Donnerstag, 24. Januar 2013

Den Bock zum Gärtner gemacht, spanische Polizei hebt Dopinglabor von Ex-Profi José Luis Martínez Jiménez aus

Unmittelbar vor dem lang erwarteten Prozess des Doping-Arztes Eufemiano Fuentes hat die spanische Polizei ein Dopinglabor in einer alten Fabrik ausgehoben und dabei neben zahlreichen Gerätschaften 300.000 Dosen Dopingmittel konfisziert haben. Betrieben haben soll es der ehemalige spanische Radprofi José Luis Martínez Jiménez. Jiménez gilt seit der im Jahr erfolgreich durchgeführten Operación Puerto gegen Fuentes als einer seiner Kunden. Das Labor flog nach rund neun Monaten andauernden Ermittlungen wegen verdächtiger Zutatenlieferungen aus Schweden auf.

Eine kuriose Wende erfährt die Geschichte durch den Umstand, dass Martinez bei der Spanien Rundfahrt 2012 "nach Informationen der staatlichen Nachrichtenagentur Efe an der Durchführung von Dopingtests beteiligt." Er war als Chaperon für die Begleitung und Aufsicht der nach dem Zieleinlauf zur Dppingkontrolle geladenen Athleten im Einsatz. Wenn da nicht der Bock zum Gärtner gemacht wurde. Es stellt sich die Frage, wer die Einbindung von Jiménez in diesen sensiblen Bereich der Vuelta Ciclista a España zu verantworten hat. [1]

Dienstag, 22. Januar 2013

Abu Dhabi Triathlon Team aufgelöst, Vertrag konnte nicht verlängert werden

Nach dem Triathlon-Team Tri-Dubai löst sich zum Jahresanfang 2013 auch die zweite Initiative aus den Vereinigten Arabischen Emiraten auf. Das Abu Dhabi Triathlon Team um Ironman Weltmeister Faris Al-Sultan (2005) konnte nach vier Jahren die Verantwortlichen der Abu Dhabi Tourism & Culture Authority nicht für eine Verlängerung gewinnen. Ob die Aufösung ein Fingerzeig auf die Fortführung des von IMG erfolgreich durchgeführten Abu Dhabi Triathlons ist, ist spekulativ.
Einen denkbar ungünstigen Saisonstart legte das Abu Dhabi Triathlon Team hin. Nach erkältungsbedingter Rennabsage von Faris Al-Sultan zum Saisonstart muss die Teamführung auch noch alle Athleten freistellen. Faris Al-Sultan (1. Ironman European Championship 2011), Paul Ambrose (1. Ironman 70.3 Rhode Island 2012), Jérémy Jurkiewicz (1. Ironman Wales 2011), Kristin Möller (1. Ironman Wales 2011, 1. Ironman UK 2011), Swen Sundberg (2. Ironman Switzerland 2010), Jodie Swallow (1. Ironman 70.3 World Championship 2010) und Maik Twelsiek (2. Ironman St. George 2011/2012) sind mehr oder minder auf dem Transfermarkt zu haben und grundsätzlch offen für neue Ausrüster und Sponsoren.  Screenshot: abudhabitriathlonteam.com
Über mehrere Monate schleppende Kommunikation bringt sowohl etablierte Athleten wie Al-Sultan aber auch Nachwuchshoffnungen wie die starke Läuferin Kristin Möller in eine prekäre Situation. Zum Saisonstart müssen teilweise sowohl Ausrüster, wie auch Hauptsponsoren gewechselt werden. Die ehemalige Ironman 70.3 Weltmeisterin Jodie Swallow ist beispielsweise bereits zum vorherigen TeamTBB zurückgekehrt.

Das von Swen Sundberg, Dr. Werner Leitner und Faris Al-Sultan 2009 gegründete Team kann auf einige sportlichen Erfolge wie einen Ironman Europameister-, einen ITU Weltmeister- als auch unzählige Ironman und Ironman 70.3 Titel zurückblicken. Auch die Idee, ein Trainingscamp in Abu Dhabi auf die Beine zu stellen, wurde mit der langjährigen Erfahrung über Land und Leute erfolgreich umgesetzt. All das scheint weder in die Strategie noch ins Budget der sich in einer Umstrukturierungsphase befindlichen Tourismusagentur zu passen. Auf jeden Fall haben die Verhandlungen zwischen Behörde und Team, die mehrere Monate gedauert haben, zu einem doch ein wenig überraschendem, negativen Ergebnis geführt.

„Zumindest wissen wir jetzt, dass es nicht mehr weitergeht. Abu Dhabi hat uns mehrere Monate im Unklaren gelassen, keine Informationen weitergeleitet, aber trotzdem schien die Lage positiv“, so Teamkapitän Faris Al-Sultan, der die Nachricht als fragwürdiges Geburtstagsgeschenk bekommen hat und von der Situation natürlich betroffen ist. Grundsätzlich resümiert er aber positiv über die vergangen Jahre: „Es waren sehr lehrreiche Jahre, die viele Hochs aber auch Tiefs gebracht haben. Das ist ja in anderen Bereichen auch nicht anders. Wir haben vieles erlebt, das wir ohne Abu Dhabi im Hintergrund nicht erfahren hätten.“