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Sonntag, 16. September 2012

DTU-Pressemitteilung: Landesverbände schließen Bayerischen Triathlon Verband (BTV) einstimmig aus der Deutschen Triathlon Union (DTU) aus

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) hat mit einer offiziellen Presseaussendung den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV) bestätigt und beantwortet in der Mitteilung bereits im Ansatz erste der dringlichsten offenen Fragen der Basis. Athleten und Vereine werden in den nächsten Tagen weitere - durchaus widersprüchliche - Informationen seitens BTV und DTU erhalten:

DTU: Landesverbände schließen Bayerischen Triathlon Verband (BTV) einstimmig aus der Deutschen Triathlon Union (DTU) aus

Frankfurt, 16. September 2012

Auf einem außerordentlichen Verbandstag der Deutschen Triathlon Union (DTU) haben die zwölf anwesenden Landesverbände in Frankfurt am Main den Bayerischen Triathlon Verband (BTV) heute einstimmig aus der DTU ausgeschlossen. Der Verbandstag war durch das Präsidium der DTU auf Antrag von 14 Landesverbänden einberufen worden. Die Landesverbände begründeten ihren Antrag auf den Ausschluss damit, dass der BTV seine satzungsmäßigen Beitragspflichten als einziger Landesverband nicht vollständig anerkennt.
In der Summe geht es um etwa 50.000 EURO ausstehende Beiträge aus den Jahren 2009 bis 2011. Ausdrücklich hatten die Landesverbände bereits in ihrem Einberufungsantrag erklärt, dass der heute beschlossene Ausschluss in keinem Zusammenhang mit den vom BTV gegen die DTU geführten Rechtsstreitigkeiten stünde.

Ausführliche Diskussion und Aussprache
Nachdem der Präsident der DTU, Dr. Martin Engelhardt, kurz in den Sach- und Streitstand eingeführt und auf die seit Jahren geltende Satzungslage verwiesen hatte, hatte zunächst der BTV Gelegenheit, seinen Standpunkt ausführlich darzulegen. Die Vertreter der Landesverbände zeigten sich davon jedoch nicht überzeugt. Insbesondere wurde der vom BTV immer wieder behauptete Zusammenhang zwischen den Beschlüssen des Verbandstags vom vergangenen Jahr und den heute diskutierten ausstehenden Beitragspflichten zurückgewiesen.
Nach mehrmaligen Aufforderungen und der finalen Ablehnung durch den BTV Präsidenten Peter Pfaff, die satzungsmäßigen Beitragspflichten in der DTU anzuerkennen, wobei es explizit um Punkt 4.5.1 der Satzung der DTU ging, in dem die Bemessungsgrundlage des Mitgliedsbeitrages festgesetzt ist, erfolgte schließlich antragsgemäß der Ausschlussbeschluss.

Auswirkungen und weitere Entwicklung offen
Die Auswirkungen des heutigen Beschlusses für die DTU, den BTV und insbesondere die Vereine und Sportler in Bayern können heute noch nicht abschließend bewertet werden. Sowohl Startpässe als auch sämtliche weitere Strukturen, wie zum Beispiel die auf Bundesebene betriebene Nachwuchsförderung, bleiben Athleten und Vereinen des BTV damit einstweilen verwehrt. Auch Teilnahmen an Deutschen Meisterschaften, die einen Startpass erfordern, sind für bayerische Triathleten damit zunächst nicht mehr möglich.

Präsident der DTU bedauert die Entwicklung
„Die Konsequenzen für den Triathlon in Bayern sind verheerend“, äußerte sich Engelhardt, der sich als einziger der Stimme enthielt. Auch während der Versammlung hatte der DTU-Präsident noch versucht, zu vermitteln. Zudem bot er gleichfalls an, sich auf dem nächsten Verbandstag des BTV den Fragen der bayerischen Mitglieder zu stellen, da er sich auch weiter als Präsident aller Triathletinnen und Triathleten in Deutschland sieht und die Hintergründe für das Vorgehen der Landesverbände darlegen möchte.
Ausdrücklich betonte Engehardt, dass der Weg zurück in die DTU dem BTV noch nicht verschlossen sei und er alles daran setzen werde, auch die bayerischen Athleten wieder in die Gemeinschaft zurückzuholen. Er sei dem bayerischen Landesverband sehr verbunden und hob auch die besonderen Leistungen durch und aus diesem Landesverband in der Vergangenheit hervor.

Landesverbände sehen klares Signal
Wie die Landesverbände durch ihren Sprecher, Björn Steinmetz, nach der Versammlung verlauten ließen, „sei dies ein klares und geschlossenes Zeichen an die Führung des BTV, wie alle weiteren Mitglieder der DTU bestehendes Satzungssrecht zu akzeptieren.“ Es habe mehrmalig Treffen gegeben, bei denen der BTV die Möglichkeit gehabt habe, einzulenken. Dabei gehe es explizit nicht, wie immer wieder kolportiert werde, um die Änderung der Gebührenordnung aus 2011, die im Übrigen auch nahezu einstimmig - nur gegen die Stimmen des BTV - beschlossen worden war. Vielmehr handele es sich um seit langem bestehende Satzungspflichten, die auch der BTV zu akzeptieren oder auf demokratischem Wege zu ändern habe, wenn er sie für nicht gerecht halte. „Wir leben in einer Demokratie, in der man nicht Regeln bricht, um sie zu ändern.“ Dabei gehe es den Landesverbänden nicht darum, die bayerischen Triathleten auszuschließen. Diese seien auch weiter in der Gemeinschaft der DTU herzlich willkommen. Sollten die entsprechenden Maßnahmen ergriffen werden, sei der Weg des BTV zurück in die DTU jederzeit offen. „Letztlich haben es die bayerischen Vereine selbst in der Hand, auf dem Verbandstag des BTV im Oktober zu entscheiden, welchen Weg sie künftig gehen wollen”, legt Steinmetz dar, dass die Landesverbände und die DTU hier auf einer Linie liegen.

Kurioses: Bayerischer Triathlon Verband einstimmig aus Deutscher Triathlon Union ausgeschlossen

Die Landespräsidenten beschließen nach gescheiterten Schlichtungsversuchen den Ausschluss des Bayerischen Triathlon Verbands (BTV) aus der Deutschen Triathlon Union (DTU). Die Abstimmung erfolgte einstimmig in offener Wahl, lediglich DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt enthielt sich.

Eine Entscheidung die nach Monaten gescheiterter Konfliktschlichtung um Abgabenordnungen, ausbleibenden Zahlungen des BTV an die DTU, eine Klage des BTV, Personalien und persônlichen Befindlichkeiten zahlreiche Fragen aufwirft.

Welche Auswirkungen hat der Auschluss für die Startrechte der bayerischen Athleten in anderen Ländern? Werden bayerische Athleten aus den Kadern geworfen? Wandern die Triathlontalente in die Nachbarländer ab? Dürfen Bayern bei Deutschen Meisterschaften starten? Wird ein Startrecht bayerischer Vereine im Ligabetrieb ab der Regionalliga und in höheren Ligen möglich sein? Was geschieht mit dem Solidaritärsprinzip im Triathlonsport? Wie werden die bayerischen Bezirke, Vereine, Athleten und Veranstalter reagieren? Wird es personelle Konsequenzen geben? Antworten werden das ein oder andere Interview, Pressemitteilungen von BTV und DTU und zukünftige demokratische Prozesse liefern.

Der Ausschluss birgt das Potential die positive Arbeit für den Triathlon in Bayern um ein volles Jahrzehnt zurückzuwerfen.

Weitere Informationen: DTU-Pressemitteilung vom 16.09.2012

Montag, 14. Mai 2012

Bayerischer Triathlon Verband gegen Deutsche Triathlon Union: Landgericht weist Klage ab, Pfaff unter Druck

Das Landgericht in Frankfurt am Main hat am 5. April 2012 die Klage des Bayerischen Triathlon Verbandes (BTV) gegen die Deutsche Triathlon Union (DTU) abgewiesen. Peter Pfaff, Präsident des BTV hat den Prozess trotz Widerstands aus den Reihen des BTV durchgesetzt.

Bereits im Vorfeld der Klage wurde Pfaff aus dem Bezirk Mittelfranken offen kritisiert. Neben fehlender Transparenz und Diskussionsbereitschaft mit der DTU wurde eindringlich  auf das finanzielle und sportpolitische Risiko eines Prozesses hingewiesen. Die Einbindung der beiden Anwälte Claudia Wisser und Ralf Eckert galt als zumindest pikant und mit "Geschmäckle" versehen. Insider werten sie als Gefälligkeitsgeste von Pfaff an Wisser und Eckert. Beide Personen führten kurzfristig gemeinsam den Dachverband und sorgten in ihrer Amtszeit für tiefe Verwerfungen innerhalb der deutschen Triathlonlandschaft. Sie initiierten und führten unzählige - teure - Prozesse, von denen keiner eindeutig gewonnen werden konnte.

Wisser hielt bis April noch einen Posten innerhalb der European Triathlon Union (ETU). Nachfolgerin wurde die ehemalige Spitzentriathletin Sonja Oberem.

Unabhängig von der juristischen und kommunikativen Vorgeschichte setzt sich die DTU aktuell weiterhin für eine Normalisierung des Verhältnisses zu einem der wichtigsten Landesverbände ein. Der Druck auf BTV-Präsident Peter Pfaff erhöht sich zwischenzeitlich weiter. Der durch ihn verursachte Schaden kann noch nicht exakt beziffert werden. Eine von ihm geänderte Erhebung der stimmfähigen Mitglieder aus Bayern mit einer Differenz von ca. 5.000 Mitgliedern könnte weitere, nicht unerhebliche Folgekosten von rund 15.000 Euro nach sich ziehen - sofern die DTU diese beim BTV in Rechnung stellt.

Das Schreiben der Deutschen Triathlon Union vom 14. Mai 2012 in voller Länge:

Werte Damen oder Herren,
über den Konflikt zwischen dem Bayerischen Triathlon Verband und der Deutschen Triathlon Union hatten wir Sie auf dem Laufenden gehalten. Der BTV hatte ohne vorherige Kontaktaufnahme mit der DTU Klage eingereicht. Gegenstand der Klage waren Beschlüsse des außerordentlichen Verbandstags der DTU vom 5. November 2011 sowie die dort erfolgte Wahl von Dr. Martin Engelhardt zum Präsidenten der DTU.


Leider waren alle darauf folgenden Vermittlungsbemühungen der DTU und auch des DOSB erfolglos, so dass sich beide Parteien vor Gericht wieder treffen mussten.


Am 10. Mai hat das Landgericht Frankfurt am Main nun die Klage des BTV gegen den Triathlon-Dachverband abgewiesen. Die DTU kann sich jetzt wieder uneingeschränkt ihrer Aufgabe widmen, den Triathlonsport gemeinsam mit allen relevanten Partnern und Organisationen nach innen und nach außen voranzubringen. Die DTU zählt dabei auch auf eine künftig wieder kooperative Zusammenarbeit mit dem BTV.


Fakten zum Hintergrund der abgewiesenen Klage des BTV gegen die DTU:
  • Das Landgericht hat die Klage abgewiesen.
  • In der mündlichen Verhandlung vom 5. April 2012 hatte das Gericht bereits seine - damals noch vorläufige - Rechtsauffassung dargelegt. Das Gericht hielt die Klage zwar - „mit großem Fragezeichen“ (so die Vorsitzende) - für zulässig. In der Begründetheit folgte das Gericht im Ergebnis aber den Argumenten der DTU. Mit dem seit diesem Montag vollständig vorliegenden Urteil hat das Gericht seine Auffassung bestätigt.
  • Im Einzelnen heißt dies, dass sämtliche Beschlüsse, die auf dem außerordentlichen Verbandstag der DTU vom 5. November 2011 gefasst wurden, formell und inhaltlich rechtmäßig zu Stande gekommen sind. Dies gilt auch für die Wahl von Herrn Dr. Engelhardt zum Präsidenten der DTU.
  • Insbesondere steht damit auch die Rechtmäßigkeit der neuen Gebührenordnung, die der BTV u.a. angegriffen hatte, fest.
  • Das Urteil des Landgerichts Frankfurt am Main ist mit seiner Verkündung noch nicht rechtskräftig. Der BTV könnte gegen die Entscheidung in die Berufung zum Oberlandesgericht gehen.
  • Nach dem eindeutigen Urteil des Landgerichts, ist die DTU aber zum einen mehr denn je von ihrer Rechtsposition überzeugt. Zum anderen geht die DTU davon aus, dass auch der BTV nun nicht weiter die Konfrontation sucht und das Urteil des von ihm angerufenen Gerichts akzeptiert.
Anmerkungen zur Auseinandersetzung zwischen dem BTV und der DTU:
  • Die DTU bedauert nochmals ausdrücklich, dass es zu gerichtlichen Auseinandersetzungen zwischen dem BTV und der DTU gekommen ist.
  • Die DTU hat die neue Gebührenordnung, die einen Aspekt der Klage darstellte, mehrfach und ausführlich erläutert. Vor allem die Landesverbände hatten die – berechtigte - Gelegenheit, sich über die finanziellen Pläne der DTU in Kenntnis zu setzen. Die Landesverbände haben an der Konzeptionierung aktiv mitgewirkt. Auch der BTV war hieran beteiligt.
Zusatzinformationen – Hintergründe
Meinung der anderen Landesverbände
  • Die weiteren Landesverbände haben die streitgegenständlichen Beschlüsse und Wahl von vornherein als rechtmäßig angesehen und hatten bereits schriftlich erklärt, sämtliche Beschlüsse ggf. erneut nach Satzung und Gesetz zu fassen. Aus diesem Grund haben bereits 14 Landesverbände die neue Gebührenordnung in ihren Verbänden umgesetzt Versand der Startpässe
  • Das aus dem Konflikt hervorgegangene dringlichste Problem für die Athletinnen und Athleten – den Versand der Startpässe [Anm. d. Red.: in Bayern] – hat die DTU im Sinne der Athleten gelöst, nachdem die diesbezügliche Kontaktaufnahme mit dem BTV-Präsidium keine Reaktion zeitigte. Die Startpässe wurden direkt an die Vereine versandt.
Anwälte der Parteien
  • Vertreten wird der BTV von den Anwälten Claudia Wisser und Dr. Ralf Eckert (Eckert & Wisser, München). Frau Wisser ist ehemalige DTU-Präsidentin, Herr Dr. Eckert ehemaliger DTU-Vize-Präsident. Beide sind seit 2010 nicht mehr im Amt.
  • Die DTU wird von Herrn Dr. Sebastian Longrée (Kümmerlein Rechtsanwälte & Notare, Essen) vertreten. Herr Dr. Longrée war bereits früher für die DTU anwaltlich tätig und berät den Verband auch über die hier aufgeführten Prozesse hinaus.

Freitag, 16. März 2012

Institut für Angewandte Trainingswissenschaft feiert 20jähriges Jubiläum

Sie waren alle schon einmal vor Ort. Der erste Sub-8 Stunden-Ironman Lothar Leder, Thomas Hellriegel, Rainer Müller-Hörner, Sonja Oberem (Mädchenname Sonja Krolik) und natürlich auch die aktuellen Top-Triathleten aus Deutschland um Jan Frodeno, Steffen Justus oder Andreas und Michael Raelert. In den mit Technik vollgestopften Räumen und Hallen des Leipziger Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT), um die sportliche Leistung mit bestmöglicher Betreuung positiv zu entwickeln.

Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Am 16. März 1992 fand die offizielle Gründungsveranstaltung im Gewandhaus zu Leipzig statt. Photo: IAT Leipzig

Dr. Martin Engelhardt hält neben der Präsidentschaft der Deutschen Triathlon Union (DTU) auch den Vorsitz des Trägervereins IAT/FES des DOSB e. V. und kann gemeinsam mit Prof. Dr. Arndt Pfützner in seiner Position als IAT-Direktor und Mitglied des Vorstands des Trägervereins auf ein kleines Jubiläum in der deutschen Sportgeschichte zurückblicken. Das IAT feiert seinen 20. Geburtstag.

Weitere Hintergrundinformationen:
Ein Grund zum Feiern: 20 Jahre IAT
Das Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) in Leipzig feiert in diesem Jahr seinen 20. Geburtstag. Am 16. März 1992 fand die offizielle Gründungsveranstaltung im Gewandhaus zu Leipzig statt – beim Festakt zum Jubiläum wird mit viel Prominenz am 3. Mai 2012 auf dem Institutsgelände an der Marschnerstraße zwei Dekaden erfolgreiche Leistungssportforschung gefeiert.

Die offizielle Feier zum Jubiläum „20 JahreIAT“ findet am 3. Mai dieses Jahres mit über 200 geladenen Gästen aus Sport, Politikund Wirtschaft sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Sitz des Instituts in der Leipziger Marschnerstraße statt. Bei dem zweistündigen Festakt (ab14 Uhr) in der Testhalle werden auch Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich, der sächsische Staatsminister für Kultus und Sport Prof. Roland Wöller, hochrangige Vertreter des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), der Fachverbände sowie ehemalige und aktuelle Spitzensportler anwesend sein.

Bei der Veranstaltung präsentiert das IAT auch seinen neuen zehn-minütigen Imagefilm. Dieser zeigt, in welcher Bandbreite das zentrale Forschungsinstitut des deutschen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports Athleten und Trainer berät und unterstützt. Die rasante technologische Entwicklung und erfindungsreiche Arbeit der IAT-Wissenschaftler in 20 Jahren soll eine Ausstellung über die am Institut entwickelten Messplätze anschaulich machen. Historische und aktuelle Mess- und Informationstechnik der verschiedenen Fachbereiche werden als Poster oder Exponate gezeigt.

Eine Woche später werden die Mitarbeiter des IAT in kleinerer Runde noch einmal feiern. Für den 10. Mai ist ein Abendveranstaltung in der Kiwara-Lodge des Zoologischen Gartens in Leipzig geplant. Die Location inmitten der afrikanischen Savanne passt bestens, schließlich sind die IAT-Vertreter bei ihrer Arbeit rund um den Globus für den deutschen Nachwuchs- und Spitzensport im Einsatz.

Pfund des IAT, keine Technologie kann ihre Erfahrungen und Leidenschaft für den Sport ersetzen“, lobt PD Dr. Martin Engelhardt, Vorsitzender des Trägervereins IAT/FES des Deutschen Olympi-schen Sportbundes (DOSB). Die Wissenschaftler des IAT standen in den vergangenen zwei Jahrzehnten fast immer als bescheidene Dienstleister für die Sportler und deren Trainer im Hintergrund. Sichtbarer Lohn für ihre Arbeit waren und sind die Erfolge der Athletinnen und Athleten. Die Liste der deutschen Asse, die in ihrer Laufbahn auch vom wissenschaftlichen Knowhow des IAT profitierte, liest sich dabei wie ein „Who is Who“ des Sports.

Weitere Informationen zum IAT Leipzig.

Samstag, 25. Februar 2012

Jürgen Helt und Peter Richter an die Spitze des HTV gewählt

Nach der Wahl von Dr. Martin Engelhardt zum Präsidenten der Deutschen Triathlon Union (DTU) musste im Hessischen Triathlon Verband (HTV) der kommissarisch von Vorstand benannte Präsident Jürgen Helt aus Viernheim im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages per Wahl bestätigt werden. Die Versammlung hat mit der Wahl von Helt zum Präsidenten und Peter Richter (Frankfurt) zum Vize-Präsidenten für Kontinuität in Hessen votiert und garantiert auch für den Dachverband DTU stabile politische Verhältnisse.

Neben den Neuwahlen wurde mit lediglich 15 Gegenstimmen eine neue Veranstalterordnung verabschiedet, die die neue Regelung auf Bundesebene reflektiert. Im Zuge der Gebührenänderungen wird der DTU-Startpass teurer. Der Startpass kostet statt wie bisher 26,- nun 35,- und ab 2013 36,50 Euro.

Eine der ersten Aufgaben des neuen Präsidiums wird jedoch eine Personalentscheidung sein. Die Neubesetzung der Position der ausscheidenden Frauenwartin Mascha Will-Zocholl sollte im Sinne einer kontinuierlichen Arbeit im Ressort vorangetrieben werden. Weil sich aus der Versammlung keine Kandidatin fand, wird die Amtsinhaberin weiter arbeiten, bis eine Nachfolgerin gefunden ist.
Jürgen Helt und Peter Richter wurden an die Spitze des HTV gewählt. Helt folgt als Präsident Martin Engelhardt nach, der aktuell die Position als Präsident der DTU besetzt. Photo: Thomas Zöller /HTV

Pressemitteilung Hessischer Triathlon Verband:

Einen harmonischen Verlauf nahm der Verbandstag des Hessischen Triathlon Verbandes am heutigen Samstag in Darmstadt. Nach dem Ausscheiden von Dr. Martin Engelhardt, der seit November den Vorsitz bei der DTU führt, war die Neuwahl eines Präsidenten nötig. Einstimmig gewählt wurde bei großer Beteiligung der bisherige Vize-Präsident Jürgen Helt. Dessen bisherige Position nimmt nun Peter Richter (Eintracht Frankfurt) ein. Bestätigt wurde außerdem Sean McClymont als Jugendwart. Ein Antrag zur Satzungsänderung wurde ebenso wie der Antrag zur neuen Gebührenordnung mit der nötigen Zweidrittelmehrheit angenommen. Weitere Informationen und das Protokoll folgen in den nächsten Tagen.

Der HTV bedankt sich bei Dr. Martin Engelhardt und Frauenwartin Mascha Will-Zocholl für ihr außergewöhnliches Engagement während der letzten Jahre und wünscht den neuen und den alten Präsidiumsmitgliedern viel Erfolg bei ihrer Arbeit.

Mittwoch, 22. Februar 2012

Deutsche Triathlon Union setzt im Sportmarketing auf Burda Sports Group

Matthias Teske wurde in die Deutsche Triathlon Union (DTU) geholt, um das seit der Silbermedaille von Stephan Vuckovic stiefmütterlich behandelte Marketing weiter zu professionalisieren. Der ehemalige Mann von Upsolut und seines Zeichens Referent der DTU für Marketing hat mit der Frankfurter Burda Sports Group einen Partner gefunden, der sowohl Strategie, Konzept und Exekution eng begleiten soll.
Gemeinsam mit der Burda Sports Group will Matthias Teske, DTU-Referent für Marketing und Veranstaltungen, die Vermarktung des Verbands und damit des Triathlons in Deutschland vorantreiben. Photo: Deutsche Triathlon Union
Nach den sportlichen Erfolgen auf der Kurzdistanz (Vuckovic 2000, Daniel Unger 2007, Jan Frodeno 2008) und vergleichbaren Erfolgen im Ironman Triathlon (Thomas Hellriegel 1997, Normann Stadler 2004 und 2006, Faris Al-Sultan 2005) hatten zahlreiche verbandspolitische Querelen wichtige Energien von der Monetarisierung der sportlichen Erfolge abgezogen.

Die Herausforderung der DTU besteht darin, vielfältige Interessenslagen von Sportlern, Sponsoren, Medien, Veranstaltern und dem Verband unter einem Hut zu vereinen, um Scherkräfte weitgehend zu vermeiden.

Pressemitteilung DTU: Deutsche Triathlon Union treibt ihre Vermarktungsaktivitäten voran. DTU setzt zukünftig auf Zusammenarbeit mit der Burda Sports Group

Die Deutsche Triathlon Union arbeitet ab sofort mit der Burda Sports Group zusammen. Von der Frankfurter Vermarktungs-Agentur lässt sich der Dachverband im Hinblick auf die Erstellung neuer Sponsoringkonzepte sowie auf die Entwicklung neuer Vermarktungsplattformen beraten. Darüber hinaus verantwortet die Burda Sports Group auch die Sponsorenakquise und –betreuung mit.
 
„Im Zuge unserer Neuaufstellung war es nur ein konsequenter Schritt, auch in dem wichtigen Feld der Vermarktung mit einem professionellen Partner zusammenzuarbeiten. Durch die Nähe zu unserem Verbandssitz und die hervorragenden Referenzen sehen wir ausgezeichnete Möglichkeiten, gemeinsam mit der Burda Sports Group, zukünftigen Partnern im Triathlon hervorragende Marketing- und Kommunikationsperspektiven bieten zu können“, erklärt Matthias Teske diesen Schritt. Der DTU-Referent für Marketing und Veranstaltungen wird auf Verbandsseite die gemeinsamen Aktivitäten koordinieren. „Zu Gute kommen sollen die Resultate dann unseren Mitgliedern und der Weiterentwicklung unseres Sports.“
 
Mit großem Optimismus geht auch die Burda Sports Group ihre neue Aufgabe an. „Wir sind davon überzeugt, dass der Triathlonsport in Deutschland aus sportlicher Sicht und im Hinblick auf die Vermarktungsmöglichkeiten großes Potential hat und wir zusammen mit der DTU eine attraktive Plattform für Unternehmen schaffen werden“, sagt Jan L. Hay, der als Senior Berater für die Vermarktung der DTU verantwortlich sein wird.
 
Mit mehr als 45.000 Mitgliedern und rund 25.000 Startpass-Inhabern ist die DTU der zweitgrößte Triathlonverband der Welt. Die Aufgabe des Verbands besteht darin, den Triathlonsport in seinen verschiedenen Wettkampfformen, den Duathlon sowie abgewandelte Wettbewerbe des Ausdauermehrkampfs auf gemeinnütziger Grundlage zu fördern. Dazu zählen neben der Betreuung der  Mitglieder auch die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaften sowie die Koordination des olympischen Leistungssports und damit die Betreuung der Nationalmannschaft.
 
Die Burda Sports Group verfügt über ein Netzwerk zu international tätigen Unternehmen, großen nationalen Institutionen sowie zu Spitzensportlern. Beratungs- und Vermarktungsmandate wie der Deutsche Olympische Sportbund oder die Sportstadt München zeichnen den Full-Service-Dienstleister aus.

Keine halben Sachen: Challenge Triathlon erhält Europameisterschaften für Roth und Kraichgau

Der Schulterschluß zwischen der International Triathlon Union (ITU), bzw. European Triathlon Union (ETU) und den privaten Veranstaltern trägt weitere Früchte. Einmal mehr sind hervorragend organisierte Triathlonveranstaltungen in Deutschland Nutznießer. Unter dem Dach einer Challenge Germany firmierend, richtet die Challenge Roth am 8. Juli 2012 die EM auf der Langdistanz über 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42km Laufen aus. Der kleine Bruder aus dem Kraichgau darf sich am 10. Juni 2012 über die Austragungsrechte auf der Halbdistanz freuen.
Die EM auf der Langstrecke und Halbdistanz gehen 2012 ins fränkische  Roth und Kraichgau. Photo: TEAMChallenge
Die ITU gibt mit der Vergabe der Ausrichtung endgültig die selbst eingeführten Intermediär-Distanzen (4-120-30km auf der Langstrecke und 3-80-20km auf der Halbdistanz) auf und schließt sich den traditonellen Formaten Halb- und Langdistanz an. Das zunehmende Durcheinander der Distanzen und Strecken befindet sich durch die verbesserte Kooperation von Veranstaltern und Verbänden weiter auf Konsolidierungskurs.

Einen kuriosen Haken hat die Entscheidung der ETU dennoch. Während die Europameister auf der Langstrecke in Roth gekürt werden, kämpfen weitere Top-Athleten auf der Langstrecke etwas weiter nord-westlich in Frankfurt am Main um den Titel des Europameisters im Ironman Triathlon. Seitens WTC, ETU und TEAMChallenge muss zukünftig Feinabstimmung geleistet werden, um sportliche Kuriositäten mit multiplen Welt- Europameistern wie beim Boxen zu vermeiden.
Zusätzlich gibt es gegenläufige Bestrebungen der StarEvents S.A.R.L. ihre durch verkürzte Schwimm- und Laufstrecken stärker bei der ITU einzubinden.

Die Deutsche Triathlon Union (DTU) erreichte mit der Nominierung bereits einen ersten Achtungserfolg für Anfang des Jahres in Wien intensivierte Lobbyarbeit durch Präsident Dr. Martin Engelhardt, Geschäftsführer Matthis Zöll und NRWTV-Präsidentin Sonja Oberem.

Pressemitteilung TEAMChallenge: Challenge Germany wird Gastgeber der Triathlon-Europameisterschaft  - EM 2012 in Roth und im Kraichgau

ROTH/KRAICHGAU. Riesenerfolg für die Challenge-Family: Die Europäische Triathlon Union (ETU) hat die Austragung der Triathlon-Europameisterschaften in der Lang- und Halbdistanz an den Challenge Germany vergeben. Zum ersten Mal in seiner Geschichte darf der legendäre Challenge Roth bei seiner 11. Auflage am 8. Juli 2012 die Langdistanz-Meisterschaft auf europäischer Ebene ausrichten, ebenso wird der Challenge Kraichgau am 10. Juni 2012 Gastgeber der Halbdistanz-EM. 

Der Challenge Roth gilt als Ursprung und Heimat des Triathlonsports in Europa und ist das größte Langdistanz-Rennen der Welt, seine Partnerveranstaltung Challenge Kraichgau der größte Halbdistanz-Wettkampf Europas. Für die Vergabe der Europameisterschaften an zwei Wettkämpfe der Challenge-Weltserie war aber nach Worten von Eugene Kraus und Denis Jaeger (ETU) vor allem der hohe qualitative Standard von Challenge Roth und Challenge Kraichgau maßgebend. „Die Challenge-Rennen sind bekannt für ihre hervorragende Wettkampfqualität, deshalb freuen wir uns außerordentlich über die neue Partnerschaft zwischen der ETU und der Challenge-Family“, sagten die beiden ETU-Funktionäre. 

Felix Walchshöfer, Veranstalter der Challenge-Weltserie mit insgesamt 12 Wettkämpfen, ist ebenfalls glücklich über die Austragung der Europameisterschaften und wünscht sich – über das Jahr 2012 hinaus – eine langfristige Zusammenarbeit mit der ETU. „Aus Europa kommen viele der weltbesten Triathleten, und unsere Veranstaltungen in Roth und im Kraichgau sind führend in Europa. Hier die Europameisterschaften auszutragen, schärft das Profil unserer Wettkampfserie und garantiert gleichzeitig beste Wettkampfbedingungen”, so der Challenge-Chef. Er fügt hinzu: “Besonders freuen wir uns darüber, dass die ETU die bisherigen Wettkampf-Distanzen bei Europameisterschaften geändert hat und nunmehr die klassische Lang- und Halbdistanz auslobt. Das war der Start in eine gemeinsame Zukunft und wird die Reputation des Triathlonsports entscheidend voranbringen”.

Hocherfreut über die Vergabe der Europameisterschaften nach Roth und ins Kraichgau zeigte sich auch Dr. Martin Engelhardt, der Präsident der Deutschen Triathlon Union. Gemeinsam mit DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll hatte er das Thema “Veranstaltungen“ noch Ende Januar bei einem Treffen der europäischen Präsidenten in Wien thematisiert und nun einen schnellen ersten Erfolg verzeichnen können. “Eine Langdistanz-EM in Roth und eine Halbdistanz-EM im Kraichgau sind für uns tolle Gelegenheiten, der internationalen Triathlongemeinde zu zeigen, dass wir hervorragende Veranstalter und Gastgeber sind. Erfreulich ist auch, dass wir den deutschen Triathlon-Fans nationale und internationale Top-Athleten präsentieren können."


Mit Roth verbindet Engelhardt übrigens auch eine persönliche Geschichte. „Für mich ist es zudem so etwas wie eine Reise zurück zu den Wurzeln, denn 1986 habe ich als Aktiver schon einmal eine EM in Roth erleben dürfen, und das war eine der am besten organisierten Meisterschaften, an denen ich teilgenommen habe.“

Weitere Informationen stehen auch auf den Seiten des DOSB zur Verfügung.

Montag, 23. Januar 2012

DTU: Deutsche Delegation auf der Präsidenten-Konferenz der ETU in Wien

Nach längerer politischer Abstinenz auf der Bühne der European Triathlon Union (ETU) nahm mit Sonja Oberem, Dr. Martin Engelhardt und Matthias Zöll eine gemischte Delegation der Deutschen Triathlon Union (DTU) am Kongress der ETU-Präsidenten in Wien teil. Marisol Casado, Präsidentin des Dachverbands International Triathlon Union (ITU) war ebenfalls vor Ort und begrüsste die Initiativen und Vorschläge des Delegations-Trios. Die Wiederaufnahme wichtiger internationaler Arbeit und guter politischer Beziehungen, die nach der Abwahl von DTU-Präsident und ITU Executive Board Member Dr. Klaus Müller-Ott lange Zeit unbefriedigend getätigt wurde ist eines der Kernaufgaben der DTU für die aktuelle Wahlperiode.

DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt und die Präsidentin des NRW-Triathlon-Verbands, Sonja Oberem, nutzten den ETU-Kongress in Wien zum Netzwerken und den Beginn der Re-Etablierung der Deutschen Triathlon Union (DTU) auf der sportpolitischen Bühne. Photo: DTU

Die Pressemeldung der DTU:

DTU: Deutsche Delegation auf der Präsidenten-Konferenz der ETU in Wien - „Es ist wichtig, unsere Interessen international zu vertreten“

In Wien hatte Dr. Martin Engelhardt am Wochenende seinen ersten internationalen Termin nach der Wahl zum Präsidenten der Deutschen Triathlon Union (DTU) vergangenen November. Gemeinsam mit DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll und der Präsidentin des nordrhein-westfälischen Landesverbandes, Sonja Oberem, nahm er an der Präsidenten-Konferenz der Europäischen Triathlon Union (ETU) teil.

„Es ist wichtig, dass wir auf europäischer Ebene unsere Interessen und die unserer Veranstalter vertreten und zudem unserer Verantwortung als größtem Verband der ETU nachkommen“, nennt Engelhardt Hintergründe der Dienstreise nach Österreich. „Dazu möchten wir uns gerne einbringen, wenn es gewünscht wird.“ Diese Aufgabe will die DTU auch im Verbund mit den 16 Landesverbänden angehen, so dass mit Sonja Oberem die Präsidentin des mitgliederstärksten Verbandes aus NRW ebenfalls der deutschen Delegation angehörte. „Wir haben auf dem DTU-Verbandstag angekündigt, die relevanten nationalen Verantwortlichen und Organisationen samt ihrer Ideen in die Weiterentwicklung des Triathlons einzubinden“, erklärt Engelhardt. „Da ist es selbstverständlich, dass wir die Landesverbände auch auf die internationale Arbeitsebene hieven.“ Und die ehemalige Weltklasse-Athletin Oberem wurde im Kreis der Triathlonfamilie herzlich aufgenommen.

Im Wiener Haus des Sports bekamen rund 40 Sportfunktionäre, darunter auch Weltverbandspräsidentin Marisol Casado, einen Einblick in die aktuelle Situation des europäischen Triathlons.

Das Treffen diente zum Informationsaustausch, aber auch einer Neuausrichtung des ETU Executive Boards, welches zum ETU-Kongress im April wohl eine Neuwahl und teilweise Neubesetzung erleben wird. Überdies standen die finanzielle Lage des europäischen Verbandes und die Veranstaltungsplanung 2012 im kritischen Fokus.

Dabei soll der DTU und den deutschen Veranstaltern eine besondere Rolle zukommen, denn sowohl das Hamburger Weltmeisterschaftsrennen als auch die großen Mittel- und Langdistanzwettkämpfe in Deutschland setzen welt- und europaweit Standards bei der Organisation großer Triathlon-Events. „Das wird ein Tätigkeitsfeld sein, bei dem wir unsere Kompetenzen gewinnbringend für die ETU einsetzen können“, so Engelhardt. „Vielleicht erleben wir schon in 2012 eine Europameisterschaft in Deutschland. Der Grundstein wurde heute gelegt.“

Darüber hinaus nutzte das DTU-Trio die Zusammenkunft zum Netzwerken mit den europäischen Kollegen. Vor allem der DTU-Präsident traf auf viele gute Bekannte, mit denen er in seiner langjährigen Tätigkeit im Triathlon schon einige Berührungspunkte hatte. Auch ITU-Präsidentin Casado ergriff die Gelegenheit zu einem ersten Austausch mit Engelhardt. „Dieser Umstand ist für uns und unsere Rolle innerhalb der ETU natürlich von großem Vorteil, denn das Engagement Dr. Engelhardts ist vielen positiv in Erinnerung. Daher bin ich zuversichtlich, dass die deutsche Stimme zukünftig europäisch an Bedeutung gewinnen wird“, zieht Geschäftsführer Zöll ein zufriedenes Resümmee des Kongresses und blickt optimistisch auf die anstehenden Aufgaben.

Samstag, 21. Januar 2012

Annäherung in kleinen Schritten: International Triathlon Union undIronman Triathlon diskutieren Kooperationsmöglichkeiten

Neue Besen scheinen auch in der Welt des Triathlons gut zu kehren. Folgt man einer Presseerklärung der World Triathlon Corporation (WTC), konnten sich ITU-Präsidentin Marisol Casado und WTC-Geschäftsführer Andrew Messick in den USA auf einen Kurs der Annäherung und der Diskussion verschiedener Kooperationsmöglichkeiten einigen.
Die spanische ITU-Präsidentin Marisol Casado schließt aktuell alte Gräben zwischen World Triathlon Corporation und International Triathlon Union. Wenn das Kleingedruckte beachtet wird, könnten die größten Nutznießer die aktiven Triathleten werden. Photo: Triathlon.org | Delly Carr
Die bisher von der International Triathlon Union (ITU) noch nicht öffentlich bestätigten Kernaussagen beinhalten einen beiderseitigen Paradigmenwechsel im politisch-wirtschaftlichen Miteinander. Unter der bisherigen Führung durch Les McDonald (ITU) und Ben Fertic, sowie hauptsächlich Lew Friedland auf Seite der WTC bestimmten Klagen bis hinauf zum CAS im schweizerischen Lausanne das Tagesgeschäft.

Neben der gemeinsamen Entwicklungsarbeit der Sportart in Ländern ohne Triathlon-Infrastruktur ist die Vergabe der kürzeren ITU-Langstrecken WM an die WTC im Gespräch. Ein potentieller Konflikt, der sich aus den konkurrierenden Rennserien "Triathlon World Championship Series" (ITU) und "5i50", bzw. "5150" (WTC) ergeben könnte, wird aktuell als nicht relevant kommuniziert.

Eine abschließende Bewertung kann erst vorgenommen werden, wenn Casado innerhalb der ITU-Gremium die nötige Mehrheit für konkrete Kooperationsmaßnahmen bei beiderseitiger Berücksichtigung der zum Teil gegensätzlichen Interessen hinter sich vereint hat. Letztlich unterhält die WTC mit ihren Tochterunternehmen auf nationaler Ebene, bis etwa hinab auf regionale Stufe ein heterogenes Kooperationsverhältnis.

Exemplarisch sei auf das traditionell kooperativ-fördernde Verhältnis in Hessen unter den Präsidenten (Klaus Müller-Ott und Rainer Düro für die DTU, Rolf Kather, Kai Baumgartner, Martin Engelhardt und Jürgen Helt für den HTV) mit dem Ironman Frankfurt und den Ironman 70.3 Wiesbaden verwiesen.

Konträr erscheint das in der jüngeren Vergangenheit von Friktionen und öffentlichen Anfeindungen geprägte "Miteinander" in Bayern unter BTV-Präsident Peter Pfaff. Pfaff hatte sich u.A. in einem offenen Brief gegen die Ausrichtung des Ironman am Standort Regensburg ausgesprochen, politisch erfolglos interveniert und den Landesverband beschädigt. Mittlerweile pflegt Bayern in Ermangelung der politischen Durchsetzbarkeit eigener Interessen ein "gutes und vertrauensvolles" Verhältnis.

Der grundsätzlich richtige Schritt zur Beendigung des "Kalten Krieges" zwischen ITU und WTC birgt also durch unterschiedlichste Interessen auch für Casado selbst politische Risiken und lässt gerade deshalb auf eine gut gefestigte Position ihrer Präsidentschaft und eine große Chance für den Triathlon zum beiderseitigen Nutzen schließen.

Zum Artikel: http://ironman.com/mediacenter/ironman-ceo-andrew-messick-and-itu-president-marisol-casado-meet-to-discuss-future-endeavors.#axzz1k5gzISmK

Samstag, 5. November 2011

Martin Engelhardt neuer Präsident der Deutschen Triathlon Union, Reform der Gebührenordnung verabschiedet

Martin Engelhardt, amtierender Präsident des Hessischen Triathlon Verbandes (HTV) ist am 5. November im Rahmen des außerordentlichen Verbandstages der Deutschen Triathlon Union (DTU) zum Präsidenten gewählt worden. Der Orthopäde tritt mit seiner Wahl bereits zum zweiten Mal (nach 1987 bis 2001) an die Spitze des Dachverbands. Der mehrmalige orthopädische Delegationsleiter der deutschen Olympismannschaft folgt den nach wenigen Monaten zurückgetretenen Reinhold Hemker und einer Interimslösung der geschäftsführenden Vizepräsidenten Reinhold Häußlein und Bernd Rollar nach. Zuvor verlor sich der Verband in öffentlichen Querelen um das Duo Claudia Wisser und Ralf Eckert, sowie Klaus Müller-Ott.
Das neue Präsidium der Deutschen Triathlon Union  (DTU): Björn Steinmetz (als Sprecher der Landesverbände Präsidumsmitglied ohne Stimmrecht), Sandra Weber, Bernd Rennies, Martin Engelhardt, Reinhold Häußlein, Matthias Zöll (Geschäftsführer), Bernd Rollar (v.l.). Die DTU baut auf etablierte Kräfte, verjüngt sich jedoch mit Steinmetz und Zöll. Photo: DTU/Oliver Kubanek
Mit der Personalentscheidung für den pragmatisch-durchsetzungsfähigen und exzellent vernetzten Chefarzt aus Osnabrück sind zahlreiche Änderungen im Verband verbunden, deren Erfolg auch von einer konstruktiven Zusammenarbeit aller beteiligten Institutionen - vom Veranstalter über die Vereine bis zu den Landesverbänden - im Triathlon abhängt.

Eine geänderte Gebührenordnung stellt das bisherige Modell von Veranstalterabgaben und gesonderten Abgaben für Tageslizenzen und Startpässe auf den Kopf und birgt insofern Risiken, wenn aus welchen Gründen auch immer die Abgaben für Tageslizenz oder Startpaß wegfallen sollten. Die Abgaben (aus optionalen Veranstalerabgaben auf Landesebene) fließen allein in die Kassen der verschiedenen Länder. Dafür erhöhen sich die Anteile der DTU bei den Startpässen von 14 Euro auf 25 Euro und bei den Tageslizenzen für einzelne Rennen von 4 Euro auf 8 Euro. Viele Landesverbände werden ihre Gebührensätze schon für 2012 angepasst an die Vereine weitergeben (müssen), wie auch die geplante Satzung der DTU selbst sicherlich vom Amtsgericht zur Nachbesserung im Detail in die Geschäftsstelle der DTU geschickt werden wird. Eine Auflage, die die Delegierten bewusst eingegangen sind, um zukünftige juristische Stolpersteine zu vermeiden. Zwischenzeitlich behält der Bayerische Triathlon Verband durch seinen Präsidenten Peter Pfaff weiterhin seine oppositionelle Haltung bei und sorgt für eine zunehmende Isolation des BTV.

„Ich denke, dass wir hier einen guten Kompromiss gefunden haben, der auch dazu beitragen wird, dass die Interessensgruppen im Triathlon wieder gemeinsam arbeiten“, so Engelhardt. „Ohnehin geht vom Verbandstag eine Art Aufbruchstimmung aus, da sich durch die Arbeit der geschäftsführenden Präsidenten (Häußlein, Rollar) und der Geschäftsführung eine neue Kommunikationskultur entwickelt hatte, die sich auch heute in Frankfurt zeigte.“

Neu ist die Reduzierung der Anzahl der Präsidiummitglieder, um schnellere Entscheidungen herbeiführen zu können. Wichtigste Neuerung ist die Aufwertung des Geschäftsführers Matthias Zöll zu einem vollwertigen Mitglied. Durch die Einbindung des hauptamtlich tätigen Mitarbeiters soll die Effizienz gesteigert und die Fehlertoleranz verringert werden. Sofern die einzelnen Präsidiumsmitglieder weiterhin aktiv ihren Auftrag wahrnehmen ein lobenswerter Schritt. Jedoch gehört Zöll durch die naturgemäßen Informationsflüsse zu den mächtigsten Mitgliedern des Präsidiums. Bestätigung erfuhren als Mitglieder im Präsidium der DTU Reinhold Häußlein (Leistungssport), Bernd Rennies (Breitensport), Bernd Rollar (Finanzen) und Sandra Weber (Jugend), die aber schon im Januar aus persönlichen Gründen den Weg für eine Nachfolgerschaft freimachen wird. Ergänzung findet die Wahl des Präsidiums mit der Nominierung des BWTV-Präsidenten und Großveranstalters Björn Steinmetz zum Sprecher der Landespräsidenten als Präsidiumsmitglied ohne Stimmrecht.

Der Frage der informellen Akzeptanz der Wahl Engelhardts durch die International Triathlon Union (ITU) muss ein gewisser Stellenwert beigemessen werden. Engelhardt und der damalige ITU-Präsident und jetzige Ehrenpräsident Les McDonald lagen in einem Stellvertreterkonflikt über Jahre im Rechtsstreit und isolierten dabei die DTU zunehmend. Erst Müller-Ott gelang es den Streit durch pragmatische Zugeständnisse beizulegen und Deutschland zurück auf die internationale Bühne zu holen. Die WM im eigenen Land (Hamburg 2007) stellt das Highlight der internationalen Aufbauarbeit von Müller-Ott dar. Wie lang der Arm des Kanadiers noch ist und ob sich die amtierende ITU-Präsidentin Marisol Casado in ihren Führungsstil hineinregieren lassen wird, bleibt eine spannende Frage der nächsten Legislaturperiode.

Die vakante Führungsposition im Hessischen Triathlon Verband übernimmt gemäß Beschluss des Vorstands Vizepräsident Jürgen Helt kommissarisch, der sich zusammen mit seinen Vorstandskollegen um einen neuen Vizepräsidenten bemühen muss. Der HTV wird erfahrungsgemäss im Februar 2012 im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages den Beschluss des Vorstands den Delegierten zur Abstimmung vorlegen. Es ist somit zu erwarten, dass der alte Vorstand in bisheriger Konstellation seine Arbeit fortführen kann.

Weitere Informationen zur Wahl der DTU können über ein Kurzinterview mit Martin Engelhardt und einer Pressemitteilung auf den Seiten der DTU in Erfahrung gebracht werden.

Offenlegung: Kai Baumgartner war als Präsident des Hessischen Triathlon Verbands Vorgänger von Martin Engelhardt. Durch seinen Rücktritt wurde die Ablösung von Claudia Wisser und Ralf Eckert an der Spitz der DTU eingeleitet.

Donnerstag, 25. Februar 2010

25 Jahre Deutsche Triathlon Union, DTU gründet sich aus Fusion von Deutscher Triathlon-Verband und Deutscher Triathlon Bund.


Am 23. Februar 1985 wurde die Deutsche Triathlon Union e.V. gegründet. In Worms am Rhein fusionierten Deutscher Triathlon-Verband (DTV) und Deutscher Triathlon Bund (DTrB) nach langen Verhandlungen unter der geschickten Führung von Gründungspräsident Joachim Fischer zur DTU. Martin Engelhardt trat 1987 die Nachfolge von Herrn Fischer an und am 5. Dezember 1987 wurde der Dachverband in den Deutschen Sportbund (DSB) aufgenommen. Am 12. Mai 1990 wurde in Leipzig der Triathlonverband der ehemaligen DDR gegründet, bereits am 28. Oktober des gleichen Jahres integrierte sich dieser in die DTU.

Joachim Fischer gab zusammen mit Frank H. Schatz auf dem letzten Verbandstag des Hessischen Triathlon Verbands (HTV) im Februar 2010 den Delegierten Anekdoten über die schwierige Gründungsphase der DTU preis. Er verdeutlichte das komplizierte Verhältnis der beiden Verbände, die unterschiedlichen Lagern zuzuordnen waren. Das eine Lager (DTV), eher elitär und leistungsorientiert an Spitzensportlern interessiert, bemühte sich hingegen die andere Fraktion (DTrB) um die Integration des Breitensports. Die Fusion brachte - bildlich gesprochen - die beiden einbeinigen Athleten zusammen und schaffte die Grundlagen für den sportlichen Durchmarsch im Ironman Triathlon und im olympischen Triathlon. Eine vielschichtige Veranstaltungslandschaft mit gut organisierten Wettkämpfen verschiedener Streckenlängen und ein breit gefächertes Vereinsleben deuten auf die deutschlandweite Etablierung und eine gewisse strukturelle Robustheit der Sportart Triathlon hin.

Dem DTU-Ehrenpräsident Martin Engelhardt folgte Klaus Müller-Ott nach, der die Weltmeisterschaften 2007 nach Hamburg holen konnte und eine Karriere bis in das Executive Board der International Triathlon Union (IUT) schaffte. Aktuell wird die DTU formal von der Juristin Claudia Wisser geführt. Ihr zur Seite steht Geschäftspartner und Vizepräsident Finanzen Ralf Eckert, dem Insider die eigentliche Führungsrolle im Verband attestieren.

Nach sportlichen sehr erfolgreichen Jahren (1997 Ironman Weltmeister Thomas Hellriegel, 2004 und 2006 Ironman Weltmeister Normann Stadler, 2005 Ironman Weltmeister Faris Al-Sultan, 2007 ITU Weltmeister Daniel Unger, 2008 Triathlon Olympiasieger Jan Frodeno) befindet sich der finanziell zuweilen knapp aufgestellte nationale Spitzenverband für den Triathlonsport noch immer in von Machtkämpfen und zahlreichen juristischen Scharmützeln und Auseinandersetzungen geprägten unruhigen Fahrwassern.

Samstag, 21. November 2009

Verbandstag NRWTV, Kampfabstimmung um Präsidentenamt – Dieter Hofmann bleibt NRWTV-Vorsitzender.

Seit 10 Jahren gibt es nun den Nordrhein-Westfälischen Triathlonverband (NRWTV). Schaut man genau diese Dekade zurück, dann schien sich die Geschichte aus dem Jahr seiner Entstehung zu wiederholen. Im März 1999 sollte der Vorstand des Westdeutschen Triathlon-Verbandes (WTV) auf einem denkwürdigen Verbandstag abgesetzt werden. Einer kleinen Gruppe Delegierter um den PV Witten gelang es damals nicht den in Kritik geratenen Vorstand zu stürzen. Zuvor verhinderten vom WTV eingesetzte Sicherheitskräfte den Einzug des damaligen DTU-Präsidenten Martin Engelhardt sowie seines Präsidiumsmitglieds Michael Kraus in den Aachener Versammlungssaal.
Dieter Hofmann ist als Präsident des NRWTV bestätigt worden. Photo: NRWTV
Genau diese beiden saßen auch 2009 in der letzten Reihe im viel zu klein dimensionierten Saal der Krefelder Geschäftsstelle des NRWTV. Das Ziel der hauptberuflichen Mediziner glich dem von 1999, doch diesmal mit den Mitteln einer demokratischen Neuwahl des Vorstandes. Kraus stammt aus Gladbeck, der in Osnabrück praktizierende Engelhardt tauchte erst vor kurzem wieder für alle sichtbar in der deutschen Triathlon-Landschaft auf. Gerade mal eine Woche war es her, dass er als neuer Präsident des Hessischen Triathlon-Verbandes (HTV) vom Vorstand kommissarisch eingesetzt und vom Verbandstag knappe 9 Tage später bestätigt wurde.

Nach dem Ausschluss des WTV aus der DTU und der Gründung des NRWTV unter Geburtshilfe Engelhardts übernahm der Krefelder Dieter Hofmann im Jahr 2000 das Präsidentenamt. Der Verbandstag 2009 sollte eigentlich der letzte für den 70jährigen sein, so hatte es der Vorstand vor zwei Jahren verkündet und auch seine Kollegen aus den anderen Landesverbänden wissen lassen.

Doch daraus sollte nichts werden. Hofmann entschied auch unter Abwägung der aktuellen Situation der DTU und den die Führung stützenden Kräfteverhältnissen unter den Landesverbänden noch einmal zu kandidieren. Unter den Augen von DTU-Präsidentin Claudia Wisser und Vizepräsident Ralf Eckert, die als Gäste angereist waren, erfolgte die Wahl in geheimer Abstimmung. Gegenkandidat war Michael Kraus, der von einer Allianz Wittener Vereine vorgeschlagen wurde. Die hatten ihr Stimmrecht durch anwesende Mitglieder auf das Maximum kumuliert. 

Nach Ermittlung der Beschlussfähigkeit war klar, dass gut noch einmal so viele Stimmen für Kraus nötig waren um ihn auf den Präsidentenstuhl zu heben. Doch das Werben geriet zur halbherzig vorgetragenen Angelegenheit. Engelhardt blieb die gesamte Zeit über ruhig, seine Motivation auf der über fünfstündigen Sitzung bis zum Ende auszuharren bleibt im Nebel. Kraus führte die Erfolge von Daniel Unger und Jan Frodeno an, die sich während seiner Zeit als DTU-Vizepräsident für Leistungssport entwickelt hatten. Er konnte aber weder ein Konzept unterbreiten noch eine eigene Mannschaft benennen. Am Ende der Präsidentenwahl standen 151:55 gültige Stimmen für Hofmann zu Buche.

Das weitere Präsidium konnte mangels Gegenkandidaten offen gewählt werden. Klemens Naber bleibt Leistungssportwart und übernimmt nun auch das Vizepräsidentenamt des zur DTU gewechselten Dierk Brandewinder. Unter seiner Regie konnten die Wettkampfleistungen der Kaderathleten in Zusammenarbeit mit weiteren Kräften gegenüber denen vergangener Jahre deutlich verbessert werden. 

Die Finanzsituation des Verbandes ist zufriedenstellend, der NRWTV ist weiterhin größter Landesverband und zählt mittlerweile über 8.000 Mitglieder, die in gut 220 Vereinen organisiert sind. Mit seinen Beiträgen finanziert er einen erheblichen Anteil des Budgets der DTU.

Dessen Führung geniest weiterhin das volle Vertrauen von Dieter Hofmann, der zugleich als Sprecher der Landespräsidenten fungiert und in dieser Rolle nicht unkritisch gesehen wird. Laut eigener Aussage sei dies der Fall solange von dort „kein dem entgegensprechender Anlass geliefert wird“. Er appellierte den amtierenden DTU-Vorstand weiter arbeiten zu lassen. Dies zumindest bis zum Verbandstag im kommenden Jahr, auf dem ein neues Präsidium gewählt wird. Bis dahin hat die DTU weiter an der Abwicklung ihrer Altlasten zu arbeiten, für die wohl noch etwa ein Jahr benötigt werde. Deren Kern ist die Klage gegen Ex-Präsident Klaus-Müller Ott, den gekündigten Geschäftsführer Jörg Barion sowie den ehemaligen Steuerberater der DTU und der in erster Instanz verlorene Arbeitsgerichtsprozess gegen den ehemaligen Geschäftsführer. 

Eine weitere wichtige Frage betrifft die Zukunft der Deutschen Triathlon-Liga (DTL). Ziel der führenden Vereine um Witten und Buschhütten ist die Selbstverwaltung und Vermarktung der Ersten und Zweiten Liga im Rahmen einer eigenständigen Gesellschaftsform. Doch was ist die DTL wirklich wert? Laut DTU-Vize Ralf Eckert nicht viel, wenngleich angeblich die Insolvenzverwaltung der Triathlon Event GmbH (TEG) derzeit einen mittleren fünfstelligen Betrag für die Rechte der DTL von der DTU einfordert. Hier besitzen die DTU und auch Mitglieder des ehemaligen Beirats der TEG inklusive Insolvenzverwaltung völlig konträre Ansichten und Verhandlungspositionen.
Vertreten eine konträre Sicht zum Sachstand der Finanzen bei der Triathlon Event GmbH als Kassenprüfer und Co.: Claudia Wisser und Ralf  Eckert aus Hallbergmoos bei München. Vorwürfe aus dem Kreis der Landesverbände bezichtigen das beruflich und privat verbandelte Paar einer unnötigen Insolvenzanmeldung aus politischen Gründen. Photo: Thomas Zöller
Eckert nutzte den Verbandstag um die Wogen ein wenig zu glätten. Ein früheres Konzept sah vor, die Liga in eine GmbH zu überführen bei dem die DTU einen Minderheitsanteil bekommen sollte. Dieser Vorschlag wurde von den Vereinen abgelehnt und anstelle dessen eine selbständige zweischichtige GmbH/GbR-Lösung favorisiert, die auch vom NRWTV kaum Unterstützung fand. Eine Existenz ganz ohne DTU-Einmischung könne nur über eine Satzungsänderung erreicht werden, womit der weitere Verlauf auch nach dieser Seite im Ausgang offen ist. Gerade diese Diskussion zeigt die mittlerweile sehr weit auseinandergehenden Interessen der Vereine auf. Ein zu einseitiges Ausrichten auf den Spitzensport konnten die NRW-Vereine im Zusammenschluss dieses Mal noch verhindern.


Gastbeitrag von Robert Stabrey

Samstag, 14. November 2009

PD Dr. med. Martin Engelhardt als Präsident des Hessischen Triathlon Verbands bestätigt.


Die Versammlung der hessischen Triathlonvereine hat im Rahmen des außerordentlichen Verbandstags am 14.11.2009 in den Räumen des Landessportbundes Hessen (LSBH) in geheimer Abstimmung DTU Ehrenpräsident PD Dr. med. Martin Engelhardt (Hanau) zum neuen Präsidenten des Hessischen Triathlon Verbandes (HTV) mit deutlicher Mehrheit der Stimmen (Ja: 139, Nein: 21, Enthaltungen: 4) gewählt. Das bereits seit Februar 2009 gewählte und etablierte Präsidium, bestehend aus Jürgen Helt (Vizepräsident), Claudia Koch (Sport), Mascha Will-Zocholl (Frauen), Uwe Zocholl (Jugend, kommissarisch seit 1.11.2009), et al. ist weiterhin ehrenamtlich für den HTV tätig.
DTU Ehrenpräsident PD Dr. med. Martin Engelhardt (TVDÄ Hanau) ist von den Delegierten des Hessischen Triathlon Verbandes (HTV) am 14. November 2009 mit rund 85% der Stimmen zum neuen Präsidenten des drittgrößten Triathlon Fachverbandes Deutschlands gewählt worden
Engelhardt bedankte sich bei den anwesenden Delegierten herzlich für die "schon auf dem Verbandstag im Februar 2009 gezeigte hohe Diskussionskultur" und verdeutlichte in einer kurzen Ansprache seinen Wunsch sich als "integratives Element der Vereine" zu verstehen, auch wenn es in einer Demokratie schwer sei, auf alle Wünsche Rücksicht nehmen zu können. "Jedes Mitglied muss sich gehört fühlen und man muss einen fairen, offenen und sachlichen Meinungsaustausch zulassen" schloss der Wunschkandidat des scheidenden Präsidenten Baumgartner ab.

Der Wahl und den harmonischen Feierlichkeiten mit Anekdoten der Gründungsmitglieder Achim Fischer und Frank H. Schatz zum 25-jährigen Jubiläum des HTV folgte eine Aussprache zwischen den Anwesenden, in der Baumgartner mehrfach Kritiker um Wortmeldungen gebeten hatte. Bis auf Amtsvorgänger Rolf Kather, der in den letzten Jahren seiner Amtszeit die finanziellen Reserven des HTV existenzgefährdend verringerte und in der Folge das Konzept des Nachwuchsspitzensport der Hessen in intransparenter Weise von Griesheim nach Darmstadt verschob, wurde nur eine Wortmeldung aus Arolsen verzeichnet.

In einem kleinen Festakt wurden alle Gründungsmitglieder des HTV (Wolfgang Arnold, Gernot Braun, Dieter Bremer, Lothar Eimer, Dave Horney, Achim Fischer, Christian Hildebrandt, Bernd Holstiege und Frank H. Schatz) auf Antrag des Präsidiums zu Ehrenmitgliedern von der Versammlung ernannt, sofern sie nicht bereits diesen Status innehatten.

Von den gestellten weiteren Anträgen wurde Antrag Nr. 2 "Abwahl/Neuwahl des Präsidenten und Präsidiums des HTV" im Verlauf der Sitzung zurückgezogen, während die Anträge des Präsidiums auf Erhöhung der Tageslizenz (Antrag Nr. 4) auf 16,- EUR (DTU-Anteil: 4,- EUR, Veranstalter-Anteil: 5,- EUR , HTV-Anteil: 7,- EUR) und Antrag Nr. 6 "Neufassung der Satzung als Arbeitsauftrag" angenommen wurden. Der durch das Präsidium vorgetragene Antrag Nr. 6 war nötig geworden, weil die aktuell im Internet verfügbare Version der Satzung nicht mit der im Amtsgericht Darmstadt eingetragenen Version von 1999 übereinstimmt. Die letzten Änderungen aus über 10 Jahren HTV Verbandsarbeit wurden also nicht eingetragen.

Abgelehnt wurden Antrag Nr. 3 "Veranstalterabgaben - Gebührenordung" des Schatzmeisters Marcel Krug, der sich ein eigenen, selbst zu verwaltenden Budgettopf zur "Förderung und Pflege" des Sports und seiner Interessen sichern wollte. Ebenfalls abgelehnt wurde Antrag Nr. 5 "Satzungsänderung § 6.2 Stimmrecht" des Präsidums.

Der Sitzung ging der Versuch von Teilen des DTU Präsidiums voraus, Dirk Saldsieder in das Amt des HTV Präsidenten zu hieven. Saldsieder, sich selbst in öffentlich zugänglichen Unterlagen des Triathlon Verbandes Niedersachsen (TVN) aus dem Jahre 2008 als Ehemann der DTU Präsidentin Claudia Wisser bezeichnend, ist erst erst kürzlich von Südniedersachsen nach Nordhessen verzogen. Die Lobbyarbeit in den hessischen Vereinen für den Schatzmeister des TVN wurde offensichtlich sogleich zur Chefsache mit zentraler Steuerung aus Hallbergmoos erklärt und von weiteren Mitstreitern propagiert. Am Verbandstag selbst verhielt sich Saldsieder unauffällig und wurde nicht als Kandidat vorgeschlagen.

Mittwoch, 6. Februar 2008

Quo vadis Deutsche Triathlon Union: Umzugspläne geraten zur Vertrauensfrage für Präsident und Präsidium


Die Folgen der Sitzung der Landesverbände und der Präsidiumssitzung der Deutschen Triathlon Union vom 02. Februar 2008 geraten zunehmend zur Vertrauensfrage. Die Landesverbände haben den Plänen des Präsidiums und hier konkret denen des Präsidenten der DTU, Dr. med. Klaus Müller-Ott vorläufig eine klare Absage erteilt. Hintergrund scheinen nicht nur schlichte Sachüberlegungen und Sachzwänge wie eine angespannte Haushaltslage zu sein. Vielmehr deuten viele Zeichen auf einen Machtkampf hin, der sich auf die Position des Präsidenten konzentriert.
Könnte so die neu geordnete Struktur der Landesverbände aussehen? Gemeinsame "Regierungs- und Verwaltungsstrukturen" könnten den ersten Schritt hin zu einer echten Fusion in 4 oder mehr Vertretungen (Landesverbände) darstellen. Die Aufgliederung dient nur der Inspiration. Sie muss nach sozio-kulturellen und statistischen Parametern wie Einwohnerzahl, Startpassanzahl, Fläche, Wirtschaftskraft, Anzahl der Rennen, etc. analysiert und ausbalanciert werden. Und natürlich rechtlich bewertet werden. Kommt keine echte Fusion zustande, kann man eine Verwaltungsstruktur als "Zwischenebene" schaffen. Sie bündelt aber exklusiv wichtige Kompetenzen der zugehörigen Landesverbände in einer der jeweils 4 Geschäftsstellen und ermöglicht so die Schaffung von Vollzeitstellen und an den anderen Standorten eine Entlastung des Ehren- und Teilzeitamts. Ebenfalls möglich ist als Alternative die Schaffung einer Direktmitgliedschaft (via Verein), in Teilen vergleichbar mit dem Modell von Swiss Triathlon. Photo: Kai Baumgartner, basierend auf Wikipedia Commons
DTU-Geschäftsstelle sollte nach Hamburg umziehen
Auf der Sitzung am 02.02. wurde engagiert über den Umzug der Geschäftsstelle und den zukünftigen Sitz des Verbands diskutiert. Ende November wurden Pläne der Hansestadt Hamburg und Dr. Klaus Müller-Ott öffentlich bekannt, die Geschäftsstelle und im zweiten Schritt den Sitz des Verbandes in die Hansestadt Hamburg verlegen zu wollen. Eine entsprechend attraktive finanzielle Offerte der Stadt liegt vor und spielt in dem Masterplan des derzeitigen Präsidenten eine entscheidende strategische Rolle, die den Verband in eine mehr als günstige Lage versetzen kann.

Satzungsänderung nur mit Mehrheit der Landesverbände
Für die Änderung des in der Satzung verankerten derzeitigen Verbandsitzes in Frankfurt am Main benötigt das Präsidium die Zustimmung der Landesverbände. Im Rahmen einer dann durchzuführenden Satzungsänderung, die eine Zweidrittel-Mehrheit bedingt steht pro 100 angefangene Mitglieder jedem Landesverband eine Stimme zur Verfügung. 

Vorzeitige Veröffentlichung sorgte für Unruhe
Doch genau hier regt sich momentan der Widerstand in den Landesverbänden. Durch eine so sicher nicht geplante Veröffentlichung in einem Interview mit Hamburgs Erstem Bürgermeister Ole van Beust (CDU) im Hamburger Abendblatt vom 29. November 2007 wurde die Standortfrage öffentlich gemacht, obwohl weder das komplette Präsidium der DTU noch die Landesverbände informiert wurden. So scheint es, wenn man der Veröffentlichung vom 05. Februar des nach eigenen Angaben „größten Triathlon-Magazins Europas“ im Internet folgen mag.

Präsidium hat Umzugspläne mitgetragen
Nach Informationen von 3athlon.de ist diese Darstellung jedoch falsch. So ganz auf dem Punkt scheint der Artikel also nicht zu kommen. Sehr wohl hat es eine Abstimmung im DTU-Präsidium gegeben, die sich mit dem Umzug der Geschäftsstelle, der nötigen Satzungsänderung und der personellen Konsequenzen beschäftigt hat – inklusive protokolliertem Votum der Präsidiumsmitglieder für diese Schritte. 

„Lobbyarbeit braucht Zeit. Wir werden weiter Verbände und ihre Vertreter nach Hamburg einladen, und wir werden uns verstärkt bemühen, die Sitze nationaler Spitzensportverbände nach Hamburg zu holen. Ein erster Erfolg ist uns jetzt gelungen: Die Deutsche Triathlon-Union zieht 2008 nach Hamburg um“ antwortet van Beust der Tageszeitung Ende November. Ein Statement des CDU-Politikers, das auch im Kontext des Wahlkampfes zu sehen ist.

Landesfürsten fühlen sich übergangen
Dr. Klaus Müller-Ott reagierte nach Veröffentlichung der Umzugspläne schnell und informierte die Landesverbände unter Nennung der Eckdaten telefonisch, um ein erstes Meinungsbild einzuholen. Dieses soll bis auf eine zurückhaltende Stimme durchweg positiv ausgefallen sein.

Zu diesem Zeitpunkt existierten wohlgemerkt offenbar noch keine schriftlichen Vereinbarungen zwischen der Politik in Hamburg und der DTU-Spitze. Unter diesem Kontext kann man auch die zögerliche Informationspolitik des DTU-Präsidiums in Richtung Landesverbände verstehen. Damit sind sie nicht als Alleingänge des Präsidenten zu werten.

Kündigung für die hauptamtlichen Mitarbeiter
Jörg Barion, langjähriger hauptamtlicher Geschäftsführer der DTU wurde zum Juli 2008 gekündigt. Ein entsprechender Beschluss ohne Gegenstimme und keiner Enthaltung des beschlussfähigen aber nicht vollständigen DTU-Präsidiums wurde gefasst und der Kündigung zugestimmt.

Es mag für das Präsidium der DTU schwer gefallen sein einen langjährigen Mitarbeiter zu kündigen. Doch zwischen den Zeilen und in Untertönen kann man auch bei einigen Landesverbänden grundsätzliche Zustimmung zur Kündigung des Geschäftführers sehen.

Zur Wahrung der Fristen und um dem Verband finanzielle Mehrbelastungen zu ersparen, erfolgten weitere Kündigungen für die Beschäftigten der Frankfurter Geschäftsstelle. Fast allen Mitarbeitern wurde ein Vertragsangebot für Hamburg - vorerst mündlich - angeboten. In einem Fall wurde sogar ein Home Office in Frankfurt in Betracht gezogen. 

Alt-Präsident wendet sich gegen Präsidenten
Das am 17. Februar zu erwartende Votum des Alt-Präsidenten Dr. med. Martin Engelhardt ist ebenfalls derzeit schwer abzuschätzen. Unmittelbar vor dem Treffen der Landesverbände rückte er ähnlich wie andere Mitglieder des Präsidiums von seinen bisherigen Positionen „Pro-Kündigung“ und „Pro-Umzug“ ab.

Gerüchteküche brodelt
Hintergrund für die Entscheidungswendung könnte eine recht gut funktionierende „Schmutzkampagne“ gewesen sein. Immer mehr Informationsbrocken werden bewusst gestreut, darin sind Wahrheiten, Halbwahrheiten und Unwahrheiten bunt durcheinandergeworfen.
Schon lange scheint es bei allen involvierten Personen nur noch um Trends und Stimmungen zu gehen. Rationale Argumente haben es bei der Masse an Informationen schwer und erinnern ein wenig an die nur kurz zurückliegenden „Kampagnen“ der Clintons im US-Wahlkamf gegen Barack Obama. Aufgabe der Landesverbände und des Präsidiums ist hier Fakt von Fiktion zu trennen.

Angst vor Zahlungsunfähigkeit bildet Drohkulisse
Immanent im Hinterkopf der Landesfürsten dürfte auch die wirtschaftliche Mitverantwortung des föderalen Solidarbundes „Deutsche Triathlon Union“ sein. Traditionell konservativ aus ehrenamtlicher Tradition erwachsen, kristallisiert sich auch hier der Konflikt „Sparkurs vs. Entwicklung“ weiter heraus. 

Tatsache ist, dass die DTU offensichtlich einen negativen Kassenstand hat, auch wenn es derzeit „keinen richtigen Abschlussbericht für 2007 gibt“. Dieser soll bis Mitte Februar vorliegen. Noch nicht enthalten sind einige noch gravierende ausstehende Beitragszahlungen der Landesverbände für 2007, die das Defizit kurzfristig ausgleichen könnten.

Mittelfristig müssen weitere Maßnahmen gefunden und getroffen werden, um den Haushalt der DTU langfristig zu konsolidieren. Genau diese Maßnahmen wären mit einem Umzug der Geschäftsstelle der DTU in die Hansestadt Hamburg und weiteren avisierten Sponsoren im positiven Wirtschaftsumfeld der Stadt Hamburg eingeleitet. 

Neue Modelle
Eine grundsätzliche Stärkung des zukünftigen Geschäftsführers wird von einigen Interessensvertretern in den letzten Wochen ebenso postuliert, wie die völlige Abschaffung dieses Postens und Aufgliederung der Zuständigkeit in Referate. Dies ist nur eine der möglichen Neustrukturen. 

Konkret am 17.02. möglich ist eine Abdankung oder Abwahl des amtierenden Präsidenten oder Teilen des Präsidiums und die Bestätigung oder Aufhebung der Kündigung des Geschäftsführers.

Machtspiele, „Vertrauensverlust“ als Mittel zum Königsmacher
Noch scheinen dem Präsidium oder den Landesverbänden nicht alle Fakten zur Standortfrage bekannt zu sein, sicherlich ein Grund für die derzeit ablehnende Haltung und den Vetrtrauensverlust. „Wir müssen uns in den nächsten Tagen einen Überblick über die mittel- und langfristigen Folgen verschaffen und auch Fakten von politischen Statements trennen“ erklärt ein Teilnehmer der Sitzung gegenüber 3athlon.de.

Kann die DTU jetzt auf Dr. Müller-Ott verzichten?
Im Sinne des Sportes sollten sich alle Beteiligten ihres Auftrages besinnen und pragmatische und sportlich faire Lösungen anbieten. Die Inkaufnahme des Verlusts eines starken Kopfes in der Struktur eines Sportverbandes scheint - gelinde gesagt - gewagt.

Der Verlust von Dr. Klaus Müller-Ott kann den Sport weit zurückwerfen. Eine Wertung erscheint derzeit nicht leicht, denn auch an der Person des Geschäftsführers scheiden sich in den Landesverbänden die Geister.

Selbst wenn es eine neue Präsidentin oder einen neuen Präsidenten gibt, ist eine Rücknahme der Kündigung nicht sicher. Interessant zu diesem Zeitpunkt ist die Frage, ob sich bereits neue Kandidaten für das Amt des Präsidenten in Stellung bringen. Noch interessanter ist die Frage, ob es Kandidaten aus dem bisherigen Präsidium gibt.
Ob man auf den Player Dr. Klaus Müller-Ott im Jahr 1 nach der WM im eigenen Land und im Jahr der Olympischen Spiele verzichten kann, müssen die Landesverbände wohlweislich abwägen. Genauso, ob die Besetzungsfrage interessantere Alternativen oder Modelle kennt.

Sportart Triathlon hat gute Außenwirkung
Die gute Welle, die die Sportart in der Außenwirkung hat, muss genutzt werden. Dispute von DTU und dem übergeordneten Verband ITU (International Triathlon Union) auf der einen und der privaten Ironman Triathlon Weltserie, vertreten durch die WTC (World Triathlon Corporation) auf er anderen Seite haben viel positive Energien in den letzten 10 bis 15 Jahren zurückgehalten. Der Erfolg bei Olympia 2000 im australischen Sydney generierte nicht die nötige Aufmerksamkeit in Deutschland.

Die sportliche Leistung und Reputation der Deutschen ist durch die packenden Weltmeisterschaften von Hamburg und die bis auf das letzte Jahr beständigen Auftritte der Athleten beim Ironman Hawaii, dem Ironman Frankfurt und auch der Challenge Roth exzellent.

Jetzt muss die Politik in der kurzen verbleibenden Zeit den Nebel des Lobbyismus lichten und die zahlreichen verwobenen und verquickten Interessenslagen sortieren und einen tragfähigen Konsens finden. Dabei dürfen bei allen augenscheinlich vorhandenen machtpolitischen Motiven auch die Außenwirkung der Sportart und der Auftrag der ehrenamtlichen Landesverbände und des DTU-Präsidiums nicht unbeachtet bleiben.

Welche Empfehlungen sollte man geben? Ein Königsweg
Als Königsweg sieht der Autor derzeit nach Prüfung der Fakten die Bestätigung von Dr. Klaus Müller-Ott, sofern nicht tatsächlich nachweisbare grobe Verstöße zu erkennen sind. Liegen diese vor, muss nüchtern und sachlich aufgeräumt werden.
Gekoppelt sollte das Mandat an eine genaue Prüfung oder Beschlussfassung zum Umzug und die ebenfalls optionale Umstrukturierung der Verbandsspitze sein. Bei Bedarf kann man die Amtszeit auf ein Jahr begrenzen, um die Nachfolgeregelung ohne Krise zu treffen.
Sei es mit Referaten, einem neuen Geschäftsführer, einer Doppelspitze mit Geschäftsführer und Präsidenten, der den Weg aus dem Ehrenamt in Arbeitsteil- oder Vollzeit finden könnte. Unterm Strich müssen die Investitionen in menschliche Arbeitskraft in der Erschließung von neuen Rennen, Mitgliedern und Sponsorengeldern münden.

Reformen der Landesverbände stehen aus
Ebenfalls nicht von der Hand zu weisen ist der dringende Bedarf einer Zusammenlegung von Synergien der Spitzenverbände über Sportartengrenzen hinweg. Sei es bei rechtlichen Fragen, dem Antidoping-Kampf oder dem Rechnungswesen. 

Unzweideutig ist auch der Reformbedarf in den Landesverbänden. Die Schwierigkeit ein Engagement für das qualifizierte und professionelle Ehrenamt aufzubringen muss schon mittelfristig in den nächsten 1-3 Jahren zur Neuorientierung der Landesverbände führen. Eine Möglichkeit ist etwa der Zusammenschluss der 16 Landesverbände zu vielleicht 4 bis 7 Organisationen, um auch hier der hauptamtlichen Arbeit mit der Schaffung neuer Stellen Vorschub zu leisten. Das Ehrenamt in Spitzenposition übernimmt dann mehr und mehr Aufgaben aus dem klassischen Controlling. Natürlich folgt für die ein oder andere Landesführung damit eine personelle Neuordnung. Ebenfalls möglich ist als Alternative die Schaffung einer Direktmitgliedschaft (via Verein), in Teilen vergleichbar mit dem Modell von Swiss Triathlon.


Kommentar
In der Vergangenheit war mein Verhältnis gegenüber der DTU nicht unbelastet. Grund ist die tradierte Haltung von 3athlon.de, die auch auf die Historie von 3athlon-Gründer Dirk Kantlehner beruht. Einzelne Präsidiumsmitglieder wie Reinhard Wilke und auch Dr. Klaus Müller-Ott wurden als Kondensationskerne kritisch betrachtet - insbesondere auch im Spannungsfeld von „Verbandszeitschrift vs. 3athlon“, bei „Haushaltsfragen“ oder im „Antidoping-Kampf“.

Massive Vorstöße 3athlon.de „Kleinzukriegen“ - Hausdurchsuchung und kurzfristige PC-Beschlagnahmung am Morgen meines Geburtstags vor rund 2 Jahren inklusive – änderten wenig an den Ergebnissen. Die durch uns initiierten Maßnahmen für mehr Effizienz, politische Offenheit, Transparenz und Demokratie wie etwa Draftathlon.com haben Wirkung gezeigt.

Die aktuellen Entwicklungen unter Berücksichtigung meines von möglichst vielen Seiten herangezogenen Sachstandes haben mich bewogen doch etwas zum Thema „Pro-Triathlon“ zu schreiben. Nicht „Pro-DTU“, „Pro-Präsident“, „Pro-Präsidium“ oder „Pro-Geschäftsführer“, sondern „Pro-Triathlon“ und Sachverstand.

Es scheinen, wie im Artikel dargestellt persönliche Interessen mit Fakten und Fehlinformationen munter vermengt zu werden und so für eine destruktiv-explosive Mischung zu sorgen. Gibt es grobe Verfehlungen jedweder Richtung gehören diese mit entsprechender nüchtern-sachlicher Konsequenz beseitigt - personelle, vereinsrechtliche und strafrechtliche Konsequenzen inklusive.

„So nicht!“
möchte man da sagen, schließlich geht es um den nationalen Dachverband, der „meinen Sport“ regelt. Der Missbrauch der Schmutzkampagne als billiges Mittel rechtfertigt nicht den Zweck die Verbandsspitze auszutauschen oder eigene Interessen gegen das Gewissen oder den Verstand entscheiden zu lassen. Der Einsatz widerspricht dem „Fair Play“-Gedanken und öffnet Tür und Tor für ähnliche Verhaltensweisen in der Zukunft.

Vielleicht lässt sich die bestmögliche Lösung schneller und sauberer finden, wenn man wieder zurück zur Sachebene kehrt, die Fakten auf den Tisch packt und dann genau hinschaut. Das muss zwangsläufig nicht allumfänglich am 17. Februar passieren, wenngleich eine schnelle Lösung der Probleme im Innen- und Außenverhältnis wichtig ist.

Sonntag, 16. Dezember 2001

Wie Les McDonalds die DTU aus der Klage gegen die ITU gelockt hat


Im Zuge seiner Bemühungen dem IOC eine stabile und vereinigte ITU zu präsentieren und deutlich zu machen, dass die internen Probleme beigelegt sind - beides eine Vorrausetzung für ein OK des IOC zum Verbleiben von Triathlon im Olympiaprogramm - hat sich Les McDonald zu einem überraschenden Schritt entschlossen und der ETU Generalsekretärin Erika Koenig-Zens einen Platz im ITU Vorstand angeboten, obwohl diese in der Vergangenheit häufig erheblicher Kritik aus den oberen Etagen der ITU ausgesetzt gewesen war.
Umarme deine Gegner und herrsche, ITU-Präsident Les McDonald (CAN) nutzt die Klaviatur des Machterhalts perfekt. Photo: ITU
Das Angebot eine der beiden offenen Positionen im ITU Vorstand an die Österreicherin zu vergeben, - der andere Posten ging an den Deutschen Reinhard Wilke, Schwager von Klaus Müller-Ott, Jurist und Neuling im Bereich Triathlonpolitik - war ein Teil der Vereinbarung, die mit der DTU ausgehandelt wurde. Als Gegenleistung für diese Personalentscheidungen, sowie einige andere Zusagen, hat die DTU sich aus der Klage gegen die ITU, die noch immer am Gerichtshof von British Columbia verhandelt wird, zurückgezogen. Diese Vereinbarungen wurden von Mark Sisson, dem ITU Generalsekretär in einem Brief vom 13. November bestätigt. 
Die Details der Vereinbarung von ITU und DTU lauten folgendermaßen: 
"Gemäß der Punkte unserer Vereinbarung kann Präsident Les McDonalds in Einklang mit den Statuten der ITU Erika Koenig-Zenz offiziell beauftragen, den Posten einzunehmen, der durch das Ausscheiden von Anne Marie Gschwend freigeworden ist."

"Weiterhin bitte ich darum mich so früh wie möglich davon in Kenntnis zu setzen, welche weitere Person aus der DTU einen Posten im ITU Vorstand bekommen soll, um die, durch das Ausscheiden von Mick English freigewordenen Stelle zu besetzten. Es ist nicht notwendig hier zu erwähnen, dass die geeigneteste Person dafür wohl der DTU Präsident wäre."

"Ich werde einen Brief für die ETU vorbereiten, der im Namen des ITU Vorstandes erklärt, dass die ETU provisorisch als offizielle Regionalvertretung der ITU in Europa fungiert. Die Vereinbarung gilt zunächst für ein Jahr unter der einfachen Bedingung, das die ETU die Satzung der ITU implementiert."

"... Ich hoffe, dass sie mit dieser Vereinbarung einverstanden sind. Ich freue mich bald wieder mit ihnen zu sprechen und dann diese Beschlüsse weiter auszuarbeiten, zusätzlich natürlich über die Weltcup Veranstaltung in Hamburg, eine der Städte die sich für die Olympiade in Deutschland im Jahre 2012."

Gastbeitrag von Dirk Kantlehner