Montag, 23. Januar 2012

DTU: Deutsche Delegation auf der Präsidenten-Konferenz der ETU in Wien

Nach längerer politischer Abstinenz auf der Bühne der European Triathlon Union (ETU) nahm mit Sonja Oberem, Dr. Martin Engelhardt und Matthias Zöll eine gemischte Delegation der Deutschen Triathlon Union (DTU) am Kongress der ETU-Präsidenten in Wien teil. Marisol Casado, Präsidentin des Dachverbands International Triathlon Union (ITU) war ebenfalls vor Ort und begrüsste die Initiativen und Vorschläge des Delegations-Trios. Die Wiederaufnahme wichtiger internationaler Arbeit und guter politischer Beziehungen, die nach der Abwahl von DTU-Präsident und ITU Executive Board Member Dr. Klaus Müller-Ott lange Zeit unbefriedigend getätigt wurde ist eines der Kernaufgaben der DTU für die aktuelle Wahlperiode.

DTU-Präsident Dr. Martin Engelhardt und die Präsidentin des NRW-Triathlon-Verbands, Sonja Oberem, nutzten den ETU-Kongress in Wien zum Netzwerken und den Beginn der Re-Etablierung der Deutschen Triathlon Union (DTU) auf der sportpolitischen Bühne. Photo: DTU

Die Pressemeldung der DTU:

DTU: Deutsche Delegation auf der Präsidenten-Konferenz der ETU in Wien - „Es ist wichtig, unsere Interessen international zu vertreten“

In Wien hatte Dr. Martin Engelhardt am Wochenende seinen ersten internationalen Termin nach der Wahl zum Präsidenten der Deutschen Triathlon Union (DTU) vergangenen November. Gemeinsam mit DTU-Geschäftsführer Matthias Zöll und der Präsidentin des nordrhein-westfälischen Landesverbandes, Sonja Oberem, nahm er an der Präsidenten-Konferenz der Europäischen Triathlon Union (ETU) teil.

„Es ist wichtig, dass wir auf europäischer Ebene unsere Interessen und die unserer Veranstalter vertreten und zudem unserer Verantwortung als größtem Verband der ETU nachkommen“, nennt Engelhardt Hintergründe der Dienstreise nach Österreich. „Dazu möchten wir uns gerne einbringen, wenn es gewünscht wird.“ Diese Aufgabe will die DTU auch im Verbund mit den 16 Landesverbänden angehen, so dass mit Sonja Oberem die Präsidentin des mitgliederstärksten Verbandes aus NRW ebenfalls der deutschen Delegation angehörte. „Wir haben auf dem DTU-Verbandstag angekündigt, die relevanten nationalen Verantwortlichen und Organisationen samt ihrer Ideen in die Weiterentwicklung des Triathlons einzubinden“, erklärt Engelhardt. „Da ist es selbstverständlich, dass wir die Landesverbände auch auf die internationale Arbeitsebene hieven.“ Und die ehemalige Weltklasse-Athletin Oberem wurde im Kreis der Triathlonfamilie herzlich aufgenommen.

Im Wiener Haus des Sports bekamen rund 40 Sportfunktionäre, darunter auch Weltverbandspräsidentin Marisol Casado, einen Einblick in die aktuelle Situation des europäischen Triathlons.

Das Treffen diente zum Informationsaustausch, aber auch einer Neuausrichtung des ETU Executive Boards, welches zum ETU-Kongress im April wohl eine Neuwahl und teilweise Neubesetzung erleben wird. Überdies standen die finanzielle Lage des europäischen Verbandes und die Veranstaltungsplanung 2012 im kritischen Fokus.

Dabei soll der DTU und den deutschen Veranstaltern eine besondere Rolle zukommen, denn sowohl das Hamburger Weltmeisterschaftsrennen als auch die großen Mittel- und Langdistanzwettkämpfe in Deutschland setzen welt- und europaweit Standards bei der Organisation großer Triathlon-Events. „Das wird ein Tätigkeitsfeld sein, bei dem wir unsere Kompetenzen gewinnbringend für die ETU einsetzen können“, so Engelhardt. „Vielleicht erleben wir schon in 2012 eine Europameisterschaft in Deutschland. Der Grundstein wurde heute gelegt.“

Darüber hinaus nutzte das DTU-Trio die Zusammenkunft zum Netzwerken mit den europäischen Kollegen. Vor allem der DTU-Präsident traf auf viele gute Bekannte, mit denen er in seiner langjährigen Tätigkeit im Triathlon schon einige Berührungspunkte hatte. Auch ITU-Präsidentin Casado ergriff die Gelegenheit zu einem ersten Austausch mit Engelhardt. „Dieser Umstand ist für uns und unsere Rolle innerhalb der ETU natürlich von großem Vorteil, denn das Engagement Dr. Engelhardts ist vielen positiv in Erinnerung. Daher bin ich zuversichtlich, dass die deutsche Stimme zukünftig europäisch an Bedeutung gewinnen wird“, zieht Geschäftsführer Zöll ein zufriedenes Resümmee des Kongresses und blickt optimistisch auf die anstehenden Aufgaben.

Samstag, 21. Januar 2012

Annäherung in kleinen Schritten: International Triathlon Union undIronman Triathlon diskutieren Kooperationsmöglichkeiten

Neue Besen scheinen auch in der Welt des Triathlons gut zu kehren. Folgt man einer Presseerklärung der World Triathlon Corporation (WTC), konnten sich ITU-Präsidentin Marisol Casado und WTC-Geschäftsführer Andrew Messick in den USA auf einen Kurs der Annäherung und der Diskussion verschiedener Kooperationsmöglichkeiten einigen.
Die spanische ITU-Präsidentin Marisol Casado schließt aktuell alte Gräben zwischen World Triathlon Corporation und International Triathlon Union. Wenn das Kleingedruckte beachtet wird, könnten die größten Nutznießer die aktiven Triathleten werden. Photo: Triathlon.org | Delly Carr
Die bisher von der International Triathlon Union (ITU) noch nicht öffentlich bestätigten Kernaussagen beinhalten einen beiderseitigen Paradigmenwechsel im politisch-wirtschaftlichen Miteinander. Unter der bisherigen Führung durch Les McDonald (ITU) und Ben Fertic, sowie hauptsächlich Lew Friedland auf Seite der WTC bestimmten Klagen bis hinauf zum CAS im schweizerischen Lausanne das Tagesgeschäft.

Neben der gemeinsamen Entwicklungsarbeit der Sportart in Ländern ohne Triathlon-Infrastruktur ist die Vergabe der kürzeren ITU-Langstrecken WM an die WTC im Gespräch. Ein potentieller Konflikt, der sich aus den konkurrierenden Rennserien "Triathlon World Championship Series" (ITU) und "5i50", bzw. "5150" (WTC) ergeben könnte, wird aktuell als nicht relevant kommuniziert.

Eine abschließende Bewertung kann erst vorgenommen werden, wenn Casado innerhalb der ITU-Gremium die nötige Mehrheit für konkrete Kooperationsmaßnahmen bei beiderseitiger Berücksichtigung der zum Teil gegensätzlichen Interessen hinter sich vereint hat. Letztlich unterhält die WTC mit ihren Tochterunternehmen auf nationaler Ebene, bis etwa hinab auf regionale Stufe ein heterogenes Kooperationsverhältnis.

Exemplarisch sei auf das traditionell kooperativ-fördernde Verhältnis in Hessen unter den Präsidenten (Klaus Müller-Ott und Rainer Düro für die DTU, Rolf Kather, Kai Baumgartner, Martin Engelhardt und Jürgen Helt für den HTV) mit dem Ironman Frankfurt und den Ironman 70.3 Wiesbaden verwiesen.

Konträr erscheint das in der jüngeren Vergangenheit von Friktionen und öffentlichen Anfeindungen geprägte "Miteinander" in Bayern unter BTV-Präsident Peter Pfaff. Pfaff hatte sich u.A. in einem offenen Brief gegen die Ausrichtung des Ironman am Standort Regensburg ausgesprochen, politisch erfolglos interveniert und den Landesverband beschädigt. Mittlerweile pflegt Bayern in Ermangelung der politischen Durchsetzbarkeit eigener Interessen ein "gutes und vertrauensvolles" Verhältnis.

Der grundsätzlich richtige Schritt zur Beendigung des "Kalten Krieges" zwischen ITU und WTC birgt also durch unterschiedlichste Interessen auch für Casado selbst politische Risiken und lässt gerade deshalb auf eine gut gefestigte Position ihrer Präsidentschaft und eine große Chance für den Triathlon zum beiderseitigen Nutzen schließen.

Zum Artikel: http://ironman.com/mediacenter/ironman-ceo-andrew-messick-and-itu-president-marisol-casado-meet-to-discuss-future-endeavors.#axzz1k5gzISmK