Samstag, 6. April 2013

DTU: Deutsche Herren mit durchwachsenem Auftakt der Triathlon-WM-Serie „Wir setzen auf mehr Fortune beim nächsten Rennen“, Jan Frodeno mit technischem Defekt

Den Auftakt der Triathlon-Weltmeisterschaftsserie hatten sich die deutschen Männer ein wenig anders erhofft. Die erste echte Standortbestimmung endete mit einem guten neunten Platz von Jan Frodeno (Saarbrücken, 1:57:15 Stunden) als bestem DTU-Starter und einem ebenfalls ordentlichen 13. Rang von Franz Löschke (Potsdam, 1:57:55 Stunden). Gregor Buchholz wurde 15. und Steffen Justus 21. (beide Saarbrücken). Sebastian Rank aus Rostock beendete das Rennen auf dem 28. und letzten Platz. Den Sieg sicherte sich der favorisierte Spanier Javier Gomez in 1:55:50 Stunden, der mit einem Vorsprung von zwölf Sekunden auf seinen Landsmann Mario Mola seine Klasse unterstrich. Dritter wurde Joao Silva aus Portugal (1:56:21 Stunden).
Franz Löschke erreichte zum Auftakt der Triathlon-WM-Serie in Auckland hinter dem besten Deutschen Jan Frodeno (9.) Rang 13. Photo: DTU/ Armin Schirmaier

Mit einem wirklich guten Schwimmen schafften es sowohl Frodeno als auch Justus und Löschke in die erste Radgruppe, die zunächst insgesamt 16 Personen umfasste. Mit in dieser Gruppe auch Topfavorit Javier Gomez. Etwas hinten dran nach der ersten Disziplin waren dagegen schon Buchholz und Rank.

Der selektive Kurs in Auckland und das hohe Tempo der Spitze machten dann bereits auf den ersten Runden einigen Athleten zu schaffen, darunter Justus, der sich aber wieder in die erste Gruppe kämpfen konnte. Mit einem technischen Defekt fiel auch Frodeno zurück. Insofern sortierte sich das Feld in eine 21-köpfige Führungsgruppe mit Löschke und Justus sowie ein Verfolgerfeld mit Frodeno und Buchholz. Allein hinterher fuhr leider Sebastian Rank, der nicht seine Leistungsstärke abrufen konnte.

Allerdings schaffte es Frodeno durch eine starke Performance auf dem Rad, sich und in seinem Sog auch die Verfolger in Runde sechs wieder an das Feld heranzufahren, so dass beim zweiten Wechsel 27 Athleten, inklusive eines DTU-Quartetts, innerhalb weniger Sekunden die Rad- gegen die Laufschuhe austauschten und die Entscheidung auf den finalen zehn Kilometern angingen.

Den schnellsten Wechsel hatten aus deutscher Sicht Franz Löschke und Jan Frodeno, doch nach wenigen hundert Metern setzten sich das spanische Duo Gomez und Mario Mola sowie der Neuseeländer Tony Dodds ab. „Nach der Aufholjagd auf dem Rad war ich ganz schön platt und beim Laufen schnell am Ende meiner Kräfte“, beschrieb Olympiasieger Frodeno diese Rennphase. In der Verfolgung verloren indes alle deutschen Athleten etwas den Anschluss und ordneten sich nach der ersten Laufrunde auf den Plätzen acht (Frodeno), zwölf (Justus), dreizehn (Löschke) und 21 (Buchholz) ein. Weiter ein einsames Rennen bestritt der Rostocker Rank, der aber tapfer bis ins Ziel durchhielt und am Ende Rang 28 belegte.

Vor ihm entspann sich ein spanisches Duell um den Sieg, das Gomez mit einer Tempoverschärfung nach sechs Kilometern für sich entschied, und der Kampf seiner Mannschaftskollegen um einen einigermaßen gelungenen Saisonauftakt. Der gelang allerdings nur mit Abstrichen. Jan Frodeno erreichte die Ziellinie letztlich als Neunter, was angesichts leichten Hüftproblemen im Vorfeld und des Rennverlaufs ordentlich ist. Franz Löschkes 13. Platz ist für den Nachwuchsmann ebenfalls aller Ehren wert. Etwas mehr hatten sich die starken Läufer Buchholz (15.) und Justus (21.) ausgerechnet, nachdem sie auf vom Rad in der Führungsgruppe zum Laufen wechseln konnten.

„Als Einstand bin ich mit meiner Leistung superzufrieden. Darauf kann ich mit Blick auf San Diego sicherlich aufbauen. Die Radleistung und auch dass ich mein Rennen so beenden konnte, zeigen, dass ich in einem guten Trainingszustand bin“, resümierte Frodeno seinen Wettkampf. Dem konnte Ralf Schmiedeke, der das Team vor Ort als DTU-Projekttrainer betreut, zwar zustimmen, doch sein Gesamtfazit war nicht ganz so glücklich. „Insgesamt ist das Ergebnis ein wenig durchwachsen und spiegelt nicht das Potential unserer Athleten wieder. Wir setzen daher auf mehr Fortune in San Diego beim nächsten Rennen.“

ERBGEBNISSE:
1. JAVIER GOMEZ                           ESP        01:55:50
2. MARIO MOLA                              ESP        + 00:12
3. JOAO SILVA                  POR       + 00:31
4. LAURENT VIDAL                         FRA        + 00:42
5. MATTHEW SHARP      GBR       + 01:00
6. AARON ROYLE                             AUS       + 01:04
7. TONY DODDS                               NZL        + 01:20
8. RYAN BAILIE                 AUS       + 01:22
9. JAN FRODENO                             GER       + 01:25
10. CAMERON GOOD    AUS       + 01:32
11. CLARK ELLICE                             NZL        + 01:35
12. MATT CHRABOT                       USA       + 01:49
13. FRANZ LOESCHKE     GER       + 02:05
14. RYAN SISSONS                          NZL        + 02:21
15. GREGOR BUCHHOLZ               GER       + 02:26
21. STEFFEN JUSTUS      GER       + 02:55
28. SEBASTIAN RANK     GER       + 09:42


  1. https://triathlonlive.tv/
  2. http://www.frodeno.com/

Donnerstag, 4. April 2013

Livestream: ITU Triathlon World Championship Series von Auckland in der Nacht von Freitag auf Samstag

Der Saisonauftakt im olympischen Triathlon findet in der Nacht von Freitag auf Samstag im neuseeländischen Auckland statt. Ab 1:00 Uhr am Samstagmorgen geht beim Schwimmen, Radfahren und Laufen auf den anspruchsvollen Strecken richtig die Post ab.



Zu den Favoriten gehören neben den Australiern und Kiwis natürlich auch der Spanier Javier Gomez Noya und die Deutsche Anne Haug. Die International Triathlon Union (ITU) überträgt den Triathlon wie gewohnt als kostenpflichtigen Livestream. Auch 2013 steht ein Saisonpass für 19,99 Euro zur Verfügung. Neben dem Lievstreams stehen neben den Aufzeichnungen des Livestreams dann auch Vorschauen und rund 45 Minuten lange Zusammenfassungen der Entscheidungen der Frauen- und Männerkonkurrenzen zur Verfügung.

  1. http://triathlonlive.tv/

DTU: Anne Haug vor dem ersten WM-Rennen im Triathlon von Auckland „Ich versuche, keinen Erwartungsdruck aufzubauen“

Im vergangenen Jahr gelang der Bayreuther Triathletin Anne Haug der Durchbruch. Als erste Starterin der Deutschen Triathlon Union gelang ihr ein Sieg bei einem Rennen der seit 2009 stattfindenden Weltmeisterschaftsserie. Platz eins im finalen Wettkampf in Auckland bedeutet gleichzeitig den Titel der Vize-Weltmeisterin in der Gesamtwertung. Am Samstag kehrt sie – diesmal zum Auftakt der Serie – nach Auckland zurück. Da sie in der Vorbereitung auch gleich das erste Rennen, den Weltcup in Mooloolaba (AUS) gewinnen konnte, tritt sie als Mit-Favoritin in Neuseeland an, ist im Gespräch aber sehr entspannt.

Auf dem Sprung in eine erfolgreiche Saison 2013: Vize-Weltmeisterin Anne Haug könnte nach dem gewinn des Weltcups von Mooloolaba, Australien in der höchsten Serie ebenfalls einen Platz auf dem Podium gewinnen. Photo: DTU/ Benni Lenk
Hallo Anne Haug, wie hat der Körper im Nachklapp auf den ersten „richtigen“ Wettkampf 2013 reagiert?
Ich war richtig überrascht, wie gut es schon wieder geht. Der erste Wettkampf ist ja immer eine etwas ungewisse Angelegenheit. Aber dadurch, dass ich ein Superschwimmen hatte und gleich in der ersten Radgruppe war, musste ich nicht an meine Grenzen gehen. Das Laufen war dann bis auf den letzten Kilometer recht entspannt.

Wie lief die Vorbereitung auf die WM-Serie, vor allem in den letzten Zügen?
Seit Mooloolaba, das wir als harte Einheit ins Training integriert haben, sind die Trainingsumfänge etwas herunter gegangen und die intensiven, wettkampfspezifischen Einheiten haben sich erhöht.

Was erwarten Sie vom Einstieg in die Saison, speziell in Auckland, aber auch vom Doppelstart gleich in den ersten zwei WM-Rennen?
Ich versuche, keinen Erwartungsdruck aufzubauen. Nach letzter Saison ist es einfach extrem schwierig dem gerecht zu werden. Ich möchte aber gute Rennen abliefern und den Schwimmrückstand so gering wie möglich halten. Für welche Platzierung es dann reicht, werden wir sehen.

Wen erwarten Sie noch ganz vorne zum Saisonstart?
Ich denke die Frauenspitze ist inzwischen sehr nah zusammen. An einem guten Tag können viele um einen Sieg mitlaufen. Zudem ist die Radstrecke sehr anspruchsvoll, was sich immer ein bisschen im Ergebnis wiederspiegelt. Wer seinen Beinen nach diesem Radkurs noch einen schnellen Lauf abverlangen kann, wird vorne sein.

Sie sprechen den anspruchsvollen Kurs an, kommt Ihnen das aktuell schon entgegen?
Also ich denke nicht, dass ich schon in der gleichen Form bin wie letztes Jahr. Da fehlen mir einfach noch die Trainingskilometer und die richtig harten Einheiten. Aber ich bin technisch gut auf dem Rad und hoffe, dass ich dadurch die ein oder andere Sekunde gut machen kann. Aber mein Ziel ist es natürlich, nicht alles wieder alleine zu fahren wie zuletzt, sondern in einer vorderen Gruppe zu sein.

Da Sie nun eine der Favoritinnen sind, wie hat sich die Wahrnehmung der anderen verändert?
Das spüre ich schon. Ich denke, jeder weiß jetzt, dass ich nicht so schlecht laufe und ich erwarte, dass vor allem die Neuseeländer richtig Gas auf dem Rad geben, um mich fern zu halten. Es wird dieses Jahr extrem schwer werden nach einem schlechten Schwimmen allein nach vorne zu fahren. Aber ich habe ja nicht mehr vor hinterher zu schwimmen (lacht).

Glauben Sie, dass zunehmend die anderen Toppfrauen zusammenarbeiten, um Sie nicht in die erste Laufgruppe zu lassen?
Ja. Das habe ich schon in Mooloolaba mitbekommen. Es war Andrea Hewitts großes Ziel, mich nicht in der Gruppe zu haben. Aber wenn es einfach wäre, könnte es ja jeder (lacht).
  1. http://triathlonlive.tv/
  2. http://dtu-info.de/
  3. http://www.anne-haug.de/