Donnerstag, 19. Juli 2012

Bayerischer Triathlon Verband vor Ausschlußverfahren durch Deutsche Triathlon Union

Dem Bayerische Triathlon Verband (BTV) droht ein Aussschlußverfahren durch die Mitglieder des Dachverbands der Deutschen Triathlon Union (DTU). Auf Basis eines beantragten Beschlusses der Landespräsidenten soll die DTU aufgefordert werden einen Außerordentlichen Verbandstag einzuberufen. Einziger Tagesordnungspunkt des demokratisch gewählten Gremiums: "Diskussion und Abstimmung über den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbands aus der DTU wegen fortwährenden verbandsschädigenden Verhaltens".
Dem Bayerischen Triathlon Verband droht der Ausschluß durch einen Außerordentlichen Verbandstag der Deutschen Triathlon Union. Logo: BTV
Begründung erfährt der Antrag der Landesverbände durch die Paragraphen 4.3.3 a), 4.3.3 b) sowie 4.4.4 der Satzung der DTU in der Fassung vom 6. November 2010. "Trotz diverser schriftlicher Aufforderungen und Fristsetzungen seitens der DTU ist der BTV seinen Verpflichtungen zur satzungsgemäßen Zahlungen seiner Verbandsabgaben nicht nachgekommen" führt der Antrag weiter aus.

Aktuell ruhen die Rechte des BTV wegen Zahlungsverzug, die Startpässe der Athleten des BTV wurden z.T. direkt von der DTU verschickt, um den Konflikt nicht auf den Rücken der Einzelmitglieder auszutragen. Hintergrund des Konflikts ist noch immer ein Stellvertreterkrieg, den BTV-Präsident Peter Pfaff offenbar für die ehemalige DTU-Doppelspitze Claudia Wisser und Ralf Eckert aus dem Großraum München führt. Als Agrument für die Klage führt Pfaff die gestiegenen Abgaben, die nach den letzten Änderungen der Gebührenordnung auf Bayern zukommen ins Feld. Änderungen, die der BTV seinerzeit selbst maßgeblich mit vorangetrieben hatte.

Eine entsprechende Klage des BTV gegen die DTU wurde als "zulässig aber unbegründet" am 5. April 2012 abgewiesen. Der BTV hat mit der Begutachtung der Klageabweisung einen unabhängigen dritten Juristen beauftragt, der in der schriftlichen Urteilsbegründung "große Mängel" festgestellt habe. Davor soll die gemeinsam als Juristen tätige ehemalige DTU-Führung Wisser/Eckert die rechtliche Beratung des BTV durchgeführt haben.

Pikantes Detail für den anstehenden Außerordentlichen Verbandstag ist der Umstand, dass der BTV zwar 12.400, möglicherweise für das Stimmrecht relevante Mitglieder gemeldet hat, aber nur etwa die Hälfte trotz anderslautender Berechnungsschlüssel gegenüber der DTU begleichen möchte. Der seit Jahren schwelende Streit um Geld, Pöstchen und gekränkte Ehre geht also auch im olympischen Jahr ungehemmt weiter.