früh? Ja, bevor viele Triathleten endgültig ihre Wettkampfkalender finalisieren konnten.

Mehr Mut und Geduld hätte wohl ohne weitere Marketingmaßnahmen nicht viel weiter geführt. Bernd Roßberg sieht aktuell selbst bei Erreichen einer Zahl von rund 100 gemeldeten Aktiven Probleme mit der Ausrichtung und Wirtschaftlichkeit. Er hofft jedoch auf eine verkürzte Distanz im September, um Triathlon-Pionier Pirl angemessen zu verabschieden.

Das Schicksal der Traditionsveranstaltung von Kulmbach, deren Halbdistanz durch Siege von etwa Normann Stadler geadelt wurde, verdeutlicht den Konsolidierungstrend in der deutschen Triathlon-Szene. Das Wachstum im Langdistanztriathlon konzentriert sich auf wenige Mega-Events professioneller Agenturen, wie Frankfurt, Roth oder Köln. Familiäre Traditionsveranstaltungen geraten nicht nur beim Bietwettstreit um die großen Triathlon-Stars und Profis ins Hintertreffen. Aktive Profis müssen ihre vollgepackten Rennkalender an den Quaifikationskriterien für diverse Weltmeisterschaften und den ausgelobten Geldprämien, sowie Medienpräsenz ausrichten. Zukünftig wird sich eine DM gleich welcher Distanz wohl wieder im Wasserschatten eines größeren und etablierten Triathlons bewegen, sollten es Ausrichter und Landes-, sowie Bundesverband (hier BTV und DTU) es nicht schaffen neue Konzepte mit höherer Dienstleistungsdurchsetzung einzuführen.

P.S.: Persönlich tut es mir für Kulmbach, dem Ort meines Debüts ('95?) auf der Langstrecke leid. Mein damaliger Start war begleitet von Pinguineanderungen im Trebgaster Badeteich, verpasster Eigenverpflegung, einem Plattfuß, Kettenriss und meiner allerersten und einzigen Verwarnung auf der Radstrecke: Nebeneinanderfahren - unverschuldet natürlich, ich fuhr schließlich rechts ;) Der gelöste Kettenbolzen (am brandneuen Rad = Anfängerfehler) wurde "traditionell" mit Bordsteinkante und Pflasterstein an seinem Ursprungsort zurückverbannt und hielt zum Glück trotz beunruhigendem Gerappel bei jeder Passage durch den Schaltwerkkäfig die letzten 20 oder 30 Kilometer. Es war ein turbulentes Rennen mit vielen Eindrücken und last but not least unter diesen Umständen ein ehrenwertes Finish um die 10 Stündchen.

Ich drücke für die 2012er Kurzdistanz und ein erfolgreiches Reüssieren in 2013 oder 2014 dem ATS Kulmbach jedenfalls die Daumen.

Samstag, 5. November 2011

Martin Engelhardt neuer Präsident der Deutschen Triathlon Union, Reform der Gebührenordnung verabschiedet

Martin Engelhardt, amtierender Präsident des Hessischen Triathlon Verbandes (HTV) ist am 5. November im Rahmen des außerordentlichen Verbandstages der Deutschen Triathlon Union (DTU) zum Präsidenten gewählt worden. Der Orthopäde tritt mit seiner Wahl bereits zum zweiten Mal (nach 1987 bis 2001) an die Spitze des Dachverbands. Der mehrmalige orthopädische Delegationsleiter der deutschen Olympismannschaft folgt den nach wenigen Monaten zurückgetretenen Reinhold Hemker und einer Interimslösung der geschäftsführenden Vizepräsidenten Reinhold Häußlein und Bernd Rollar nach. Zuvor verlor sich der Verband in öffentlichen Querelen um das Duo Claudia Wisser und Ralf Eckert, sowie Klaus Müller-Ott.
Das neue Präsidium der Deutschen Triathlon Union  (DTU): Björn Steinmetz (als Sprecher der Landesverbände Präsidumsmitglied ohne Stimmrecht), Sandra Weber, Bernd Rennies, Martin Engelhardt, Reinhold Häußlein, Matthias Zöll (Geschäftsführer), Bernd Rollar (v.l.). Die DTU baut auf etablierte Kräfte, verjüngt sich jedoch mit Steinmetz und Zöll. Photo: DTU/Oliver Kubanek
Mit der Personalentscheidung für den pragmatisch-durchsetzungsfähigen und exzellent vernetzten Chefarzt aus Osnabrück sind zahlreiche Änderungen im Verband verbunden, deren Erfolg auch von einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen - vom Veranstalter über die Vereine bis zu den Landesverbänden - im Triathlon abhängt.

Eine geänderte Gebührenordnung stellt das bisherige Modell von Veranstalterabgaben und gesonderten Abgaben für Tageslizenzen und Startpässe auf den Kopf und birgt insofern Risiken, wenn aus welchen Gründen auch immer die Abgaben für Tageslizenz oder Startpaß wegfallen sollten. Die Abgaben (aus optionalen Veranstalerabgaben auf Landesebene) fließen allein in die Kassen der verschiedenen Länder. Dafür erhöhen sich die Anteile der DTU bei den Startpässen von 14 Euro auf 25 Euro und bei den Tageslizenzen für einzelne Rennen von 4 Euro auf 8 Euro. Viele Landesverbände werden ihre Gebührensätze schon für 2012 angepasst an die Vereine weitergeben (müssen), wie auch die geplante Satzung der DTU selbst sicherlich vom Amtsgericht zur Nachbesserung im Detail in die Geschäftsstelle der DTU geschickt werden wird. Eine Auflage, die die Delegierten bewusst eingegangen sind, um zukünftige juristische Stolpersteine zu vermeiden. Zwischenzeitlich behält der Bayerische Triathlon Verband durch seinen Präsidenten Peter Pfaff weiterhin seine oppositionelle Haltung bei und sorgt für eine zunehmende Isolation des BTV.

„Ich denke, dass wir hier einen guten Kompromiss gefunden haben, der auch dazu beitragen wird, dass die Interessensgruppen im Triathlon wieder gemeinsam arbeiten“, so Engelhardt. „Ohnehin geht vom Verbandstag eine Art Aufbruchstimmung aus, da sich durch die Arbeit der geschäftsführenden Präsidenten (Häußlein, Rollar) und der Geschäftsführung eine neue Kommunikationskultur entwickelt hatte, die sich auch heute in Frankfurt zeigte.“

Neu ist die Reduzierung der Anzahl der Präsidiummitglieder, um schnellere Entscheidungen herbeiführen zu können. Wichtigste Neuerung ist die Aufwertung des Geschäftsführers Matthias Zöll zu einem vollwertigen Mitglied. Durch die Einbindung des hauptamtlich tätigen Mitarbeiters soll die Effizienz gesteigert und die Fehlertoleranz verringert werden. Sofern die einzelnen Präsidiumsmitglieder weiterhin aktiv ihren Auftrag wahrnehmen ein lobenswerter Schritt. Jedoch gehört Zöll durch die naturgemäßen Informationsflüsse zu den mächtigsten Mitgliedern des Präsidiums. Bestätigung erfuhren als Mitglieder im Präsidium der DTU Reinhold Häußlein (Leistungssport), Bernd Rennies (Breitensport), Bernd Rollar (Finanzen) und Sandra Weber (Jugend), die aber schon im Januar aus persönlichen Gründen den Weg für eine Nachfolgerschaft freimachen wird. Ergänzung findet die Wahl des Präsidiums mit der Nominierung des BWTV-Präsidenten und Großveranstalters Björn Steinmetz zum Sprecher der Landespräsidenten als Präsidiumsmitglied ohne Stimmrecht.

Der Frage der informellen Akzeptanz der Wahl Engelhardts durch die International Triathlon Union (ITU) muss ein gewisser Stellenwert beigemessen werden. Engelhardt und der damalige ITU-Präsident und jetzige Ehrenpräsident Les McDonald lagen in einem Stellvertreterkonflikt über Jahre im Rechtsstreit und isolierten dabei die DTU zunehmend. Erst Müller-Ott gelang es den Streit durch pragmatische Zugeständnisse beizulegen und Deutschland zurück auf die internationale Bühne zu holen. Die WM im eigenen Land (Hamburg 2007) stellt das Highlight der internationalen Aufbauarbeit von Müller-Ott dar. Wie lang der Arm des Kanadiers noch ist und ob sich die amtierende ITU-Präsidentin Marisol Casado in ihren Führungsstil hineinregieren lassen wird, bleibt eine spannende Frage der nächsten Legislaturperiode.

Die vakante Führungsposition im Hessischen Triathlon Verband übernimmt gemäß Beschluss des Vorstands Vizepräsident Jürgen Helt kommissarisch, der sich zusammen mit seinen Vorstandskollegen um einen neuen Vizepräsidenten bemühen muss. Der HTV wird erfahrungsgemäss im Februar 2012 im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages den Beschluss des Vorstands den Delegierten zur Abstimmung vorlegen. Es ist somit zu erwarten, dass der alte Vorstand in bisheriger Konstellation seine Arbeit fortführen kann.

Weitere Informationen zur Wahl der DTU können über ein Kurzinterview mit Martin Engelhardt und einer Pressemitteilung auf den Seiten der DTU in Erfahrung gebracht werden.

Offenlegung: Kai Baumgartner war als Präsident des Hessischen Triathlon Verbands Vorgänger von Martin Engelhardt. Durch seinen Rücktritt wurde die Ablösung von Claudia Wisser und Ralf Eckert an der Spitz der DTU eingeleitet.

Samstag, 13. August 2011

Trotz Goldstandard, deutsche Ironman Triathlons in den Printmedien unter Druck

Es ist eine bizarre Situation für Ironman-Renndirektor Kai Walter aus Hanau Steinheim. Bis auf den Ironman 70.3 Wiesbaden prosperieren die ihm unmittelbar unterstellten Ironman Triathlons Frankfurt am Main und Regensburg wie in den Jahren zuvor. Sie sind rasend schnell ausgebucht und platzen aus allen Nähten, neue Events wie auf Mallorca können etabliert werden. Trotzdem scheint die öffentliche Stimmung der Meinungsbildner zu kippen. Dabei setzen die vom mittlerweile aus dem operativen Geschäft ausgeschiedenen Präsidenten der Xdream Sports & Events GmbH Kurt Denk und später berufenen Geschäftsführer Kai Walter initiierten Events den Goldstandard in Europa. Zusammen mit den von der Klagenfurter TRIANGLE Show & Sports Promotion gmbh und der Schweizer BK Sportpromotion AG um Geschäftsführer Patrick Schmid aufgebauten Ironman in der Schweiz, Österreich, Frankreich und Südafrika kann kaum ein anderer Ironman auf der Welt mit der Organisationsqualität mithalten.
Glänzend in Politik und Wirtschaft vernetzt. Kurt Denk mit Hessens jetzigem Ministerpräsidenten Volker Bouffier bei der Pressekonferenz  des Ironman in Frankfurt  2009. Photo: Ingo Kutsche
In den entscheidenden Kriterien Streckenauswahl, Absicherung, Verpflegung gibt es wenige Triathlons weltweit die dieses Niveau mitgehen können. Doch irgend etwas läuft aktuell falsch. Wenn man FAZ, Frankfurter Rundschau, Mittelbayerische Zeitung, Wiesbadener Kurier, Wetterauer Zeitung und Co. aufschlägt liest man zunehmend kritische Zwischen- und Untertöne. Die Luft soll raus sein, die Felder der Profis unattraktiv und zweitklassig, man arbeitet sich an organisatorischen Kleinigkeiten, wie Erntezeiten der Bauern, Bustransfers, Streckenumleitungen, Nachbarschaftsstreitigkeiten, Schäden an Bäumen und angeblicher Geldgier, kombiniert mit Abzocke der öffentlichen Hand ab.

Angefangen hat die Welle negativer Meldungen für den Aussenstehenden mit dem letztjährigen Malheur beim Ironman 70.3 Wiesbaden und den danach bekannt gewordenen Magen-, Darmerkrankungen vieler Teilnehmer. Davor gab es lediglich vereinzelt reißerische Meldungen zur Änderung des zugrunde liegenden Geschäftsmodells. Das bisherige Franchisemodell der World Triathlon Corporation mit verschiedenen eigenständigen Agenturen, wie etwa der Xdream wurde nach dem Einstieg des neuen Eigentümers Providence Equity Partners in der über der WTC angesiedelten World Endurance Holding verworfen. Die Events werden nun selbst oder von Tochtergesellschaften betrieben. Die WTC wird noch immer optimiert und an der ein oder anderen Stelle subtil oder deutlich sichtbar der Rotstift angesetzt, um neben anderen Aspekten natürlich auch die Profitabilität zu trimmen.

Die Kritik in diesem Jahr zeigt jedoch deutlich, dass Xdream das Spiel mit den Medien nicht mehr so gut beherrscht, wie in den Jahren zuvor. Die Qualität der Kritik erreicht ein anderes Niveau. Der  positive Gründergeist scheint verloren - Katerstimmung. Gut, die Special Interest Magazine und Triathlon Postillen haben nach Jahren der Grabenkampfes und Lobbyismus zu neuer Sachlichkeit zurückgefunden. Wo liegen also die Gründe für die Zäsur in den Printmedien?

Der Ironman Germany 2002, noch ganz ohne Aufwertung als Europameisterschaft. Kurt Denk mit Lew Friedland,  damaliger Präsident der World Triathlon Corporation. Denk genießt mittlerweile das Leben des "Elder Statesman" von Xdream und pendelt zwischen verschiedenen Standorten mit besten Möglichkeiten zum alpinen Abfahrtsski und Windsurfen. Photo: TFrahmS
Eine Ursache mag in der Schwächung des in den ersten Jahren perfekt harmonierenden und arbeitsteilig wirkenden Duos Kurt Denk und Kai Walter liegen. Denk, das Gesicht des Ironman, der Netzwerker und Lobbyist, Walter die operativ ausführende Kraft, die zusammen mit Denks Ehefrau Ines Denk die Fäden vieler Aspekte des Tagesgeschäfts in der Hand hielt. Nach dem Rückzug des Visionärs und Machers Kurt Denk in den Ruhestand, der als Reiseveranstalter die Lizenz für den Ironman von Roth nach Frankfurt am Main holte, scheinen die Verbindungen nicht nur nach ganz oben in die Landespolitik und das Bankenwesen der öffentlichen Hand gelitten zu haben. Die sonst konstruktiven und lösungsorientierten Gespräche mit den sanktionierenden Sportverbänden DTU, BTV und HTV wurden von Walter vielleicht mit einer unnötigen Härte geführt, als zu Zeiten eines Kurt Denk. Der entsprechende Gegenwind sorgte schon damals bei der Etablierung des Ironman Regensburg für verstörende öffentliche Äusserungen.
Kai Walter und Kurt Denk sind nicht mehr das eingespielte Team, wie in den Gründungsjahren des Ironman in Frankfurt.  Zerwürfnis ist ein großes Wort, man zieht aber sicherlich nicht mehr an einem Strang. Walter steht unter Druck und muss sich mit einer zunehmend kritischer schreibenden Presse auseinandersetzen. Photo: Ingo Kutsche
Der Druck unter dem Kai Walter steht mag sich auch durch den Umstand ableiten lassen, dass sich Felix Walchshöfer von der konkurrierenden Challenge-Serie aus Roth berufen fühlt, in den lokalen Medien lobend das verbesserte Verhältnis zwischen den beiden Standorten und Geschäftsführern hervorzuheben. Neu gewonnene Stärke aus Roth, neue sachliche Professionalität oder schlicht Ablehnung einer kolportierten Rückkehr von Denk in das operative Geschäft von Xdream? Eine Position, die seit dem Einstieg von Providence für Denk deutlich an Attraktivität und Entscheidungsbefugnis verloren hat?

Zu viel Druck, Luft raus, Sommerloch oder Sommergewitter? Was immer auch die kommenden 2-3 Jahre für den Ironman bringen werden. Dem Standort Deutschland sind die europäischen Ironman Triathlons weiter zu gönnen, als Wirtschaftsfaktor, als Plattform für Profisportler, als erstklassige Sportevents und das Ziel auf das viele Triathletinnen und Triathleten hinarbeiten. Vielleicht konzentriert sich die schreibende Zunft am kommenden Wochenende nicht nur auf zweitklassige Profifelder, Wasserqualitäten, echte Fauxpas' wie mobile Toilettenanlagen auf Gedenkstätten für NS-Opfer und  fehlende Pendelbusse.

Zumindest zur 5. Auflage in Wiesbaden sind packende Positionskämpfe zwischen Sebastian Kienle, Filip Ospaly, Andi Böcherer, Terenzo Bozzone, Mathias Hecht, Alessandro Degasperi bei den Herren und Mary Beth Ellis, Kristin Möller, Karin Thürig, Yvonne van Vlerken, Nicole Woysch, Melanie McQuaid, Sofie Goos, Joanna Lawn und Natascha Badmann bei den Damen zu erwarten. Freuen wir uns darauf. Kai Walter und die österreichische Führung für Europa muss sich danach um einen Masterplan für Public Relations und politisch-wirtschaftlichen Lobbyismus in Deutschland kümmern.

Dienstag, 1. September 2009

Deutsche Triathlon Union beendet ihre Zusammenarbeit mit der Zeitschrift triathlon des Spomedis Verlages, TRITIME neuer Partner


Die Deutsche Triathlon Union trennt sich zeitnah vom Herausgeber der Zeitschrift „triathlon“, der Hamburger Spomedis GmbH. Als Herausgeber der offiziellen Nachrichten des Spitzenverbands der Triathleten und der ihm angeschlossenen Landesverbände in Deutschland bezogen nahezu alle 20.000 Startpassinhaber regelmäßig die Zeitschrift. Die Spomedis GmbH ließ sich diesen in der deutschen Sport- und Verlagsszene in der Form einmaligen Dienst mit zuletzt jährlich über 100.000,- Euro entlohnen, konnte zuletzt aber nur noch eine kurzfristige Vertragsverlängerung erzielen.
TRITIME wird als ernsthafter Herausforderer der Triathlon-Produkte aus dem Hause Spomedis angesehen. Insbesondere die Reichweitensteigerung durch die verpflichtenden Abonnements der Startpaßinhaber der DTU heben TRITIME postiv von Triathlon (Spomedis) ab. Photo: TRITIME
Der Geschäftsführer der Spomedis GmbH, Frank Wechsel, war nach Tätigkeiten im Ehrenamt auch über Jahre für den Bereich der öffentlichen Nachrichten der DTU tätig und arbeitete auf vielen Ebenen Hand in Hand mit der Verbandsspitze. Zuletzt begleitete er intensiv den Abstieg des ehemaligen DTU Präsidenten Dr. med. Klaus Müller-Ott und den Aufstieg der beiden Nachfolger Rainer Düro und Claudia Wisser.

TRITIME - Das Triathlon-Magazin
Nachfolger für die Verbandsnachrichten der DTU soll, so haben interne Informationen und Recherchen von 3athlon.org ergeben, das Magazin „TRITIME - Das Triathlon-Magazin“ der Freiburger Sportagentur WAG’s mit Geschäftsführer Armin Schirmaier und Chefredakteur Klaus Arendt werden. Die Nachrichten der DTU und der Landesverbände sollen als „Heft im Heft“ deutlich mehr Eigenständigkeit als in Vergangenheit erhalten. Das gegenwärtig rund 4 Mal im Jahr erscheinende Magazin soll ebenfalls wie bisher gehandhabt an die Startpassinhaber der DTU verschickt werden. Es könnte zusätzlich simultan und exklusiv auf der Website der DTU zum dauerhaften kostenlosen Download angeboten werden.

Marktverzerrung präsent
An der Grundproblematik der Marktverzerrung mit der Gefahr einer de facto Monopolbildung durch eine solche Neu-Konstellation ändert sich damit wenig. Der Hessische Triathlon Verband hat im Februar 2009 zwei deutlich weitergehende Anträge in die Gremien der DTU eingebracht. Ein Fortschritt wäre die kostengünstige Übermittlung von Rennergebnissen und Verbandsneuigkeiten in der zeitgenössischen, digitalen Form im Webangebot der DTU. 

Keine öffentliche Ausschreibung
Eine offene Ausschreibung hätte einer transparenten Handlungsweise innerhalb der DTU folgend, ebenfalls wichtige Impulse und Innovationen der Bewerber nach sich ziehen können. Diese Chance wurde durch die Vergabe am grünen Tisch nicht genutzt. Claudia Wisser und Ralf Eckert gingen auf Forderungen zur Diskussion dieses Themas beim Treffen des Landespräsidenten in Kulmbach nicht ein, obwohl Klaus Arendt von TRITIME vor Ort anwesend war. Unterstützung erhielt diese intransparente Position durch Dieter Hofmann (NRWTV) und Peter Pfaff (BTV) Diese Gespräche fanden nach der Sitzung im kleinen Kreise statt.
Zeigten wie gewöhnlich kein Interesse an transparenter Entscheidungsfindung: Claudia Wisser und Ralf Eckert, gemeinsame Bereiber einer Kanzlei unter der Firmierung "Kooperation für Wirtschaft und Sport Business" (kfup.com). BTV-Präsident Peter Pfaff und NRWTV-Vasall Dieter Hofmann  deckten die geheimen Verhandlungen unter den Augen der anderen Landespräsidenten. Photo: Thomas Zöller
Rennkalender von Landesverbänden gepflegt
Unklar ist derzeit noch der Status des Online-Rennkalenders. Diese von den Landesverbänden zur Verfügung gestellten und zum Teil auch eigenhändig zeitintensiv eingepflegten Datensätze stehen 2009 noch im Internetangebot der Spomedis GmbH zur Verfügung und bedürfen der dringenden exklusiven Integration in die Internetpräsenz der DTU.

Update vom 31. August 2009, 9:45 Uhr
Die Deutsche Triathlon Union hat in einer auf den 28. August rückdatierten News mittlerweile offiziell die Kooperation mit der Zeitschrift TRITIME bestätigt und angekündigt den Online-Bereich der DTU-Website zu stärken. Damit könnten die beiden Kritikpunkte „digitale Distribution“ und „Rennkalender im Besitz der DTU“ mittelfristig zu Jahresbeginn gelöst werden. Andere Kritikpunkte stehen weiter im Raume.

Ausführlicher Kommentar: "Pressearbeit der Deutschen Triathlon Union, auf dem halben Weg in die digitale Zukunft verlaufen."
Die Deutsche Triathlon Union ist auf halbem Wege zu einer wirksamen Medienreform steckengeblieben. Positiv zu verzeichnen ist die überfällige Beendigung der Zusammenarbeit mit dem Spomedis Verlag. Nicht befriedigend ist der Umstand, dass die DTU weiter Geld für die Nutzung und Weitergabe der wertvollen Adressen ihrer Startpassinhaber bezahlt. Diesen Dienst müsste sich die DTU entlohnen lassen, anstatt Gelder dafür aufzubringen.

Auf die Distribution der Verbandsneuigkeiten in einem Printmedium kann aus Aktualitätsgründen leicht neben entsprechenden Artikeln auf der Website zu Gunsten kompakter und attraktiv-interaktiver elektronischer Medien wie PDF oder Rich Media Applikationen mit Adobe Flash oder Microsoft Silverlight Technologie verzichtet werden. Zusätzlich muss den Anträgen des HTV* (eingereicht von Kai Baumgartner, 3athlon.org e.V. und auf dem Verbandstag des HTV mehrheitlich verabschiedet) folgend der Bereich Presse- und mediale Lobbyarbeit professionell besetzt werden.

* HTV Antrag #1: Pressearbeit, DTU-Magazin und Verbandsmittteilungen als PDF oder in vergleichbaren Formaten und HTV Antrag #2: Änderungsantrag bzgl. DTU-Startpass und Zeitschrift triathlon.