Nach dem durchwachsenem Ergebnis der Olympischen Spiele von Rio de Janeiro hat die Deutsche Triathlon Union (DTU), wie berichtet, personell mit ersten Maßnahmen reagiert. Per 28. September verkündet der Verband gleich drei Personalien. Neben der erneut eingeführten Position eines Sportdirektors dürfen sich gleich zwei erfahrene und durchaus erfolgreiche Nachwuchstrainer im Verband beweisen. Dabei räumt der Fachverband sinnvollerweise mehr als einen Zyklus ein, weil ein Generationswechsel unter den aktiven Leistungsträgern vollzogen werden muss und darum zwangsläufig jüngere Kadermitglieder an die Eliteklasse herangeführt werden müssen. Einzer Makel bei der Personlienfindung: Erneut hat es der Dachverband bedauerlicherweise nicht geschafft, eine öffentliche, internationale Ausschreibung zu platzieren, um die bestmöglichen Kandidatinnen und Kandidaten für die drei Stellen zu gewinnen. Die neuen Namen und Ämter:
Dr. Jörg Bügner (Sportdirektor), Ron Schmidt (Bundestrainer U23: Rahmentrainingsplanung und Betreuung) und Christian Weimer (Trainer Bundesstützpunkt in Saarbrücken)
Pressemitteilung DTU vom 28.09.2016
DTU: Mit neuem Sportdirektor auf dem Weg nach Tokio 2020 - „Die wachsenden Aufgabengebiete erfordern einen Sport-Manager“
Die Deutsche Triathlon Union ordnet die Struktur ihres Leistungssports neu. Zu diesem Zweck wird der olympische Spitzenverband mit Blick auf die Spiele 2020 in Tokio zum 01. Januar 2017 wieder den Posten eines Sportdirektors einführen. Neuer Sportdirektor wird der Sportwissenschaftler Dr. Jörg Bügner, der sukzessive die Strukturen für eine erfolgreiche sportliche Zukunft aufbauen soll. Damit reagiert die DTU auf die Erfahrungen und Ergebnisse der zurückliegenden Jahre sowie die zunehmende Komplexität im Leistungssport-Management.
„Angesichts der aktuellen Herausforderungen im Spitzensport generell und bei uns im Triathlon speziell waren wir gezwungen, unsere Strukturen als DTU in diesem Bereich zu verändern“, erklärt Präsident Prof. Dr. Engelhardt. „Wachsende Komplexität und größere Verantwortungsgebiete im Hochleistungssport erfordern einen Sport-Manager. Deshalb haben wir im DTU-Leistungssportpersonal einen hauptamtlichen Sportdirektor installiert.“ Seine Kompetenzen sollen sowohl in die verbandsorganisatorische als auch die sportliche Ebene wirken.
Bügner, zuletzt als Ressortleiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) tätig, bringt durch seine Vita hierfür beste Voraussetzungen mit. „Wir haben nach einer Führungsperson gesucht, die den Anforderungen eines Sport-Managers gewachsen ist. Mit Jörg Bügner ist es uns gelungen, unseren Wunschkandidaten davon zu überzeugen, den Triathlon, und dabei insbesondere den olympischen Leistungssportbereich, wieder voranzubringen“, so Generalsekretär Matthias Zöll. „Durch die aktuell in Deutschland stattfindende Leistungssport-Reform des für den Sport zuständigen Bundesministeriums des Innern und des DOSB werden seine Arbeitsfelder sicherlich noch erweitert. Ich bin überzeugt, dass er das große Aufgabengebiet bewältigen kann.“ Als Trainer mit olympischer Erfahrung erscheine der promovierte Sportwissenschaftler dafür nach achtjähriger Amtszeit im DOSB als ideale Besetzung.
Ihm an die Seite stellt die Deutsche Triathlon Union das Trainer-Gespann Ron Schmidt und Christian Weimer. Schmidt, seit vielen Jahren sehr erfolgreich am Bundesstützpunkt-Nachwuchs in Potsdam tätig, hat sein Können aktuell wieder einmal bei U23-Weltmeisterin Laura Lindemann unter Beweis gestellt. Er wird ab 2017 die Rahmentrainingsplanung und Betreuung des U23-Kaders als Bundestrainer verantworten. Am Bundesstützpunkt in Saarbrücken wird der langjährige Landestrainer des Saarlandes, Christian Weimer, die Position des Stützpunkttrainers übernehmen.
„Die Stelle des Elite-Bundestrainers werden wir vorerst nicht nachbesetzen. Die Konzentration liegt auf dem Aufbau unserer jüngeren Athleten, die mit den U23-Sportlern eine homogene Trainingsgruppe ergeben“, erklärt der Vize-Präsident Leistungssport Reinhold Häußlein die Ausrichtung der kommenden Jahre im deutschen olympischen Triathlon. „Wir befinden uns seit längerem und verstärkt nach den Olympischen Spielen in einem strukturellen Umbruch und einem Generationswechsel. Das braucht Zeit und Geduld. Wir sind aber zuversichtlich, in der Besetzung ein sehr gutes Team für den Neubeginn gefunden zu haben, welches wir nach Bedarf im kommenden Olympiazyklus erweitern werden. Beide neuen Trainer haben sich in den vergangenen Jahren durch nachhaltige Erfolge im Juniorenbereich verdient gemacht, und wir möchten ihnen das Vertrauen geben, nun die junge deutsche Triathlon-Generation mit Talenten wie Laura Lindemann, Sophia Saller und Lasse Lührs an die Weltspitze heranzuführen“, so Häußlein weiter. „Durch die anstehende Reform im deutschen Leistungssport werden eventuell noch Ergänzungen in unserem Leistungssportbereich folgen. Mit diesen stabilen und erfahrenen personellen Eckpfeilern sind wir zunächst jedoch bestens aufgestellt und können auf die neuen Anforderung flexibel reagieren.“