Dienstag, 17. Januar 2012

Radsport meets Triathlon: Dirk Bockel wird Bestandteil des LEOPARD TREK Continental Teams


Dirk Bockel, Mitglied einer kleinen Ausreißergruppe im Olympischen Triathlon von Beijing 2008 und 4. des Ironman Hawaii Triathlon 2011 hat einen neuen Radsponsor gefunden. Der Wechsel von Blue auf TREK, einen der innovativsten und führenden Radhersteller der Welt, beinhaltet nicht nur neuen rollenden Untersatz. Bockel wird als Wahl-Luxemburger der bisher erste und einzige Triathlet und damit fester Bestandteil des Profi-Radteams LEOPARD TREK, bzw. des Continental Teams, um Andy Schleck und Fränk Schleck und Teammanager Johan Bruyneel sein.
Dirk Bockel verspricht sich neben bestmöglichem Radmaterial durch die Mitgliedschaft im LEOPARD TREK Continental Team Zugriff auf die logisischen Möglichkeiten des Teams. Photo: TREK Bicycles
Ob die Aufnahme des starken Radfahrers in den Kader ein Pilotmodell für neue Arten von professionellen Ausdauerteams sein kann und den Trend der Annäherung von Radsport an den Triathlon weiter verstärken wird oder doch ein lokaler "Luxemburger Modellversuch" bleibt, wird die Zukunft zeigen.
Spannend ist das Konzept allemal, weil es neben vielen Synergien zwischen Radsportlern und Langstrecken-Triathleten doch viele erhebliche Unterschiede gibt. Sei es von der ortopädischen Belastung des Laufens und unterschiedliche Regenerationspräferenzen und Optionen bis hin zum Standard des Ein-Tages-Events beim Triathlon zur den mehrwöchigen Beanspruchungen bei Tour de France, Vuelta Espana, Giro D'Italia und anderen Rundfahrten.
Dirk Bockel wird man auf dem Speed Concept von TREK (Abb. ähnlich) sowohl beim Ironman Regensburg, wie auch beim Ironman Hawaii in Aktion sehen. Photo: TREK Bicycles
Bockel verspricht sich mit dem Schritt eine bestmögliche Vorbereitung für den Angriff auf dem Weltmeistertitel im Ironman Hawaii Triathlon und seinen Starts beim Abu Dhabi Triathlon im März und Ironman Regensburg, weil er erstmalig viele Arbeiten, wie Radpflege, Massagen, orthopädischen Support und Trainingsplanung mit den Ressourcen des Radteams in Angriff nehmen kann. Trainiert wird er weiterhin vom Dänen Michael Krueger. Das erste gemeinsame längere Aufeinandettreffen ist ein Trainingslager auf Mallorca, das die beiden Welten näher zusammenbringen soll und sicherlich den gegenseitigen sportlichen Respekt weiter vergrößern wird.

Montag, 16. Januar 2012

Sind Frauen konsequenter? Ironman Weltmeisterin Chrissie Wellington mit 2012er Wettkampfpause


Vor kurzer Zeit zog ich den Hut vor Magdalena Neuner, die noch vor dem körperlichen Zenith ihrer Karriere einen Schlußstrich unter ihre beeindruckende sportliche Laufbahn gezogen hatte. Ob und wie lange das vorerst letzte Kapitel der Biathletin Bestand haben wird ist eine andere Frage. Überraschend erreichte die Triathlon-Szene am Montagabend die Nachricht, dass Chrissie Wellengton, mehrfache Ironman Weltmeisterin, eine Pause einlegen wird.
Selbst ein Sturz, wenige Tage vor dem Ironman Hawaii 2011 verhinderten trotz starker Abschürfungen und einer Brustmuskelzerrung nicht einen neuerlichen Sieg von Chrissie Wellington. Photo: Chrissie Wellington
Die Britin, immerhin bei allen 13 Starts über die Langstrecke von 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und 42km Laufen ungeschlagen, begründete den Schritt mit den aufzehrenden letzten 5 Jahren, die ihr viel - gerade durch das DNS beim Ironman Hawaii 2010 und den Sieg beim Ironman Hawaii 2011 trotz Sturzverletzung - abverlangt haben.

Die extrovertierte Rad- und Laufrakete will sich in ihrem Sabatical Jahr um die Vermarktung ihrer kürzlich erschienenen Biografie, verschiedenen Wohltätigkeitsajtivitäten, der Repräsentanz als "inoffizielle" Botschafterin des Triathlons in Großbritannien, uvm. widmen. Ihre Mitbewerberinnen werden sich für die frühzeitige Ankündigung bedanken. Schließlich sollten die kommenden Titel  nur über die Britin gehen, die in wenigen Jahren gefährlich dicht an den "ewigen" WM-Rekord mit der imposanten Anzahl von 8 Titeln von Paula Newby-Fraser herangekommen ist. Wie man die Pause und die dahinterliegende Motivation  auch bewerten mag, ähnlich konsequent wie der Ausstieg von Neuner ist die öffentliche Pause auf Zeit von Wellington auf jeden Fall.

Die Original-Pressemitteilung ist auf Chrissie Wellingtons Blog verfügbar:

FOUR TIME WORLD CHAMPION TO PURSUE OTHER OPPORTUNITIES IN 2012
16th January 2012 – London, UK:  Four time World Champion and World Ironman Distance Record Holder, Chrissie Wellington has announced that she’ll be taking a break from competing in Ironman during 2012 to explore other opportunities, including the forthcoming publication of her autobiography, A Life Without Limits.
 Chrissie, who won her fourth World Championship in Kona, Hawaii, last October and maintained her unbeaten record at Ironman distance – making it 13 victories from 13 races – said of her decision, “I’ve given absolutely everything to Ironman over the past five years. However, this year I’ve decided to take a break as I would like to spend more time focusing on other pursuits including dedicating more time to my chosen charities, the publication of my book and more active promotion of the sport in the UK, as well as giving myself the chance to explore and seize new opportunities within triathlon and outside. I feel that I wouldn’t be able to pursue all of these different goals whilst simultaneously dedicating the energy and time needed to compete in Ironman events and treat them with the respect and complete dedication they deserve.
 The past five years have been absolutely incredible and I am extremely happy, proud and content with everything that I have achieved in the sport – topping it all off with the race of my life in Kona last year. I have always seen triathlon as a part of my life, rather than the be all and end all, and am looking forward to a little more variety and balance by pursuing other interests, as well as spending more time with my family and friends. 
 I am really excited about what the future holds and being able to spend more time around the sport without the commitment of full time ironman training and racing”.