Montag, 16. Mai 2011

Teile der Deutsche Triathlon Union kommen im Spiegel erstaunlich schlecht und einseitig weg

Mit erstaunen habe ich den aktuellen Spiegel gelesen und durfte einen frappierend einseitigen Bericht über die Deutsche Triathlon Union konsumieren. Ganz der Schwarz-Weiß-Malerei verfallen berichtet Redakteur Udo Ludwig ausführlich über zwei Berichte von PwC und Bundesverwaltungsamt, tatsächlicher und kolportierter Misswirtschaft des ehemaligen Präsidenten Klaus Müller-Ott und des geschassten Geschäftsführer Jörg Barion.
Dr. med. Klaus Müller-Ott kommt in dem Artikel des Spiegels denkbar schlecht weg. Erstaunlicherweise macht der Bericht des Spiegels eine Zäsur in einer Bewertung der "Post Klaus Müller-Ott Ära", obwohl noch etliche Verfahren nicht abgeschlossen sind. Photo: Kiel Triathlon 
Erstaunlicherweise kommt in dem Loblied auf das nicht ohne Grund aus dem Amt geworfene Präsidentenpaar Claudia Wisser und Ralf Eckert aus Hallbergmoos bei München nicht der Sprecher der Landesverbände und Geheimfavorit auf das Amt des Präsidenten Holger Kolb (Niedersachsen) zu Wort, sondern der Präsident des bayerischen Landesverbands Peter Pfaff. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Der Bayer ist ein erklärter Förderer des Duos Eckert-Wisser und hatte als wichtigstes Mitglied der sogenannten Präsidentenfindungskommission die Wahl der beiden Juristen eingefädelt.

Wenig später sah man Wisser und Eckert bereits auf einschlägigen Sportmessen quasi privat verbandelt Termine der DTU wahrnehmen, auch die gemeinsame Kanzlei sollte nicht lange auf sich warten. Zwischenzeitlich wurden interne und externe Kritiker auch mit Hilfe von Pfaff und Dieter Hofmann (Präsident NRWTV und damaliger Sprecher der Landespräsidenten) desinformiert und systematisch ausgegrenzt. Unterstützer konnten sich indessen der ganzen Aufmerksamkeit des innersten Führungszirkels der DTU und der Vasallen aus NRW und Bayern gewiss sein.

Ich bin kein Fan von der autokratischen und selbstherrlichen Führungsstil eines Klaus Müller-Ott oder seines Schwagers Reinhard Wilke gewesen. Schade, vom Spiegel erwarte ich deutlich mehr Recherche und Objektivität...

Update vom 01.09.2011: Der Artikel ist mittlerweile auch auf Spiegel Online abrufbar.

Donnerstag, 25. November 2010

Mundverbot und Repression, wenn Machterhalt in Verbänden seltsame und bedenkliche Blüten treibt


Die Deutsche Triathlon Union (DTU) ist immer für eine Überraschung gut. Vor dem letzten Verbandstag stellte das mittlerweile abgelöste und noch immer privat und beruflich verbundene Präsidentenduo Claudia Wisser und Ralf Eckert einen Antrag auf Abschaffung der Rede- und Pressefreiheit, um die kritischen Stimmen per Satzung mundtot zu machen.
Claudia Wisser (rechts) plante als Präsidentin der Deutschen Triathlon Union per Antrag die Presse- und Redefreiheit abzuschaffen. Ralf Eckert (links), Lebenspartner und Vizepräsident Finanzen gilt als der Kopf des geschäftstüchtigen Duos mit gemeinsamer Kanzlei kfup.com, Kooperation für Wirtschaftsrecht und Sport Business. Den kurzen gemeinsamen Weg der beiden Anwälte schmückt eine stattliche Anzahl von Opfern und Leichen. Im Sport hält Claudia Wisser noch immer einen Sitz im Board der European Triathlon Union (ETU). Ein Skandal für viele ehrenamtlich tätige Mitarbeiter der DTU. Photo: Thomas Zöller
So sind die Anträge offenbar nach gängiger Lesart der aufgebrachten Landespräsidenten zu lesen. Ob der Art der Amtsführung der über eine Anwaltskanzlei verbundenen Verbandsoberen Wisser und Eckert sind zahlreiche Landesvorsitzende insbesondere aus Hessen, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und last but not least Nordrhein-Westfalen nicht einverstanden. Sie übten Kritik und wurden dafür ausgegrenzt und eingeschüchtert. Letztlich ebnete erst die Weigerung des Präsidiums des mit 8.000 gemeldeten Athleten mitgliederstärksten Landesverband aus NRW seinen langjährigen Präsidenten Dieter Hofmann zum Verbandstag zu entsenden den Weg für den Umbruch. Hofmann, bis zuletzt dafür eintretend Wisser und Eckert mit zum Teil fragwürdigen Mitteln den Rücken freizuhalten folgen bis zur nächsten Wahl in NRW Vizepräsident Klemens Naber und Schatzmeister Hubert Gilgenrainer als geschäftsführendes Präsidium nach.

Als Zeichen der Unzufriedenheit der Landespräsidenten hätten die Hallbergmoser Wisser und Eckert schon einen geplatzten außerordentlichen Verbandstag in Frankfurt werten müssen, bei dem sie sich mehr Kompetenzen und eine Monatspauschale für das Ehrenamt genehmigen lassen wollten. Die Opposition  einigte sich mit dem ehemaligen Triathleten und Bundestagsabgeordneten Reinhold Hemker auf einen Gegenkandidaten, der über viel Erfahrung verfügt und als ehemaliger Pfarrer für den nötigen Ausgleich und damit verbundenen Neuanfang sorgen kann.
Sofern er es schafft die verbliebenen Vasallen der Ära Wisser/Eckert einzubinden oder loszuwerden. Sonst droht ihm schon in den ersten Präsidiumssitzungen das böse Erwachen, wenn er ohne einen tüchtigen Geschäftsführer den Strippenziehern aus der zweiten Reihe ausgeliefert ist. Den Geschäftsführer hatten Eckert und Wisser quasi direkt zum Einstieg gefeuert und sich damit eine kostspielige Klage vor dem Arbeitsgericht eingehandelt.