Posts mit dem Label Anne Haug werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Anne Haug werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Samstag, 1. Juni 2013

2013 ITU WCS Madrid: Watch the race video highlights with Non Stanford

Watch the 2013 World Championship Madrid race highlights with winner first time ever winner Non Stanford and female podium Anne Haug and Jodie Stimpson.



Anne Haug stürmt in Madrid auf Platz zwei, Anja Knapp Achte „Einabsolut gelungener Einstieg in die Europarennen der WM-Serie“

Mit einer tollen Leistung stürmte Deutschlands beste Triathletin Anne Haug (Bayreuth) auf Platz zwei des Madrider Rennens der Triathlon-Weltmeisterschaftsserie. Nach 2:05:05 Stunden musste sie sich nur der Britin Non Stanford geschlagen geben (2:04:39 Stunden). Dritte wurde deren Landsfrau Jodie Stimpson (2:05:14 Stunden). Ebenfalls überzeugen konnte Anja Knapp, die nach 2:06:32 Stunden die Ziellinie überquerte. Die junge Dettingerin erzielte damit das beste WM-Resultat ihrer bisherigen Laufbahn. Anja Dittmer (Neubrandenburg) hatte keinen so guten Wettkampf. 2:12:36 Stunden Rennzeit bedeuteten Rang 35. Mit diesem Resultat sicherte Haug auch Platz zwei der Gesamtwertung: knapp hinter Gwen Jorgensen aus den USA, die in Madrid Vierte wurde.
Anne Haug musste wie im Vorjahr einen größeren Rückstand auf dem Rad egalisieren. Kurze Zeit später sollte sie mit Paula Findlay im Schlepptau die Verfolgergruppe sprengen. Photo: DTU - Petko Beier
„Mit einem Podiumsplatz und einer weiteren Top Ten-Platzierung bin ich wirklich top zufrieden“, hatte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli im Ziel gute Laune. „Anne hat eine fantastische Leistung gezeigt und in beeindruckender Weise das Podium gesichert. Anja Knapp hat ebenso eine Top-Performance abgeliefert und gezeigt, dass wir in Zukunft auf sie bauen können. Das war ein absolut gelungener Einstieg in die Europarennen der WM-Serie.“
Damit sprach er seinen beiden Topathletinnen in Madrid quasi aus der Seele. „Ich bin sehr glücklich mit dem Rennverlauf“, so Anne Haug. „Darauf hatte ich ein wenig gehofft, aber das dann auch geklappt hat, ist prima. Denn eigentlich fühle ich mich gar nicht so richtig in Form.“ Darum machte sich Knapp keinerlei Gedanken nach ihrem bisherigen WM-Serien-Höhepunkt. „Ich bin natürlich superzufrieden, konnte das eigentlich im Ziel gar nicht richtig glauben“, freute sich die 24-Jährige.

Nach Haugs Podiumssturm sah es nach der ersten Disziplin, dem Schwimmen, nicht unbedingt aus. Aus dem Wasser stieg eine Fünfergruppe um die Amerikanerin Sarah Groff mit knapp 30 Sekunden vor den ersten Verfolgerinnen, zu denen Anja Knapp zählte. Dahinter kamen mehrere Gruppen aus dem Lago de Casa Campo und rund 1:30 Minuten hinter der Spitze Anne Haug und Anja Dittmer. „In der zweiten Schwimmrunde hat mich die Italienerin Betto permanent attackiert, so dass ich ein wenig den Anschluss an die Spitze verloren hatte“, war Knapp mit ihrem Schwimmen gar nicht einmal glücklich.
Stürmten gemeinsam und selbstbewusst nach dem Radfahren aus der Wechselzone auf die Laufstrecke. Die später auf Rang 8 einlaufende Anja Knapp und Anne Haug. Photo: DTU - Petko Beier
Auf dem schweren Radkurs in der spanischen Hauptstadt entwickelte sich dann ein interessantes Rennen verschiedener Radgruppen. Vorn nach einer Runde das Duo Groff und Nicky Samuels (NZL), dann eine Zehnergruppe mit Knapp 30 Sekunden in der Verfolgung, Anne Haugs Gruppe, unter anderem mit der WM-Führenden Gwen Jorgensen aus den USA, mit weiteren 60 Sekunden Rückstand und Anja Dittmer gute zwei Minuten hinter den führenden Zwei. Bis in die siebte Runde hielten sich Groff und Samuels in Front, dann wurden sie von 22 Damen eingeholt, zu denen auch Haug, die enorm viel Aufholarbeit geleistet hatte, und Knapp zählten. Nicht mehr vorn dabei war zu diesem Zeitpunkt Jorgensen, die einem tollen Antritt von Haug und der Kanadierin Paula Findlay samt Auffahren der ersten Verfolgerinnen in Runde vier nichts entgegenzusetzen hatte. „Da hat Anne alles richtig gemacht“, kommentierte Ebli bereits während des laufenden Wettkampfs diese mitentscheidende Rennszene.

Gewohnt schnell agierten Knapp und Haug in der Wechselzone und verließen diese dann sogar als Führungsduo. Doch noch schneller signalisierte die spätere Siegerin Stanford, dass sie an diesem Tag nicht zu bezwingen sein würde. Dahinter lieferten sich Haug und Stimpson ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das die Bayreutherin sicher für sich entschied am Ende. Anja Knapp lief ihr eigenes Tempo und schaffte es zum Finale ihre beiden Begleiterinnen Jessica Harrison (FRA) und Danne Boterenbrod (NED) abzuschütteln. Anja Dittmer beendete einen für sie weniger erfreulichen Nachmittag auf dem 35. Platz.

Donnerstag, 30. Mai 2013

Die Triathlon-WM-Serie kommt mit dem Madrider Rennen nach Europa, „aufdieser Strecke ist der komplette Athlet gefragt!“

Mit den Rennen in Madrid kommt die Triathlon-WM-Serie an diesem Wochenende nach Europa. Entsprechend hat die Deutsche Triathlon Union ihre Topstarter um Vize-Weltmeisterin Anne Haug (Bayreuth), Olympiasieger Jan Frodeno und Steffen Justus (beide Saarbrücken) in die spanische Hauptstadt gesandt. Zudem werden Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Anja Knapp (Dettingen) sowie bei den Herren Gregor Buchholz (Saarbrücken) und Franz Löschke (Potsdam) um gute Platzierungen und WM-Punkte kämpfen.

„Als Gesamtmannschaft ist unser Ziel schon eine Toppplatzierung und ein Rang unter den besten Zehn“, ist DTU-Cheftrainer Ralf Ebli guter Dinge vor den Wettkämpfen. „Unser Vorbereitungslehrgang, den wir mit allen Kaderathleten in Saarbrücken initiiert hatten, lief ausgezeichnet“, sind die deutschen Triathleten grundsätzlich gerüstet für die kommenden Aufgaben.

Diese ist am Wochenende gleich recht schwierig, da das Rennen im Casa de Campo Madrid charakterisiert ist durch einen Radkurs, auf dem die Athleten eine 500 Meter lange Steigung von bis zu 12 Prozent acht Mal bewältigen müssen. Oftmals konnte sich in den vergangenen Jahren eine Gruppe nach dem Schwimmen beim Radfahren absetzen. Daher gehen insbesondere gute Schwimmer wie Frodeno optimistisch an die Startlinie. „Auf einer solchen Strecke ist der komplette Athlet gefragt, denn es gibt auch ein Radrennen. Daher denke ich, dass für mich hier eine vordere Platzierung möglich ist.“ Viel Selbstvertrauen zieht Frodeno auch aus seinem Sieg beim St. Anthony’s Triathlon Ende April. „Das hat auch meine Herangehensweise an ein Rennen wieder ein wenig verändert, so dass ich mich weniger auf Zielsetzungen fokussiere, sondern mich darauf konzentriere, einfach das Optimale aus Armen und Beinen herauszuholen.“

Der aktuelle WM-Zehnte Steffen Justus formuliert seine Erwartungen dagegen etwas vorsichtiger. „Wenn alles gut läuft, kann es weit nach vorne gehen. Aber ich bin realistisch genug einzuschätzen, dass in Madrid eine Gruppe auf dem Rad wegfahren kann. Wenn mir kein Überschwimmen für meine Verhältnisse gelingt, wäre ich dann in der Verfolgung.“

Für die beiden Jüngeren im DTU-Nationalkader, Buchholz und Löschke, geht es darum wieder an gute Leistungen anzuknüpfen und ein stabiles Ergebnis zu erzielen. „Nachdem beide in den letzten Wochen mit Krankheiten zu kämpfen hatten, geht es für sie darum, ordentliche Anschlussleistungen abzurufen“, so Ebli. Im Kampf um die Podiumsplätze müssen sich die DTU-Starter vor allem mit den Lokalmatadoren Javier Gomez und Mario Mola, dem britischen Weltmeister Jonathan Brownlee und auch Richard Murray (RSA) auseinandersetzen.

Nahezu eins zu eins kann Eblis Prämisse der Anschlussleistungen auch für die beiden „Anjas“ im Frauenrennen übernommen werden. Insbesondere Anja Knapp hatte nach Verletzung in der Vorbereitung gleich beim ersten WM-Rennen in Auckland zwei Rippenbrüche erlitten und konnte somit in den Laufentscheidungen der bisherigen Wettkämpfe nicht mithalten. Ganz anders sieht dies bei der aktuellen deutschen Toptriathletin Anne Haug aus. „Da ich auf dem Gesamtpodium der WM landen möchte, geht es schon darum, in jedem Rennen möglichst auf das Podest zu kommen. Allerdings kann ich meine aktuelle Form schlecht einschätzen, nach dem Wettkampfblock im April und Mai lief die Vorbereitung nicht ganz optimal.“ Dennoch geht sie optimistisch ins Rennen. „Die Strecke kommt mir mit dem schweren Radpart etwas mehr entgegen, aber auch ich muss da erst einmal immer wieder hochfahren“, lacht die 30-Jährige WM. Neben der in der WM führenden Amerikanerin Gwen Jorgensen werden die drei Deutschen unter anderem auch auf die starken Britinnen Jodie Stimpson und Non Stanford treffen.

Wie sich das deutsche Damentrio dabei schlagen wird, zeigt die ARD-Sportschau am Samstag ab 17:03 Uhr, indem sie sich in das laufende Rennen live einschalten wird. Start ist um 15:29 Uhr. Die Herren beginnen am Sonntag um 12:36 Uhr. Auch hier wird die ARD in einer Zusammenfassung ab circa 17:00 Uhr Bewegtbilder zeigen. Beide Rennen live sehen kann man unterwww.triathlon.org/tv.

Sonntag, 28. April 2013

St. Anthony's Triathlon: Jan Frodeno siegt in Florida, Rebecca Robisch wird Zweite in Antalya, Anne Haug mit Pech.

Jan Frodeno (Saarbrücken) gewann nach 1:47:05 Stunden den St. Anthony’s Triathlon in Florida. Rebecca Robisch (Saarbrücken) erzielte als Zweite das beste deutsche Resultat beim Europacup in Antalya. Die aktuelle Weltranglistenerste und Führende der Triathlon-WM-Wertung Anne Haug (Bayreuth) hatte in Florida dagegen wenig Glück und beendete das Rennen nach einigen Problemen immerhin als Neunte.

Als Zehnter hatte Frodeno bei seinem Wettkampf, in dem entgegen den Regeln der WM-Serie beim Radfahren Windschattenverbot herrschte, das Wasser verlassen. „Ich war recht nervös im Vorfeld, da ich nicht wusste, was auf mich zukommt bei einem 40 Kilometer-Zeitfahren“, gestand der Sieger nach dem Rennen. Doch schon auf diesem Zeitfahren arbeitete sich der Olympiasieger auf Rang zwei vor und übernahm schnell die Führung nach dem zweiten Wechsel. Am Ende setzte sich Frodeno mit zehn Sekunden Vorsprung vor dem Russen Ivan Vasiliev durch. Dritter wurde Hunter Kemper aus den USA. „Das ist ein spannendes Format und ich super happy mit dem Sieg bei einem Frühjahrsklassiker mit dieser Besetzung“, war Frodeno glücklich im Ziel. „Endlich habe ich das Eis mal wieder gebrochen. Geschenkt wurde einem hier aber nichts.“

Unglückliches Rennen für die WM-Führende Anne Haug

Bei den Damen erzielte die ehemalige Nationalkader-Athletin Svenja Bazlen als Vierte das beste deutsche Resultat (2:00:10 Stunden). Anne Haug kämpfte von Beginn an mit Schwierigkeiten: schlechter Start im Schwimmen, technische Probleme am Rad und auch noch der Verlust von Verpflegung und des Zeitchips. Immerhin sprang am Ende noch Platz neun im Sprint gegen Jessica Harrison heraus, mit der besten Laufzeit im Feld. Siegerin wurde Alicia Kaye aus den USA nach 1:57:10 Stunden.

Podestplatz für Rebecca Robisch beim Europacup in Antalya

Im türkischen Antalya hatte die DTU beim Europacuprennen ihre Nachwuchsleute an den Start geschickt. Rebecca Robisch wurde bei den Damen hervorragende Zweite, und auch Hanna Phillipin (Saarbrücken) erzielte auf Rang zehn ein gutes Ergebnis. Die besten deutschen Resultate bei den Herren erzielten Justus Nieschlag (Lehrte) als Vierter, Christian Otto (Potsdam) auf Rang zehn und Stefan Zachäus (Saarbrücken) auf Platz zwölf. Bundestrainer Dan Lorang war entsprechend mit dem Gesamtauftreten des Teams zufrieden. „Das war eine gute Performance, und Rebecca sticht mit dem Podium natürlich ein wenig heraus.“

  1. http://satriathlon.com/
  2. http://www.frodeno.com/
  3. http://www.triathlon.org/athletes/results/rebecca_robisch/2589
  4. http://www.anne-haug.de/

Samstag, 20. April 2013

Video: Die Highlights des Triathlon WM-Rennens von San Diego mit Gwen Jorgensen und Anne Haug

Die Video-Highlights des zweiten WM-Rennens im Triathlon von San Diego mit den Protagonistinnen Gwen Jorgensen, Emma Moffatt, Non Standford und DTU-Athletin Anne Haug sind bereits auf Youtube verfügbar. Eine komplette Wiederholung und ein Zusammenschnitt ist zeitnah auf triathlonlive.tv abrufbar.

1433 Punkte, Anne Haug verlässt auch San Diego als WM-Führende im Triathlon: „Das war insgesamt ein gutes Rennen“

1433 Punkte bedeuten nach zwei Rennen der Triathlon-WM-Serie weiterhin die Führung im Gesamtranking für Anne Haug. Die Bayreutherin wurde nach ihrem Sieg zum Auftakt vor 14 Tagen in Auckland nun in San Diego Vierte. Nur sieben Sekunden fehlten auf die Siegerin Gwen Jorgensen (USA) und drei auf Platz drei, aber in diese Richtung dachte die 30-Jährige gar nicht im kurzen Gespräch nach dem Rennen, sondern freute sich über eine gute Leistung.

Anne Haug kann als Führende der Gesamtwertung nach den beiden Triathlons von Auckland und San Diego weiterhin die Sektkorken knallen lassen. Photo: Delly Carr - ITU Media
Hallo Anne Haug, Glückwunsch zum Wettkampf, am Ende Rang vier in San Diego. Wie lautet Ihre erste Bilanz?
Ja, vielen Dank. Ich bin glücklich mit dem Wettkampf, es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich vielleicht ein wenig müde vom Rennen in Auckland war. Ich hatte mich auf das Schwimmen besonders fokussiert und war dann auf dem Rad auch in der großen Gruppe. Insgesamt war das heute ein gutes Rennen.

Der Rückstand vor dem Laufen betrug über eine Minute. Am Ende fehlten dann wenige Sekunden…
Ich hatte schon ein sehr hartes Laufen erwartet. Und Gwen Jorgensen und Non Stanford haben das Tempo auch sehr hoch gehalten. Letztlich bin ich zufrieden, dass ich bis 200 Meter vor der Ziellinie gemeinsam mit Non im Kampf um die Podiumsplätze dabei war. Wie schon erwähnt, denke ich, ein wenig noch das Rennen aus Auckland in den Beinen gehabt zu haben. Aber ebenso, dass es ein gelungenes Rennen war.

Die Führung im WM-Ranking bleibt bestehen…
Ja, das freut mich auch. Es ist halt eine Serie, und da kann und muss man nicht jedes Rennen gewinnen. Ich sage mal, wenn man unter die ersten Fünf kommt, ist das dann auch schon in Ordnung.


  1. http://www.anne-haug.de/

DTU: Anne Haug schrammt wenige Sekunden am Podium vorbei in San Diego „Der letzte Punch hat etwas gefehlt“


Mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin Gwen Jorgensen (USA) beendete Anne Haug (Bayreuth) nach 2:00:06 Stunden das zweite Rennen der Triathlon-WM-Serie in San Diego auf Rang vier. Noch knapper vor der 30-Jährigen DTU-Athletin lagen Non Standford (GBR) als Zweite und Emma Moffat (AUS). Anja Dittmer (Neubrandenburg, 2:02:33 Stunden) erreichte Platz 16 und Anja Knapp (Dettingen, 2:04:04 Stunden) kam, gehandicapt durch eine lädierte Rippe, als 27. über die Ziellinie. Mit ihrem vierten Rang behielt Haug aber unangefochten die Führung im Gesamtranking (1433 Punkte).
Anne Haug (rechts), fehlten nur wenige Sekunden auf das Podium, um der U23-Weltmeisterin Non Standford Paroli bieten zu können. Haug hält weiterhin mit deutlichem Vorsprung die Führung der Gesamtwertung der World Championship Series. Photo: Delly Carr - ITU Media

Und Haugs Strahlen bei der Siegerehrung belegte, dass sie trotz des knapp verpassten Podiums zufrieden war. „Ich bin glücklich mit dem Wettkampf, es hat etwas der letzte Punch gefehlt, auch weil ich ein wenig müde vom Rennen in Auckland war, aber insgesamt war das heute ein gutes Rennen.“ So sah es auch Bundestrainer Dan Lorang, der sich über „Annes stabile Leistung zur Sicherung der Führung in der WM-Serie“ freute. Mit etwas gemischten Gefühlen schaute er indes auf das Gesamtergebnis aus DTU-Sicht. „Insgesamt kann ich aber nicht unzufrieden sein. Anja Dittmers Wettkampf zeigt im Vergleich zum ersten Rennen eine Tendenz in die richtige Richtung und Anja Knapp hatte deutlich sichtbar Probleme mit ihrer Verletzung, so dass keine gute Laufleistung möglich war.“

Gleich die erste Disziplin war im Pazifischen Ozean eine sehr schnelle Angelegenheit und erbrachte nach dem ersten Wechsel selbst einer  schnellen Schwimmerin wie Knapp einen Rückstand von 39 Sekunden ein. Gut hielt sich da sogar mit „nur“ 1:03 Minuten Rückstand Anne Haug, die noch vor Anja Dittmer in die erste Wechselzone kam.

Diese verließ ein Quartett in Führung liegend, in dem mit Sarah Groff (USA) und Emma Moffat (AUS) zwei der Favoritinnen waren. Dahinter ordneten sich zunächst in Radrunde eins zwei Gruppen, eine zehnköpfige mit Anja Knapp, die 31 Sekunden hinterherfuhr und das große Feld mit den anderen beiden DTU-Starterinnen weitere elf Sekunden zurück. Entsprechend dauerte es nicht lange, bis das Renngeschehen sich auf zwei Radgruppen konzentrierte, die vier Führenden und die Verfolgerinnen auf der Jagd dahinter.

In der Folge entwickelte sich ein untypisches Bild, denn Anne Haug machte nicht - wie schon oft gesehen - das Tempo in der Nachführarbeit, sondern hielt sich zurück. Da dies auch der Großteil der Top-Damen tat, wuchs die Differenz zur Spitze: zwar nicht kontinuierlich, weil sich in der Mitte des Radsplits das Rennblatt etwas wendete und der Vorsprung in Sekundeneinheiten pro Runde kleiner wurde oder stabil blieb, doch am Ende auf etwas über eine Minute. Vor allem auf den abschließenden zehn Kilometern der zweiten Disziplin arbeitete im Verfolgerfeld niemand mehr, so dass beim Wechsel in die Laufschuhe Moffat und Groff in äußerst günstiger Rennposition waren.

Als erste auf die Verfolgung aus dem großen Feld machte sich Anne Haug, die als schnellste aus der Wechselzone kam, direkt dahinter Anja Knapp, dann die starken Läuferinnen wie Non Stanford und Jodie Stimpson (beide GBR) sowie Gwen Jorgensen (USA). An der Spitze liefen Groff und Emma Moffat in einem Tempo an, das selbst die Verfolgerinnen – mit deutlich weniger Radarbeit in den Beinen – gerade mithalten konnten. Nach einer von drei Laufrunden setzte sich Moffat ab, Groff wurde zunehmend langsamer und Haug hatte in einer Vierergruppe einen Rückstand von 51 Sekunden, während die beiden „Anjas“ sich auf den Plätzen 22 (Dittmer) und 25 (Knapp) eingeordnet hatten.

In Runde drei zündete die junge Amerikanerin Jorgensen eine Art Laufturbo und sicherte sich mit der schnellsten Laufzeit des Tages (33:10 Minuten) ihren ersten Sieg bei einem Wettkampf der Triathlon-WM-Serie. Auch die Distanz der anderen Verfolgerinnen mit Haug zu Moffat wurde anhaltend kleiner und auf der Zielgeraden sprintete Non Stanford auf Rang zwei. Allerdings konnte die australische Weltmeisterin von 2009 und 2010 sich noch vor Anne Haug ins Ziel retten, die mit sieben Sekunden Rückstand auf die Siegerin wieder ein tolles Rennen lieferte. „Gwen Jorgensen und Non Stanford haben das Tempo sehr hoch gehalten beim Laufen. Letztlich bin ich zufrieden, dass ich bis 200 Meter vor der Ziellinie im Kampf um die Podiumsplätze dabei war.“

Ergebnisse:

1. GWEN JORGENSEN                   USA       01:59:59 Stunden
2. NON STANFORD                         GBR       +00:04 Sekunden
3. EMMA MOFFATT                       AUS       +00:04 Sekunden
4. ANNE HAUG                                GER       +00:07 Sekunden
5. JODIE STIMPSON                       GBR       +00:32 Sekunden
6. ANDREA HEWITT                        NZL        +01:23 Minuten
7. SARAH GROFF                             USA       +01:28 Minuten
8. BARBARA RIVEROS DIAZ         CHI        +01:42 Minuten
9. ASHLEIGH GENTLE                     AUS       +01:47 Minuten
10. JURI IDE                                       JPN        +01:57 Minuten
16. ANJA DITTMER                         GER       +02:34 Minuten
27. ANJA KNAPP                             GER       +04:05 Minuten

Mittwoch, 17. April 2013

Interview mit der WM-Führenden Anne Haug: „Mit der Startnummer einskann man sich nicht mehr verstecken“

Nach dem ersten Rennen der Serie um die Triathlon-Weltmeisterschaft führt mit Anne Haug erstmals eine deutsche Frau das WM-Ranking der Internationalen Triathlon Union an. Bereits zwei Wochen nach ihrem Sieg zum Auftakt in Auckland (NZL) steht im kalifornischen San Diego der zweite Wettkampf an, den Haug - nach einem kurzen Abstecher in die Höhe Sedonas - mit dem gewonnenen Vertrauen in die eigene Leistungsstärke wieder gelassen angeht.
Noch immer das kleine Sorgenkind. Für Anne Haug ist die Auftaktdisziplin im Neopren und der Rückstand in der Wechselzone zum Radfahren die größte Hürde für ein gelungenes Schwimmen in San Diego. Photo: Delly Carr - ITU Media

Welche Rückschlüsse hat das erste Rennen geliefert?
Trotz späten Einstiegs in die Vorbereitung scheint die Form nicht so schlecht zu sein. Nach einer Analyse des Schwimmens wollen wir für San Diego aber ein bisschen was an der Renneinteilung verändern. Auf dem Rad hatte ich mich sehr gut gefühlt und das laufen war ok. Ich war extrem überrascht über die schnelle Endzeit. Aber so der letzte Punch fehlt natürlich noch.

Wie sind Sie körperlich derzeit drauf?
Körperlich fühle ich mich gut. Natürlich war das erste wichtige Rennen in Auckland nicht nur physisch, sondern auch psychisch sehr anstrengend. Ich merke schon ein bisschen den Erwartungsdruck und mit der Startnummer eins kann man sich auch nicht mehr gut verstecken. Daher musste ich es die ersten paar Tage nach dem Rennen etwas ruhiger angehen lassen.

Was haben Sie zwischen den Rennen auf dem Programm stehen?
Aufgrund des kurzen Höhenaufenthalts stehen nur noch ganz dosierte und gezielte Wettkampfstimulationen auf dem Programm: mit viel ruhigen, regenerativen Einheiten.

Welche Ziele haben Sie darauf aufbauend für das kommende Rennen?
Mein Ziel ist, mutiger in das Schwimmen zu starten, um sicher in einer Radgruppe zu sein und den Abstand auf die Führenden so gering wie möglich zu halten. Welches Ergebnis dabei herausspringt, wird man sehen.

Kommt Ihnen die Strecke entgegen oder eher nicht?
Die Strecke ist nicht besonders anspruchsvoll, speziell was die Höhenmeter betrifft. Dafür hat sie technisch einiges zu bieten, was eine Aufholjagd begünstigen könnte. Auf der Laufstrecke erwarte ich ein extrem schnelles Rennen. Aber ich versuche gar nicht darüber nachzudenken, ob mir die Strecke liegt oder nicht, sondern wie ich sie am optimalsten für mich nutzen kann.

Am Start sind zusätzlich zu den Auckland-Startern ein paar weitere gute Leute, wie schätzen Sie die Konkurrenz ein?
In einem WM-Rennen ist immer gute Konkurrenz am Start und man darf niemanden unterschätzen. Ich bereite mich daher auf ein sehr hartes Rennen vor.

Was wird wohl rennentscheidend werden, außer dem Umstand schnell schwimmen, radeln und laufen zu müssen?
Na ja, letzten Endes ist immer der Kopf das Zünglein an der Waage. Wer es schafft, unter größtem Druck einen kühlen Kopf zu bewahren, seine Technik aufrecht zu erhalten und den Sieg mehr will als alle anderen, wird das Rennen für sich entscheiden.

Haben Sie schon taktische Überlegungen?
Ich habe natürlich mehrere Rennverläufe im Kopf, aber letzten Endes entscheide ich das sehr spontan aus der Situation heraus und muss natürlich sehen, was der Körper zu leisten im Stande ist.

  1. https://triathlonlive.tv/

DTU: WM-Rennen in San Diego – WM-Leaderin Anne Haug führt Team an

Der Auftakt der Triathlon-WM-Serie in Auckland liegt erst zwei Wochen zurück, schon stehen die Kurzdistanz-Spezialisten der Deutschen Triathlon Union um die WM-Führende Anne Haug (Bayreuth) wieder an der Startlinie eines WM-Rennens. Im kalifornischen San Diego will Haug ihren Spitzenplatz verteidigen und der Rest des Nationalteams um Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) und Rekord-Olympionikin Anja Dittmer (Neubrandenburg) die Resultate aus Neuseeland möglichst verbessern. Die Frauen starten am Samstag um 00:30 Uhr MESZ, die Männer am Sonntag um 01:00 Uhr.

„San Diego ist der zweite Wettkampf, so dass sich die meisten leichter tun werden als in Auckland“, schaut Bundestrainer Dan Lorang optimistisch auf die bevorstehenden Aufgaben seiner Schützlinge, wenngleich er darauf verweist, dass die Konkurrenz zahlreicher und stärker sein werde als noch in Neuseeland. „Ziel muss es insgesamt sein, zwei Mal die Top10 und zwei Mal die Top15 zu erreichen. Aber letztlich wissen wir erst nach diesem Rennen, wo wir im Vergleich zur Konkurrenz wirklich stehen.“

„Mit Startnummer 1 kann man sich nicht verstecken“

Stabilere Ergebnisse und auch einen Schub für die folgenden Rennen in Europa hat bei den Frauen neben Haug und Dittmer auch Anja Knapp im Blick, obschon die Dettingerin nach einem Tritt in Auckland muskuläre Probleme im Rumpfbereich verfolgten. „Das Training lief ganz gut, aber Training und Wettkampf sind bekanntlich zwei paar Stiefel“, so die 25-Jährige. „Positiv in Auckland war trotz der Probleme mein Schwimmen und auch das Rad fahren. Also: Neues Rennen, neues Glück.“

Da hat Anne Haug, die nach ihrem Sieg in Auckland das WM-Ranking anführt, ganz andere „Probleme“ vor dem Rennen, setzt aber auf ihre gute körperliche Verfassung und auch auf psychische Stärke. „Ich merke schon ein bisschen den Erwartungsdruck und mit der Startnummer 1 kann man sich auch nicht mehr gut verstecken“, lacht die Bayreutherin. „Letzten Endes ist immer der Kopf das Zünglein an der Waage. Wer es schafft, unter größtem Druck einen kühlen Kopf zu bewahren, seine Technik aufrecht zu erhalten und den Sieg mehr will als alle anderen, wird das Rennen für sich entscheiden.“

„Der Alistair Brownlee wird wahrscheinlich wieder randalieren“

Diese Anleitung möglichst effizient umsetzen wollen auch die deutschen Herren. Jan Frodeno hatte in Auckland Pech mit einem platten Reifen und möchte seinen neunten Rang steigern, der Potsdamer Franz Löschke seinen gelungenen Einstieg als Serien-13. bestätigen, Steffen Justus und Gregor Buchholz aus Saarbrücken und vor allem Sebastian Rank (Rostock) haben dagegen vor, ihre Position im Ranking nachhaltig zu erhöhen. „Nachdem Auckland für einige nicht so glücklich lief, sollen jetzt bessere Resultate her, um die Startplätze für die Europarennen zu sichern und auch um Selbstvertrauen zu tanken“, beschreibt Lorang das Vorhaben der Athleten, die dem Wettkampf bereits entgegenfiebern.

„Das Nervige an der Zeit zwischen zwei kurz aufeinander folgenden Wettkämpfen ist, dass man so wenig trainiert und versucht, Form und Spannung aufrecht zu erhalten“, sagt stellvertretend der Jüngste im DTU-Tross, Franz Löschke. „Das Rennen in San Diego wird etwas anders aussehen, weil das Starterfeld doppelt so groß sein und der Alistair Brownlee wahrscheinlich wieder randalieren wird“, wie Löschke das aggressive Rennverhalten des britischen Favoriten umschreibt. „Ich bin gespannt, was im zweiten Rennen möglich ist, eine Top 20-Platzierung ist wieder ein gutes Ziel.“ Auch Teamkollege Buchholz geht davon aus, „dass der Charakter von San Diego ein ganz anderer als in Auckland ist.“ „Auckland war der erste Härtetest der Saison und dies ist nie leicht. Die zwei Wochen in San Diego wurden nun gut genutzt, die letzten Tempoeinheiten sind vollbracht und gingen deutlich leichter von der Hand als es in Neuseeland der Fall war. Das macht Hoffnung.“ so Buchholz.

Und diese greift Bundestrainer Lorang noch einmal mit Blick auf die Mannschaft auf. „Das Streckenprofil ist so, dass das Schwimmen eine große Rolle spielen wird. Hier müssen die Athleten alles daran setzen vorne dabei zu sein, um dann bei der Entscheidung um die Top10 mitzulaufen.“ In diesen Regionen werden erwartungsgemäß die Favoriten um Brownlee, Javier Gomez (ESP) oder auch Alexander Bryunkhankov (RUS) und Richard Murray (RSA) sowie bei den Frauen die Australierinnen Emma Moffatt und Felicity Abram und US-Girl Sarah Groff zu finden sein. Aber das DTU-Team nimmt den Kampf um Spitzenplätze gerne an. „Fakt ist, dass wir uns nicht verstecken werden sondern eher agieren als reagieren werden.“

Inwieweit dies gelingt, können die deutschen Triathlonfreunde live im Internet unter www.triathlon.org/tv verfolgen. Und in der kommenden Woche (Freitag, 26. April) gibt es bei Sport1 einen ausführlichen Nachbericht.

  1. https://triathlonlive.tv/

Samstag, 6. April 2013

DTU: Anne Haug siegt zum Auftakt der Triathlon-WM-Serie in Auckland „Ich bin überwältigt und total zufrieden“

Zweites Rennen 2013, zweiter Sieg 2013. Jahresübergreifend schaffte Anne Haug (Bayreuth) sogar das Triple. Nach 2:08:20 Stunden konnte die 30-Jährige Triathletin beim ersten Rennen der Triathlon-WM-Serie in Auckland jubeln und ihren zweiten Erfolg bei einem WM-Rennen feiern. Ihre Teamkolleginnen aus dem Kader der Deutschen Triathlon Union, die beiden „Anjas“ Knapp (Dettingen) und Dittmer (Neubrandenburg), kamen auf die Plätze 19 und 20.
Projekt Titelverteidigung von Auckland geglückt: Fortune und Können führen zum zweiten Sieg für Anne Haug in diesem Jahr bei einem ITU Worldcup/World Championship Series Triathlon. Photo: ITU Media/ Delly Carr

„Ich bin überwältigt und total zufrieden“, sagte Haug im Ziel, nachdem sie mit einem langgezogenen Sprint die Niederländerin Maaike Caelers auf Platz zwei verwiesen hatte. „Dieser letzte Kilometer fühlte sich eher wie zwei Kilometer an, das waren mit die härtesten 1000 Meter, die ich je gelaufen bin“, war sie froh, als die Ziellinie erreicht war. Dritte wurde Felicity Abram (AUS). Denn ihr Sieg war auch ein zu Beginn hart erkämpfter Erfolg. Nach Verspätung beim Schwimmen schaffte es Haug aber mit einer famosen ersten Radrunde rund 30 Sekunden gutzumachen. „Ich dachte mir, dass ich möglichst schnell in die Führungsgruppe stoßen sollte, um dann ein wenig relaxen zu können“, kommentierte sie ihren Parforce-Ritt auf den ersten fünf Kilometern.
Erwartet weit vorne verließ dagegen Anja Knapp als Vierte das Wasser. Ihre Teamkolleginnen hatten als 24. (Dittmer) und 26. (Haug) schon einigen Rückstand. Nach einem schnellen Wechsel ging Knapp als erste auf die 40 Kilometer lange Radstrecke, Dittmer und Haug machten sich mit knapp 40 Sekunden Rückstand auf die Verfolgung.

Diese führte die Bayreutherin dann allerdings wie beschrieben innerhalb nur einer Runde wieder an das vordere Feld heran, und auf ihrem Weg zur Spitzengruppe sammelte sie in ihrem Windschatten weitere der favorisierten Damen, wie Jodie Stimpson (GBR), ein. Anja Dittmer verlor dagegen ihre Landsfrau aus den Augen und verbrachte den Radsplit in einer hinteren Position. Im Rennverlauf bildeten sich sodann zwei Gruppen heraus, mit 14 Athletinnen in der Führung, darunter Anne Haug und Anja Knapp, sowie den restlichen Starterinnen um Anja Dittmer in der Verfolgung. Mit einem Abstand von etwas mehr als einer Minute kamen die Verfolgerinnen schließlich zum zweiten Wechsel, so dass sie mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun hatten.

Zu diesem Zeitpunkt hatten Anja Knapp und Anne Haug nach erneut schnellem Wechsel die Führung beim Laufen übernommen. Schnell fiel Knapp aber zurück und Haug lief mit der Japanerin Yuka Sato, Felicity Abram (AUS), Kate McIlroy (NZL), Jessica Harrison (FRA) und Maaike Caelers (NED) an der Spitze des Feldes. Diese Sechsergruppe wurde aber langsam kleiner, Sato und Harrison hielten das Tempo nicht, so dass nach Kilometer vier noch ein Quartett um die Podiumsplätze kämpfte. Gut 1000 Meter vor dem Ziel setzte Haug dann ihren langen Sprint an, dem die Konkurrentinnen nicht folgen konnten.

Auf den Plätzen 19 und 20 liefen Anja Knapp und Anja Dittmer ein. „Beide hatten mit unterschiedlichen Problemen zu kämpfen“, erklärte DTU-Projekttrainer Ralf Schmiedeke. „Knapp hatte in der zweiten Schwimmrunde einen Tritt in die Magengegend erhalten, der sie vor allem beim Laufen hinderte. Dittmer hatte auf dem schweren Radkurs Probleme und kam so nie richtig in den Wettkampf rein.“ Der Sieg Anne Haugs sorgte aber natürlich auch bei ihm für ein Strahlen. „Das war wirklich überzeugend und ungefährdet.“

ERBGEBNISSE:
1. ANNE HAUG                                                GER       02:08:20
2. MAAIKE CAELERS                       NED       + 00:02
3. FELICITY ABRAM                                        AUS       + 00:12
4. KATE MCILROY                                            NZL        + 00:22
5. NICKY SAMUELS                                         NZL        + 01:04
6. YUKA SATO                                   JPN        + 01:22
7. JESSICA HARRISON                    FRA        + 01:26
8. JURI IDE                                                         JPN        + 01:36
9. CHARLOTTE MCSHANE                            AUS       + 01:52
10. NATALIE VAN COEVORDEN AUS       + 01:54
19. ANJA KNAPP                                             GER       + 04:19
20. ANJA DITTMER                                         GER       + 04:29
  1. http://triathlonlive.tv/
  2. http://www.anne-haug.de/



Donnerstag, 4. April 2013

Livestream: ITU Triathlon World Championship Series von Auckland in der Nacht von Freitag auf Samstag

Der Saisonauftakt im olympischen Triathlon findet in der Nacht von Freitag auf Samstag im neuseeländischen Auckland statt. Ab 1:00 Uhr am Samstagmorgen geht beim Schwimmen, Radfahren und Laufen auf den anspruchsvollen Strecken richtig die Post ab.



Zu den Favoriten gehören neben den Australiern und Kiwis natürlich auch der Spanier Javier Gomez Noya und die Deutsche Anne Haug. Die International Triathlon Union (ITU) überträgt den Triathlon wie gewohnt als kostenpflichtigen Livestream. Auch 2013 steht ein Saisonpass für 19,99 Euro zur Verfügung. Neben dem Lievstreams stehen neben den Aufzeichnungen des Livestreams dann auch Vorschauen und rund 45 Minuten lange Zusammenfassungen der Entscheidungen der Frauen- und Männerkonkurrenzen zur Verfügung.

  1. http://triathlonlive.tv/

DTU: Anne Haug vor dem ersten WM-Rennen im Triathlon von Auckland „Ich versuche, keinen Erwartungsdruck aufzubauen“

Im vergangenen Jahr gelang der Bayreuther Triathletin Anne Haug der Durchbruch. Als erste Starterin der Deutschen Triathlon Union gelang ihr ein Sieg bei einem Rennen der seit 2009 stattfindenden Weltmeisterschaftsserie. Platz eins im finalen Wettkampf in Auckland bedeutet gleichzeitig den Titel der Vize-Weltmeisterin in der Gesamtwertung. Am Samstag kehrt sie – diesmal zum Auftakt der Serie – nach Auckland zurück. Da sie in der Vorbereitung auch gleich das erste Rennen, den Weltcup in Mooloolaba (AUS) gewinnen konnte, tritt sie als Mit-Favoritin in Neuseeland an, ist im Gespräch aber sehr entspannt.

Auf dem Sprung in eine erfolgreiche Saison 2013: Vize-Weltmeisterin Anne Haug könnte nach dem gewinn des Weltcups von Mooloolaba, Australien in der höchsten Serie ebenfalls einen Platz auf dem Podium gewinnen. Photo: DTU/ Benni Lenk
Hallo Anne Haug, wie hat der Körper im Nachklapp auf den ersten „richtigen“ Wettkampf 2013 reagiert?
Ich war richtig überrascht, wie gut es schon wieder geht. Der erste Wettkampf ist ja immer eine etwas ungewisse Angelegenheit. Aber dadurch, dass ich ein Superschwimmen hatte und gleich in der ersten Radgruppe war, musste ich nicht an meine Grenzen gehen. Das Laufen war dann bis auf den letzten Kilometer recht entspannt.

Wie lief die Vorbereitung auf die WM-Serie, vor allem in den letzten Zügen?
Seit Mooloolaba, das wir als harte Einheit ins Training integriert haben, sind die Trainingsumfänge etwas herunter gegangen und die intensiven, wettkampfspezifischen Einheiten haben sich erhöht.

Was erwarten Sie vom Einstieg in die Saison, speziell in Auckland, aber auch vom Doppelstart gleich in den ersten zwei WM-Rennen?
Ich versuche, keinen Erwartungsdruck aufzubauen. Nach letzter Saison ist es einfach extrem schwierig dem gerecht zu werden. Ich möchte aber gute Rennen abliefern und den Schwimmrückstand so gering wie möglich halten. Für welche Platzierung es dann reicht, werden wir sehen.

Wen erwarten Sie noch ganz vorne zum Saisonstart?
Ich denke die Frauenspitze ist inzwischen sehr nah zusammen. An einem guten Tag können viele um einen Sieg mitlaufen. Zudem ist die Radstrecke sehr anspruchsvoll, was sich immer ein bisschen im Ergebnis wiederspiegelt. Wer seinen Beinen nach diesem Radkurs noch einen schnellen Lauf abverlangen kann, wird vorne sein.

Sie sprechen den anspruchsvollen Kurs an, kommt Ihnen das aktuell schon entgegen?
Also ich denke nicht, dass ich schon in der gleichen Form bin wie letztes Jahr. Da fehlen mir einfach noch die Trainingskilometer und die richtig harten Einheiten. Aber ich bin technisch gut auf dem Rad und hoffe, dass ich dadurch die ein oder andere Sekunde gut machen kann. Aber mein Ziel ist es natürlich, nicht alles wieder alleine zu fahren wie zuletzt, sondern in einer vorderen Gruppe zu sein.

Da Sie nun eine der Favoritinnen sind, wie hat sich die Wahrnehmung der anderen verändert?
Das spüre ich schon. Ich denke, jeder weiß jetzt, dass ich nicht so schlecht laufe und ich erwarte, dass vor allem die Neuseeländer richtig Gas auf dem Rad geben, um mich fern zu halten. Es wird dieses Jahr extrem schwer werden nach einem schlechten Schwimmen allein nach vorne zu fahren. Aber ich habe ja nicht mehr vor hinterher zu schwimmen (lacht).

Glauben Sie, dass zunehmend die anderen Toppfrauen zusammenarbeiten, um Sie nicht in die erste Laufgruppe zu lassen?
Ja. Das habe ich schon in Mooloolaba mitbekommen. Es war Andrea Hewitts großes Ziel, mich nicht in der Gruppe zu haben. Aber wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder (lacht).
  1. http://triathlonlive.tv/
  2. http://dtu-info.de/
  3. http://www.anne-haug.de/

DTU: Starkes deutsches Aufgebot zum Auftakt der Triathlon-WM-Serie

Ein starkes Aufgebot hat die Deutsche Triathlon Union zum Auftakt der Serie um die Weltmeisterschaft nach Neuseeland gesandt. Mit acht Startern geht die deutsche Triathlon-Nationalmannschaft am Samstag in Auckland an die Startlinie, darunter Vize-Weltmeisterin Anne Haug (Bayreuth) und Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken). Nachdem die Vorbereitungsmonate insgesamt gut verlaufen sind, machen sich die deutschen Elite-Triathleten und DTU-Cheftrainer Ralf Ebli berechtigte Hoffnungen auf gute Platzierungen.
Steffen Justus gewann 2012 den Auftakt der Triathlon-WM-Serie, in Auckland geht er in guter Verfassung an den Start, muss sich aber gegen die starke Frühform von Javier Gomez-Noya und die Australier und Neuseeländer durchsetzen, die bereits viele sonnige Trainingswochen in den Beinen haben. Photo: Deutsche Triathlon Union/ Armin Schirmaier

„Für das Gesamtteam sollten zwei bis drei Top Ten-Platzierungen realistisch sein“, ist Ebli guter Dinge. „Und bei den Frauen hat Anne an einem guten Tag eine Podiumschance.“ Allerdings verweist der Coach auch darauf, dass das Auftakt-Rennen immer eine erste Standortbestimmung sei. „Neuseeland dient auch zur weiteren Formausprägung. Aber unsere Trainingsleistungen waren gut und die Stimmung in der Mannschaft ist dies ebenfalls.“

Entsprechend motiviert gehen zusammen mit Haug die beiden „Anjas“ Dittmer (Neubrandenburg) und Knapp (Dettingen) in das Rennen der Damen. Bei den Herren werden aus deutscher Sicht Frodeno, Gregor Buchholz und Steffen Justus (beide Saarbrücken) sowie Franz Löschke (Potsdam) und Sebastian Rank (Rostock) an der Startlinie stehen.

Anne Haug auf der Favoritenliste

Die größte Aufmerksamkeit zieht dabei aktuell die Bayreutherin Haug auf sich, die ihre letzten beiden Rennen, darunter das letztjährige Saisonfinale in Auckland, gewinnen konnte. „Ich versuche, keinen Erwartungsdruck aufzubauen. Nach letzter Saison, ist es einfach extrem schwierig dem gerecht zu werden“, gibt sie sich aber zurückhaltend. „Ich möchte aber gute Rennen abliefern und den Schwimmrückstand so gering wie möglich halten. Für welche Platzierung es dann reicht, werden wir sehen.“ Für ihre Teamkollegin Anja Knapp steht Haug aber „auf der Favoritenliste“. Sie selbst hat nach ein wenig Trainingsrückstand keine allzu großen Erwartungen. „Vom ersten Rennen in Auckland erwarte ich keine Wunder. Nach meinem sturzbedingten Trainingsausfall ist die Form noch nicht dort, wo sie hätte sein können. Letztes Jahr habe ich hier mit Platz zwölf ein Superergebnis erzielt, aber diese Platzierung wird vermutlich nicht drin sein.“

Neben Haug sind die Britin Jodie Stimpson, die Chilenin Barbara Riveros-Diaz und die Lokalmatadorinnen um Andrea Hewitt zum Favoritenkreis zu zählen.

„Endlich wieder Wettkampfschlappen“

Einen ziemlich einfachen Plan hat sich Jan Frodeno zurechtgelegt: „auf höchstem Niveau Schwimmen, Radfahren und Laufen“, benennt er seine nachvollziehbare Rennstrategie. „Die Vorbereitung lief bestens. Mit meinem neuen Trainer Dan Lorang konnte ich einige neue Reize setzen.“ Insofern freut sich der Olympia-Sechste aus London, „endlich mal wieder Wettkampfschlappen“ anziehen zu können.

Gemeinsam mit ihm tun dies die vier weiteren DTU-Herren, die der Cheftrainer „in sehr guter Verfassung im Training“ gesehen hat. „Die Form ist aktuell gut“, bestätigt Sebastian Rank diese Einschätzung stellvertretend und sieht zudem im schweren Kurs in Auckland einen Vorteil für sich. „Der kommt mir entgegen: technisch, anspruchsvoll und das Schwimmen hoffentlich ohne Neopren. Eine Platzierung ist schwer vorherzusagen, aber ich freue mich darauf und schau was die Leistung hergeben wird.“ Wo die deutschen Triathleten am Ende landen, hängt auch davon ab, wie die weiteren Topleute, etwa der Spanier Javier Gomez, Laurent Vidal aus Frankreich oder das russische Team um Alexander Bryukhankov zurechtkommen.

Dabei können alle Triathlonfreunde live via Internet unter www.triathlonlive.tv zusehen. Zudem wird das Rennen am 12.04. auf Sport1 in einer knappen Sendestunde zusammengefasst. ARD und ZDF greifen gute Ergebnisse in den Sportnachrichten auf. Die Damen starten in Auckland am Samstag um 01:06 Uhr deutscher Zeit und die Herren folgen um 04:06 Uhr.


  1. http://triathlonlive.tv/
  2. http://dtu-info.de/

Sonntag, 17. März 2013

Perfekter Saisonauftakt für ITU-Vize-Weltmeisterin Anne Haug mit erstem Weltcupsieg beim Rennen in Mooloolaba


Die Bayreuther Triathletin Anne Haug hat das Wettkampfjahr 2013 so begonnen, wie sie das Vorjahr beendet hat: mit einem Sieg im australischen Mooloolaba. Beim ersten Weltcuprennen der Saison in Queensland konnte die Vize-Weltmeisterin nach 2:03:31 Stunden gleich ihren ersten Triumph bejubeln und dabei namhafte Konkurrentinnen wie die Britin Jodie Stimpson und die zweifache Weltmeisterin Emma Moffat (AUS), Andrea Hewitt (NZL) und Lauftalent Emma Jackson (AUS) distanzieren.
Anne Haug baut auch für ihren 2013er Formtest auf eine Mischung aus ihrem externen Trainer Darren Smith und Integration in das Förderprogramm der Deutschen Triathlon Union um Bundestrainer Ralf Ebli. Photo: Delly Carr - ITUMedia

Alleinstellungsmerkmal in der Geschichte der DTU

Haug ist die zweite Athletin der Deutschen Triathlon Union, die mehr als zwei Gesamtsiege bei einem World Series Rennen oder Weltcup in Folge erzielen konnte. Den DTU-Rekord hält Anja Dittmer mit drei Erfolgen in einer Reihe aus dem Jahr 2003: Tiszaujvaros, Hamburg und Nizza beendete sie jeweils als Erste.
Die letzten Tageserfolge erzielten Haug (Auckland, 2012) im Grand Final der World Series, sowie jeweils Ricarda Lisk (Hamburg, 2008) und die vierfache Olympionikin Dittmer (Cancun, 2006) im Weltcup, der damals höchsten Wertungsklasse im ITU-Triathlon, die durch die World Series zurückgestuft wurde.

„Das habe ich so wirklich nicht erwartet“, kommentierte die 30-Jährige den perfekten Saisoneinstieg, auch für den Nationalkader der Deutschen Triathlon Union, strahlend im Ziel. „Ich bin recht spät in die Vorbereitung eingestiegen und daher war damit nicht zu rechnen.“ Ebenfalls hochzufrieden zeigte sich Ralf Ebli, Cheftrainer der DTU: „Wir freuen uns natürlich sehr über die tolle Leistung, in erster Linie für Anne, aber auch für uns als Nationalmannschaft. Ein solches Resultat gleich zu Jahresbeginn hebt die Stimmung und bedeutet für alle Kaderathleten einen weiteren Motivationsschub.“

Untypisch für die Bayreutherin legte sie den Grundstein zu ihrem Erfolg beim Schwimmen, denn mit einer für sie starken Performance schaffte sie hier den Sprung in die erste Radgruppe. „Darauf lag auch vor dem Wettkampf mein Hauptfokus: beim Schwimmen möglichst weit vorne dabei zu sein, und dann mal sehen, was der Rennverlauf so ermöglichen wird.“ Zwar hatte sie ein wenig Rückstand, als die Damen den Ozean verließen, aber durch einen sehr schnellen Wechsel schaffte sie gleich den Anschluss an die Spitze.

Da in dieser Führungsgruppe der Großteil der Topleute fuhr, setzten sich acht Damen ab, die den Weltcup im Laufen entschieden. Hier hatte Haug das Renngeschehen immer unter Kontrolle und setzte gut einen Kilometer vor dem Ziel ihre Attacke, der keine Konkurrentin folgen konnte. „Der Lauf ging für mich recht komfortabel, daher habe ich zum Schluss probiert, ob ich noch einen Gang zu legen kann, und das hat geklappt.“


  1. http://www.triathlon.org/news/article/haug_in_dominant_mooloolaba_itu_world_cup_victory
  2. http://dtu-info.de/aktuelles/items/perfekter-saisonauftakt-fuer-dtu-vize-weltmeisterin-anne-haug.html
  3. http://www.anne-haug.de/

Donnerstag, 7. März 2013

Deutsche Meisterschaften und Bundesligafinale im August in Hannover „Das ist ein Ritterschlag für den Maschsee-Triathlon!“

Die Deutschen Meister im Sprint-Triathlon 2013 werden am 31. August in Hannover ermittelt. Hannovers City-Triathlon am Maschsee hat damit eine enorme Aufwertung erfahren. Erstmals wird die sportliche Vielseitigkeitsprüfung an und in der „blauen Lunge“ der Stadt am Sonnabend, den 31. August, Schauplatz der Deutschen Meisterschaften über die Sprintdistanz der Elite sein, zudem werden im Rahmen der Ersten Triathlon Bundesliga auch die besten Mannschaften des Jahres gekürt.
Matthias Zöll (DTU-Geschäftsführer), Carsten Krebs (Geschäftsführer eichels: event GmbH), Lukas Kampkötter (Hannover 96), Anja Knapp (Deutsche Meisterin über die Sprintdistanz) und Franz Löschke (Deutscher Meister über die Olympische Distanz) freuen sich auf die Deutschen Meisterschaften mit integriertem Finale der Deutschen Triathlon Bundesliga. Photo: eichels: Event GmbH
„Das ist ein Ritterschlag. Hannover hat damit die höchste nationale Veranstaltungsebene erreicht und wird ein Starterfeld von höchster Qualität erleben“, erklärte Matthias Zöll, Geschäftsführer der Deutschen Triathlon-Union (DTU): „Wir werden versuchen den kompletten Nationalkader hier an den Start zu bringen.“ Unter anderem wird mit einem Start von Olympiasieger Jan Frodeno, Vizeweltmeister Steffen Justus und der Vorjahres-WM-Zweiten Anne Haug gerechnet.

Eine Woche nach dem Weltmeisterschaftslauf in Stockholm und zwei Wochen vor dem WM-Finale in London liegt das Rennen am Maschsee auf einem optimalen Termin, was auch die beiden amtierenden Deutschen Meister über die Sprint- bzw. olympische Distanz bestätigten. „Das passt einfach perfekt! Zudem ist die Strecke extrem schnell, ideal und zuschauerfreundlich“, freut sich der Vorjahresdritte im Sprint und Champion auf der Olympischen Distanz, Franz Löschke (Potsdam), auf das Rennen.

Anja Knapp aus Stuttgart will alles tun, um ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich zu verteidigen: „Das ist das Ziel. Die Strecke ist neu für mich, ich habe dann im August meine Premiere in Hannover bin aber schon sehr gespannt.“

Stolz, die Titelkämpfe in der Stadt zu haben ist auch Lokalmatador Lukas Kampkötter, Teammanager des Bundesligateams von Hannover 96: „In der Heimatstadt antreten zu können ist immer etwas ganz Besonderes, und wenn es dann noch um Titel und Medaillen geht, ist das schon ein echtes Highlight.“

Für Ralf Sonnenberg, Eventmanager der Stadt, ist der Triathlon „die ideale Veranstaltung“: „Wir haben eine tolle, attraktive Strecke und das Event mit der Aufwertung da, wo wir es auch haben wollten. Sportpolitisch ist die Veranstaltung sowohl für den Leistungs-, als auch für den Hobby- und den organisierten Vereinssport von großer Bedeutung.“

Gut 200 bereits vorliegende Anmeldungen konnte Carsten Krebs, Geschäftsführer vom Veranstalter eichels: Event, vermelden. Am Ende werden ca. 2.000 Sportlerinnen und Sportler am 31. August am Start stehen. Für den 30. August sind zudem Nachwuchs- und Schülertriathlonrennen in der Planung.

  1. Triathlon-hannover.de


Sonntag, 21. Oktober 2012

Wolfgang Thiel nach dem WM-Finale in Auckland „Starker Abschluss einer langen Saison“


Ende dieses Jahres wird Wolfgang Thiel, Sportdirektor der Deutschen Triathlon Union, nach sechs Jahren nicht mehr die Geschicke des Triathlon-Nationalkaders leiten. In Auckland erlebte er somit sein letztes WM-Finale in verantwortlicher Position. Dass er dabei durchaus Spaß hatte, verrät er im kurzen Interview.

Frage: Hallo Wolfgang Thiel, wie sieht Ihre Bilanz des WM-Finals in Auckland aus?
Wolfgang Thiel: Positiv. Das war ein sehr starker Abschluss einer langen Saison mit einem absolut fantastischen Ergebnis von Anne Haug. Davor ziehe ich den Hut. Darauf hatten wir gehofft und als Team hingearbeitet, um Anne sehr gute Hilfestellung aus dem Frauenteam um Svenja Bazlen zu geben. Die hat alles getan in den ersten Radrunden, um Anne in die erste Gruppe zu fahren.

Frage: Auch die anderen Damen haben teilweise gute Leistungen gezeigt…
Wolfgang Thiel: Ja, vor allem auch Anja Knapp gefiel mir mit einem überzeugenden Rennen. Sie hat gezeigt, dass sie ganz nach vorne kommen kann mit ihrem Talent. Rebecca Robisch hat ein stabiles Rennen auf gutem Niveau absolviert und auch Svenja hat nach der geleisteten Führungsarbeit noch einen sehr guten Abschluss geschafft.

Frage: Und wie lautet Ihre Bilanz bei den Männern?
Wolfgang Thiel: Die Männer haben mit einem vierten Platz von Steffen Justus und Platz fünf von Gregor Buchholz auch ein gutes Finish hingelegt. Alles in allem war das ein toller Abschluss einer langen Saison.

Frage: Und auch Ihrer Teamleitung…
Wolfgang Thiel: Ja, das war auch ein gutes Ende für das Leistungssportteam um meine Person. Damit geht eine sechsjährige erfolgreiche Arbeit zu Ende. Ich möchte mich dafür und damit auch von allen Trainern verabschieden, die in dieser Zeit mit mir zusammengearbeitet haben, und wünsche unseren Nachfolgern eine weiterhin erfolgreiche Arbeit.

Samstag, 20. Oktober 2012

Anne Haug siegt beim Triathlon Grand Final in Auckland und wird WM-Zweite, Anja Knapp Top 12 - „Ich kann es nicht fassen und mir fehlen wirklich die Worte“


Anne Haug hat es geschafft und Deutsche Triathlongeschichte geschrieben. Als erste Deutsche gewann die Münchenerin in Auckland nach 2:10:46 Stunden ein Rennen der World Triathlon Series und als erste Deutsche schaffte sie mit 4340 Punkten eine WM-Medaille: eine silberne. Den Weltmeistertitel sicherte sich Lisa Nordén aus Schweden (4531 Punkte). Auf der Zielgeraden des letzten WM-Rennens 2012 hatte die Münchenerin einen komfortablen Vorsprung, schaute sich noch einmal kurz um, ein Lächeln übermannte sie und freudestrahlend hielt sie das Zielbanner in die Höhe.

Anne Haug ist die erste deutsche Triathletin, die über die olympische Distanz eine WM-Medaille gewinnt. Photo: Petko Beier / DTU
„Ich kann das gar nicht glauben“, rang Haug im Ziel um Fassung. „Mir fehlen wirklich die Worte, ich hätte nicht gedacht, dass ich das schaffen kann heute.“ Sie konnte und entsprechend begeistert war auch das gesamte Team der DTU vor Ort. Etwas unter vor diesem Triumph der 28-Jährigen ging die ebenfalls starke Leistung von Anja Knapp (Dettingen), die Zwölfte wurde. Ein gutes Mannschaftsresultat rundeten Svenja Bazlen (Freiburg) auf Platz 20 und Rebecca Robisch (Saarbrücken) auf Rang 23 ab. Nicht ins Ziel kamen leider Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Ricarda Lisk (Waiblingen).

Das Rennen nahm aus deutscher Sicht zunächst den erwartbaren Verlauf. Anja Knapp kam unter den ersten Frauen aus dem Wasser, ebenso wie Svenja Bazlen und Anne Haugs härteste Rivalin im Kampf um eine WM-Medaille Andrea Hewitt aus Neuseeland. Die anderen vier DTU-Damen hatten etwas Rückstand, Haug kam mit 1:08 Minuten Verspätung aus der ersten Wechselzone.

Auf dem Rad bildeten sich zwei größere Gruppen, wobei Bazlen, Dittmer und Robisch gemeinsam mit Anne Haug in der Verfolgung der Führungsgruppe mit allen weiteren Rennfavoritinnen waren. In der dritten Runde setzte Haug dann zu einem Soloritt an die Spitze an, wogegen die Gesamtführende Erin Densham aus Australien das Rennen aufgeben musste, so dass der Medaillenweg für Anne Haug etwas leichter wurde. „Svenja hat mir viel geholfen auf dem Rad und dann habe ich mich stark genug gefühlt, den Rückstand alleine aufzuholen und habe alles auf eine Karte gesetzt.“ Somit ergab sich aus deutscher Sicht folgendes Bild: Anne Haug und Anja Knapp in der 20-köpfigen Spitzengruppe, Bazlen, Dittmer und Robisch in der ersten Verfolgungsgruppe und Lisk im hinteren Feld.

Auf dem schweren Radkurs vergrößerten die Favoritinnen ihren Vorsprung Sekunde um Sekunde, auch durch eine zwischenzeitliche Attacke von Kate McIlroy vor heimischen Publikum, so dass die ersten Athletinnen mit Knapp in der Frontposition mehr als eine Minute vor ihren Konkurrentinnen zum zweiten Mal in die Wechselzone kamen. Während das deutsche Duo schnell wechselte, verlor Hewitt beim Wechsel in die Laufschuhe zunächst 15 Sekunden auf Anne Haug, die sie mit immensem Aufwand schnell wieder zulaufen musste.

Zwölf Frauen inklusive des deutschen Duos Haug und Knapp sowie Nordén und Hewitt setzten sich sofort ein wenig vom Rest des Feldes ab. Bazlen und Robisch arbeiteten zusammen in der Verfolgung und Dittmer musste ihre Teamkolleginnen schnell ziehen lassen und das Rennen gar vorzeitig beenden. Lisk hatte dies schon auf dem Rad tun müssen.

Untypischerweise forcierten die Topläuferinnen das Tempo nicht, sondern setzten alle auf die letzten Kilometer. Als erste erhöhte Haug knapp zwei Kilometer vor dem Ziel ihre Frequenz und schaffte damit schnell einen Vorsprung von einigen Sekunden, den sie bis zum Ziel nicht mehr hergab. Zweite in Auckland wurde Gwen Jorgensen aus den USA vor der Chilenin Barbara Riveros-Diaz.

Das WM-Podium teilte sich Anne Haug mit Lisa Nordén, die am morgen des Renntags noch mit einer leichten Lebensmittelvergiftung im Krankenhaus war, und Andrea Hewitt als Bronzemedaillengewinnerin.

Kurzinterview: Anne Haug Triathlon-Vize-Weltmeisterin 2012 - „Dann habe ich den Kopf ausgeschaltet und bin einfach gelaufen“


Anne Haug hat sich in den Geschichtsbüchern der Deutschen und der Internationalen Triathlon Union verewigt. Mit ihrem Sieg beim letzten WM-Rennen 2012 im neuseeländischen Auckland gelang ihr als erster deutscher Triathletin ein Erfolg bei einem Rennen der WM-Serie. Mit diesem Triumph gewann sie zudem die Weltmeisterschafts-Silbermedaille: ebenfalls ein Novum in der deutschen Triathlongeschichte. Mit einem fulminanten Antritt zwei Kilometer vor dem Ziel ließ sie ihre Konkurrentinnen einfach stehen.

Frage: Hallo Anne Haug, Welch ein Rennen, Glückwunsch zum Sieg und zur WM-Silbermedaille…
Anne Haug: Vielen Dank. Ich kann das noch gar nicht glauben, das ist fantastisch. Ich weiß überhaupt nicht, was ich sagen soll. Ich hätte nicht gedacht, dass das so gut klappen würde heute und ich das alles erreichen kann. Mir fehlen wirklich die Worte.

Frage: Kraft und Puste fehlten Ihnen nicht. Auf dem Rad haben sie sogar alleine eine Lücke zugefahren…
Anne Haug: Wir hatten auf dem Rad einen Rückstand von gut einer Minute, und meine Teamkollegin Svenja Bazlen hat mir sehr geholfen und Verfolgungsarbeit geleistet. In der dritten Runde habe ich mich dann stark genug gefühlt, den Rückstand alleine zuzufahren. Ich habe dann alles auf eine Karte gesetzt und das hat geklappt. Danach konnte ich mich in der Spitzengruppe auch ein wenig erholen.

Frage: Und wie lief es beim Laufen?
Anne Haug: Beim Laufen hatte ich von Beginn an ein gutes Gefühl und habe mir daher überlegt, erst einmal drei Runden mit der Gruppe zu laufen und dann zu schauen, ob ich das Tempo erhöhen kann. Auch das hat funktioniert und ich habe mich absetzen können. Dann habe ich den Kopf ausgeschaltet und bin einfach nur gelaufen.

Donnerstag, 18. Oktober 2012

Großes Finale der ITU WCS Triathlon Serie in Auckland mit Anne Haug: "Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt"

Die internationale Triathlonsaison der International Triathlon Union (ITU) endet für die Kurzdistanz-Spezialisten mit dem WM-Finale der World Triathlon Championship Series (WCS) in Auckland (Neuseeland). Sechs deutsche Frauen stehen am Start, wobei der Fokus eindeutig auf Anne Haug aus München gerichtet ist. Die 28-Jährige kann die erste WM-Medaille für eine deutsche Triathletin erringen.
Die Münchenerin Anne Haug kann als erste deutsche Triathletin eine WM-Medaille im Feld der Elite-Damen gewinnen. Photo: Petko Beier / Deutsche Triathlon Union

DTU: Anne Haug im Kampf um die erste WM-Medaille für DTU-Damen, „Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt“

Wenn am Samstag um 01:16 Uhr deutscher Zeit 48 Damen in Auckland zum letzten Rennen der Triathlon-WM-Saison 2012 starten werden, bietet sich der Münchenerin Anne Haug eine historische Chance. Sie kann als erste deutsche Triathletin eine WM-Medaille gewinnen. Als aktuell Fünfte der Gesamtwertung ist dafür aber ein Top-Resultat vonnöten. Auf ein solches hoffen natürlich auch die weiteren Starterinnen der Deutschen Triathlon Union. Svenja Bazlen (Freiburg), Anja Dittmer (Neubrandenburg), Anja Knapp (Dettingen), Ricarda Lisk (Waiblingen) und Rebecca Robisch (Saarbrücken) setzen auf eine gute Leistung für einen zufrieden stellenden Jahresabschluss.

„Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt“, blickt Anne Haug auf ihr bisher wichtigstes Rennen voraus, in das sie als Gesamtfünfte gehen wird. 3140 Punkte weist ihr Konto auf, einen weniger als das der Neuseeländerin Andrea Hewitt. Da Olympiasiegerin Nicola Spirig (SUI), momentan noch Dritte, nicht antreten wird, läuft es auf ein Duell zwischen Haug und Hewitt, die bereits 2009 und 2011 WM-Edelmetall gewinnen konnte, hinaus. „Natürlich ist die Medaille mein Ziel, aber das wird sehr schwer werden, da Andrea gerade vor heimischen Publikum auch auf das Gesamtpodium will und mit Kate McIlroy und Nicky Samuels sehr starke Teamkolleginnen hat, die ihr helfen werden.“ Um den WM-Sieg kämpfen bei normalem Verlauf Erin Densham (AUS) und die Schwedin Lisa Nordén.

Entgegen kommen könnte Haug der schwere Radkurs zum Saisonfinale, auf dem auch das weitere DTU-Quintett seine Stärken ausspielen und Haug bei der Mission WM-Medaille unterstützen möchte. „Bei den Damen werden wir versuchen, als Team Anne zum Erfolg zu verhelfen, und damit natürlich auch der DTU“, sagt Sportdirektor Wolfgang Thiel.

Anja Knapp und Rebecca Robisch bestreiten dabei ihr erstes WM-Finale im Elitebereich. Knapp hat sich in diesem Jahr auf internationalem Level kontinuierlich gesteigert und Robisch hat ihre Stärken auf dem Rad und beim Laufen. Die Saarbrückerin hat für sich zudem eine ziemlich einfache Renntaktik zurechtgelegt. „Für mich heißt es einfach nur: alles geben und dann schauen, welches Resultat am Ende herauskommt. Aber die Strecke ist hart und wird alles abverlangen.“ Auch Svenja Bazlen hat schon mehrmals bewiesen, dass ihr eine Streckenführung wie die in Neuseeland liegt. Ein gutes Einzelresultat zum Finale 2012 wünschen sich Anja Dittmer und Ricarda Lisk.

Einig sind sich auch alle Athletinnen beim eigentlichen Allerweltsthema „Wetter“, zu dem Robisch die Einschätzung auf den Punkt bringt: „Es wäre wünschenswert dass das Wetter mitspielt. Das würde helfen, da es letzte Woche doch öfter zehn Grad, Regen und Sturm hatte, und auch die Wassertemperatur bei 15 Grad liegt.“

Kurzinterview Anne Haug

Frage: Hallo Anne Haug, das WM-Finale steht an. Wie sind die Laune und die Fitness?
Anne Haug: Die Laune ist gut und meine Fitness ist ebenfalls gut. Das Wetter könnte allerdings etwas besser sein.

Frage: Ihre Vorbereitung haben Sie mit Ihrer Trainingsgruppe auf Hawaii absolviert. Wie liefen die Einheiten?
Anne Haug: Im Großen und Ganzen konnte ich gut trainieren, wenngleich die Bedingungen auf Hawaii rund um den Ironman jetzt nicht ideal sind, da es auf Kona den Alii Drive fürs Laufen und den Highway zum Radfahren gibt, und auf beiden Straßen wimmelt es natürlich von den Hawaii-Startern aller Altersklassen.

Frage: Sie können am Samstag eine Medaille erringen…
Anne Haug: Ja, und natürlich ist die Medaille mein Ziel. Aber das wird sehr schwer werden, da Andrea Hewitt gerade vor heimischen Publikum auch auf das Gesamtpodium will und mit Kate McIlroy und Nicky Samuels sehr starke Teamkolleginnen hat, die sie unterstützen werden.

Frage: Wie werden Sie den Wettkampf angehen und worauf stellen Sie sich ein?
Anne Haug: Ich habe mich auf Schmerzen eingestellt und werde top motiviert an der Startlinie stehen. Ich hoffe auch, es gibt keinen Regen, da dies das Rennen unnötig gefährlich und extrem kalt macht. Aber ich nehme es, wie es kommt, und versuche mir auch vom Wetter keinen Strich durch die Rechnung machen zu lassen.

Frage: Der Radkurs ist sehr schwer. Sehen Sie das als einen Vorteil für Sie an?
Anne Haug: Ja, definitiv. Die Strecke ist sehr technisch und hügelig. Das ist aus meiner Sicht immer gut und jede meiner Konkurrentinnen wird hier ebenfalls ein bisschen leiden müssen.

TV-Tipp

Da lässt es sich im deutschen Spätherbst mit warmem Wochenendwetter doch bestens auf die spannende WM-Entscheidung der Damen vorbereiten, die in der Nacht auf Samstag um 01:16 Uhr beginnt. Livebilder gibt es unter www.triathlonlive.tv. Zudem wird die ARD am Sonntag ab 15:45 Uhr in einer Zusammenfassung von den Elite-Wettkämpfen berichten.

Samstag, 4. August 2012

Olympia Triathlon London: Haug, Dittmer, Bazlen "verschenken" Podium durch fehlende Teamtaktik

Nicola Spirig aus der Schweiz und die Schwedin Lisa Nordén haben den von zahlreichen Stürzen geprägten olympischen Triathlon von London mit einem beherzten Sprint zeitgleich beendet. Die Auswertung des Fotofinishs bestätigte kurz nach Zieleinlauf die Schweizerin aus dem Hause des Erfolgstrainers Brett Sutton als Goldmedaillengewinnerin, die sprintstarke Nordén kann sich über Silber freuen.
Nicola Spirig (SUI) im Hintergrund hatte wenige Tausendstel einer Sekunde entscheidende Körperteile vor Lisa Nordén (SWE) im Ziel. Photo: IOC - LOCOG - Omega Timing
Von den hoch gehandelten Top-Favoritinnen erfüllte die Australierin Erin Densham mit Bronze gerade so noch die exorbitant hohen Erwartungen. Lokalmatadorin Helen Jenkins fiel auf den letzten Metern des Rennens aus den Medaillenrängen heraus. Sie hielt dem riesigem Druck nicht Stand und bestätigte einmal mehr, dass Favoritensiege beim Triathlon von Olympia selten vorkommen. Jenkins konnte trotz zweier abgestellter Helferinnen nicht die erhoffte Goldmedaille am Hyde Park holen.
Anne Haug (GER) kam bei ihrem ersten Einsatz bei den Olympischen Spielen im Triathlon dank einer herausragenden Laufleistung auf den 11. Gesamtplatz und wurde beste Deutsche. Photo: DTU - Petko Beier
Bemerkenswert waren an diesem Tag der zahlreichen Stürze auf den vom nächtlichen Regen rutschigen Abschnitten roten Asphalts aber Details der Renntaktiken einzelner Nationen. Während zahlreiche Athletinnen wie Andrea Hewitt oder auch Jenkins dem hohen Lauftempo von knapp unter 34 Minuten auf den letzten 2 Laufkilomtern Tribut zollen mussten, glänzte die US-Amerikanerin Sarah Groff durch einen progressiven Lauf, der sie wieder zurück in die Spitzengruppe und auf Rang 4 brachte.

Ebenfalls bemerkenswert der Laufsplit der Deutschen Anne Haug, der exakt die Splits der beiden Erstplatzierten spiegelt. Was wäre also möglich gewesen, wenn die Triathletinnen der Deutschen Triathlon Union einer Teamtaktik gefolgt wären? Was wäre gewesen, wenn Svenja Bazlen nicht beständig Führungsarbeit in der ersten Gruppe geleistet hätte, keine Energie in einem halben Dutzend sinnloser "Antritte" vergeudete ohne sich selbst in der Position entscheidend verbessern zu können? Eine oder zwei beherzte Attacken wären an dieser Stelle erfolgversprechender gewesen.
Anja Dittmer (GER) bestätigte mit dem 12. Platz bei ihrem vierten Start im Olympischen Triathlon ihre Zugehörigkeit in der Weltspitze bei wichtigen Rennentscheidungen. Eine Muskelverhärtung im Vorfeld und Krämpfe im Rennen selbst verhinderten möglicherweise das beste Ergebnis ihrer langen Karriere. Photo: DTU - Petko Beier
Was wäre also gewesen, wenn sich eine mit einer Muskelverhärtung im Vorfeld und Krämpfen im abschließenden Laufen herumplagende Anja Dittmer in den Dienst von Haug gestellt hätte? Was hätte Anne Haug, seit den Zeiten einer Sonja Krolik schnellste Läuferin der DTU, am Tag X erreichen können? Sie hat an ihrer Schwimmschwäche gearbeitet, kam mit übersichtlichem Abstand aus dem Serpentine Lake und hatte doch keine Chance an diesem 4. August. Auf dem Rad wurde - wenig überraschend - in der Spitze nicht wie bei so vielen Welt Cup Events gebummelt. Haugs eigene Gruppe harmonierte nicht, nur wenige Triathletinnen waren zu einer Mitarbeit bereit oder fähig. Alles kaum überraschende Umstände, Faktoren mit Ansage: Die DTU war einer Medaille bei Olympia im Triathlon der Frauen noch niemals so nah'.

Die Olympischen Spiele von Rio de Janeiro 2016 erscheinen Lichtjahre entfernt, neue Talente kommen und gehen wie Verletzungen. Ein Wechsel von Haug, die sich ausserhalb der Förderstrukturen der Deutschen Triathlon Union für London qualifizieren konnte, auf ein Non-Drafting Format erscheint möglich.
Svenja Bazlen (GER) leistet sehr viel etwas ungestüm wirkende Führungsarbeit in der ersten Radgruppe ohne sich dabei absetzen zu können. Zeitgleich verhinderte sie den Anschluss der zweiten Gruppe mit Anne Haug. Photo: DTU - Petko Beier
Muss man die Athletinnen und die Verantwortlichen der DTU kritisieren? Ein klares "Jein". Es ist gut und richtig, dass die DTU keine reinen Wasserträgerinnen nominiert, sondern klare und transparente Kriterien formuliert und diese einhält. Gratulation dafür. Die Schweiz hatte mit Daniela Ryf extra eine Helferin für Spirig abgestellt, die aber zu keinem Zeitpunkt auf dem Rad für ihre Teamkollegin in Erscheinung treten konnte. Bereits nach dem Schwimmen lag sie hoffungslos abgeschlagen zurück. Für diese Edelhelferin wurde die individuell stärker einzuschätzende Eidgenössin Melanie Anaheim nicht nominiert. Anaheim, die über die Qualifikationsperiode die wichtigen Punkte zur Entsendung der zweiten Schweizer Athletin gesammelt hat. Ein Umstand der Athleten traurig und wütend machen kann, vielleicht auch destruktiv werden lässt.

Noch desaströser die Bilanz der Gastgeber aus Großbritannien: keine Medaille für Jenkins und zwei Helferinnen, die selbst Platz 26 und 33 erreichten, aber individuell stärkeren Athletinnen vorgezogen wurden. Triathletinnen, die auch hier die Kohlen der maximal verfügbaren drei Startplätze aus der mühseligen Qualifikationsphase für den Gastgeber aus dem Feuer geholt haben und dafür vom Verband abgestraft wurden.

Selbst Australien, wegen ihrer Nicht-Nominierung der Goldmedaillengewinnerin von Beijing Emma Snowsill heftig kritisiert, ist durch Denshams Bronze-Medaille mit einem dicken blauen Auge gerade so davongekommen. Dem eigenen Anspruch wird der 3. Platz nicht gerecht werden.

Es ist aber nicht richtig gewesen, dass die DTU den nominierten Triathletinnen keine Teamtaktik ans Herz gelegt hat oder diese nicht umgesetzt wurde. Ja, Triathlon ist eine Individualsportart. Im Sinne der Chancengleichheit muss sich aber auch der Triathlon in Deutschland der Wirklichkeit stellen. Diese hat erstmalig den Einsatz von Edelhelfern im Olympischen Triathlon gesehen - mit Ankündigung. Das Herrenrennen von London wird noch deutlichere Bemühungen, etwa der Briten um Jonathan und Alistair Brownlee sehen, die bereits im Vorfeld, in den langen Trainingswochen vor London, eine funktionierende Schwimm-Radruppe sondieren. Rio 2016 wird wegen der vielleicht schon dann kürzeren Distanzen und Modi völlig neue Perspektiven für solche Teams eröffnen.

Hat Deutschland wegen eines taktischen Fehlers im Team eine Medaille verloren oder ist die individuelle Verwirklichung der sportlichen Einzelinteressen im Triathlon höher zu bewerten? Eine durchaus knifflige Frage, die verschiedene Interessensgruppen gegenseitig abwägend sehr unterschiedlich beantwortet werden kann...

Eine Antwort kann für alle Triathletinnen, die von Verbänden nicht nominiert wurden, ein schöner olympischer Moment geben. Paula Findlay, kanadischer Senkrechtstarter der Saison 2010, lag nach desaströsem Schwimmen und Radfahren kurz nach Beginn des Laufens weinend an der Seitenbande in den Armen eines Betreuers. Lange an einer Hüftverletzung laborierend kam das große kandadische Lauftalent nicht mehr rechtzeitig für London in Schwung. Das vorzeitige DNF war wenige Herzschläge entfernt. Es ist nicht im Detail bekannt, was der kanadische Betreuer ihr gesagt hat. Findlay trug schließlich den olympischen Gedanken weiter über die Laufstrecke, auf der sie kurze Zeit später von den besten Triathletinnen des Tages überrundet werden sollte, um als 52. und letzte aller 55 Starterinnen unter tosendem Applaus ins Ziel zu kommen. Findlay hat man die Chance auf eine Teilnahme aus Gründen der Teamtaktik nicht genommen. Das Erlebnis und wertvolle Erfahrungen kann ihr kein Mensch streitig machen.

Danke Kanada für den Mut und exakt diesen olympischen Moment, der dem Zielsprint von Spirig, Nordén und Densham nicht nachsteht. Glückwunsch an alle Finisher und Teilnehmerinnen und natürlich an Anne Haug, Anja Dittmer und Svenja Bazlen für die Plätze 11, 12 und 32 für die DTU.

Donnerstag, 19. Juli 2012

Triathlon Word Series in Hamburg: Eine Stadt feiert die Triathlon-Olympioniken auf Sprint-Distanz

Nicht weniger als 14 Starter aus dem Nationalkader der Deutschen Triathlon Union werden sich beim Hamburger Triathlon-Wochenende den zahlreichen deutschen Triathlonfans präsentieren. Dabei nehmen auch die sechs Olympiastarter der DTU die Gelegenheit wahr, gut zwei Wochen vor den olympischen Wettkämpfen in London ihre aktuelle Form zu testen. Über eine Sprintdistanz wollen die deutschen Athleten ein gehöriges Wort um die vorderen Platzierungen mitreden.
Freut sich als eine der beständigsten Schwimmerinnen der DTU auf ein tolles Rennen und will unter die Top Ten: Svenja Bazlen. Bild: Petko Beier - DTU 
Nach seiner langen Verletzungspause steht dabei speziell die Leistungsstärke von Olympiasieger Jan Frodeno (Saarbrücken) im Blickpunkt. „Ich bin nach dem letzten Wettkampf in Kitzbühel auch im Lauftraining gut durchgekommen und habe keine Probleme gehabt“, sieht sich der 30-Jährige auf einem guten Weg. „Es macht vor allem viel Spaß wieder mit dem Team zusammen trainieren zu können“, ergänzt er mit Blick auf die Olympiamannschaft, zu der auch Steffen Justus (Saarbrücken) und Maik Petzold (Bautzen) bei den Herren sowie Svenja Bazlen (Freiburg), Anja Dittmer (Neubrandenburg) und Anne Haug (München) zählen.

Diese ist beim „Heimrennen“ rund um den Hamburger Rathausplatz komplett am Start. Dass mit Sarah Fladung (Saarbrücken), Anja Knapp (Dettingen), Ricarda Lisk (Waiblingen) und Kathrin Müller (Freiburg) sowie Franz Loeschke, Christian Prochnow (beide Potsdam), Sebastian Rank (Rostock) und Jonathan Zipf (Saarbrücken) jeweils vier weitere Frauen und Männer der DTU in die Binnenalster springen werden, verdeutlich den hohen Stellenwert der beiden Hamburger Rennen. Entsprechend viel Arbeit kommt somit auch auf Sportdirektor Wolfgang Thiel zu.
Nach dem gelungenen Comeback beim ITU Triathlon WCS von Kitzbühel vor wenigen Wochen will Jan Frodeno in Hamburg weiter an seiner Form für Olympia arbeiten und eine gute Leistung abrufen. Bild: Petko Beier - DTU
„Wir treten hier quasi mit zwei Teams innerhalb der DTU an“, umschreibt er die besondere Konstellation, die durch die Olympischen Spiele in London Anfang August hervorgerufen wird. „Wir haben das Olympiateam am Start, für das Hamburg den Abschluss einer harten Trainingsphase bedeutet. Und wir haben die Kaderathleten am Start, die sich nun auf die WM-Serie konzentrieren können.“ Von beiden erwartet Thiel durchaus sehr gute Ergebnisse. „Die einen wollen demonstrieren, dass ihr Training in den letzten Wochen gefruchtet hat, und die anderen wollen sich von ihrer besten Seite zeigen und in der WM-Wertung punkten.“

Elfter und vermutlich letzter Start von Maik Petzold
Dies kann Svenja Bazlen nur bestätigen. „Ich freue mich auf das Rennen, weil es ein Sprint ist, und vor allem weil es Hamburg ist“, sagt die Wahlfreiburgerin. „Insofern möchte ich auch demonstrieren, dass ich topp trainiert habe und unter die besten Zehn kommen.“ Voller Vorfreude ist auch Maik Petzold, der zum mittlerweile elften Mal bei diesem Event mit dabei sein wird. „Mit einem lachenden und einem weinenden Auge werde ich den wohl letzten Start in der höchsten Triathlonliga auf deutschem Boden erleben. Für mich war und ist das Rennen in Hamburg einzigartig. Hier habe ich über ein Jahrzehnt miterlebt, wie unser Sport gewachsen ist und wir mit ihm.“ Eine Platzierung will er indes nicht vorgeben, hofft aber auf ein schnelles Rennen.

Etwas tiefer in die eigenen Erwartungen lässt sich dagegen Jonathan Zipf schauen, der zum „zweiten Team“ der DTU zählt. „Letztes Jahr ist mir in Hamburg ein neunter Platz gelungen, das will ich auf jeden Fall wiederholen. Auch die Tatsache, dass es sich um ein Sprintrennen handelt, kommt mir eigentlich sehr entgegen. Nach oben soll deshalb alles offen sein“, schmunzelt er, wird aber ob der bisher zäh verlaufenen Saison wieder ernster. „Ich möchte endlich zeigen, dass wieder mit mir zu rechnen ist.“

Das hat auch Ricarda Lisk im Blick, die zuletzt nicht ganz glücklich mit ihren internationalen Auftritten war. Das soll sich in Hamburg ändern, wo die zeitliche Nähe zu Olympia die Organisatoren dazu bewogen hat, zwei Sprintrennen absolvieren zu lassen, damit die Olympioniken ebenfalls starten können und für hochklassige Teilnehmerfelder gesorgt ist. Die Waiblingerin findet das allerdings „etwas schade“, wenngleich die Veranstalter ihre Begründung sicher gerne hören: „Da kann man die tolle Atmosphäre nur eine Stunde lang genießen.“

Genießen können diese auch die Triathlonfreunde, die nicht in Hamburg weilen. Am Samstag ist die ARD-Sportschau zwischen 18:15 und 19:45 Uhr live beim Herrenwettkampf (Start 18:26 Uhr) dabei, und am Sonntag zeigt das ZDF in der Sportreportage Ausschnitte des Damensprints (Start 16:06 Uhr).