Dienstag, 11. Dezember 2012

Mitgliederversammlung des DOSB spricht sich gegen Anti-Doping-Gesetz aus

Die Mitgliederversammlung des DOSB hat sich gegen ein echtes Anti-Doping-Gesetz ausgesprochen. Selbst engagierte Vorträge aus der Praxis, etwa durch Katja Mühlbauer mit zweieinhalb Jahren Erfahrung bei der Münchener Schwerpunktstaatsanwalt Doping fanden keine Mehrheit für den überfälligen Schritt. Dies berichtet die Süddeutsche Zeitung vom 09. Dezember. [1]

Der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) und die Deutsche Triathlon Union (DTU) unterstützen die Initiative für ein Anti-Doping-Gesetz. Bei etwa 130 Millionen Euro jährlicher Förderung sollten sich die organisierten (olympischen) Sportarten vielleicht beständig mit dem Thema, dem Selbstverständnis und der öffentlichen Wahrnehmung der von ihnen geförderten Spitzensportler auseinandersetzen. Mehr Transparenz ist im organisierten Sport überfällig. Dazu gehört auch ein Anti-Doping-Gesetz, das die Lücken zu den derzeitigen mit kleinen Mängeln behafteten Vorreitern Italien und Frankreich schliessen hilft.

[1]: Sueddeutsche.de/sport/mitgliederversammlung-des-dosb-keine-freude-am-fortschritt-1.1545960

Bayerischer Triathlon Verband berichtet vom außerordentlichen Verbandstag in Titting-Emsing

Der Bayerische Triathlon Verband (BTV) hat auf seiner Website einen Bericht [1] vom außerordentlichen Verbandstag mit Neuwahlen und Neuausrichtung der Verbandspolitik veröffentlicht. Zum Abrunden des durch die quasi in Echtzeit auf Dnf-is-no-option.com publizierten Kurzberichte [2, 3] mit detailliertem Hintergrund folgt nun die erste offizielle Pressemitteilung:

Bayerischer Triathlonverband stellt die grundsätzlichen Weichen für eine Rückkehr zur DTU


Am 8.Dezember 2012 fand in Titting-Emsing ein außerordentlicher Verbandstag statt, bei dem die Delegierten im Kern darüber abzustimmen hatten, ob der Bayerische Triathlonverband in Zukunft als eigenständiger Verband außerhalb des Bundesdachverbandes DTU firmieren sollte oder eine zeitnahe Rückkehr in die DTU anzustreben ist, verbunden mit Akzeptanz der aktuellen DTU-Satzung und Gebührenordnung.

Die entscheidende Abstimmung führte zu einem deutlichen Votum der anwesenden Delegierten gegen den bayerischen Sonderweg und für die Wiederaufnahme des BTV als ordentlicher Landesverband der DTU. Unter den neu geschaffenen Voraussetzungen gehen wir davon aus, dass die bayerischen Triathleten in 2013 DTU-Startpässe über ihre Heimatvereine in Bayern beziehen werden können. Nach Festlegung dieser als 7. Tagesordnungspunkt wichtigsten Richtungsentscheidung des Verbandstages fanden turnusgemäße Neuwahlen des Verbandspräsidiums statt. Der bisherige Amtsinhaber Peter Pfaff stand nicht mehr zur Wahl und es bewarben sich der Oberfranke Tobias Heinze sowie der Oberpfälzer Pierre Jander um den vakanten Präsidentenposten. Bei dieser Wahl entschieden sich die bayerischen Vereinsdelegierten mit knapper Mehrheit für einen personellen Neuanfang mit Tobias Heinze. Die weiteren neugewählten Präsidiumsmitglieder sind:


  • Vizepräsident: Dr. Harald Funk
  • Schatzmeister: Max Dachauer
  • Sportwart: Christian Ruttor
  • Jugendwart: Pierre Jander
  • Ausrichtervertreter: Jan Peter Lassen
  • Regelbeauftragte Nord/ Süd: Georg Welsch/ Bernd Stühlein
  • Schriftführer: Christian Wierer
  • Sprecher der Bezirke: Gerd Rucker

Wie bereits vor der Wahl angekündigt stellte das neugewählte Präsidium anschließend separat den Punkt [Anm. d. Red.: formal handelt es sich um einen länger zurückliegenden Antrag des Bezirks Mittelfranken] zur Abstimmung, ob die laufende [diedie laufende] Berufung im Klageverfahren gegen die DTU seitens des BTV zurückgezogen werden sollte, um einerseits keine weitere Zeit zu verlieren und andererseits die zukünftigen Verhandlungen mit der DTU hinsichtlich einer zeitnahen Wiederaufnahme des BTV in den Bundesdachverband nicht durch weiter schwelende juristische Auseinandersitzungen zu blockieren.

Als zusätzliches Zeichen der zukünftigen Neuausrichtung des Bayerischen Triathlonverbandes im Hinblick auf die von Heinze in seinem Wahlprogramm angekündigten Eckpunkte größerer Basisnähe und mehr Transparenz bei relevanten Entscheidungsprozessen fassten die Verbandsdelegierten auch noch den Beschluss, einen Vertreter der Bezirksverbände in Zukunft als stimmberechtigtes Mitglied in das Verbandspräsidium des BTV zu holen. Abschließend wurde ein Zeitrahmen für den nächsten Verbandstag festgelegt, der im Zeitraum Februar/ März 2013 stattfinden sollte und in dessen Rahmen dann auch eine neue Gebührenordnung, die in den nächsten Wochen von der neugewählten Verbands-Führung im Detail auszuarbeiten ist[, verabschiedet werden]. Auf Einladung des BTV mit anwesend beim Verbandstag in Titting/Emsing war auch der Präsident der Deutschen Triathlon-Union Dr. Martin Engelhard sowie der DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll, die sich im Rahmen der Sachdiskussionen offen für sämtliche bei den Delegierten aufkommende Fragen hinsichtlich des Finanzbedarfs des Dachverbandes und den Beschlussabläufen beim Ausschluss des BTV durch die anderen Landesverbände vor wenigen Monaten zeigten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass der außerordentliche Verbandstag trotz aller zum Teil auch engagiert geführten Sachdiskussionen und der bekannten unterschiedlichen Positionen zu den bekannten verbandspolitischen Problemfeldern von einem Klima der Sachlichkeit und dem erkennbaren Bemühen aller Beteiligten um eine generelle Annäherung geprägt war.

Die Bayerischen Triathleten haben allen Grund optimistisch in die Zukunft des Triathlonsports in Bayern zu blicken und können sich voraussichtlich bald wieder auf das Wichtigste, nämlich auf die Ausübung des Triathlonsports, egal ob auf bayerischen oder außerbayerischen Wettkämpfen, konzentrieren!